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2011 - auf den Spuren der Siedler... von Chicago nach Las Vegas

Prolog
 
 
Frei nach dem Motto "nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub" stand bereits 2010 fest, daß es auch in 2011 wieder in die USA gehen sollte.
Was nicht so ganz fest stand, war die Route. Das Finale findet bekanntermaßen bei uns immer in Las Vegas statt. Ich wollte gern mal nach New Orleans, der Hase wollte gern die Präsidentenköpfe am Mount Rushmore sehen.. Das ließ sich natürlich auch in vier Wochen nicht so recht als "runde" Tour unterbringen. Schlußendlich hatte ich zwei Tourideen:
 
- von Florida über New Orleans, durch Texas und ein paar NP's bis Las Vegas
 
oder
 
- eher nördlich von Chicago quer durch Iowa, Nebraska über Mt. Rushmore und den Yellowstone NP bis nach Las Vegas
 
Erleichternd (oder erschwerend je nachdem) für die Tourplanung kam die Tatsache hinzu, daß ich ab November durch eine Schulter-OP viel viel Zeit hatte. Dadurch fand ich mich auch regelmäßig im Montags-Chat von usa-reise.de ein. Dort erwähnte ein User das Buch "Road Trip USA", das für eine zeitlang meine Bibel werden sollte :-)

 
Schnell begeisterte ich mich für den als "Oregon-Trail" bezeichneten Weg, der im Buch zwar von Portland nach Chicago führte, aber wir würden ihn eben andersrum machen und zudem ab Yellowstone abrupt Richtung Süden fahren und Portland Portland sein lassen
Während der Planungs-Phase:


 

Wie immer wollten wir so wenig wie möglich vorbuchen und uns einfach treiben lassen. Also wurden nur die ersten Nächte in Chicago, ein Campground im Yellowstone NP und die Hotels am Schluß in Sin City vorgebucht.
 
 
 
 
17./18.05.2011
 
Irgendwie sind die letzten Tage rasend schnell vorbeigengangen. Ich habe zwar schon einige Tage zuvor angefangen, die 2 Koffer und 2 Bordtrolleys zu packen, aber es gibt immer wieder Sachen, die halt am Schluß erst reinkommen.

Jetzt gehts los:









Am 17. haben wir noch den Mietwagen abgeholt, mit dem wir zum Stuttgarter Flughafen wollen. Der anschließende Prosecco-Abschieds-Umtrunk mit meiner besten Freundin verzögert die endgültige "Packung" noch weiter, sodaß irgendwann Hektik ausbricht... beinahe vergessen wir den "Geldgürtel" (der bereits mit 600$ bestückt ist) und andere Kleinigkeiten. Meine Turnschuhe bleiben bei dieser Gelegenheit ebenso im Schrank, wie helle Schuhe für Patrick und die Schmerztabletten. Na ja, wir fahren ins Land der unbegrenzten Shopping-Möglichkeiten :-)
Zudem sind die Koffer mit jeweils 20kg ohnehin schon knapp unter der Freigrenze. Und ein Bordtrolley, der am Vorabend noch fast leer war, liegt nun bei über 10kg.. Anyway.. wir verbringen noch eine Nacht in der Zweitwohnung des Hasen, ehe wir uns zum Stuttgarter Airport aufmachen.
 
Von dort ereignislos mit BA nach London. Im dortigen Flughafen-Shop von "Harrods" shoppe ich schon mein erstes Mitbringsel :-) Zum Gate müssen wir den Air Train nehmen. Beim Einsteigen freuen wir uns, daß wir mit Reihe 49 zu den ersten gehörten, die einsteigen dürfen und belegen mit unseren Bord-Trolleys das Gepäck-Fach über uns.. die Freude währt jedoch nur kurz. Durch die neuen Gepäckregeln reizt jeder Passagier die Handgepäck-Möglichkeiten offensichtlich voll aus. Ein nachfolgendes indisches Paar (übrigens erwartungsgemäß 80% Inder im Flieger) bekommt eins ihrer Köfferchen nicht mehr ins Gepäck-Fach. Die müssen weiter vorne irgendwo einen Koffer reinquetschen. Die herbeigeeilte Luft-Fachkraft stellt beim Schließen des Fachs fest, daß es eindeutig zu schwer ist... wie ist mir ein Rätsel. Sie beschließt, daß ein Gepäckstück raus mus. Weil Patrick nicht nur groß, sondern auch freundlicherweise aus Hilfsgründen aufgestanden ist, soll er natürlich auch gleich einen unserer Koffer rausnehmen. Ich kann den Qualm förmlich sehen, der ihm aus Ohren und Nase quillt.. schließlich waren wir zuerst da und jetzt sollen wir uns ein anderes Fach suchen..? Die Stewardess zeigt ihm weiter vorne ein Gepäckfach und der Hase stopft den Koffer nur notdürftig rein (dort ist auch kaum mehr Platz) und lässt das Fach offen. Das beschert uns eine Durchsage der Chef-Luft-Saftschubse und er muss doch nochmal hin, um den Trolley ordnungsgemäß unterzubringen. Kein idealer Start...
Ich will Euch nicht mit langweiligen Geschichten über die Filme oder das Essen langweilen, aber eine Frage quält mich dann doch. Warum bekommen Vegetarier - ich habe mir mal vegetarisch bestellt, weil man dann als erstes das Essen bekommt - eigentlich Halbfettmargarine, während "Normalesser" echte Butter bekommen?
 
In Chicago landen wir pünktlich, aber die Immigration ist ein Graus.. über eine Stunde stehen wir hier an. Zum Glück ganz entspannt, weil heute kein Anschlußflieger auf uns wartet.
Bei National greifen wir einen silberfarbenen Ford Escape ab und düsen Richtung Hotel. Das Howard Johnson ist ein typisches Ketten-Motel. Zum Schlafen bei einem City-Trip gut gelegen und durchaus o.k. By the way... schlafen ist das Stichwort. Gegen 21:30 Uhr machen wir das auch.
 
Fazit: wie immer am Ankunftstag das schöne Gefühl wieder da zu sein, aber auch anstrengend.
Toll: in Chicago die Wolkenkratzer umgeben von Wolken im Dunkeln zu sehen!
 
 
 
19.05.2011
 
 
Die Nacht war o.k.... gar nicht mal so mies geschlafen, wie sonst durch den Jetlag. Um 7 Uhr aufgestanden und geduscht. Das Wetter zeigt sich bewölkt, aber für eine Stadttour ist es eigentlich ideal. Nicht so heiß, trocken und findet somit meine Zustimmung :-)
Nur ein Stück um die Ecke vom Howard Johnson gibt es "Yolk" - ein Tip meines Greeters Jack, den wir morgen treffen - das wir als Frühstückslocation nutzen wollen. Die Atmosphäre ist zwar nicht so toll, eher bahnhofsmäßig, aber das Essen ist einfach... *hmmmmm*. Ich nehme cinnamon roll french toast und ordere noch 2 Rühreier mit bacon. Patrick nimmt eine combo aus pancakes + Eier.
 
Unsere Bedienung ist sehr süß... was sagt Euch ein junger Kerl, der eine Blumenranke auf dem Armt tätowiert hat?... Richtig, er ist eher feminin und in seiner Ausrichtung dem weiblichen Geschlecht nicht wirklich zugetan
Aber er ist wirklich total nett. Schlußendlich werden 35$ plus Tip fällig. Für die Mengen an Futter, das wir in uns reinstopfen durchaus gerechtfertigt
 
Dann gehts zu Fuß Richtung Mag Mile. Unterwegs kommen wir am Hier sind alle großen Marken vertreten... auch die eher kostspieligen Tiffany, Louis Vuitton usw. Allein an den vielen hochwertigen deutschen Wagen kann man erkennen, daß in Chicago ein gewisser Wohlstand herrscht. Wir fotografieren zuerst am Tribune Tower die vielen Inlays aus aller Welt und aus allen Teilen der USA. Der Tower wird von der Chicago Tribune und CNN genutzt.







 
Auch die Eingangshalle ist sehenswert. Außerdem beherbergt er noch das Freedom Museum. Wir wollen aber weiter. Im angegliederten Shop kaufe ich mir noch einen Kapuzenpulli mit Chicago-Aufdruck, der mir in den kommenden Tagen noch gute Dienste erweisen wird..
 
Nächster Stopp: Walgreens! Wir brauchen Aspirin und weil ich nachts Wadenkrämpfe hatte, will ich mir Magnesium besorgen. Ich finde allerdings keine Brausetabletten und nehme deshalb ein 200er Pack "normale" Tabletten. Die ersten Chicago-Souvenirs wandern auch in unsere Tasche (Kappe und 2 Shirts).
 
Es geht weiter am Wrigley Building und Trump Tower vorbei. Am Ufer des Chicago River kann man eine Architecture Boat Tour machen. Wir kaufen Tickets für die Tour um 13 Uhr und bringen dann zunächst mal die Tüten ins Hotel zurück. Bei dieser Gelegenheit beschwert sich der Hase natürlich mal wieder, daß er von mir nur rumgehetzt wird
 
Die Bootstour ist sehr interessant und wir lernen jede Menge unnützes Zeug über die Architektur der Skyscraper: Auch der berühmte Mies van Rohe (der einzige Architekt, den ich namentlich kenne) hat sich hier verewigt. Auf seine Gebäude trifft die Bezeichnung "quadratisch, praktisch, gut" zu. Wir erfahren aber auch was über die Geschichte der Stadt und der Wolkenkratzer. Die Blicke auf die Skyline sind beeindruckend. Wir fahren am Navy Pier vorbei und dann wieder zurück zu unserem Ausgangsort.













 
Nach der Tour laufen wir noch die Mag Mile bis hoch zum Hancock Center. Die Wolken haben sich zwischenzeitlich gelichtet und die Sonne scheint. Allerdings scheint am Hancock Center eine Wolke in die Strasse gefallen zu sein :-)
Es sieht sehr witzig aus, wie Sonne und Wolke um die Vorherrschaft kämpfen.. Wir dachten sogar zunächst, es würde hier brennen. Ein Passant meint, wir sollen auf den Regenbogen warten, der bei dieser Konstellation oft vorkommt. Er zeigt mir auf seinem Iphone auch ein Fot davon. Toll!





 
Aber wir ziehen nach ein paar Fotos weiter und zurück ins Hotel, um zu beratschlagen, ob wir abends wieder zu Fuß zum Hancock Center gehen oder doch den Wagen nehmen. Abseits von der Mag Mile bevölkern allerdings merkwürdige Gestalten die Gehwege, sodaß ich dort lieber nicht im Dunkeln entlang gehen möchte.
 
Also zuerst frischgemacht und zu Gino's East zum Abendessen. Auch direkt bei uns um die Ecke. In dieser Pizzeria dürfen sich die Gäste auf Wänden und Sitzmöbeln verewigen, was dem Lokal einen besonderen Charme verleiht. Es ist ohne Tageslicht zwar auch entsprechend dunkel, aber durchaus gemütlich. Hier gibt es die legendäre Deep-Dish-Pizza, die ich im TV gesehen habe und die eher an einen Kuchen, denn an eine Pizza erinnert. Wir entscheiden uns allerdings für zwei thin crust Pizzas in medium *schleck* .. meine mit Spinat und gefühlten 1kg Käse on top. Ich schaffe meine dann auch nicht ganz. Ohne Mikroweller im Zimmer lohnt sich kein Doggie Bag.
 
Dann wollen wir aus den zuvor genannten Gründen mit dem Auto zum Hancock Tower. Es gibt ein Parkhaus und schon bei der Einfahrt sehe ich die saftigen Gebühren... aber als wir im Signature Room die Aussicht aus dem Fenster schauen, ist alles vergessen. Einfach nur gigantisch... wie aus einem Flugzeug sind wir über den Wolken. Im 96. Stock genießen wir einen (oder zwei) Cocktails und sind überwältigt. Ich mache ca. 1000 Fotos und noch ein paar vom Damenklo... von dort hat man einen fast wolkenfreien Blick :-)








 
Mit unseren Tischnachbarn haben wir ein typisches Gespräch "wo kommt Ihr her?.. wir haben auch deutsche Vorfahren.." Das Paar kommt aus Texas und hat vier Kinder. Die sind aber zuhause :-)
Der Signature Room schleißt um 21:30 Uhr und wir werden quasi rausgekehrt.
Die Parkgebühren schlagen mit 25$ für 2 Stunden und 3 Minuten zu buche. Ganz schön heftig..
 
Auf dem Rückweg stehen wir im Stau. Und das um die Uhrzeit..
 
Gestern noch vergessen:
 
Hotel:             Howard Johnson 272 $ (incl. Tax)    vorgebucht
Essen: Frühstück 35$
              Diner         43$
 
 
Fazit: Hier ändert sich das Wetter stündlich... fast schon minütlich :-) Und der Slogan "windy city" ist Programm. Oder sollte es eher "foggy city" heißen?
 
 
20.05.2011
 
 
Nach einem erneuten Frühstück im Yolk - ich esse heute was Gesundes: Erdbeeren.. das bisschen Pfannkuchen und Schokosauce übersehen wir jetzt mal geflissentlich - fahren wir zum Navy Pier.

 
Die Aussicht wird auch hier durch Nebel getrübt. Dazu kommt die Tatsache, daß der Hase die "gute" Kamera im Auto hat liegen lassen *grummel* Na gut, auch mit der kleinen Knipse gelingen ein paar ordentliche Fotos. Der Nebel macht die Aussicht irgendwie besonders... mystisch.
 
Und als dann noch ein Segelschiff incl. Piraten ausläuft ist die Szenerie perfekt.
 







Wir schlendern rum und genießen den Sonnenschein.. keine halbe Stunde später ist die gesamte Skyline von Nebel eingehüllt.. unglaublich. Liegt das jetzt an der Lage Chicagos direkt am See oder an den Wolkenkratzern, in denen sich die Wolken verhaken? Oder an einer Mischung aus diesen beiden Dingen?
 
Der Parkplatz am Navy Pier kommt mit 22$ auf Platz zwei der Preis-Hitliste. Kurzer Zwischenstop im Hotel, bevor wir um 13 Uhr ins Visitor Center am Millenium Park fahren, wo wir unseren Greeter treffen sollen. Wie es schein, ist auch hier der Parkraum teuer..
 
Im Kulturzentrum sitzt Jack schon bereit. Er ist über 70 und erzählt uns zunächst etwas über die Geschichte von Chicago. Dazu passt die anschließende Führung durch die alte Bücherei, die heute das Kulturzentrum beherbergt. Sehr interessant!
 
Dann geht weiter durch den Millenium Park. Ich komme kaum zum fotografieren. Dachte ich noch kurz zuvor bei Jack's beschwerlichem Abstieg über die Treppenstufen, daß dies ein gemütlicher Nachmittag wird, geht unser Führer jetzt ab wie die sprichwörtliche Katze von Schmitzen's. Auf unserem Weg zum Loop machen wir noch einen Stop im Palmer's Hotel. Sehr alt und plüschig, aber schon beeindruckend.

 
Mit der Hochbahn fahren wir zur Old Town. Die Hochbahn wurde übrigens nach dem großen Brand im Jahre 1871 gebaut. Jack erzählt uns, daß aus Angst vor einem weiteren Feuer keine U-Bahn -wie in anderen Städten üblich- installiert wurde. Weiter erfahren wir von ihm, daß es ein deutscher Einwanderer war, der den Wasserturm vorm Feuer rettete und so dazu beitrug, daß der Brand nach 2 Tagen am 10. Oktober 1871 gelöscht werden konnte.





 
Einige Strassen in der Altstadt haben deutsche Namen. Wir sehen die Schillerstrasse und Goethestrasse. Außerdem besuchen wir noch eine Kirche und sehen allerlei artgenössische Kunst. Anschließend gehts noch zur golden Coast - einem vornehmen Wohnviertel.
 









Nach über 3 Stunden geht ein vergnütlicher und informativer Nachmittag zu Ende. Wir fahren mit dem Bus zurück zum Kulturzentrum. Vorher übergebe ich Jack noch ein Päckchen mit süßen, deutschen Leckereien (Milka und Gummibärchen) :-)
 
Wir gehen nochmal zur Bean im Park, weil ich eben kein gutes Foto machen konnte..
 


Die Parkgebühren hier sind auch teuer, aber sie lagen wohl knapp unter 20 $... ich habs nämlich vergessen :-)
 
Zurück im Hotel, checken wir E-Mails und laden ein paar Bilder auf den PC. Dann wird's mal wieder Zeit zum Essen.. Es geht ins nahegelegene Hard Rock Café, wo wir noch die gleichnamigen Shirts kaufen wollen.
 
Das wird ebenso erledigt, wie 2 fette Cheeseburger :-) Das zweite bier schaffe ich nicht mehr ganz.. kein Wunder, wieviel ist hier ein großes Glas? Ich schätze mal nen halben Liter und habe einen richtigen Bierbauch. Dafür kostet so ein "Gläschen" auch 11,99$. Das sind ja Oktoberfest-Preise. Jetzt kapiere ich auch, warum uns David (unsere Bedienung) einen Vortrag über diese sehr teurer Stadt gehalten hat. Im Grunde hatten wir eine sehr nette Unterhaltung mit ihm über Chicago, Europa's Städte und Vegas. Die Rechnung ist mit über 72$ recht happig, aber das zweite Glas Bier hat wenigstens nur die Hälfte gekostet.
 
Mir ist schlecht und wir rollen zurück ins Hotel, wo ich fast augenblicklich in tiefen Schlaf falle :-)
 
Fazit: Alte Leute können sehr schnell sein und Chicago bietet soviel, das unsere 2 Tage viel zu wenig waren. Außerdem sind wir uns einig, daß Chicago komplett anders ist, als die Städte an der Westküste. Stau und die ewige Huperei sind eindeutig ziemlich europäisch hier
Ach ja, Patrick hatte heute sein 1-jähriges Rauchstopp-Jubiläum *trööööt*
 
Hotel: Howard Johnson Inn 272$ für 3 Nächte
 
Breakfast 24$ Yolk
Diner         72$ Hard Rock Café
 
 
21.05.2011
 
Mir ist immer noch flau im Magen... trotzdem gehen wir noch ein letzes Mal zu "Yolk".. und jetzt liebe Mitfahrer/-leser müsst Ihr ganz stark sein.. heute gibts wirklich was Gesundes: 1/2 Ananas mit Erdbeeren, Joghurt, gerösteten Haferflocken und Walnüssen. Na gut, es gibt noch einen Riesen-Blaubeer-Muffin dazu... aber trotzdem sehr lecker und gesund. Auch Patrick entscheidet sich für das "South Beach Breakfast". Ist der krank??
 
Nach dem Frühstück packen wir den Wolfi und machen uns auf Richtung Westen. Es geht zunächst durch die eher tristen Randbezirke von Chicago, ehe wir in Rockford den eigentlichen Teil des Oregon-Trail aus meinem Buch "Road Trip USA" und damit den Highway 20 unter die Räder nehmen.
 


Dort wird zunächst ne Gebühr fällig. Ja sind wir denn schon in Frankreich? Wir zahlen die niedliche Toll in Höhe von 80 cent und später nochmal 1,60$. Das ist o.k. :-)
 
Wir sehen unterwegs verlassene Örtchen, Farmlandschaften und viele viele Felder, Wiesen ... Orte mit Frauennamen - wie Lena und Elisabeth - und erreichen schließlich Galena.
 




Galena war lange vor Chicago der industrielle Hotspot von Illinois, ehe der kalifornische Goldrausch die Menschen in Scharen abziehen ließ. Ca. 100 Jahre lag Galena in einem Dornröschenschlaf, ehe man sich in den 60ern entschloß aus der Not eine Tugend zu machen und die alten Gebäude zu sanieren, um die Touristen anzulocken. Hier kann man heute noch den Spirit der 40er Jahre atmen. Es gibt schöne Läden mit ungewöhnlichen Sortimenten.
 
Wir schlendern rum und landen in der Galena Brewery, in der "Maifest" angesagt ist :-)Stilecht trinken wir Maibock. Weniger stilecht essen wir ein paar Tapas (Empanadas, gefüllte Champignons und chicken sticks). Alles schmeckt klasse! Zwischendurch "betet" einer der Bartender das Vater unser des Bieres und im Vorraum hängt die Unabhängigkeitserklärung des Bieres. Alles sehr urig und witzig hier.
 








 
Nach einem obligatorischen Souvenir-Stopp fahren wir noch zum nahegelegenen Walmart-Supercenter, um unsere Ausstattung zu komplettieren. Kühlbox, ein Schlafsack und ein neues Airbed gehen ebenso in unseren Besitz über, wie einige süsse Kleinigkeiten und natürlich Getränke. Ich sehe -mal wieder- einen tollen, großen Gasgrill für gerade mal 149$ und frage mich, wie ich den möglichst günstig nach D bekomme..?
 
108$ später sind wir wieder "on the road again". Vorbei gehts an Dubuque, wo wir schon die Staatsgrenze nach Iowa überqueren. Wenig später dann Manchester... huch, sind wir schon soweit gefahren?
 
Morgens war es noch wolkig und zwischendurch hats sogar heftig geregnet, aber jetzt sind es immerhin 80° F und die Sonne lacht von einem Schäfchenwolken-verzierten Himmel. Immer noch fahren wir an Wiesen und Feldern entlang. Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte ich uns auch in Deutschland oder sonstwo in Europa wähnen. Wenn da nicht die typischen Scheunen und Farmhäuser wären.
 
Als sich unsere Tanknadel dem roten Bereich zuneigt und es bereits nach 17 Uhr ist, suchen wir uns eine Unterkunft. In Waterloo gibts die üblichen Ketten-Motels. Wir checken im brandneuen Hampton Inn ein. Vorher stelle ich noch fest, daß es unter meiner Fußmatte total nass ist. Die Klimaanlage hat hier wohl Wasser verloren. Hoffentlich wird das nicht schlimmer..
 
Bei Bier und Krackern beschließen wir den Abend typisch amerikanisch mit Basketball vorm TV. Es laufen die Finals der Western Conference und wir sehen uns das Spiel der Dallas Mavericks gegen Oklahoma an.
 
 
Fazit: Roadtrip par excellence. Galena ist einen Besuch wert. Absolut schnuckelig
 
Hotel: Hampton Inn Waterloo   103$ mit AAA-Discount
 
gefahrene Meilen: 281
 
 
22.05.2011
 
Super geschlafen in dem typisch hohen Bett incl. Kissenbergen :-) Das Hampton Inn ist ein tolles neues Hotel, das mit Nachhaltigkeit wirbt. Was mich dabei stört, ist das Plastikgeschirr beim Frühstück.. Na ja, da muss man halt durch. Das Frühstück selbst ist reichhaltig (Toast, Mufins, Bagels, Joghurt, Obst, Eier, Pfannkuchen...) und wir schlagen uns den Bauch voll. Wer weiß, wann es das nächste mal was gibt :-)
 
Beim Suchen nach der nächsten Tanke fällt mir ein Armee-Hubschrauber am Straßenrand auf. Bei näherem Hinsehen erkennt man, daß auf dem dazugehörigen Parkplatz offensichtlich eine Auto-Show stattfindet. Da müssen wir natürlich dabei sein :-) Also Kamera eingepackt und an den verschiedenen Wagen aus ebenso vielen verschiedenen Epochen vorbeigeschlendert. Es gibt Hot Rods, Low Rider und allerlei aufgemotzte Schlitten zu sehen. Daneben auch schicke neue Wagen.
















 
Dann wird's für uns aber auch wieder Zeit, sich auf die Piste zu begeben. Es ist warm, aber auch extrem windig. Wahrscheinlich erwischen uns hier Ausläufer der Tornados, die im mittleren Westen unterwegs sind.
 
Heute sind neben Farmland viele viele Kühe zu sehen. So sieht mein Burger, also vorher aus


 
Während der Fahrt beschäftigen mich drei dringliche Fragen: Könnten - rein theoretisch - amerikanische Kühe mit deutschen kommunizieren? Kommunizieren Kühe überhaupt? Und wie wussten die Siedler in ihren Planwägen wo Westen ist? Durch den Sonnenverlauf oder hatten die schon einen Kompass dabei?
 
Als nächstes steht Ida Grove auf dem Programm - eine Empfehlung von Heinz (EasyAmerica). Einige Gebäude in dem verschlafenen Nest sind wie Schlösser oder Burgen mit entsprechenden Dächern hergerichtet. Nett anzusehen. Leider steht vieles leer, sodaß es fast wie eine mittelalterliche Geisterstadt wirkt. In einem Supermarkt versorgen wir uns mit meiner Lieblings-Zwischenmahlzeit: Lunchables!
Das sind Cracker, dazu passende Mini-Schinken-Scheiben sowie Cheddar-Scheiben. Ein Haps und sie sind weg :-)
 
Die US 20 ist seit Fort Dodge nicht mehr 4-spurig und so gondeln wir auf 2 Spuren mit entsprechendem Tempolimit gemächlich durch die Lande. Wir kommen an einem Ort namens "Holstein" vorbei, der einen nett auf deutsch mit "willkommen Freunde" empfängt :-) Wir fahren trotzdem weiter..
 
Schließlich überqueren wir bei Sioux City den Missouri und erreichen mit Nebraska den 3. Bundesstaat dieser Reise. Am Erscheinungsbild ändert sich indes nur wenig. Endlose Felder und noch mehr Kühe. Nebraska hat den Spitznamen "Maispflücker(züchter)-Staat".
 
Wir kommen immer wieder durch verschlafene Örtchen, die für mich typisch amerikanisch aussehen... aus Holz mit Veranda vorm Haus, idealerweise noch mit einem Schaukelstuhl bestückt. Bevor wir im Nirgendwo liegenbleiben, tanken wir den Wolfi nochmal voll. Es ist später Nachmittag und nach fast 400 Meilen beschließen wir, die Nacht in O'Neill zu verbringen.
 
Das erwählte Super8 hat zwar seine besten Zeiten hinter sich, aber mit 61$ ist es absolut o.k.
 
O'Neill nennt sich selbst die "irische Hauptstadt Nebraskas"... nun denn, ich kann kein Pub finden, das Guiness anbietet. Schade!
 
Abends wird das nächste NBA-Spiel im TV angeschaut.
 
Fazit: Noch ein Fahrtag... morgen wird's wieder "richtig" interessant!
 
Hotel: Super 8 O'Neill    61$ mit AAA-Rabatt
 
gefahrene Meilen: 383
 
 
23.05.2011
 
Wir kommen zeitig los und sind schon um halb neun wieder dabei die unbevölkerten Strassen unsicher zu machen. Endziel soll heute Mt. Rushmore sein.
 
Als wir unterwegs mal anhalten, um ein paar Bilder zu machen... natürlich von Kühen, viel mehr gibts hier nicht, haben wir wieder ein - für mich - typisch amerikanisches Erlebnis. Ein Truck hält keine 5 Minuten später an und fragt, ob alles o.k. ist oder er uns helfen kann. Das ist ist mir weder in Deutschland, noch in einem anderen mit einem Wagen bereisten Land jemals passiert..
 
Bei den vielen Kühen fehlen mir nur noch die muskelbepackten, leicht verschwitzten Cowboys, die die Rinder von der Ostweide zur Westweide treiben oder ein Kalb aus dem Stacheldraht befreien... hach und da geht die Phantasie wieder mit mir durch :-)
 
In Kilgore überqueren wir mit lautem Poltern die Standard/Mountain-Zeitgrenze. Wir stellen fest, daß es hier hügeliger ist. Irgendwo lese ich, daß das Sandhills sind. Na gut..
Die Orte sehen jedenfalls meist aus, als sei die Zeit stehengeblieben..
 
In Chadron tanken wir unseren Wolfi zum 3. Mal, und das ohne ZIP oder Vorab-Zahlung... einfach Karte einstecken und los gehts. Keine Ahnung, warum es dieses Jahr so gut klappt. Im gleichen Ort befüllen wir auch unsere Kühlbox wieder mit Esswaren und Getränken. Außerdem wandern zwei Sandwiches in unsere Tüten, die wir gleich auf dem Parkplatz futtern.
 
Dann gehts Richtung Carhenge. Durch die "geschenkte" Stunde ist unsere Tagesplanung entspannter geworden. Carhenge ist beeindruckende, moderne Kunst. Jim Reinders hat hier -zusammen mit Familienmitgliedern- das berühmte Stonehenge mit 38 Autos nachgebaut. Es ist wohl ein Memorial für den Vater von Reinders, der früher auf einer Farm wohnte, die auf dem Gebiet stand, wo sich heute Carhenge befindet.
 











Im weiteren Umland des Autokreises stehen noch mehr Kunstwerke rum
 
Wir laufen eine Weile rum und fotografieren bzw. filmen. Ich finde es witzig anzusehen, wie die Natur sich Stück für Stück von Menschenhand Geschaffenes zurückerobert.
 
Auf dem Rückweg Richtung Chadron nehmen wir einen Umweg, um Fort Robinson zu besuchen. Aber es ist ganz anders, als wir es uns vorgestellt haben. Ein Fort ist für mich viereckig und aus Holz - wie bei Playmobil eben Nee, wie man es eben aus unzähligen Western kennt..
 
Fort Robinson ist ein trauriges Stück amerikanische Geschichte. Der Indianer-Häuptling Crazy Horse wurde hier getötet und viele Cheyenne Indianer beim Versuch einer Flucht aus dem Fort regelrecht niedergemetzelt.
 
Heute ist hier ein friedlicher State Park mit Picknickplätzen und verschiedenen Häusern, die man sich anschauen kann.
 
Wir haben aber wenig Interesse und außerden noch eine Ecke zu fahren. Also halten wir uns -auch ob der Enttäuschung- nicht lange auf und geben dem Wolfi die Sporen.
 
Der Himmel verdunkelt sich hinter der Staatsgrenze zu South Dakota (der 4. Bundesstaat ist geschafft) immer mehr. Sieht aus, als würde es in den Black Hills regnen. Gut, unserer mückenverzierten Frontscheibe würde es nicht schaden... kaum gedacht, schon schüttet der Himmel raus, wann er hat.
 
In Hot Springs hätte ich gerne ein paar Bilder von dem hübschen Ort gemacht.. eine pittoreske Westernstadt, aber bei dem Regen belasse ich es bei meinem üblichen "aus-dem-Auto-Fenster-Geknipse".
 
Weil es auch am Crazy Horse NM regnet bzw. total neblig ist, begnügen wir uns mit einem Foto durch's Tele von der Strasse aus.
 
Weiter gehts Richtung Mount Rushmore... und da sind sie plötzlich: diese Köpfe für die Ewigkeit in Stein gemeißelt. Absolut beeindruckend! Patrick ist hin und weg.. er wollte ja auch unbedingt hierhin. Ich find's aber auch klasse :-) Bloß, daß ich in meinem Chicago-Pulli zwar nicht friere, aber total durchnässt werde durch den Regen, find ich nicht so prickelnd.
Als wir uns zum Gehen wenden, kommen ein paar Sonnenstrahlen raus. Das sieht bei den "Köpfen" recht witzig aus, weil sie plötzlich gar nicht mehr zu sehen sind und sorgt außerdem draußen für einen schönen Regenbogen.





 
In Keystone suchen wir uns das White House Resort als Übernachtungsort aus. Blöderweise haben die keinen Sender, der das Spiel der Mavs heute abend überträgt :-( Dafür gibts ne Whirlpool-Wanne mitten im Zimmer. Na gut..
 
Vor der Abend-Zeremonie am Mt. Rushmore wollen wir noch was essen. Es soll schnell gehen und da scheint das Buffet des direkt neben dem Hotel liegenden Restaurant, goldrichtig zu sein. Kostenpunkt 16,99$.. aber anscheinend wollen die ihren Kram loswerden und wir können zum Sonderpreis für 13,99$ p.P. essen. Mehr ist es dann auch nicht wert. Beim Zahlen ärgern wir uns dann auch noch.. Der unfreundliche Mensch braucht ewig, bis er unser Wechselgeld zusammenhat und irgendwie kommt es mir auch zuwenig vor.. gut, ich hab mal wieder vergessen, die Tax dazu zurechnen, aber es war trotzdem zuwenig. Er schmeisst und regelrecht die fehlenden 2$ hin und wirft noch einen hinterher mit süffisantem Grinsen und dem Satz "für den Ärger".. blöder Hund.
 
Wir fahren also nochmal hoch zum Monument und sind froh, daß der Regen endlich nachgelassen hat, wenn es auch jetzt unangenehm kühl ist. Es liegt allerdings nicht an der Kälte, als ich eine dicke Gänsehaut bekomme... Die Rangerin erklärt zunächst, warum ausgerechnet diese vier Präsidenten hier in Stein gehauen wurden, bevor sie über den Sinn und die einzelnen Worte des Fahneneids eingeht. Und als dann ca. 200 Leute in dem Amphitheater aufstehen und gemeinsam den Fahneneid sprechen, bekomme ich die erwähnte Gänsehaut. Bei der Nationalhymne bin ich endgültig davon überzeugt im falschen Land geboren zu sein..
Im Ernst.. das Programm ist natürlich patriotisch.. aber so sind sie halt und ich mag es. Insgeheim beneide ich die Amerikaner sogar um ihre Liebe zu ihrem Land. Sowas gibts bei uns nicht und wenn, dann meistens nur in extremer Form.
 
Die Illumination ist dann auch ziemlich beeindruckend.


 

Ach übrigens... unser Übernachtungsort Keystone ist auch sehr nett gemacht.. alte Fassaden à la Westernstädtchen mit Kneipen, Läden und Restaurants. Aber als wir gegen 22 Uhr zurückkommen, sind bereits die Bürgersteige hochgeklappt.
 
 
Fazit: Mt. Rushmore sollte man schonmal gesehen haben. Diese Größe ist schon gigantisch. In den Black Hills haben wir schöne Orte mit tollen Blockhütten gesehen und nicht zu vergessen: unseren ersten Büffel! Den haben wir in der Gegend um Wind Cave gesehen
 
 
Hotel: White House Resort - Suite 92$ plus Tax
 
Diner: Buffet 27,98$ plus Tax
 
 
Noch was vergessen... am 23.05.2011 sind wir 518 Meilen gefahren
 
24.05.2011
 
 
Ohne Frühstück machen wir uns noch einmal auf Richtung Mount Rushmore. Aber es regnet noch immer, was dazu führt, daß der mitreisende Ehemann langsam aber sicher vom Wetter mega-genervt ist, was fast den schönsten Ehekrach heraufbeschwört.. Zu allem Unglück hüllen sich die Herren Präsidenten heute ganz in Nebel. Es ist nix zu erkennen..



 
und so fahren wir weiter.. Erneut durch Keystone mache ich noch ein paar Bilder von Holzschnitzarbeiten... toll! Sowas hätte ich auch gerne im Garten!






 
Nächster Zwischenstopp ist Deadwood. Diese kleine Westernstadt hat ihre Besucherzahlen dramatisch erhöht, nachdem sie die - bis dahin verbotenen - Glücksspiele Poker und Blackjack legalisiert hat. So stehen jetzt in jedem noch so kleinen Laden, Saloon un Hotel Slot Machines, sowie Poker und Black-Jack-Tische. Im legendären Saloon #10 verzocken wir 2$, wobei der Hase 5,28$ wieder rausholt. Unseren Morgenkaffee trinken wir in einem urigen kleinen Café,



 
wo wir auch ein paar Shirts erstehen. Sie sind mit Aufdrucken aus dem nahegelegenen Sturgis, das für seine jährlich stattfindende Bike Week bekannt ist (http://www.sturgisbikeweekrally.com/)
Leider findet der legendäre Deadwood Gunfight, bei dem die Schiesserei im vorgenannten Saloon #10 nachgestellt wird, erst ab Juni statt..









 




Also weiter und über die I85 nach Norden und später über die I90 Richtung Westen. Flugs sind wir im 5. Bundesstaat angelangt: Wyoming.
Und was soll ich sagen? Es hört auf zu regnen! In Sundance verlassen wir die Interstate und fahren Richtung Devils Tower NM. Schon aus der Ferne ist dieses abgeschnittene Etwas zu erkennen.




 
Es sieht aus, als hätte jemand längliche Steinstücke aus einem massiven Block rausgefräst. Die Wissenschaft ist sich einig, daß es sich um einen erkalteten Vulkan-Kegel handelt.. Ich finde es unglaublich, daß die Natur sowas geschaffen hat. Am Fuß des Devils Tower sehen wir hunderte Prärie-Dogs, die hier in ihren Höhlen wohnen. Süß!!
 


Wir laufen ein Stück des Tower-Trails und machen hunderte von Bildern. Mich wundert es nicht, daß manche Leute glauben, hier sei ein Landeplatz für Aliens. Seit dem Film "Paul - ein Alien auf der Flucht" sind es sicher noch einige mehr :-)


 
Übrigens lese ich am Aussichtspunkt eine interessante Geschichte über einen Wettkampf zwischen Menschen und Büffeln.. Der Mensch fand es ungerechnet, daß die Bisons als stärkste Wesen auf der Erde galten und schlugen ein Wettrennen vor. Weil Menschen nur zwei und Büffel vier Beine haben, ließen sich die Menschen von Elstern vertreten. Wie lange der Wettkampf dauerte, hab ich jetzt leider vergessen, aber die Elstern haben für die Menschen gewonnen und die Indianer durften fortan Büffel jagen.
 
Zurück am Auto nehmen wir erneut ein karges Mahl aus Lunchables.



 
Bei unserem Rückweg entdecken wir neben den bereits erwähnten Prärie-Dogs auch dieses süße Squirrel:
 

Auf unserem Weg Richtung Westen fahren wir vor Gilette in eine riesige Unwetter-Front.. es regnet wie verrückt und weiter Richtung Douglas hagelt es sogar... es ist unglaublich.



Letztes Jahr Sandsturm und dieses Jahr Regen ohne Ende. Vielleicht sollten wir Reisezeit und -ziel überdenken..?
 
Die US59 ist eine recht langweilige Strecke durch Grasland. Das einzig bemerkenswerte ist ein kilometerlanger Zug mit vielen, vielen Kohlewaggons. Auch am Vortag hatten wir in der Nähe von Carhenge schon ein paar gesehen. So viele haben wir im Südwesten noch nie gesehen oder haben wir da nie drauf geachtet. Da fällt mir ein, auch diese Wasserspeicher haben wir im Südwesten nicht in solcher Häufing gesehen, wie die letzten Tage in Iowa, Nebraska und SD. Quasi in jedem Ort kann man hier welche sehen.
 
In Douglas angekommen irren wir auf der Suche nach dem Pioneer-Museum solange herum, daß es schließlich geschlossen hat, als wir ankommen. Na gut, dann übernachten wir halt hier. Ist ja auch schon 17.30 Uhr.
 
Als wir den Parkplatz des nahegelegenen Super 8 ansteuern, finde ich schon die winzige, angebaute Lobby und die merkwürdigen, heruntergekommenen Autos bedenklich.. Der Eindruck verstärkt sich noch, als wir die "Lobby" betreten, die in etwa die Größe meiner Gäste-Toilette hat. Doch dann stürze ich quasi rückwärts wieder raus, als ein mexikanisch anmutentes, männliches Gesicht (oder sollte ich Visage sagen) um Eck blickt... echt eklig, der Typ.
 
Wir flüchten ins Auto und fahren zum gegenüberliegenden Holiday Inn. Doch leider ist dort nichts mehr frei... genau wie im Sleep Inn daneben. Das Clarion Inn hat noch ein Zimmer und das findet auch unsere uneingeschränkte Zustimmung. Offensichtlich sind die Zimmer renoviert und die Lobby ist mit Kamin und einer Deko-Kutsche auch sehr hübsch.
 
Weil die letzten paar Tage essenstechnisch nicht der hit waren, beschließen wir im angeschlossenen Restaurant zu Abend zu essen. Das Filet Mignon ist perfekt *hmmm*
 
Satt und zufrieden beschließen wir den Abend wieder mit Basketball vorm TV.
 
Fazit: Devils Tower ist ein mystisches Fleckchen und Deadwood würde ich sehr gern mal im Sommer bzw. mit gutem Wetter und natürlich MIT Gunfight erleben.
 
 
Hotel: Clarion Inn 114$ +Tax
Diner: 47$ plus Tip
 
 
gefahrene Meilen 316
 
 
25.05.2011
 
Als ich morgens die Augen aufschlage, höre ich schon den Regen gegen das Fenster klatschen.. na klasse.. :-(
Das Frühstück im Clarion heitert mich aber gleich wieder auf. Es ist wirklich klasse und reichhaltig. Neben den üblichen Eiern, Waffeln und Pancakes gibt es verschiedene Brot-Sorten, Bagels und Muffins. Dazu auch verschiedene Säfte (Orangen-/Apfel- und Cranberry-Saft.
 
Nach dem Check-out machen wir uns auf den Weg zum Pioneer-Museum..



 
und sind schlichtweg überwältigt bis grenzwertig überfordert. Diese Vielzahl an Ausstellungsstücken habe ich nicht erwartet. Unter anderem ist hier ein Sioux-Zelt aus dem Jahre 1864 ausgestellt, das auch im Film "Der mit dem Wolf tanzt" zu sehen war.





 
Der Eintritt ins Museum ist frei, wie mir die freundliche Dame am Eingang erklärt. Das mit dem Zelt erzählt sie mir natürlich auch gleich. Das wusste ich aber bereits :-) Darauf meint sie "leider haben wir nicht Kevin Costner hier" hehehe
Auf zwei Etagen kann man im Pioneer-Museum einen Einblick erhalten, wie die Siedler gelebt haben und sieht z.T. witzige Produkte, Maschinen und ärztliche Gerätschaften :-)
Alles sehr beeindruckend!











Auf dem Weg nach Guernsey fängt es wieder heftiger an zu regnen und die Laune des Hasen sinkt mit steigendem Wasserpegel förmlich minütlich..
Wir fahren den Guernsey State Park an, weil wir hier die Spuren der Planwagen anschauen wollen... ein 6$ "teurer"-Trugschluß. Für die Wagenspuren und das Register Cliff müssen wir zu dem kleinen Ort Guernsey weiterfahren. Na ja, im State Park haben wir wenigstens den Guernsey-Dam gesehen, an deren Seite eine riesige Wasserlawine zum See donnert.


 
Die Wagenspuren erreicht man dann über einen kurzen Feldweg, nach deren Bewältigung unser Wolfi - nicht zuletzt wegen Patricks kindlichem Spieltrieb, dem aufgeweichten Boden und den damit verbundenen Drift-Spielchen - komplett zusaut.
 
An dieser Stelle haben die Räder der schweren Planwägen tiefe Furchen in dem weichen Sandstein hinterlassen. Kaum vorstellbar!
 







Am nahegelegenen Register Cliff haben die frühen Siedler (und viele Besucher später) ihre "Spuren" hinterlassen. Namen mit Datumsangaben finden sich hier über den ganzen Fels verteilt.



 
Rund um den Sandstein-Felsen ist flaches Grasland und so habe ich direkt das Bild einer Wagenburg vor meinem geistigen Auge. Die Kinder holen Feuerholz, die Frauen hängen den großen Metalltopf mit Wasser über's Feuer, während die Männer die Namen und Daten in den Stein ritzen, bevor sie Kaninchen oder was auch immer jagen
 
Der nahegelegene North Platte River markiert den Weg, den die Trecks namen. Ich kann mir kaum vorstellen, wie diwese Menschen mit ihren Kinder und dem ganzen Hausrat auf dem Wagen monatelang durchs Land zogen... unglaublich!
 
Wir fahren über die I25 weiter Richtung Casper, wor wir wieder den US Highway 20 erreichen. Endziel heute ist Cody. Hey, da läuft im 80er Sender unseres Satelitten-Radios gerade Nena mit "99 Luftballons" und das auch noch in deutsch. Da kann man doch mal lauthals mitsingen! Das und der kurzfristig auftretene Sonnenschein, lassen die Reise-Teilnehmer wieder in gute Stimmung kommen :-)
 
Die Strecke zwischen Casper und Shoshoni ist wieder mal geprägt von Steppe/Prärie und verlassenen Orten. Hier kann ich mir die "bösen" Jungs, wie Butch Cassidy und Sundance id bildlich vorstellen, wie sie die Postkutsche nach buffalo überfallen.. oder Indianer auf ihren buntgescheckten Pferden. Kein Wunder, das Reservat der Shoshonen ist nicht mehr weit. War das nicht dort, wo die Shoshonen schön wohnen ..? :-)
 
Nun ehrlicherweise ist Shoshoni auch nicht viel anders, als andere Indianerstädte, wie Kayenta. In der Nähe kann man allerdings im Wind River Canyon eine Besonderheit bestaunen. An einer Stelle meint man, das Wasser des Wind River flösse bergauf. Dieser Eindruck wird noch durch den bergan fahrenden Zug, der just in dem Augenblick vorbeikommt, verstärkt. Die Härte!


 
Thermopolis ist dann nix besonderes und wir "durchfahren". Wir erreichen Cody gegen 18 Uhr und checken im Holiday Inn ein. Als wir ums Hotel fahren, hält neben uns ein Golfwagen-ähnliches Gefährt und ein älterer Herr stellt sich als Bellboy vor. Er schleppt unser Gepäck rein und holt sogar noch ne Ladung Eis... Mist, wir haben kein Bier mehr :-(
Im Zimmer wartet Billy Buffalo, mit dem sich unser Esel gleich anfreundet. Natürlich will ich den Plüsch-Büffel gleich in meinen Koffer stopfen und mitnehmen. Aber siehe da, er hat ein Etikett am Ohr auf dem steht "ich heiße Billy Buffalo und bin Dein Partner während Deines Aufenthalts. Bitte nimm mich nicht mit nach Hause, damit auch nachfolgende Gäste sich an mir erfreuen können" (oder so ähnlich) "meine Brüder findest du im Gift-Shop.." Hm, also auf zum Gift-Shop


 
Wir fahren Richtung Old Town Trail. Von dieser künstlichen Ghosttown habe ich in einem Magazon in Douglas gelesen. Aber das Dörfchen (26 Gebäude) ist nur noch 15 Minuten geöffnet und kostet zu allem Überfluß 8$ Eintritt. Wir begnügen uns also mit einem Foto vom Parkplatz aus.



In der Main Street entern wir die Silver Dollar Bar, in der es angeblich die besten Burger gibt. Die größten haben sie wohl. Patrick bekommt beim Versuch einen Silver Dollar Burger zu verschlingen fast eine Maulsperre. Die Burger sind zudem wirklich superlecker und die Bar ist total urig.







 
Wir schauen nebenbei Basketball und werden Zeuge, wie die Dallas Mavericks ins Finale einziehen. Klasse!
 
Fazit: Wind River Canyon ist eine tolle und beeindruckende Gegend. Und das Beste ist: die Sonne ist zurück :-)
 
 
 
Hotel: Holiday Inn Cody    106$ plus Tax
 
Dinner: Silver Dollar Bar 31$ plus tip
 
gefahrene Meilen 411
 
 
 
26.05.2011
 
 
Wenn um 7:30 Uhr nicht unsere Zimmer-Nachbarn die Türen geknallt hätten, würde ich jetzt noch pennen ... :-) Ich habe wirklich und wahrhaftig selten so gut geschlafen. Es gibt Kissen in verschiedenen "Härtegraden" im Holiday Inn, eine richtige Decke (nicht diese schrecklichen Wolldecken mit Laken drumrum), ein superbequemes Bett, Billy Buffalo bei mir, der Hase neben mir... was will frau mehr?
 
Das Frühstück kostet hier extra, aber für 11,95 $ p.P. ist das Buffet auch wirklich toll! French Toast, Eier, Bacon.. frisches Obst, Joghurt usw. *yummy* Für den Rest-Kaffee in der Thermos-Kanne bringt uns die supernette Bedienung sogar noch Thermo-Becher, damit wir den auch noch mitnehmen können.
 
Nach einem kurzen Einkaufs-Stop im Giftshop, wo natürlich ein Bruder von BB (Billy Buffalo) und eine Büffel-Weihnachtskugel, sowie ein Weihnachts-Elch in meine Tasche wandern, füllen wir unsere Kühlbox noch im Walmart auf. Leider gibts hier kein Bier :-(



 
Wir tanken vor der Fahrt zum Yellowstone nochmal voll. Wieder geht es problemlos. Sollte das an der neuen Visa-Karte von der DKB liegen? Egal, es geht Richtung East Entrance.. vorbei am Buffalo Bill Dam und vielen kleinen und auch größeren Blockhäusern... sehr schön. so hab ich mir Wyoming vorgestellt :-)









In der Ferne sehen wir majestätische Gipfel mit Schnee bedeckt und über die Straße läuft eine kleine Ziegen-Herde. Wir kommen an einem Schild vorbei, das besagt, daß wir uns in Bären-Gebiet befinden und man dementsprechend vorsichtig sein soll. Danach wartet Patrick natürlich hinter jeder Kurve darauf, daß ein Meister Petz auftaucht..
 
Die Landschaft ist superschön, aber je näher wir dem Yellowstone kommen, desto kälter wird es. Als es gerade noch 44°F (ca. 6°C) hat, fängt es leicht an zu schneien.. Was noch schwerer wiegt, ist die Tatsache, daß der East Entrance zwischen 10 Uhr morgens und 8 Uhr abends wegen Avalanche-Gefahr gesperrt ist. Zuerst weiß ich nicht, was die Rangerin meint, aber dann ist klar, daß es sich um Lawinen-Gefahr handelt. Die nette, ältere Dame zeigt mir auf der Karte den Umweg, den sie mit ca. 3 Stunden veranschlagt... oh Menno.. na ja, es ist 12:30 Uhr und bis abends 8 Uhr zu warten, bis hier wieder geöffnet wird, macht keinen Sinn.
 



Also drehen wir um und der Hase gibt dem Escape die Sporen. Dank der beherzten Fahrweise meines Chauffeurs brauchenw ir bis Cody gerade mal ne halbe Stunde. Dort nehmen wir den Chief Joseph Scenig Highway Richtung Cooke City und Silvergate. Was lernen wir aus dieser Geschichte? Vor Fahrtantritt die Straßenverhältnisse checken!
 
Der Weg zum Nordost-Eingang ist wunderschön und bietet tolle Ausblicke. Je näher wir Cooke City kommen, desto höher liegt rechts und lings der Straße der Schnee. Wir haken hier übrigens den 6. Bundesstatt - Montana - ab, auch wenn wir ihn mehr streifen, als wirklich durchfahren.





 
Das Thermometer zeigt nur noch rund 40°F und es fängt schon wieder an zu schneien. Unsere Idee vom zelten wird langsam von einer dicken Schneeschicht begraben. In Mammoth ist es zwar noch ein bisschen kälter und ein heftiger Wind weht, aber die Sonne scheint und es ist ganz schön. Hmm, also doch zelten... ?
 
Wenig später sind wir im dicksten Schneesturm, den ich jemals gesehen habe. Auch die Bisons auf der Strasse scheinen das Wetter nicht zu mögen.





 
Ich überlege fieberhaft, wie und wo wir wohl noch übernachten können, wenn es am Campground auch noch schneit. Wir fahren unbeirrt Richtung Madison Campground und haben ein nettes Gespräch mit dem jungen Mann am Empfang. Er war in Pirmasens stationiert, was gerade mal 50km von unserem Wohnort entfernt liegt. Schlußendlich will er gar nicht glauben, daß wir kein Bier dabei haben. Jahaa, was können wir denn dafür, daß der Walmart in Cody keinen "Stoff" hat? Auch der Zeltplatz ist schneebedeckt...






Mittlerweile ist es 17:30 Uhr und bis zur Old Faithful Lodge/Snow Lodge sind es noch 16 Meilen. Wir beratschlagen, ob wir dorthin fahren mit der Gefahr, daß nix mehr frei ist und wir doch nochmal zum CG müssen und dann womöglich im Dunkeln ein Zelt aufbauen müssen. Schlußendlich sind wir ganz hart und bauen unser Zelt im Schneetreiben auf. Wie heißt es doch so schön: "nur die Harten kommen in Garten". Danach fallen mir fast die Hände ab und meine Füsse spüre ich gar nicht mehr. Kennt Ihr das Gefühl, wenn man denkt, statt Füsse solche runden Klumpen am Ende der Beine zu haben? *brrrr*
 

Um uns aufzuwärmen fahren wir noch ein bisschen im Auto durch die Gegend. Am Fountain paint pot machen wir einen Fotostopp und sind ganz allein..






 

Patrick hält immer noch Ausschau nach Bären, aber außer Bisons lässt sich nix "wildes" blicken. Im Reiseführer habe ich gelesen, daß besonders vorwitzige Bären, die sich auf Campgrounds verirren, in entlegenere Gebiete gebracht werden. Gleich geht wieder meine Phantasie mit mir durch und ich stelle mir vor, wie der Bär abtransportiert wird und irgendwo außerhalb mit Augenbinde 3x um die eigene Achse gedreht wird. Dann reißt ihm ein Ranger die Augenbinde runter und sie hauen ab. Das Bärle bleibt allein und schwindlig zurück.
 
Am CG kaufen wir noch Feuerholz, aber es schneit wieder dermaßen, daß Feuermachen eher keinen Sinn macht. Also ziehen wir uns gegen 21 Uhr ins Zelt zurück. Ihr werdet nicht glauben, was ich alles anhabe.. Strumpfhose, zwei Paar Strümpfe, dicke Hose, Unterhemd, T-Shirt mit kurzen Armen, Langarm-Shirt und natürlich mein Chicago-Hoodoo. So krabbele ich in den Schlafsack. Aber an Schlaf ist nicht zu denken.. der Schnee ist nämlich eher Griesel und prasselt beständig gegen das Zelt. Nennt mich blauäugig, unvorbereitet oder einfach naiv... aber mit diesem Wetter haben wir nun wirklich nicht gerechnet. Kälte ja, aber Schnee?
 
 
Fazit: Yellowstone ist faszinierend, aber eisekalt und Winter-Camping ist eindeutig nicht unser Ding
 
 
gefahrene Meilen 308
ÜN Madison Campground 68$ (3Nächte vorgebucht)
 
 
 
27.05.2011
 
Die Nacht war gar nicht mal sooo kalt, wie gedacht. Aber irgendwann bin ich von einem kühlen, nassen Gefühl am Kopf wach geworden... Bison-Pipi? Nein! Der beständige Schnee-Schauer hat sich auf die Außenwand unseres Zeltes gelegt und es nach innen gedrückt. Abgeschüttelt und weiter gepennt sind eins.. Gegen 5 Uhr krabbeln wir aus dem Zelt. Das konnte sich leider nicht mehr gegen die 15 cm Neuschnee erwehren und ist teilweise im vorderen Bereich eingebrochen... der Boden ist knüppeldick gefroren und ich muss aufpassen, daß ich mir auf dem Weg zum Klo-Häuschen nicht den Oberschenkel-Hals breche. Kurzfristig überlege ich, dort auf dem Boden noch ein bißchen zu schlafen, denn es ist beheizt Aber lieber ist mir dann doch noch ein bisschen Kuscheln mit Hase und Büffel im Zelt.

 



Als wir unsere Nachtunterkunft abbauen, beschließe ich gleich, sie im nahegelegenen Container zu entsorgen. Heruntergefallener Schnee hat das Innenzelt total durchnässt und der Zeltboden ist mit Eisklumpen überzogen. Das würden wir im Auto niemals wieder trocken bekommen. Patrick ist einigermaßen erstaunt über meinen schnellen Entschluß, muss mir aber recht geben.
Morgenstimmung über dem Yellowstone:


 
Im General Store des Old Faithful Village erfahren wir, daß wohl die meisten Strassen im Park gesperrt sind. Wir frühstücken im Café süsse Teilchen und schauen nach, wann wieder mit einem Ausbruch vom ollen Faithful zu rechnen ist.
Die Zeit bis dahin vertreiben wir uns mit Shopping im General Store. Wir kaufen uns dicke Jacken und Mützen. Die Jacken kosten gerade mal 30$ und sind winddicht. Gute Anschaffung



In der Old Faithful Lodge fragen wir mit wenig Hoffnung nach irgendeiner freien Unterkunft. Und siehe da, wir können noch eine Budget Cabin bekommen. Für 67$ die Nacht mieten wir uns gleich für 2 Nächte ein. Mit der Lady am Desk wieder das typische Frage-Antwort-Spiel... "woher kommt ihr?.. wo genau in Deutschland?.." Und dann erzählt sie witzigerweise, daß ihre Tochter in unserer Landeshauptstadt zum Schüleraustausch war. Sie schreibt dann auch gleich bei unserem Wohnort "Saarbrücken" hin :-)
 
Wir machen uns auf den Weg zum Old Faithful. Der Ausbruch ist wirklich beeindruckend und dank blauem Himmel superschön anzusehen. Allerdings hätte ich mir so einen Ausbruch lauter oder zumindest zischender vorgestellt. Aber es hörte sich eher so an, als würde Faithi ausatmen und dann kam das Wasser..




 
Danach gehts zum West thumb Basin, wo wir an zahlreichen bunten Pools entlanglaufen.









 
Am Lake Village legen wir eine Snack- und Kaffepause ein. Ich finde es klasse, daß die einzelnen Gift-Shops hier immer typische Besonderheiten aus den jeweiligen Gebieten verkaufen. Am Lake gibts z.B. allerlei Maritimes zu bestaunen und zum kaufen natürlich.




 
Der Yellowstone Lake ist riesig und fast komplett zugefroren. Hier unten sieht man kaum Tiere.. nicht mal Bisons, die wir gestern nördlich vom Old Faithful Village zuhauf gesehen hatten. Im Lake fischt nur ein Otter einsam nach Fischen.
 
Auf der Fahrt liegt rechts und links der Strasse jede Menge Schnee und man kommt sich vor, wie in einem Wintermärchen :-)



 
Und das Ende Mai! Die Sonne lacht bei knackiger Kälte vom wolkenlosen Himmel. Auf der weiteren Fahrt tauchen dann doch wieder Büffel auf. Wir fahren zu den Lower und Upper Yellowstone Falls und laufen am Mud Vulcano rum.
Mittlerweile ist nur noch die Strasse vom Canyon Village zur Tower Junction gesperrt, sowie einige kleine Nebenstrecken. Leider auch die Strasse zum Trail, die einen Überblick zum Grand Prismatic Spring bietet. Am Midway Geysir Basin ist es extrem windig und wegen der eisigen Temperaturen dampfen die Pools dermaßen, daß man kaum ein ordenliches Bild zustande bekommt. Am Grand Prismatic Spring beschlägt mein Objektiv und ich kann nicht mal die orangefarbene "Umrandung" fotografieren :-(




Als wir wieder im Auto sitzen, fängt es erneut an zu schneien.. es ist Nachmittag und somit die gleiche Zeit, als der Schnee gestern eingesetzt hat. Wir checken in unsere Cabin ein und sind total entzückt... süß und urig mit Heizung(!), 2 Betten und sogar ein Waschbecken mit warm/kalt-Wasser. Das Toiletten-Häuschen ist nur ein paar Schritte entfernt und es gibt dort auch Duschen.



Patricks Popo hat kaum das Bett berührt, als sich schon ein wohliges Schnarchen breit macht :-) Wir holen erstmal den fehlenden Schlaf der vergangenen Nacht nach. Nach etwa 1 1/2 Stunden liegen draussen bereits wieder 5-10cm Neuschnee... kaum zu glauben!



In der Cafeteria der Old Faithful Lodge essen wir in Kantinenatmosphäre mit Blick auf den Old Faithful, als plötzlich eine Büffel-Herde vorbeizieht. Leider hab ich nur die kleine Knipse mit und damit lässt sich der Kampf der Bullen nicht gut festhalten. Die Angestellten erzählen uns, daß es nur sehr selten vorkommt, daß die Büffel überhaupt bis hier hoch kommen.

Der Ausbruch des Geysirs ist irgendwie ziemlich klein.. heut morgen hat er eindeutig höher geschossen.
Auf unserem Weg zur Cabin fängt es auch noch an zu gewittern... jetzt hatten wir wirklich bald alle Wetter..
In der Cabin lassen wir den Abend gemütlich ausklingen und freuen uns über die Heizung und gemütliche Betten.
 
Fazit: Ich bin bekennender Schnee- und Winterhasser, aber im Yellowstone ist diese Kombination ein Traum aus Feuer und Eis :-)
 
ÜN: Cabin 67$/Nacht plus Tax
 
Diner 32$
 
gefahrene Meilen 126
 
 
 
28.05.2011
 
Wieder sind über Nacht etliche Zentimeter Neuschnee gefallen. Aber mit unserer neu erworbenen Ausstattung und in der gemütlichen Cabin lässt es sich aushalten :-)
 
Ich wage es sogar, im Sanitär-Häuschen zu duschen... hey, das Wasser ist richtig heiß und ich bin froh, daß ich mir die Haare waschen kann, die ich später in Ermangelung eines Föns vor der Heizung trockne
 
Den Kaffee aus der Cafeteria genießen wir heute morgen in unserer Cabin mit Muffins aus unserem Vorrat. Dann geht's in Richtung der oberen "8". Unterwegs sehen wir eine große Büffelherde, die mit einigen Babies gemächlich die Strasse entlangwandert. Es ist schon beängstigend, wenn sie so nah am Auto entlangtraben.. besonders, als einer einen Sprint anzieht, wird mir ein wenig mulmig.




 
An den Gibbon Falls schneit es schon wieder, aber die Aussicht ist auch hier atemberaubend.


 
Kurz vor Beaver Lake dann einige Autos am Straßenrand... sollten wir hier doch noch..? Jaaaa! Ein Bär ist auf einer Wiese mit der Futtersuche beschäftigt. Toll! Wir können uns kaum losreissen... und dann sehen wir ein Stück weiter sogar noch einen! Wir freuen uns, wie die Schneekönige :-)
 


In Mammoth machen wir eine kleine Picknick- und Pippi-Pause. Ich stelle fest, daß die Klo's im Visitor-Center wohl schon sehr alt sein müssen... die wurden sicher noch in einer Zeit errichtet, als Fast Food noch völlig unbekannt war. Ich bin sicher nicht dick, aber beim Schließen der Tür werd ich quasi zwischen Schüssel und Tür eingeklemmt. Frei nach einer Szene aus "Auf der Suche nach dem goldenen Kind" nutze ich ein Filmzitat:.. "nur eine Frau deren Arsch schmal ist, kommt diese Tür herein. Und weil mir ein solcher Arsch gegeben ist, kann ich hier Pippi machen.." :-)
Wir laufen noch zu den lower terraces der Mammoth Hot Springs. Wow... diese Farben, einfach gigantisch.





 
Wir fahren weiter und sehen weitere Büffel-Herden. Hier liegt auch längst nicht mehr soviel Schnee. Leider ist nach wenigen Metern die Strasse gesperrt. Oh Menno... dabei wollte ich doch noch ins Lamar Valley, weil dort die Wahrscheinlichkeit Wölfe zu beobachten besonders groß sein soll.
 
Dann wieder ein Pulk Autos. Ein sicherer Garant dafür, was seltenes zu sehen. Doch so sehr wir uns auch anstrengen, es ist nix zu erkennen... außer Bäumen. Ein netter Besucher hat Mitleid mit uns und lässt uns durch sein Fernglas gucken. Er hat gaaaanz in der Ferne einen Kojoten erspäht und so hab ich wenigstens so einen mal gesehen :-)
 
Man merkt am Verkehrs-Aufkommen deutlich, daß Memorial-Day-Weekend ist... Viel mehr Autos im Park, als noch am gestrigen Tag. Auf unserer Weiterfahrt sehen wir noch an 2 Stellen Bären. Einmal ein großes schwarzes Exemplar, das sich den Wald heraufbewegt und dann nochmal ein eher halbwüchsiges Bürschchen auf einer Wiese... echt toll!





 
Am Norris Basin laufen wir zum Steamboat Geysir, der zuletzt im Mai 2005 ausgebrochen ist. Leider will er trotz gutem Zureden heute kein heißes Wasser rausblasen. Dann eben nicht.
Der höher gelegene Emerald Pool stinkt vor sich hin *puh* Warme Luft stinkig machen kann der Hase auch..
Vom Visitor Center aus hat man einen netten Überblick über das Norris Basin. Leider ist es immer noch eisekalt, weswegen auch heute viel Dampf den Blick versperrt.


 
Bei der Weiterfahrt Richtung Madison fällt uns auf, daß die warme Mai-Sonne (immerhin 40- 45°F) den Schnee fast überall weggetaut hat... man könnte fast schon das Zelt wieder aufbauen, aber das liegt ja im Müll :-)
 
Weil ich keinen Wolf zu Gesicht bekommen habe, fahren wir nach West Yellowstone ins Grizzly + Wolf-Discovery Center. Dort werden "Problem"-Bären und -wölfe hingebracht, die nicht mehr ausgewildert werden können. Es gibt 2 Wolfs-Rudel mit jeweils 4 Tieren und insgesamt 6 Bären.
Im Gehege sehen wir Spirit, die schon mehrfach in entlegene Orte abtransportiert wurde und nach dem 6. Mal endgültig ins Bärenheim musste.


 
Die Wölfe beeindrucken mich total, auch wenn ich sie lieber in freier Wildbahn gesehen hätte... die meisten, der hier lebenden kamen als Welpen ins "Heim", weil die Mütter getötet wurden oder sie wurden bereits in Gefangenschaft geboren. Ich kann mich kaum losreissen. Schöne, majestätische Tiere..








Mein hauseigener Bär... oder Wolf..? :-)


Wen es interessiert http://www.grizzlydiscoveryctr.com/index.php
West Yellowstone gefällt mir gut. Bekommt von mir den Stempel "typisch amerikanisches Städtchen mit Westernflair"
 
Weil das Wetter so schön ist, wollen wir versuchen den Weg zum Overlook des Grand Prismatic Spring zu finden und hochzukraxeln. Die Zufahrt ist heute denn auch geöffnet. Bis zur Hälfte des Berges kommen wir relativ problemlos, aber ein weiterkrabbeln ist "dank" verharschter Schneefelder aussichtslos, aber auch von hier aus hat man einen schönen Blick auf den farbenprächtigen Pool.






Patrick beschwert sich natürlich ein ums andere Mal, daß ich ihn wieder nur rumhetze und meine Meilenangaben (die hatte ich natürlich aus dem USA-Forum) nie und nimmer stimmen können.
 
Zurück im Old Faithful Village, wollen wir im altehrwürdigen Old Faithful Inn



 
was essen gehen, was ohne Reservierung aber eine Wartezeit von mind. eine Stunde bedeutet. Bereits gestern hatte uns die nette Lady am Desk "verraten", daß man auch sehr gut am Buffet der Bear Pit Bar essen kann. Nicht nur das... die Intarsien hinter der Bar und die Getränkekarte sind beeindruckend bzw. witzig.








Wir entscheiden uns für Beef Burger (Hase) und grilled Chicken Burger (die Autorin). Dazu gibts parkeigenes Ale... schmeckt gut und gar nicht schweflig, wie das Wasser hier vermuten ließ Während wir auf unser Essen warten, amüsieren wir uns mal wieder über Paare, die sich stundenlang gegenüber sitzen, ohne ein Wort zu reden. Oder jeder tippt wie wild auf seinem Handy rum.. sowas gibts bei uns nicht. Wir quatschen (fast) immer. Und wenn es nur dummes Zeug ist
 
Wir schlendern noch durch den Giftshop und kaufen eine DVD über den Park. Unseren Abschlußkaffee nehmen wir auf einer der Emporen und lauschen dabei den Klängen des Pianospielers. Schöööön!
 
 
Fazit: Toller Tag mit atemberaubenden Erlebnissen! Und nochmal, ich bin absoluter Winterhasser, aber der Park hat uns mit der "Zuckerdecke" sogar besser gefallen, als ohne
 
gefahrene Meilen 158
 
 
 
29.05.2011
 
Heute heißt es Abschied nehmen vom Yellowstone. Bei unserem Morgenkaffee schauen wir uns nochmal den Ausbruch des Old Faithful an. Fotos machen keinen sinn, weil verdampfendes Wasser vor Schneetreiben - ja ihr lest richtig, es schneit wieder) - auf Fotos nicht beeindruckend wirkt.


 
 
Es geht Richtung Süden... d.h. es sollte in diese Richtung gehen, aber beim Check-out meint die Lady am Desk, daß so ziemlich alle Strassen im Park gesperrt sind. Bei den Ausgängen sind nur noch Mammoth (Nord) und West Yellowstone (Westen) geöffent. Och nö... wir schauen uns vom Visitor Center noch einmal den Old Faithful an und beratschlagen, wie wir weiter vorgehen. Ich habe schon den passenden Filmtitel für diesen Morgen "Gefangen im Yellowstone"! Der neue Film von Star-Regisseur Jacques Bubu :-)
 
Wir entschließen uns, den Westausgang zu nehmen... ist auch unsere einzige sinnvole Alternative für unser nächstes Ziel: Vernal / Utah.
Es schneit, wie verrückt und am Targhee Pass (Grenze zu Idaho, was gleichzeitig den 7. Bundesstaat markiert) sieht man die Hand vor Augen kaum. Die Strasse ist mittlerweile ebenfalls mit einer fetten Schneeschicht überzogen. Sogar ein Winterräum-Fahrzeug hält lieber an. Aber der Hase fährt unbeirrt weiter. Ein Schneehase eben :-)






In der Gegend um Island Park lässt der Schnee langsam nach und geht gemächlich in Regen über. Auch nicht viel besser. Wettertechnisch belegt dieser Urlaub keinen Top-Platz in der Hitliste.


In Pocatello (Patrick nennt es die ganze Zeit Pocahontas) ist mal wieder Pause angesagt. Der Morgenkaffee drängt mit aller Macht nach draußen. Erfahrungsgemäß bieten Supermärkte einigermaßen saubere Entsorgungszellen. Bei Fred Meyer - einem echt großen und neuen Warenhaus - werden wir fündig :-)
Gegenüber liegt ein McDonalds und ich nutze das kostenlose WiFi, um ob des Feiertages (bereits erwähnter Memorial Day), des nicht mehr vorhandenen Zeltes und nicht zuletzt wegen dem schlechten Wetter zu checken, wie es mit freien Motelzimmern in Vernal aussieht.
Es gibt nur noch wenige freie Zimmer und wegen unserer guten Erfahrungen mit dem Holiday Inn in Cody schlage ich für Vernal bei der gleichen Hotel-Gruppe zu und reserviere ein Zimmer.
Wo wir schon auf dem Parkplatz vom McDonalds stehen, wird uns bewusst, daß wir einen Happen essen könnten. Nach zweimal Chicken MgNuggets mit Pommes geht wieder auf die Strasse. Bis Vernal sind es noch 350 Meilen und es ist bereits 14 Uhr.



Habe ich schon erwähnt, daß wir bereits in Utah und somit im 8. Bundesstaat dieser Reise sind? Um Salt Lake City zieht sich an der I15 eine ellenlange Baustelle entlang... Wegen dem nicht endenwollenden Regen, überlegen wir kurz die 397 Meilen gleich bis Las Vegas durchfahren :-)
Aber nein, in Provo gehts wieder auf die Landstrasse. Die windet sich hier recht pittoresk an einem Stausee entlang und durch den Deer Creek State Park hindurch. Wasserfälle sehen wir auch noch. Kein Wunder bei dem Wetter, das hier die letzten Tage runterkam.
Als wir in Heber City die US 40 nehmen, fängt auch wieder an zu schneien. Wir sind schließlich wieder auf 8000 Fuß. Die 38°F Außentemperatur machen das auch mehr als deutlich. Zum Glück sitzen wir im warmen Auto.
Unterwegs sehen wir wieder einige verschlafene Orte... aber mehr Gegend. Waren in Iowa, Nebraska und Wyoming noch Viehtransporter bildbestimmend, so sieht man in Utah viele LKW's, die Öl transportieren. Sogar Ölsand wird hier in einem chemischen Prozess bearbeitet und das Öl rausgelöst. Diesen Sand werden wir morgen noch erleben...

Plötzlich gibt es einen Krack und ir haben einen Steinschlag samt kleiner Rissbildung in der Frontscheibe. Auch das noch. Egal, es ist nicht mehr weit bis Vernal, wo wir im Holiday Inn nach vielen Stunden auf der Strasse total müde einchecken.
Der Mitarbeiter am Desk kann recht gut deutsch, weil er 2 Jahre in Nordrhein-Westfahren gelebt hat. Das erleichtert vieles :-)
Das Zimmer ist super und auch hier gibt es Kissen in 2 Härtegraden Wir fahren noch in den nahegelegenen Walmart, weil unser Biervorrat dringend aufgefüllt werden muss. Außerdem erstehen wir hier noch ein neues Zelt... das Wetter muss ja mal besser werden.
Lt. Internt soll es in Escalante (nächstes Ziel) immerhin 70°F werden. Das wäre ja schön.
 
Fazit: Höllenritt! Idaho war langweilig - Spitzname "Kartoffelstaat" passt irgendwie
 
gefahrene Meilen: 553
 
 
ÜN Holiday Inn 110$ plus Tax
 
 
 
30.05.2011
 
 
In diesem Holiday Inn ist das Frühstück im Preis enthalten. Es gibt Zimtschnecken, die absolut meine Zustimmung finden... *hmmm* Die anderen Gäste haben offensichtlich alle entweder ein Boot oder ATV's an ihren Pick-up's. Dagegen sieht unser Wolfi richtig nackt aus :-)
Gegen 9 Uhr machen wir uns auf den Weg Richtung Fantasy Canyon. Zuvor müssen wir uns noch mit Bargeld versorgen. Zum ersten Mal sehe ich einen Drive-in-Bankomaten. Die Härte!
Die Anfahrt zum Canyon ist dank der Beschreibung von Steffen Synatschke einfach zu bewältigen. Bei trockenen Verhältnissen vermutlich sogar mit einem normalen PKW. Die Ami's fahren hier sogar mit ihrem Trailer die dirt road.
Der Fantasy Canyon ist der Name Programm. Man kann sich in dem recht überschaubaren Gebiet ewig aufhalten und entdeckt immer neue bizarre Felsformationen. Sehr beeindruckend!























 
Leider ist das Wetter nicht ideal... bei Sonnenschein bzw. Sonnenuntergang wären die Farben sicher besser.
Wir laufen eine ganze Weile rum, ohne daß noch andere Besucher auftauchen. Immer wieder entdecken wir neue Gestalten... einige sind durch Metallplatten am Boden gekennzeichnet.
Hier merken wir auch, wieviel Öl sich in dem Sand befindet. Das Auto hängt voll mit Klumpen und auch unsere Schuhe sind mit einem schmierigem Sand-Öl-Gemisch "verziert".
Der Rückweg wird trotz GPS nicht ganz einfach, weil wir an einem Abzweig die falsche Richtung nehmen. Sieht halt wirklich alles ziemlich gleich aus in dem Gebiet. Und nur der Weg zum Canyon hin ist ausgeschildert. Nicht aber zurück... Ich kann also Nachahmern nur die Nutzung eines GPS-Gerätes ans Herz legen.
Weil wir Richtung Capitol Reef NP wollen, müssen wir die US 40 wieder über Vernal zurück. Unterwegs sehen wir noch ein paar alte Autos am Strassenrand... wie eigentlich überall :-)






Es geht bis Duchesne und dort auf die 191 Richtung Süden. Landschaftlich sehr schöne Strecke. Zwischendurch erreichen wir wieder über 9000ft und die Temperaturen bleiben eher im kühlen Bereich. Als es zudem wieder zu regnen beginnt, sinkt auch das Laune-Barometer des Hasen schlagartig.
Aber zum Glück wird beides einige Meilen später, langsam wieder besser.. Wir knacken sogar die 70°F-Marke. Überall wehen die Fahnen zum Memorial-Day und die Friedhöfe sind mit bunten Blumen (zumeist aus Plastik) geschmückt.
Auch auf dieser Strecke sehen wir viele oftmals verfallene Hütten und verrostete Autos. Die Gegend wird rund ums Goblin Valley immer schöner und wir freuen uns schon auf den Capitol Reef NP. Weil uns viele Autos entgegenkommen mutmasse ich, daß nach dem Feiertag viele am heutigen Tag heimfahren, weil sie morgen wieder arbeiten müssen.
Als wir am Fruita CG ankommen, sind auch tatsächlich noch einige Zeltplätze frei. Der Himmel ist strahlend blau und die Sonne lacht. Also 10$ in den Umschlag am Eingang hinterlegt und unsere Neuerwerbung aufgebaut.



Wir fahren noch nach Torrey, um ein paar Sachen zum Abendbrot zu kaufen. Hat der Ort sich in den letzten zwei Jahren schlagartig vergrößert? Die Tankstellen, ein paar Motels und die Kirche sind neu - zumindest bilden wir uns das ein... wahrscheinlich steht an der Stelle des kleinen General Store jetzt ein Walmart Supercenter. Aber nein, der süsse Mini-Markt ist noch da und wir kaufen Brot, Wurst und Käse.
Zurück am Zeltplatz wird das Feuerholz aus dem Yellowstone entzündet und unser Nachbar holt eine Klampfe raus und singt. Es ist ein schöner, sonniger Abend. GENAUSO liebe ich Camping :-)



Beim Anfeuern unseres Grilles haucht allerdings unsere Pumpe ihr elektrisches Leben aus :-(
 
Fazit: Fantasy Canyon trägt seinen Namen zu Recht! Capitol Reef ist einfach nur schön mit seinen roten Felsen. Und Camping kann so schön sein..
 
gefahrene Meilen 369
 
ÜN Campground 10$
 
 
31.05.2011
 
 
Die Nacht war dann doch relativ frisch *bibber* Erst als ich meinen heißgeliebten Chicago-Pulli über mein T-Shirt ziehe, wird mir warm und ich kann schlafen. Gegen 7 Uhr stehen wir auf und bauen unsere Hütte ab.
Von unserem letzten Aufenthalt im Fruita CG wusste ich noch, daß es im benachbarten Clifford House nicht nur einen tollen Einblick in das Leben der frühen Siedler gibt, sondern auch das koffeinhaltige Heißgetränk :-) Dazu gibts leckeren Apfelkuchen... schmeckt, wie selbstgemacht.. Ich könnte übrigens den ganzen Laden leer kaufen, denn hier kann man viele tolle Dinge käuflich erwerben...BBQ-Saucen, Dips, Marmeladen, selbstgemachte Seifen usw. usw.
Am nahegelegenen Picknick-Platz wollen wir uns gerade ausbreiten, als die Wasser-Spritz-Maschine losgeht. Also lassen wir uns gegenüber in der Frühlings-Sonne zum Frühstück nieder.

 
Anschließend fahren wir die Scenic Road, die fast durchgehend mit Baustellen-Schildern versehen ist. Offensichtlich wird an den Washes wohl ein neues Abfluß-system installiert. An manchen Stellen sieht man auch, daß wohl ganz schön was runtergekommen ist im Winter bzw. Frühling.
 
Der Capitol Reef beeindruckt mich mal wieder mit seiner Farbenpracht von tiefem rot über grau bis fast pink und cremeweiß.





Es geht Richtung Escalante und zwischendurch erreichen wir wieder über 9000ft - genaugenommen sind wir auf dem höchsten Punkt der Reise angekommen (9600ft). Die Ausblicke auf das GSENM sind beeindruckend... ist hier die Softeis-Maschine der Dinos durchgebrannt. Vanille- und Himbeer-Eis vielleicht? Die Farben lassen es vermuten


 
In Escalante fahren wir erstmal zum Visitor Center, um uns nach dem Zustand der Hole-in-the-rock-road zu erkundigen. Laut Auskunft der Rangerin wurde die Strasse gerade gegradet und ist in einem super Zustand, sogar mit einem normalen PKW könnte man sie befahren... "was, ihr habt einen SUV?... überhaupt kein Problem" Nur die letzten 5-6 Meilen wäre High Clearance empfehlenswert. Also fix noch Eis für die Kühlbox besorgt und bei der Gelegenheit leider festgestellt, daß es im General Store zwar Klebeband, Abflußrohr und allerlei Zeug gibt, aber keine Luftpumpe für unser Airbed. Damit fällt Zelten heute flach.




 
Egal, zuerst gehts jetzt auf zur HITRR. Die ersten 20 Meilen sind wirklich o.k. Danach ist es total unterschiedlich... manchmal ist der Weg recht gut befahrbar. Auch die Sandpassagen sind relativ easy, aber hochstehende Steinplatten und kindskopfgroße Steine, lassen mich stellenweise hektisch im Handschuhfach nach der Notruf-Nr. von National suchen..
Dann gibts auch noch Streckenabschnitte, die sich anfühlen, als wäre eine Planierraupe über feuchten Sand gefahren und die Spuren wären von der heißen Sonne festgebacken worden. Man wird also ziemlich durchgeschüttelt. Ich frage mich, wie die Strasse aussieht, wenn sie in einem schlechtem Zustand ist..?
Unterwegs sehen wir einen Truck, der wohl schon vor langer Zeit einen Reifenschaden hatte. Wie kommt der je wieder hier raus?
Dann sehen wir noch einen echten Cowboy, der ein paar Kühe über die Strasse treibt... das ist ja wie im wilden Westen



Die Landschaft ändert sich von "Prärie" zu "Softeis" und wird bereits vor den letzten Meilen, die Frau Ranger angesprochen hat, extrem rau. Über richtige Steinstufen windet sich der Weg auf und ab. Wir können kaum fassen, daß uns hier ein Dodge Caliber entgegenkommt. Wie hat der das denn gepackt? Ohne Aufsetzen sicher nicht..
Am Ende des Weges wartet dann aber ein unglaublicher Ausblick auf den Lake Powell auf uns... das berühmte Hole in the Rock... den Weg, den auch die Siedler mit ihren Planwagen nahmen. Kaum zu glauben! Natürlich gabs damals den See noch nicht.








 
Wir verweilen hier ein bisschen. Ich hab noch den Weg zum Broken Bow Arch und Sunset Arch ausgedruckt.. Patrick ist aber leicht angenervt vom steinigen Weg und ist nicht zum Wandern zu bewegen. Den Sunset Arch kann ich ihm aber aufschwatzen "nur 3 Meilen Schatzi... gar nicht weit... ganz ebener Weg". Am Parkplatz angekommen ist es bereits 16:30 Uhr und wir können auch weit und breit keinen Arch sehen.. angeblich wäre das von der Strasse aus kein Problem. Hm.. nachdem wir ein Stück gelaufen sind, können wir den Bogen dann doch in der Ferne erkennen. Der Hase meint sofort, daß das GANZ SICHER mehr als 3 Meilen sind und weigert sich standhaft hinzulaufen. Blöderweise steht auch eine ganze Kuhherde auf dem Gebiet. Die gucken schon so "ihr kummt hier ned rrrein"
Unser Auto in "voller Fahrt"


Es soll sich noch rausstellen, daß wir gut daran tun, uns zeitig vom Acker zu machen. So erleben wir nämlich eine Szene, wie aus Bonanza.. 5 - 6 Cowboys, die eine recht große Herde Rinder an der Strasse lang treiben... wie im Film.. beeindruckend! Die kleinen Hunde fungieren dabei als "Hüte-Hunde" und treiben die frechen Kälber wieder zur Herde zurück.











 
Ich mache jede Menge Fotos, als sich von hinten ein roter Wagen nach vorne drängelt und bei den Jungs nachfragt, ob man an den Muh-Kuh's vorbeifahren könnte. Der Ober-Reiter meint, die Autos müssten ganz dicht hintereinander herfahren... quasi Gas geben und durch. Wir fahren als drittes Auto und als wir sehen, welchen Stress, die armen Rindviecher durch die Blechkisten haben, lassen wir uns zurückfallen und zockeln wieder hinter der Herde her.
Doch nur solange, bis erneut ein Wagen von hinten angebraust kommt und sich auch gleich wieder nach vorn drängelt. Ok, wir fahren also auf Geheiß des Obercowboys hinter dem Kamikaze-Fahrer her. Die Kühe machen einem dabei etwas Angst... was, wenn eine panisch in unseren Wagen springt? Wer zahlt dann? Die Kuh selbst? Die KKHV? (Kühe- und Kälber-Haftpflicht-Versicherung) Oder der Cowboy? Fragen über Fragen...
Beim angstvollen Durchfahren, sehen wir dann erst das wahre Ausmaß der Herde... Ich bin im schätzen nicht gut, aber es waren mehrere hundert Tiere... Ein echtes Erlebnis! Allerdings hätten wir sicher noch Stunden hinter denen verbracht, je nachdem wo der Heim-Stall gewesen wäre.
 
Gegen 19 Uhr sind wir bei Devils Garden und staunen auch hier wieder über die Figuren-Vielfalt. Schön, daß wir pünktlich zum Sonnenuntergang vor Ort sind. Die Farben sind ein Erlebnis und wir sind fast allein..!

 














Zurück in Escalante müssen wir feststellen, daß es im Circle D leider kein freies Zimmer mehr gibt. Wir buchen uns dann im Prospector Inn ein und schauen mal wieder Basketball. Leider verlieren die Mavs ihr erstes Match gegen die Heats..
Die Tagesplanung für den morgigen Tag steht an.. Weil der Hase sich weigert, nochmal die HITRR zu fahren, fallen die Gulch-Canyons in dem Gebiet aus und wir werden wohl gleich Richtung Page fahren.
 
Fazit: Wieder tolle Erlebnisse und vielfältige Landschaften gehabt bzw. gesehen. Das Cowboy-Spektakel hat die Phantasien der letzten Tage wahr werden lassen. Dirt roads können auch Fahr-Könnern auf den Keks gehen, aber der Wolfi hat gute off-road-Eigenschaften bewiesen.
 
gefahrene Meilen 224
 
ÜN: Prospector Inn 75$ incl. Tax
 
 
01.06.2011
 
 
Ohne Frühstück und mit nassen Haaren (das Prospector Inn ist wohl auf Wanderer ausgelegt, die zwar duschen, aber keinen Föhn benötigen, ausgelegt) brechen wir zeitig auf Richtung Page.
Zuerst soll es zum Kodachrome SP gehen.





Dort laufen wir den Sentinel Trail... vorbei am Shakespeare Arch und mit tollen Ausblicken auf das GSENM.











 
Puh, der Trail soll doch nur 1,7 Meilen lang sein... in der Sonne ist es warm geworden und es geht steil hoch und wieder runter. Nach jeder Biegung denke ich, daß wir endlich am Parkplatz sind. Doch wieder nur tote Bäume, Felsen und rasende Salamander... dann eendlich wind wir zurück am Wagen und hängen uns was zu Trinken an den Hals. Bei dem kurzen Weg hatten wir natürlich nix mitgenommen..
Dann gehts auf die CCR. Auch hier meinte der Ranger, die Strasse wäre in einem guten Zustand... und diesmal stimmt es wirklich. Die CCR ist wesentlich besser zu befahren, als die HITRR. Patrick ist total ins einem Element und lässt den Wolfi driften.
 
Am Grosevnor Arch legen wir einen kurzen Fotostopp ein. Toller Bogen... die Farben sind hier wieder komplett anders, als noch im Kodachrome SP.







Dort mehr rot-orange und jetzt z.T. total gelb und cremefarben... toll. Auf der Weiterfahrt nach Page hat man entlang der Piste immer neue farbenprächtige Ausblicke. Ich filme die wilde Fahrt und mache ein paar Fotos.






Weil wir im letzten Jahr schon sehr zufrieden mit dem Day's Inn waren, buchen wir uns wieder dort ein. Traci (ja die schreibt man wirklich mit "i") am check-In erinnert sich sogar noch an uns... ist das jetzt gut oder schlecht..?
Mit AAA-Rabatt gibts ein Standard-Zimmer für 97$ oder ne Suite für 116$. Da fällt die Entscheidung nicht schwer
Die Suite ist nett, mit 2 Zimmern und 2 Flachbild-TV's, sowie einer kleinen Küchenecke.
 



Jetzt macht sich das fehlende Frühstück in Form eines laut grummelnden Magens bemerkbar.. wir starten zu Denny's und futtern uns mit Cheese Fries und Slamburger (merkwürdige Mischung aus scrambled eggs, Hash browns sowie Käse-Sauce auf Fleischklops) total satt.
Nach einem Pflichtbesuch beim Walmart richten wir uns im Zimmer ein und beratschlagen, was wir heute noch unternehmen wollen. Es ist bereits nachmittags und so fahren wir zu der Gegend, die ich im Thread "Hikes rund um Page" im USA-Reise.de entdeckt habe.
Keine Ahnung, ob wir richtig sind, aber die beige und rot-orange-farbenen Felsplatten erinnern an die Wave und es ist einfach nur beeindruckend. Leider ist es ziemlich bewölkt und zu allem Übel extrem windig. Wir laufen trotzdem eine Weile rum und fotografieren.











 
Dann gehts noch kurz zum View Point über die Wahweap Marina.




 
Nach einem Zwischenstopp bei Starbucks gehts zurück ins Day's Inn. Ich checke schonmal die Preise für Las Vegas, weil wir - eigentlich wie immer - etwas früher in sin City aufschlagen werden. Ich erschrecke mich ob der saftigen Preise ganz schön.
Die günstigen Hotels, wie Bills, Silverton, Gold Coast usw. sind für's Wochenende bereits ausgebucht und die anderen sind (fast) unbezahlbar. Einigermaßen im Rahmen befinden sich nur das Excalibur und Stratosphere Tower. Nach einigem Hin und Her entschließen wir uns für's Excali. Kostet zwar auch noch knapp 100$/Nacht, aber damit ist es mehr als die Hälfte günstiger, als alle anderen Strip-Hotels.
Morgen früh wollen wir nochmal unser Glück bei der Wave-Verlosung probieren...
Püntlich zum Sunset kommt nochmal die Sonne raus und geht sehr theatralisch hinterm Walmart unter :-)
 


 
Fazit: tolle Fahrt und der Kodachrome SP ist absolut einen Besuch wert!
 
 
gefahrene Meilen 132
 
ÜN: Days Inn: 116$ plus Tax
 
 
02.06.2011
 
 
Nur schnell einen Kaffee vom Buffet geschnappt und dann los zur Wave-Verlosung. Wir sind mal wieder spät dran und hoffen, daß keine Radarmessung unterwegs stattfindet. Pünktlich um 5 vor 9 hetze ich in das kleine Büro des BLM, um das benötigte Formular auszufüllen. Nach mir kommen sogar noch 2 Leute reingestiefelt, ehe das Schild "lottery closed" an die Tür gehängt wird.
 
Heute gibts 52 Bewerbungen für die 10 Tickets.... die wenigsten in dieser Woche... *trommelwirbel* Die Verlosung startet.. ausgerechnet der Spanier, der als letztes die Tür reinkam wird gezogen und wir haben wieder kein Glück *schnief*
Okay, dann zurück zum Hotel und erstmal gefrühstückt. Danach pflegen wir mal die Kontakte nach Deutschland.. dort ist heute Feiertag. Das hatte ich total vergessen.
 
Gegen 10:30 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Upper Antelope Canyon. Dort warten schon gefühlte 100 Menschen. Wir berappen zuerst die Parkgebühr (wieso kostet dort jetzt das parken 6 $ pro Person?? Zahlte man da früher nicht mal fürs Auto die 6 Silberlinge?). Egal nochmal 50$ für uns zwei als Eintrittspreis und dann mit mehreren Trucks Richtung Canyon. Die hoppelige Fahrt kennen wir ja noch vom letzten Mal, aber die Mittagstour ist natürlich wesentlich beliebter und dementsprechend viele Leute werden hingekarrt.
 
Leon, unser Navajo-Führer, ist begeisterter Fotograf und lässt jedem die Zeit "sein" Foto von den Beams zu schiessen. Von fast jedem schnappt er sich auch mal die Kamera und stellt die Belichtung usw. ein. Mich freut es, weil ich mich mit der Sony einfach noch zuwenig auskenne. Mit der Einstellung von Leon gelingen aber dann wirklich klasse Bilder.














 
Und obwohl der Canyon voll mit Menschen zu sein scheint, ist die Organisation so vorbildlich, daß alle zufrieden ihre Fotos machen können. Als dann noch 2 Navajos anfangen auf Flöten indianische Musik zu machen, ist die Atmosphäre perfekt. Total mystisch.. Man spürt förmlich die Besonderheit dieses Ortes. Sprachlos sehen wir die Light-Beams und die prachtvollen Farben der Canyon-Wände. Leon lässt Sand wie einen Wasserfall von einem Stein rieseln und macht auch später noch von jedem Paar ein Bild im Canyon.




 
Schlußendlich sind wir länger unterwegs als die vorgegebene Stunde. Ich habe einige wirklich tolle Bilder machen können. Man verlässt diesen Ort mit einer dicken Gänsehaut. Ich frage Leon, wieviele Familien von den Einnahmen leben. Er erzählt mir, daß seine Oma an der Kasse sitzt und die Tante im Parkhäuschen Also seine ganze Familie ist im Canyon beschäftigt und außerdem noch 4 Aussen-Firmen aus Page.
 
Am Hotel spülen wir den vielen roten Sand bei einem erfrischenden Bad im Hotel-Pool ab. D.h. ich spüle und der Hase hält nur die Füsse ins Wasser. Der Pool ist nicht beheizt und dementsprechend kühl.
Ich ziehe ein paar bahnen und wir entspannen einfach mal ein bisschen..
 
Unser neues Zelt und die Schlafsäcke müssen noch eingepackt werden. Dabei habe ich gute Erfahrungen mit diesen Vakuum-Bag's gemacht. Ein solches Teil hab ich dabei. Für den zweiten Schlafsack bräuchten wir noch ein Bag. Bei Walmart werden wir fündig... Schlafsäcke reingestopft, Luft mittels manueller Pumpe (10$ im Walmart) rausgezogen und die Dinger machen sich im Koffer ganz flach. Klasse!
 
Dann wird Wolfi noch von em ganzen roten Dreck befreit. Hey, ich kann meine schicken Kleider für Vegas doch nicht mit Sand zusauen :-)
Neben dem Day's Inn gibts ne Waschanlage. Ganz sauber wird der Wagen zwar nicht, aber wenigstens der grobe Schmutz ist ab.
Nach kurzem Frischmachen im Zimmer gehen wir zum Dinner ins Canyon King... ein altes, ausgedients Ausflugs-Schiff, das zuvor 30 Jahre Dienst auf dem Lake Powell getan hat. Beeindruckend! Den alten Schiffsmotor kann man durch eine Plexiglas-Scheibe bewundern, was mein Mechaniker-Hase auch ausgiebig macht.
Essenstechnisch entscheiden wir uns für Pizza (Patrick) und Nudeln (ich)... absolut lecker! Wenn auch die Portionen -besonders für amerikanische Verhältnisse- eher klein sind. Aber dadurch bleibt noch Platz für einen Nachtisch. Wir nehmen Schoko-Brownie's mit Eis und Sahne *schleck*








 
Danach gehts zum NBA-gucken ins Day's Inn. Was für ein Spiel!! Nach einem 15-Punkte-Rückstand kommen die Mavs nochmal zurück! Sie drehen das Spiel und gewinnen noch mit 95:93! Ich bin so durchgeschwitzt, als hätte ich mitgespielt :-)
 
 
Fazit: Antelope Canyon ist ein Must bei einer Südwest-Reise und immer wieder ein Erlebnis. Mit den Beams war es wirklich einfach nur Gänsehaut pur!
 
gefahrene Meilen 81
 
ÜN Day's Inn Suite 116$
 
Dinner Canyon Inn 57,80$ plus Tip
 
 
03.06.2011
 
 
Wir stehen zeitig auf und verlassen nach dem Frühstück Page. Auf dem Weg aus dem Hotel fällt mir siedendheiß ein, daß ich die ec-Karte im Safe vergessen habe... puh, zum Glück war ich so beladen, daß ich die Zimmerkarte noch nicht am Check-In abgegeben hatte :-)
Wir nehmen diesmal den Weg durch die Vermillion Cliffs über die US89A. Wir fahren über die Navajo Bridge und zu den Cliff Devellers.







 
Dort kaufe mich mir - mal wieder - ein Schmuckset mit Kette, Armband und Ohrringen. Dabei ein nettes Gespräch mit einem deutschen Pärchen gehabt. Die mussten doch glatt in Vegas zum Pizza-Hut, weil es in ihrem Hotel (TI) nur Fast Food gab... hmm, da frage ich mich doch "ist Pizza nun Fast Food oder nicht?" Hätten die sich mal vorher bei usa-reise.de schlau gemacht :-)







 
Es geht weiter Richtung Zion, durch die Checkerboard Mesa und die wunderschöne Landschaft dieses Nationalparks. Natürlich hätte man den Zion auch umfahren können, aber die 25$ Gebühr sind jeden Cent wert.






 
Auffällig ist, daß hier sprichwörtlich "die Hölle los" ist. Alle Parkplätze belegt und am Campground prangt ein "full". Was ist denn um Gottes willen dieses WE los? In Vegas explodierende Preise und hier auch soviele Menschen *schulterzuck*
In St. George entern wir die I70. Auch hier - genau wie rund um Page - fällt uns die enorme Präsenz der Highway Patrol auf. Also immer schön ans Speedlimit halten..
 
Als wir im Dunst den Stratosphere Tower erkennen, wir die CD mit unserer ureigenen Vegas-Mischung eingelegt und wenig später dröhnt die eigenwillige Kombination aus Guns'n'roses (sweet child o mine, Paradise City), Kiss (Rock'n'roll all night), Kid Rock (all summer long und born free), summer of 69, Margaritaville und natürlich Viva Las Vegas aus den Boxen.
Die Temperatur ist mittlerweile auch auf nett 90°F angestiegen. Auch unser Vegas ist richtig voll. Die Dame am Check-In des Excalibur erzählt uns, daß eine große Convention stattfindet und deshalb so viele Menschen da sind. Auf Nachfrage bekommen wir immerhin ein Zimmer im 26. Stock.
 

Also kurz ins Zimmer und dann die ersten Scheine in den Automaten gesteckt. Aus 5$ mache ich am Goldfisch-Slot 60$ und sorge so schonmal für's Abendessen :-)
Dafür wirds auch langsam Zeit. Zuerst noch Koffer aus dem Auto geholt und ein bisschen frisch gemacht.
Wir beschließen, zum Buffet des Paris Las Vegas zu gehen. Qualitativ rangiert für mich Le buffet gleich hinter meinem Favoriten (Wynn).. es gibt verschiedene Sorgen Nudeln, Gemüse, vegetarische Sachen, die üblichen Crablegs und zum Nachtisch ein kleines aber sehr feines Dessert-Buffet. Außerdem kann man sich Crêpes ganz nach gusto zubereiten lassen.
Wie üblich verlassen wir leicht überfressen den Buffet-Bereich. Wir wollen uns gegenüber das neue Cosmopolitan ansehen. Wow - beeindruckend! Jede Menge "Bling-Bling".. total stylish und wieder ganz anders, als alles was man von Vegas kennt. Im vorderen Bereich stehen immer ein paar Spielautomaten zusammen in "Separées" mit solchen Faden-Vorhängen drumrum.
Das Publikum ist dann auch entsprechend gestylt. Viele sehr hübsche Mädels gibt es hier zu sehen. Wir zocken natürlich auch hier ein bisschen und ich gewinne nochmal ein kleines bisschen Kohle (30$).
Auf unserem Rückweg Richtung Excali wird am CVS-Markt gerade ein Lamborghini Diabolo abgeschleppt. Der hat wohl auf dem Kundenparkplatz geparkt, ohne ein solcher zu sein. In Vegas wird einem halt immer was geboten :-)
 
Wir spielen noch ein bisschen im Monte Carlo und Excalibur, ehe wir uns in die Kemenate zurückziehen.


 
 
Fazit: Endlich "daheim" :-)
 
gefahrene Meilen 320
 
Hotel: Excalibur 296$ plus Tax (3 Nächte)
 
Dinner: Buffet Paris 60,51$ plus Tip
 
 
 
04.06.2011
 
Durch das frühe Zubett-Gehen sind wir recht zeitig auf und können ins Main Street Station zum frühstücken gehen...


Denkste!
Heut ist doch Samstag! Da gibts überall Brunch bzw. Champagner-Brunch. Ja dann...! Für 11,99$ genießen wir ein gutes Buffet und die dazu gereichte Blubber-Brause ist auch o.k.
Natürlich schlag ich hier wieder bei meinen Lieblings-Zimtrollen zu. Der geneigte Leser meiner Berichte kennt diese Leidenschaft ja schon :-)
Auf dem Buffet tummelt sich natürlich sonst noch allerlei, was auch sonst auf keinem Breakfast-Buffet fehlen darf, wie z.B.Eier in allen Variationen, Hash browns, Bacon, Obst, Waffeln, Pfannkuchen.. Dazu gibts wegen Brunch noch verschiedene Sorten Pasta, Krabben in leckerer Kokosnuss-Panade, Prime Rib und Truthahn. Das Dessert-Buffet muss heute leider ohne uns auskommen.
Weil wir "nur" auf Frühstück eingestellt waren, schaffen wir nach zwei Gängen kein Dessert mehr.
 
An den Slots hole ich im Vorbeigehen die Parkgebühren von 5$ wieder rein. Heute ist auf dem großen Parkplatz "Event"-Parking, d.h. teurer als sonst und die Gebühr gibts auch nicht - wie sonst - zurückerstattet.
 
Zurück im Hotel ist erstmal entspannen am Pool angesagt. Im Excalibur gibts drei von der Sorte und ein DJ macht ausgesprochen gute Musik. Wenigs später kommen noch die "Captain Morgan"-Mädels und sorgen bei den Jungs für kollektive Schnappatmung. Echter Hingucker! Und nein, ich hab kein Foto gemacht. Sorry Jungs..
 
Die Liegen vom Excali sind echt gut, die Musik auch und ich amüsiere mich köstliche über die 4 Lifeguards an einem Pool von gerade mal 3ft. "Tiefe".






 
Später gehen wir -wie üblich- den heiligen Hallen des Poker im Rio einen Besuch abstatten. Es ist schon recht viel los. Das 1000$-Event im PLO (das hat jetzt nix mit den Palästinensern zu tun) und noch andere Turniere laufen.
 
Wir stellen fest, daß es keine 100$-Abend-Turniere mehr gibt. Die billigste Teilnahme an der Poker - Weltmeisterschaft kostet jetzt 135$. Ich versuche mich im Rio am Video-Poker und gewinne ein bisschen "Kleingeld" (35$ mit 5$ Einsatz).
 
Auf dem Rückweg melden wir uns für das Abend-Turnier im Excalibur an. Wir haben uns vorgenommen, das erste Turnier für Alex zu spielen... kurze (traurige) Geschichte dazu.. Unser Freund Alexander kam 2008 mit seiner Freundin nach Las Vegas, um 1. mit uns unseren 40. Geburtstag zu feiern und 2. zu heiraten. Danach sprach er von nix anderem mehr, als mal wieder mit uns in Vegas zu zocken und zu feiern. 2009 erkrankte er an Leukämie. Letztes Jahr haben ihm die Ärzte von einem Langstrecken-Flug abgeraten, weil seine Stammzellen-Transplantation noch nicht sehr lange zurücklag. Dieses Jahr hat er es leider nicht geschafft. Er ist am 1. März seiner Krankheit erlegen.. Für uns war es natürlich Ehrensache, daß wir ihn zumindest in Form von T-Shirts mit seinem Konterfei drauf "mitnahmen".




Nun ja, das Spielen hat zwar Spaß gemacht, aber leider erreichen wir nicht die Geldränge.
 
Im Zimmer glühen wir mit unseren verbleibenden 2 Budweiser ein bisschen vor und stürzen uns dann ins Nachtleben.



Im NY NY rocken wir zu den Duelling Pianos. Diese Jungs sind echt toll! Es wird spät... oder früh - je nachdem :-)
 
 
Fazit: Ein typischer Vegas-Zocker-Poker-Tag
 
Hotel: wie gestern
 
Brunch-Buffet: Main Street Station 23,98$ plus Tip
 
 
 
05.06.2011
 
Was für eine Nacht... lag es jetzt an einem der zahllosen Budweiser oder an den 1 - 2 Jacky-Coke zum Abschluß, die mein Erinnerungsvermögen ein wenig trüben? An den lauthalsen Gesang zu den duelling pianos kann ich mich noch gut erinnern, aber der Hase will mich glauben machen, daß ich uuuunbedingt noch ins Rok (Club im NY NY) wollte.. tse Er hat es mir aber dann auch ausgeredet... angeblich.
Zum Glück haben wir irgendwie noch unser Zimmer gefunden und ich brauche nach dem Absturz der Nacht jetzt irgendwie Frischluft, anstatt dem klimatisierten und bedufteten Gasgemisch im Casino :-)
 
Also schlendern wir über den Strip, kaufen zwischendurch ein paar Kleinigkeiten im ABC-Store und zocken noch etwas im PH. Wenig später fällt der Entschluß in Richtung Hard Rock Hotel zu fahren. Wir waren bislang noch nicht dort und das Hofbräuhaus verdient auch mal einen Besuch.
 





Im HRH stehen hunderte sehr hübsche, sehr aufgemotzte junge Menschen für die berühmte "Rehab" (Pool-Party) an. Hier würden wir eindeutig den Altersdurchschnitt sprengen. Vermutlich kämen wir nicht mal am bulligen Tür... ähem Pool-Steher vorbei. Aber dieses Gedränge wollten wir uns ja ohnehin nicht geben.
Wir testen die Automaten im HRH und Patrick gewinnt mal gleich 80$, die wir beim Essen im Hofbräuhaus auf den Kopf hauen.

 
Normalerweise vermeide ich im Urlaub typisch deutsches Essen, aber im Hofbräuhaus ist es echt witzig. Die Speisekarte mit den bayrischen Spezialitäten, die dann alle mit Erklärungen in englisch versehen sind und die Bedienungen im Dirndl, die sich größte Mühe bei der Aussprache geben... das hat schon was. Besonders ulkig finde ich aber das Entertainment, das von einem Ami bestritten wird, der deutsches Liedgut zum Besten gibt. Schließt mal die Augen und versucht Euch "mein Vater war ein Wandersmann" oder "Rosamunde" mit typisch amerikanischen Akzent vorzustellen. Zum kugeln sag ich Euch!
Wir trinken stilecht helles und dunkles Bier. Dazu futtere ich ein Grillhendl und der Hase nimmt die Currywurst. Die Preise sind im oberen Bereich, aber es schmeckt wirklich lecker.





 
Als der Kegelclub "ewige Stümper 1987" aus Rilchingen-Hanweiler ums Eck kommt und einen nahen Tisch besetzt, zahlen wir schnell und verlassen das Hofbräuhaus... im Ohr noch ein letztes "jetzt gehts lohoos"...
 
Im Exali wollen wir uns nur kurz frischmachen und dann zum NBA-gucken rüber ins NY NY gehen, aber kaum haben wir Berührung mit unseren weichen Boxspring-Betten sind wir auch schon eingeschlafen.
Als wir schließlich wieder zur Besinnung kommen, läuft das Spiel schon. Wir schauen den Rest noch im Zimmer... leider verlieren die Mavs knapp.
Also nochmal raus auf den Strip.







 
Wir wollen ins Tropicana. Dort waren auch noch nie und es wurde ja kürzlich renoviert. Unsere Auszahlungsquote tendiert zwar gegen Null, aber das Casino ist wirklich sehr schön geworden. Hell und freundlich mit einem kleinen old-fashion-Touch.
 
Im Ex noch an "unserem" Goldfisch-Slot sowas um die 60$ gewonnen. Aber eigentlich wollte ich im Zimmer die Schuhe wechseln, damit ich nicht später auf dem Strip barfuß gehen muss, weil mich die 12cm-Absätze umbringen . Auf der Suche nach was Essbarem schauen wir im Foodcourt bei Wendy's vorbei, weil ich unbedingt noch ne Portion Pommes haben muss :-)
 
Schließlich landen wir wieder im NY NY und wieder sitzen wir bei den duelling pianos... aber diesmal benehmen wir uns Weniger Alkohol, weniger laute Gesänge..
 
Fazit: Ein bisschen Hangover..
 
Essen: Lunch Hofbräuhaus 58,70$ plus Tip
 
 
6.6.2011
 
 
Check-out aus dem Ex steht an.... wir sind beladen, wie die Packesel :-)
Zum Frühstück fahren wir heute ins Orleans. Das ist - glaub ich zumindest - im Vergleich zum Vorjahr um 1 $ teurer geworden und kostet jetzt 7,99$ pro Nase. Mit der Playerscard gibts aber einen Nachlass von 1 $
Das Buffet ist gewohnt gut... vor allem die riesige Kuchenauswahl begeistert mich hier :-) Aber auch im Orleans ist sehr viel los. Kann mich nicht erinnern, daß wir hier mal fürs Buffet anstehen mussten. Egal... vollgefuttert wollen wir ins Outlet fahren. Ich habe aber Bedenken den Wagen mit den ganzen Wertsachen auf dem Parkplatz stehen zu lassen.
 
Es ist 12 Uhr mittags und so beschließen wir - wie ca. 300 andere auch - schon im Mirage einzuchecken. Und wieder heißt es anstehen... und das ziemlich lange.. Aber als wir drankommen, bekommen wir auf Nachfrage wenigestens ein Zimmer in einem oberen Stockwerk mit Volcano-View. Ich hatte vorher beschlossen bis zum 20. Stock gibts 10$ - darüber 20$ Tip. Da es der 17. Stock war, also 10$ :-)
Als wir ins Zimmer kommen, sind wir überrascht und einigermaßen geplättet. Die Zimmer sind seit unserem letzten Aufenthalt 2008 renoviert und modern eingerichtet worden... wirklich sehr schön geworden.







 
Im Vorbeigehen noch kurz einen Schein in eine Slot-Machine gesteckt und dann ist wirklich Outlet-Time. Wir machen - wie nicht anders zu erwarten - reiche Beute. Ich ergattere 2 Paar Schuhe und diverse Shirts, während Patrick auch Schuhe (buy 1 get one 50%), 3 Paar Jeans und Hemden kauft.
 
Zurück im Hotel wollen wir uns mal den Secret Garden des Mirage ansehen. Für Hotelgäste gibts 2$ Rabatt :-) Die Delphine kann man sowohl oberhalb des Wassers im Becken, als auch durch große Glasscheiben unter Wasser beobachten. Außerdem sind Unterwassermikros angebracht und so lerne ich ganz nebenbei"delphinisch".. hört sich witzig an :-) "walisch" kann ich ja seit "findet Nemo" schon ganz gut :-))





Weiter gehts zu den weißen Tigern und Löwen.


 
Was mich entsetzt, ist die Tatsache, daß die beiden Geparden und der schwarze Panther noch kleinere Gehege, als die anderen Katzen haben. Aber ein Bereich wird wohl gerade umgebaut. Ich hoffe, daß sie dort nachher mehr Freilauf haben..
 
Zwei weiße Tiger sind noch jung und entsprechend verspielt. Einer wird vom Pfleger an einen kleinen Teich gelockt und spielt dort mit einer Plastikwanne und Plastikbällen. Ein paarmal plumpst er komplett ins Wasser. Total neugierig, wie eine normale Katze eben... nur ein paar Nummern größer. Der Pfleger erzählt, daß die Miezen früher in ebendieser Wanne gebadet wurden und deshalb auch heute noch gern damit spielen..
 


Hmm... langsam wird's Zeit fürs Abendessen und traditionell muss es heute endlich mal das Outback sein. Als Appetizer gibts wieder die allseits bekannten Aussie Fries *hmmmmm*





Dann nehme ich einen Cheeseburger mit bacon und Patrick das Outback Special... dazu eiskaltes Bud. Und das eiskalt ist hier wörtlich zu nehmen!
 Als die Rechnung kommt, muss ich gar nicht lange am Tip rumrechnen, denn hier sind die Beträge für 10%/15% und 20% bereits mit ausgedruckt. Sehr praktisch :-)
 
Am Bellagio werden dann natürlich die Fontänen angeschaut. Dieser Springbrunnen MUSS einfach sein. Auch wenn ich es schon hundertmal gesehen habe, liebe ich es heiß und innig und ohne wäre ein Vegas-Besuch nicht komplett.
 
Im Flamingo noch ein bisschen gezockt, aber außer einem Cosmopolitan (ja ich bin Cocktail-technisch umgeschwenkt) und einem Jacky-Coke ist nix rübergekommen.
Auch im TI und Mirage noch ein paar Scheinchen verzockt, ehe wir uns den Vulkanausbruch anschauen.


Um Mitternacht ist heute (schon) Schlafenszeit. Wir müssen morgen früh zeitig raus, denn es soll zum Neon-Friedhof gehen.
 
Fazit: Wilde Tiere, Shopping und gutes Essen. Toller Tag!
 
Dinner: 53,80$ plus Tip
 
 
 
07.06.2011
 
Wir machen uns zeitig auf den Weg zum Neon Boneyard. Vorher checke ich noch die Route über Dr. Goggel
Aber die Beschreibung in der Bestätigungs-Mail war perfekt. Wir sind sogar fast ne halbe Stunde zu früh. Bevor es losgeht, werden zunächst 15$ pro Person fällig. Dann erhalten wir Anweisungen bezüglich Fotos (Video drehen ist komplett verboten).
 
Es dürfen keine bilder zu kommerziellen Zwecken oder z.B. für Blogs, eigene Webseiten usw. verwendet werden. Das teilen mit Freunden via Facebook ist o.k. Man muss diesbezüglich auch eine Erklärung unterschreiben und der Verein behält sich vor, Fotos kurzerhand zu löschen, die veröffentlicht werden.
Ich frage nach, wie es mit einer online Community ist..? Meines Erachtens sicher auch eine gute Werbung für die non-profit-Organisation vom Friedhof. Ich bekomme ein zögerliches OK Bilder im Reisebericht auf usa-reise.de zu veröffentlichen. Sicherheitshalber stelle ich dort aber nur ein paar ein.
Das Verbot zur Veröffentlichung rührt übrigens daher, daß der Verein mit dem Vermieten des Geländes für professionelle Fotografen und Shootings Geld einnimmt, das dringend zur Errichtung eines eigenen Visitor-Centers benötigt wird. Bislang "haust" der Verein in zwei kleinen Zimmern des etwas heruntergekommenen Kultur-Zentrums.
 
Unser Guide sagt gleich, daß es keine Foto-Tour, sondern eine Reise in die Geschichte von Las Vegas wird. Er erzählt uns viele Storys zu den einzelnen Schildern, wie z.B. in welcher Zeit sie erstrahlt sind und zu welchem Hotel sie gehörten.. insgesamt sehr interessant und lehrreich!
Die nachfolgenden Bilder kann man auch von der Strasse aus machen, weil diese Neon-Schilder nicht "hinterm Zaun" verborgen sind







 
Danach fahren wir zurück zum Mirage und wollen den oft gelobten Pool testen. Zum Glück hat der heftige Wind der letzten Tage nachgelassen und wir haben heißes Wüstenwetter. Die Poolanlage ist schön und weitläufig. Allerdings sind offensichtlich immer noch sehr viele Leute in der Stadt, denn die dicht an dicht stehenden Liegen sind fast vollständig belegt..




Als es uns zu heiß wird, ist auch mal Zeit, was zu futtern. Schließlich war das Frühstück ausgefallen. Wir entscheiden uns spontan für California Pizza Kitchen und werden nicht enttäuscht. Ich esse eine Pizza mit Tomaten und Basilikum, während Patrick sich für die BBQ Chicken Hawaii entscheidet. Die Kombination hört sich zuerst ein bisschen merkwürdig an, schmeckt aber lt. Aussage des Hasen klasse. Auch der Wein ist lecker.






 
Danach ist wieder zocken angesagt. Heute bewegen wir uns allerdings in der Verlustzone.. Dafür entdecke ich einen neuen Automaten "Alice im Wunderland"... mit Animation. Man sitzt in einem Sessel, mit in Ohr-Höhe angebrachten Lautsprechern, sowie Vibrations-"Alarm", wenn man einen Bonus erreicht hat. Die Härte was es alles gibt :-)

 
Später spielt Patrick noch ein Poker-Turnier im Mirage, während ich an der Sportsbar das nächste Basketball-Spiel der Mavericks gegen Miami Heat anschaue. Dieses Mal gewinnen die Mavs :-)
Der Hase scheidet leider beim Poker mit dem Klassiker Asse gegen Damen aus. Danach ist er natürlich total down.. um ihn aufzuheitern, erzähle ich ihm, welche Überraschung ich für den 10.6. noch geplant habe und NEIN, ihr müsst Euch noch bis dahin gedulden :-P Nicht, daß jemand auf die Idee kommt, zwischendurch auszusteigen
 
Wir schlendern rüber zum Wynn und haben dort aufgrund der außerordentlich schnellen Waitress auch ohne großen Gewinn mächtig Spaß ... den Cocktail-Klassikern Cosmopolitan und Bacardi-Coke sei Dank :-)
Dann gehts weiter durchs Palazzo, wo eine große "Installation" aufgebaut ist. USA-Fahnen umringen den Wasserfall. Vielleicht anläßlich des Memorial Day?
 





Im Venetian noch etwas gezockt und beim Rausgehen festgestellt, daß der Canale Grande kein Wasser führt... womöglich zu Renovierungsarbeiten. Sieht komisch aus..
Alkohol macht bekanntermaßen hungrig und wir gehen im Casino Royale noch bei Subways vorbei.
Dort baut uns eine zahnlose, aber nette Theken-Service-Kraft unser Steak/Cheese-Sandwich zusammen, das wir mit weiteren Cocktails runterspülen. Im Casino Royale können wir die Verluste des heutigen Tages ein wenig minimieren und entdecken auch dort einen neuen Automaten, der uns die nächsten Tage immer wieder begegnen und begeistern wird: "rocking olives"! Bei einem Bonus kommt hier entweder ein Gitarren-Duell zwischen Traube und Olive... der Gewinner bekommt alle Punkte (man muss sich vorher für einen der beiden entscheiden) ODER die Olive spielt ein Schlagzeug-Solo mit Dynamit-Stangen... dabei kann man den erspielten Gewinn behalten oder weitermachen, mit der Gefahr, das die Stangen explodieren. Dritte Möglichkeit - hat mir immer am besten gefallen - ist das Auswählen von Lautsprecher-Boxen, hinter denen sich ein bestimmter Wert verbirgt. Total witzig und kurzweilig!

 
Gegen 2 Uhr endet dieser Vegas-Tag
 
 
Fazit: Der Neon-Friedhof ist der absolute Knaller! Unbedingt empfehlenswert!!
 
Essen California Pizza Kitchen 48$ plus Tip
 
 
08.06.2011
 
 
Heute ist wieder Hotel-Wechsel angesagt.. Vom Mirage soll es ins Mandalay Bay gehen. Nach dem Check-out wollen wir zu Madame Tussaud und voher vielleicht noch einen Kaffee.. aber Patrick ist total genervt vom Schleppen der 2 Koffer und motzt rum, daß es nicht sein kann, daß wir für 2 Nächte 2 Koffer und jede Menge Taschen brauchen. Darauf ich ein patziges: "dann packst Du halt nächstes Mal" und denke bei mir, wenn das passieren würde, hätten wir möglicherweise gar keine Koffer mit oder höchstens eine Hand voll Slips und 2 Shirts... ach was, es wäre nicht mal was gebucht...
 
Der Wettbewerb im verbissenen Schweigen und wer-kann-länger-"bös'-gucken" ist eröffnet. Im Venetian hole ich in der Bar Kaffee... ja auch für den Hasen, den ich allerdings in dem Moment am liebsten auf den Mond schießen möchte... Schließlich müssen wir beide lachen und ich gebe zu, daß ich dieses Jahr etwas planlos gepackt habe. Also vertragen wir uns wieder, denn die Zeit im Urlaub ist ja auch wirklich zu schade zum streiten.
 
Dann gehts zur Versammlung der Wachsfiguren. Wir waren hier vor 2 Jahren schonmal, aber weil ich aus dem ACG einen 2für1-Coupon habe, schaun wir uns die mal mehr oder weniger gut getroffenen Berühmtheiten für 25$ erneut an.











Ich schmachte Elvis an, heirate den Clooney George, bin begeistert von Captain Jack Sparrow und hüpfe mit Astronauten..

 






während der Hase Jessica Simson anbaggert, mit Stevie Wonder singt, sich aufs Moped schwingt und cool neben John Wayne steht..
 





Nach einem kurzweiligen Besuch, melden wir uns noch für den Players-Club im Venetian an. Die Mitarbeiterin am Desk ist offensichtlich genervt oder voller Botox in den Backen, denn lachen kann die nicht. Vielleicht mag sie auch keine Coupon-Jäger, denn ebenalls im ACG war ein 25$-Gutschein für Neu-Mitglieder, den ich natürlich gleich auf meinen Account buchen lasse. Am ersten Automaten gewinne ich 8$, aber die insgesamt 33 Öcken lassen sich natürlich nicht auszahlen. Hätte ich mal die Bedingungen für Promos gelesen... Mit etwas über 10$ ziehe ich leicht angesäuert zum nächsten Slot und verbrate hier auch noch den Rest.

 


Dann fahren wir zum Mandalay Bay. Ich habe über eine Promo eine Suite für gerade mal 69$ die Nacht gebucht. Das Zimmer ist denn auch ganz schön, aber aber auf dem Sideboard stehen noch die halb leer getrunkenen Plastik-Flaschen der Vormieter.. hmmm sollte man sich deshalb beschweren? Den Ausschlag "pro Beschwerde" gibt die benutzte Seife im Bad plus zurückgelassenem Einwegrasierer in der Dusche.
 
Wir stehen also wenig später wieder an den Check-in-Schaltern und werden von dort an den Desk für "eingeladene Gäste" verwiesen. Der nette Theken-Anzugträger haut wie wild in die Tasten und minutenlang hört man nur das Klappern der Tastatatur, bis er uns mit einem Fingerzeig zu sich ranwinkt. Zentimeter vor unseren gespannten Gesichtern mit fragend aufgerissenen Augen flüstert er "I give you a Penthouse-Suite... is that o.k. for you?" Waaaas.... und ob das ok ist!!
Mit unserer neuen Zimmerkarte gehen wir zum Extra-Fahrstuhl, der nur die Etagen 60-64 bedient.
 
Als wir dann die Suite... ach was die Wohnung betreten, beschließen wir in Zukunft immer ein paar halbleere Plastik-Flaschen und abgelutschte Seife bei uns zu haben, um Upgrades zu ergattern.
Die Penthouse-Suite ist der absolute Hammer. Es gibt eine kleine Küche, Wohnzimmer, Gäste-WC, Schlafzimmer und ein großes Bad mit Sprudel-Wanne, extra Dusche und abgetrenntem WC, insgesamt gibt es 4 TV's und ich will hier nie wieder ausziehen!
Der Blick über den Strip ist phantastisch!





 
Wir gehen dann auch nur kurz wieder runter, um uns für das Poker-Turnier am Abend anzumelden. Dann wird ausgiebig die Sprudel-Wanne genutzt... ach ja, es gibt nicht die "normalen" Seifen/Duschgel-Kleinigkeiten, sondern alles ist von der Edel-Firma L'Occitane... die Mädels wissen sicher, von was ich rede :-)
Ich packe sofort alle Mini-Größen, die ich in der Suite finden kann in meine Kultur-Tasche. Hier gibts sogar Nähzeug in Mini-Größe...!
 
Zum Abendessen gehen wir zum Buffet des MB. Unsere Bedienung ist sehr redefreudig, augesprochen nett und aufmerksam. Das Buffet ist nicht ganz so riesig, wie andere, aber qualitativ absolut hochwertig. Nudeln (Penne und Tagliatelle) kann man sich frisch auf eigenen Wunsch mit Krabben, Gemüse oder was auch immer noch so um den Koch rumsteht, zubereiten lassen. Das Dessert-Buffet biete eine Riesen-Auswahl an Kuchen und kleinen Köstlichkeiten, wie z.B. Tiramisu im Gläschen und weiß-dunkle Mousse-Türmchen.
 
Dermassen vollgestopft gehts zum Pokern.. wir sitzen an verschiedenen Tischen und leider sitzt bei jedem von uns jeweils ein "kranker" All-in-Spieler. Das nervt gewaltig und alle sind froh, als die beiden weg sind. Wie üblich muss man bei der Blind-Struktur, die diesen kleineren Turnieren zu eigen ist, ziemlich aggressiv spielen und trotz einem netten Chip-Count zwischendurch, bin ich am Final Table mit Ass/10 all in... treffe die 10 aber mein Gegenüber trifft leider seine Dame und so bin ich raus.
 
Na ja, wenigstens erreicht Patrick mit Platz 4 die Geldränge. Das bedeutet zwar "nur" eine Verdopplung seines Einsatzes, aber es stärkt das angekratzte Poker-Selbstbewusstsein dennoch ein bisschen.
Drauf nehmen wir erstmal einen Drink und spielen auch hier die "rockenden Oliven". Ich will mir unbedingt noch die Aussicht aus unserer Suite im Dunkeln ansehen und wir bekommen auf unserem Weg nach oben noch eine Einladungskarte für den "Signature Room".. ein Privat-Club des House of Blues.
Nachdem wir uns an der Aussicht aus unserem Zimmer genug ergötzt haben, gehen wir in den Club im 64. Stock. Es ist alles ein bisschen asiatisch und plüschig, aber durchaus schick. Der Geruch von Räucherstäbchen erschlägt einen zwar bereits im Fahrstuhl, aber die Aussicht ist einfach nur geil!





Wir genießen mit 2 kalten Bud die tolle - weil nicht durch Fensterscheiben getrübte Aussicht - und machen ein paar Fotos.
Die Musik ist mit akutellen Chart-Hits auch o.k. und die Preise mit 7$ pro Bier ähnlich wie in den anderen Clubs. Mir gefällt die Aussicht hier sogar noch besser, als in der Voodoo-Lounge. Allerdings gibt es dort mehr Freifläche zum gucken, weil die Aussichts-Terrasse dort halt größer ist.
 
Nach einem Abschluß-Spielchen und 2 weiteren Cocktails geht dieser Vegas-Tag gegen 2 Uhr zu Ende.
 
Fazit: Im Canale Grande ist immer noch kein Wasser und wir wissen jetzt, daß wir nur noch in Penthouse-Suiten residieren wollen :-)
 
Essen: Dinner Buffet 58,30$ plus Tip
 
Hotel: Mandalay Bay 138$ plus Tax und Resort-Fee (für 2 Nächte - Suite Promo)
 
 
09.06.2011
 
Sooooo gut geschlafen und mit dieser genialen Aussicht aufgewacht.. Herrlich! Wir holen uns auch heute morgen nur einen Kaffee (Frühstückszeit ist eh schon vorüber) und gehen gleich zum Pool.
Dort verspielt das Mandalay Bay wieder alle bislang gesammelten Pluspunkte... Es gibt in der gesamten - recht weitläufigen Anlage - keine einzige freie Liege... kaum zu glauben, aber wahr.


Wir setzen uns an die Bar und nach einer Viertelstunde erspähen wir tatsächlich eine im Aufbruch befindliche Familie. Also hingesprintet und 2 Liegen gesichert. Wenig später wird klar, warum die gegangen sind.. in der Cabana direkt daneben, sitzt ein Typ der offensichtlich an der Schwindsucht leidet oder zumindest eine schlimme Lungenentzündung mit chronischer Bronchitis hat. Das Gehuste und Gekottere ist kaum zum aushalten und einfach nur eklig. Das amerikansiche Paar neben uns kann es wohl auch kaum glauben. Als die Dame von einer kleinen Schwimmrunde zurück kommt, fragt sie nur trocken "still alive?" mit einem Kopfnicken Richtung Cabana und wir nicken mit hängenden Mundwinkeln :-) Als ich einen Blick in das Badehäuschen werfe, sehe ich "Mr.- chronisch-obstruktive-Lungenerkrankung".. ein Kerl mittleren Alters der allen Ernstes bei ca. 40° Grad mit Jeans, T-Shirt, Kappe und Cowboy-Boots an den Füssen in seiner Cabana sitzt... allein und TV-glotzend. Der Sinn erschließt sich mir irgendwie nicht...
 
Wir lungern noch ein bisschen am Pool rum, kühlen uns zwischendurch im Wasser ab und als die Sonne das bisschen Schatten von unseren Plätzen verdrängt hat, wirds so bratzelig heiß, daß wir nach einem kurzen Zwischenstop im Casino zum Town Square fahren. Diese Stadt in der Stadt ist nett gemacht mit Shops, Cafés und Restaurants. Ich erstehe ein paar Kleinigkeiten bei Gap und entdecke einen Sportshop, der Trikots der NBA/NHL verkauft. Leider ist das Trikot von Dirk Nowitzki ausverkauft. Es gibt aber noch ein Glitzer-Girlie-Shirt mit der Rücken-Nr. von "Dörk" und seinem Namen drauf. Gekauft!





Bei Old Navy wird auch der Hase fündig und so ziehen wir mit neuen Tüten im Gepäck wieder zum Hotel. Patrick spielt nochmal das nachmittägliche Poker-Turnier, während ich durch die Läden des Mandalay Place schlendere.
Als ich wieder runterkomme ist Patrick bereits ausgeschieden und entsprechend angefressen. Er steckt einen 20$-Schein in die Slot Machine mit den Goldfischen und als seine Laune endgültig auf dem Tiefpunkt und der Credit-Stand der Maschine bei 2,16$ agenkommen ist, kommt ein Bonus, der sage und schreibe knapp 80$ rauswirft.
Damit hat der Hase das Startgeld für's Poker-Turnier wieder raus und ist natürlich auch schlagartig wieder besser gelaunt :-)
In unserer Suite kurz frisch gemacht und ins Mavs-Shirt geschlüpft, bevor wir uns an der Sportsbar ein Philly Steak Sandwich und einen Cheeseburger - natürlich mit Pommes -
einverleiben.
Dann ist es Zeit Richtung Orleans zu fahren, weil wir uns dor mit ein paar Usern vom Vegas-Forum treffen wollen. Es wird ein lustiger und informativer Abend, bei dem wir uns prächtig unterhalten. Nebenbei wird noch das Basketball-Spiel mitverfolgt und wir können schlußendlich über einen Sieg der Dallas Mavericks jubeln.
 
Nach ein bißchen zocken an den Slots im Orleans, fahren wir zurück ins Mandalay Bay. In einer der Bars des MB spielt eine klasse Cover-Band, der wir eine Weile zuhören und mitsingen. Dazu gibts die gewohnte Kombi aus Cosmopolitan für mich und Bacardi-Cola für den Hasen.
Wir landen dann wieder bei den "rockenden Oliven". Ich habe mittlerweile mein Tageslimit von 50$ erreicht und mag nicht mehr spielen.. Patrick füttert den Automaten mal wieder mit nem 5$-Schein und gleich die erste Runde wirft einen Bonus raus, womit er schlußendlich einen Jackpot von 120$ gewinnt.




Damit hat er heute tatsächlich fast 200$ an den Slots gewonnen. Darauf noch einen Cocktail und ins Zimmer gewankt.
 
Wir genießen noch ein bisschen die Aussicht und ich checke schonmal die Preise für den Herbst.. Wenn es bei den Slots so weiter läuft, sollte doch ein weiterer USA-Flug noch drin sein..
 
 
Fazit: Warum Poker spielen? Slots sind doch viel besser!!
 

 
10.06.2011
 
 
Wir suchen verzweifelt nach einer Möglichkeit uns in der Suite anzuketten, aber es hilft alles nix... um 11 Uhr ist Check-out angesagt. Bevor wir nach Downtown umziehen, fahren wir noch zum Walmart an der Eastern Ave direkt hinter dem Flughafen. Ach ja ein Bild am Welcome-Sign muss auch mal gemacht werden..



 
Im Walmart kaufen wir neben Spielzeug und Shirts für meine Patenkinder, auch die mittlerweile üblichen Souvenirs, wie BBQ-Sauce, Flip-Flops und Erdnussbutter. Daneben wandern noch zwei leckere Sandwiches in unseren Wagen, die wir gleich draussen auf dem Parkplatz verputzen.
 
Bei der Fahrt über den Strip fallen uns wieder die vielen "Figuren" auf, mit denen man sich fotografieren lassen kann. Besonders beliebt ist "Mario" vom gleichnamigen Spiel. Bei der Hitze tun mir insbesondere die Leute unter den Kostümen von Daisy, Donald & Co. leid. Die müssen sich doch totschwitzen.. Jedenfalls ist das wohl ein neuer Trend, denn vorher gab's doch bloß Elvisse und jetzt Disney-Figuren, Showgirls, Batman usw. usw.
 
Im Golden Nugget checken wir in ein süsses, kleines, altmodisches Zimmer im Carson Tower ein. Im Vergleich zum MB natürlich eher ein "Loch" zu nennen, aber im Grunde auch gut. Ich amüsiere mich - wie schon im letzten Jahr - über die "Gebiss"- statt Zahnputz-Becher.
 
Beim Spielen ist Patrick wenig später wieder bei den "rocking olives" erfolgreich und macht aus 20$ flugs 93.


 
Wir schlendern noch ein bisschen über die Fremont Street und zocken in den altehrwürdigen Casinos. Es ist Wochenende und viel los in Downtown. Insgesamt merkt man, daß hier eher die "Billig"-Touristen, ältere Leute und das "schwarze" Amerika unterwegs sind.
 
Gegen 20:30 Uhr ist es Zeit, uns auf den Weg zu DEM Ereignis dieses Vegas-Aufenthaltes zu machen: Heli-Flug über den Strip. Wir sind etwas früh und mir wird beim Anblick der Hubschrauber ein bisschen übel..
An der Anmeldung wird jeder nochmal gewogen, damit der Pilot das Gewicht im Heli gleichmäßig verteilen kann. Wir bekommen noch 2 T-Shirts als Geschenk und gegen 22 Uhr gehts nach einem Foto vorm Hubschrauber los.
 

Wow, wow, wow... der Flug ist wirklich atemberaubend. Gut die Kurve beim Hochsteigen war ein bisschen komisch und ich dachte kurzfristig, daß ich rausfalle, aber die Aussicht über den beleuchteten Strip, der Flug ganz nahe am Stratosphere Tower vorbei... das war einfach nur geil! Wir bekommen das breite Grinsen gar nicht mehr aus unseren Gesichtern und beschließen, daß ein Heli-Flug jetzt zur Vegas-Tradition für uns wird :-)
 
Zurück in der Fremont Street schauen wir uns die Expierence an. Ein Tribute an die Stars der 80er. Ganz nett... aber ich bin ja Queen-Fan und freue mich schon drauf, diese Tribute-Show nochmal zu sehen.














Jetzt habe ich zuerst mal einen Bärenhunger, weil ich den ganzen Tag kaum was gegessen habe, vor lauter Panik, daß ich in den Hubschrauber reinko... ähem daß ich mich im Heli übergeben muss.
 
Wir gehen ins Courtyard Café des Fitzgerald's und essen für 24$ gut und reichhaltig (Western- und Cheeseburger mit Pommes). Danach das übliche Abend-Procedere.. zocken und ein paar Cocktails :-)
 
 
Fazit: Hubschrauber-Fliegen ist toll!
 
 
11.06.2011
 
 
Heute morgen gibts wieder Brunch und weil ich letzte Woche nicht so recht drauf vorbereitet war, gehts heute wieder ins Main Street Station. Für 12,99$ schaufele ich natürlich zuerst mal meine geliebten Cinnamon Rolls auf den Teller. Dazu noch ein bisschen French Toast und Obst. Danach eine amerikanisch/chinesische Co-Produktion (gebratene Nudeln, Reis, Bratkartoffeln, mashed Potatoes und Hühnchen). Hmm, zum Abschluß passt doch noch was Süsses..? Patrick kann es kaum fassen, was ich wieder alles in mich reinstopfe :-) Einigermassen vollgefressen gehen wir zum Abtrainieren zu Extrem-Shopping über. Heute ist das Outlet im Norden dran... bei fast 100°F kein Spaß. Hier sind die Läden ja als Passage ohne Überdachung angelegt. Wir werden schnell bei unseren üblichen Verdächtigen Sketchers, Guess und Gap fündig. Mit dem Coupon aus dem Internet spare ich bei Guess 25%... so liebe ich Einkaufen :-). Bei Converse erstehe ich noch ein Paar Schuhe als Souvenir für meine beste Freundin.
Lustiger Essens-Stand:



Und ein paar Tüten..



 
Vom Outlet aus fahren wir zum Rio, weil Patrick heute dort ein kleines Turnier zu Ehren von Alex bei der WSOP spielen will. Heute wäre sein 29. Geburtstag..
 
Der Parkplatz am Rio ist brechend voll und auch an der Registration ist einiges los, sodaß wir zu spät zum Beginn des Turniers kommen. Als wir in den Saal kommen, verschlägt es mir die Sprache. Es sind fast 300 Spieler laut Anzeige-Tafel. Weil bereits 5 Minuten gespielt wird, muss Patrick schnell zu seinem Platz. Also noch ein Glücks-Bussi und los. Er trägt natürlich wieder das Shirt mit Alex' Bild drauf und außerdem sein "Glückshemd". Hoffentlich bringts was..
 
Ich schaue eine Weile zu und gehe dann nach draußen, um mit meinem Netbook ein paar Handy-Bilder hochzuladen. In der Pause ist Patrick schon ziemlich genervt, weil er totaler Small Stack am Tisch ist. Danach muss er eigentlich mit der nächstbesten Hand all-in gehen. Das 9er Pärchen ist auch eindeutig besser, als Q / 4 off, aber leider kommt auf dem River die Dame und der Schatz ist draußen.
 
Er ist natürlich total down und ich höre das übliche "nie wieder Poker"-blablabla :-(
Wir fahren zurück zur Fremont Street. Nach ein bisschen zocken, genießen wir "unsere" Queen-Tribute-Experience incl. mitsingen
Auf der Bühne vor dem Golden Gate Casino spielen the "Whip-its. Eine Band, die zwar ziemlich schräg angezogen ist, aber gute Mucke macht.
http://www.24sevenpro.com/las-vegas-cover-bands_detail.asp?offset=&TalentID=24
 
Die 80er-Songs reichen von Bon Jovi über Madonna bis Nena. Von ebender gibts dann aber "nur" die englische Version von 99 Luftballons, bei der die Schluß-Sequenz fehlt. Das ergänzen wir natürlich lauthals in deutsch... oh Mann sind wir peinlich :-)
 
Nun ja, nach ein - zwei frozen Margaritas singt es sich besser und auch das englisch-sprechen wird leichter :-) Downtown tummeln sich nämlich jede Menge "merkwürdige" Gestalten, z.b. ein junger Mann, der in 12cm-Absatz-Stiefeln (mit passender Handtasche) wild rumhüpft. Als ein Ami den Hasen fragt "what the hell is that?" antwortet der ganz trocken "thats Vegas Baby.." Cool. In der Fremont fallen uns auch eindeutig mehr Besoffene auf... darauf noch ne Margarita :-). Dazu gibts einen Gutschein für 10$-Free-Play, wenn man Mitglied im Players Club des Golden Gate wird. Machen wir doch glatt! Und am Wheel of Fortune hole ich einen kleinen Jackpot mit 32$. Nicht schlecht!














 
Auch dieser Vegas-Tag endet irgendwann spät..
 
Fazit: Glücksbringer sind auch nicht mehr das, was sie mal waren..
 
Brunch: Main Street Station 25,98$ plus Tip
 
 
12.06.2011
 
Heute steht der Umzug ins "The Cosmopolitan" an. Eigentlich wollten wir zuvor wieder brunchen, aber wir sind beide nicht sonderlich hungrig und beschließen im Carson Café des GN à la carte zu frühstücken.
 
Wir nehmen zweimal das classic breakfast. Mit meinem Sonderwunsch statt der auf der Karte offerierten "sausages" lieber Obst zu bekommen, überfordere ich die leicht unwirsche Servicekraft ganz offensichtlich. Vielleicht denkt die Küchenmannschaft auch, wir wären Vegetarier, denn den Bacon zu den Rühreiern lassen sie sicherheitshalber auch gleich weg. Egal, Hauptsache Kaffe und was zu futtern.
 
Danach fahren wir gemütlich zum Cosmo. Ich bin schon sehr gespannt auf dieses neue Hotel im City Center Komplex. Irgendwie ist die Hotelanlage aber ziemlich verwirrend... West Tower, East Tower, Extra-Aufzüge zur Parkgarage und zu den Zimmern.. Allein der Weg zur Rezeption ist nicht so toll beschildert, aber wir finden sie schließlich. Schon die Desks sind anders, als üblich und sehr stylish. Ich frage nach einem Zimmer mit schönem Blick und für 25$ extra pro Tag bekommen wir eins im 67. Stock.








 
Danach sind wir erstmal gefühlte drei Stunden mit raufschleppen der ganzen Koffer und Tüten aus dem Wagen beschäftigt. Mit unseren neuen Vakuum-Beuteln aus dem Walmart lassen sich die dicken Winterjacken aus dem Yellowstone im Koffer doch wesentlich besser verstauen. Das Zimmer gleicht inzwischen fast einer Messie-Wohnung



 
Dabei ist das Zimmer im Cosmo echt klasse! Als erste Besonderheit gibt's hier Balkone mit kleiner Sitzecke, was ich schonmal recht nett finde. Dann gibts eine Riesen-Dusche, Wanne mit Blubber-Blasen, einen Wohnraum mit Flat-Screen und durch eine kleine, halbhohe Wand getrennt angebrachtes Schlafzimmer auch mit eigenem TV. Die kleine Kitchenette besitzt sogar eine Pad-Kaffeemaschine, die wir auch wenig später benutzen.
Mit dem TV kann man das Licht und die Klimaanlage steuern oder erstaunlicherweise einfach fernsehen :-)
 
Dann wirds Zeit sich mal wieder die Mav-S Shirts überzustreifen und das Spiel anzuschauen.





In der Race & Book Bar des Cosmo gibts einen großen Bildschirm und offensichtlich auch viele Dallas-Fans. Bei einigen Drinks werden wir Zeuge, wie die Dallas Mavericks zum ersten Mal den NBA Titel holen. Wir ordern gleich nochmal ein Bier zum anstossen und wundern uns über die nicht vorhandene Feierkulter der Amerikaner. Als ein Mädel vom anderen Ende der Bar lautstark sowas wie "go Mavs" zu uns rüberbrüllt, wird sie gleich vom Barkeeper zur Ruhe ermant und kaum 15 Minuten nach dem Spiel ist die Location fast wieder leer... Tse..
 
Nun denn, alleine feiern und Bier trinken macht hungrig und wir gehen rüber zum Planet Hollywood. Dort kann in der "Rockbar" draußen sitzen und wir genießen einen Western-Burger und ein egg-grilled-cheese-Sandwich. Natürlich mit Pommes! Ich hab noch nie soviele Pommes gegessen, wie in diesem Urlaub. Aber ich habe schon vorher die Waage im Cosmo "befragt" und wurde beruhigt.. ich habe nicht merklich zugenommen




 
Nach dem Essen laufen wir noch zum Paris, wo ich in der neuen Sugar Factory meinen üblichen Süß-Hunger nach einem deftigen Essen stille.. ich könnte es mit den schokoüberzogenen Probier-Erdnüssen gut sein lassen, kaufe aber doch 100 gramm der süßen Köstlichkeit :-)
 
Wir schauen uns noch die Bellagio-Fontänen an und gehen dann zurück ins Cosmo. Wir wollen nochmal die Slots und Bedienungen checken... beides mies! Also gehts wieder zurück zur Race & Book Bar. Dort kann man an - in der Theke eingelassenen - Video-Poker-Automaten beim gemütlichen Cocktail noch ein bisschen spielen und ich mache aus den reingeschobenen 5$ schlußendlich 16$. Solange man spielt, bekommt man auch hier Getränke umsonst
 
Dann sitzen wir noch lange gemütlich auf dem Balkon und genießen die immer noch sehr warmen Temperaturen mit dem tollen Blick auf den südlichen Strip incl. Flughafen.
 





 
Fazit: Amis können nicht feiern und brauchen wir noch einen Koffer.. ?
 
Essen. Rockbar PH 25$ plus Tip
 
Hotel The Cosmopolitan 503$ (3 Nächte) - Promo mit late-check-out
 
 
13.06.2011
 
 
Morgens gehen wir erstmal zum Pool. Wie nicht anders zu erwarten, auch hier alles total modern und stylish. Wir finden sogar ein Schattenplätzchen. Es gibt einen "Lagunenpool", d.h. ein größerer Teil ist seicht, zum drin liegen und nur ein kleines Gebiet von vielleicht 3x2 Meter ist etwas tiefer. Die Auflagen und die Musik sind klasse.
 

Eigentlich kann von Pool nicht richtig die Rede sein... in dem seichten Bereich ist das Wasser durch die hohe Außentemperatur erwartungsgemäß pipiwarm und die 3 Fuß im -von Bademeistern bewachten- "tiefen" Beckenbereich sind auch nicht wirklich geeignet, um sich abzukühlen. Den Amerikanern kommt das sehr gelegen, weil es hier eher um sehen und gesehen werden geht Mit Sonnenbrille, Kappe bzw. Hut lümmlen sie im Wasser oder am Beckenrand... schwimmen will hier ohnehin keiner.
Aber im Schatten lässt es sich auf den bequemen Liegen ausgesprochen gut aushalten :-)
 
Nach 2 Stunden ist allerdings unsere maximale Pool-Verweildauer mal wieder erreicht und wir gehen ins Zimmer, um einen leckeren Kaffee aus der Pad-Maschine zu genießen und auf dem Balkon zu sitzen. Dann gehts zum PH, weil Patrick pokern und ich zu Victoria's Secret will. Die Anmelde-Fachkraft am Poker-Desk will aber unbedingt den richtigen Reisepass vom Hasen sehen und erkennt seinen normalen "Ausweis" nicht an. Das ist uns zwar noch nirgends passiert, aber gut...
Das heißt allerdings auch, daß der Hase mit zum Shopping muss. Ich bin einigermaßen geschockt, als ich sehe, daß der Laden von Victoria's Secret wegen Renovierung geschlossen ist. Aber wenige Meter später stehen wir vor einem "Übergangs"-Shop... puh nochmal Glück gehabt.
Ich kaufe dort die üblichen Mitbringsel (Body-Lotion, Hand-Sanitizer, Lip-Gloss) und ein paar hübsche Sachen für meinen privaten Gebrauch
Dann müssen wir nochmal zum Auto, um auch die allerletzten Tüten noch rauszuholen. Wieder im Zimmer beginne ich mit dem Versuch alles irgendwie in die Koffer aufzuteilen.. schwierige Sache, die ich wenig später dann auch vertage.
 
Zuerst mal duschen und zum Aria. Patrick meldet sich dort für ein Deepstack-Turnier an - mit dem "normalen" Ausweis :-) Deepstack-Turniere zeichnen sich durch einen hohen Chip-Stack und längere Blind-Stufen aus. Warum es aber "tiefer Stack" heißt, bleibt mir bis heute verborgen. Vielleicht weil man die Chips hoch aufstapeln und dann tief runtergucken kann..? Ich schweife ab...
Bis zum Turnier ist noch genug Zeit, um das Buffet des Aria zu testen. Ich muss sagen, echt klasse! Tolle Auswahl und die Qualität lässt auch keine Wünsche übrig. Der mangelnde Service und die Kantinen-Atmosphäre trüben den ansonsten guten Eindruck.
Noch was zum Aria... die Toiletten im Casino-Bereich sind die einzigen in ganz Las Vegas (zumindest die ich kenne), deren Türen bis oben zu sind... also keine fingerdicken Schlitze rechts und links der Tür und überhaupt nur eine kleine Saloon-Tür vor der Porzellan-Schüssel..
 
Während Patrick sein Turnier spielt, schlendere ich zurück zum Cosmo.



 
Noch ein paar Bilder im Aria geschossen..







 
..und dann ins Zimmer, um die Aktion Kofferpacken weiter voran zu treiben. Die beiden Bordtrolleys sind proppevoll und liegen genau im Gewichts-Limit. Blöderweise hab ich aber längst nicht alles untergebracht und dann klingelt auch noch mein Handy... nicht gut... gar nicht gut... och nöö, schon wieder ist mein Hase mit der besseren Hand (Damen) gegen eine irrwitzige Bet (10/5 suited) rausgeflogen. Er ist total down und kündigt mir am Telefon an, daß er sich jetzt erstmal Kippen kaufen geht! Und dann will er nach Hause. Vegas ist doof! Dieses Jahr hat er beim Poker gut 500 - 600 $ verzockt ohne nennenswerten Erfolg. Ich weiß auch nicht recht, wie ich ihn aufmuntern kann. Auf dem Balkon des Cosmo verkündet er wenig später, daß wir nächstes Jahr in die Türkei fliegen oder besser gar nicht fliegen, sondern in den bayerischen Wald fahren. So!
 
Ich möchte unbedingt noch im Bellagio den Wintergarten anschauen und überrede Patrick hinzugehen. Gerade sind aber offensichtlich Busse voller Asiaten angekommen. Die Stadt ist so voller Menschen... und das an einem Montagabend! Die Fontänen spielen dieses Patrioten-Lied, das Bush in Auftrag gab und ich bin ganz froß drüber, denn Patrick hatte vorher angekündigt, daß er die Video-Kamera im See versenkt, wenn nochmal "fly me to the moon" kommt :-)
Die Deko im Wintergarten des Bellagio ist wieder einmal total klasse, kann aber
(m)einen Mann eher nicht zu Begeisterungs-Stürmen hinreissen.













Zurück im Cosmo..

 
....gehen wir zu unserer geliebten Sports-Bar, weil die Bedien-Mädels an den Slots irgendwie nicht kommen wollen.. das war auch schon im Bellagio so. Also nehmen wir ein paar Drinks und spielen nebenbei ein bisschen Video-Poker.
Für Las Vegas sehr ungewöhnliche 23 Uhr sind wir schon wieder im Zimmer.. also nochmal auf den Balkon und den Inhalt der Minibar zum Frustsaufen verwendet.. naja 2 Dosen Coke und zwei kleine Jacky D sind ja jetzt nicht als Gelage zu bezeichnen. Vor allem ist die Stimmung immer noch sehr gereizt und so entspinnt sich aus einer kleinen Diskussion letztlich ein ziemlicher Krach, an deren Ende ich beleidigt die Decke des Bettes über meinen Kopf ziehe.
 
Fazit: Vielleicht sollte man in Las Vegas gar nicht zocken... wenigstens nicht Poker!
 
Buffet Aria 59,90 p.P. plus Tip
 
 
14.06.2011
 
Ein Tag unter dem Motto "Natur und Kultur und ein bisschen eine gute Tat am Tag"
 
 
Oh Mann... ich hatte vergessen, das Handy leise zu stellen und bin durch das Gepiepe von eingehenden SMS wach geworden. Warum achtet um Gottes willen niemand auf die Zeitverschiebung?? Außerdem war wohl im Marquee (Club des Cosmo) die monday-dance-night... das "put your hands up in the air" des DJ klingt mir noch im Ohr... grummel.
 
Ich schleiche raus und besorge - sozusagen als Friedensangebot - leckeres Frühstück im Va Bene Caffé... riesige Muffins, Eclair und Croissants. Die Kaffee-Maschine weckt auch den Schatz und natürlich ist auch die schlechte Laune vom Vortag verflogen. Wir genießen unser Frühstück auf dem Balkon.
 

Es ist bereits nach 11 Uhr, als wir noch ne Runde über den Strip laufen. Ich will mir für den Rückflug Sleep Aid kaufen und Patrick hat Ohrenschmerzen. Bei Walgreens gibts natürlich alles, was wir brauchen :-)
 
Wir kommen noch bei Tix4tonight vorbei und beschließen, die verbilligten Karten für Viva Elvis zu kaufen. Anscheinend sind die Voucher-Aussteller hinterm Tresen darauf getrimmt, möglichst noch Extra-Leistungen an den Mann zu bringen, denn die zunächst noch freundliche Servicekraft will uns mit aller Macht einen Essens-Gutschein aufschwatzen. Ich bleibe zunächst auch freundlich und erkläre ihr, daß wir noch gar nicht wissen, was und ob wir überhaupt was essen wollen, aber sie gibt nicht auf. Zeigt uns Bilder von Restaurants und preist Buffets an, wie Sauerbier. Ich sage ihr dann in meiner bekannt liebenswürdigen Art, daß wir noch ins Valley of Fire wollen und da meint sie doch nur knapp "that's too far". Wir würden es nicht schaffen dorthin zu fahren und dann pünktlich zur Show zurück zu sein. Hä? Wir haben Karten für die Spät-Vorstellung um 21:30 Uhr und wenn wir nicht bereits dreimal von Vegas aus ins VoF gefahren wären, hätte mich die Aussage vielleicht eingeschüchtert, aber so bleibe ich dabei und sage, wir wollen einfach nur unsere Voucher für die Elvis-Show. Daraufhin kippt das professionelle Lächeln aus ihrem Gesicht und (fast) ohne weitere Worte legt sie die Gutscheine auf den Tresen und erklärt knapp, wo wir die gegen "echte" Karten eintauschen können. Vielen Dank auch!
 
Um kurz nach zwei starten wir dann auch ins Valley of Fire, nachdem wir zuvor am Box Office im Aria unsere echten Tickets abgeholt haben.
Das Ziel dieses VoF-Besuches soll die Fire Wave sein...









bei 105°F kein wirklich guter Plan.. Auf dem Hinweg müssen wir noch ein bisschen suchen und ich mache einige Fotos von dieser beeindruckenden Gegend. Hier sieht es mal wieder nach Soft-Eis (wie so oft Himbeer und Sahne) aus :-) Das hätte ich jetzt auch gern, um es mir einfach an die Stirn zu klatschen, denn der Rückweg ist gefühlte 10km lang, obwohl der Weg in Wirklichkeit wahrscheinlich nur etwas über 1km misst. Aber er liegt in der prallen Sonne und ich komme mir vor, als würde mich gleich ein Hitzschlag ereilen.
 
Auf dem Rückweg sehen wir ein Auto am Strassenrand und eine ältere Dame winkt panisch.. wir halten und erfahren, daß ihr Mietwagen - ein brandneuer Ford Focus - den Geist aufgegeben hat. Im Display erscheint eine Meldung, daß etwas mit der Lenkung nicht stimmt und sie die nächste Werkstatt aufsuchen sollen. Leider haben die Mobiltelefone der Ladies in dieser Einöde keinen Empfang oder die Akkus sind alle... jedenfalls überlasse ich ihnen mein Handy, um bei National anzurufen... die Hotline-Warteschleife ist jedoch belegt und das über 20 Minuten lang!
Als eine auf die Marke Ford schimpft, bringe ich ihr das deutsche (saarländische?) Sprichwort "Mit'm Ford fort und mit'm Zug heim" näher. Da kann sie doch ein bisschen lächeln :-)
Patrick hat als alter Mechaniker zunächst das Bordbuch gesucht, war aber keines da... dann hat er den Wagen angelassen und geschaut, ob er was ausrichten kann.. aber ohne Bordbuch ist nicht mal klar, welche Sicherung zu was gehört.. Schließlich macht der Hase den Vorschlag, die Mädels incl. ihrem angeschlagenen Wagen bis zur "Indianer"-Tanke zu fahren. Die Lenkung geht zwar schwergängig, aber Patrick traut sich die verbleibenden 10 Meilen zu. Und so fahre ich unseren Wolfi mit einer Lady und Patrick die Wagenladung mit den drei anderen ältlichen Damen bis zur Tankstelle. Da ist es wenigstens klimatisiert, man kann aufs Klo und auch was trinken. Patrick erzählt mir, daß eine der Frauen mittlerweile bei der Hotline einen Mitarbeiter dran hatte und dort richtig Gas gegeben hat... :-) Kann man ja auch verstehen. Jedenfalls sind die Frauen total dankbar und wollen uns noch Geld geben, was wir natürlich ablehnen.
 
Für uns wird es jetzt aber auch Zeit, zurück ins Hotel zu fahren. Na gut, ein bisschen schneller, als erlaubt über den Highway gebrettert und um halb acht sind wir in unserem Zimmer vom Cosmo. Noch aufgehübscht und beschlossen, daß es heute kein Buffet, sondern ein schönes Restaurant sein soll. Im City Center hat Puck's Wolfgang eine Pizzeria. Leider ist im Restaurant kein Tisch frei, aber an der Bar kann man auch essen. Das machen wir dann auch... zu einem köstlichen Merlot genieße ich Ricotta Gnocchi mit Tomatensauce und Parmesan, während sich Patrick eine Italian meat Pizza ordert. Großes (Ess)-Kino... wirklich absolut lecker!
Dann gehts zu Viva Elvis.





Wir sind absolut und restlos begeistert. Die drei Sängerinnen sind der Hammer. Die ganze Show und die Akrobatik-Einlagen finde ich atemberaubend und toll.. einfach nur super. Patrick fängt beim unvermeidlichen Schluß-Lied (Viva Las Vegas) noch einen Schal für mich :-) Wahrlich ein wunderschöner letzter Abend und krönender Abschluß in Vegas!
 
Wir gehen noch ein bisschen im Cosmo zocken. Mit der neu erworbenen Playerscard gibts auch hier 10$ free play. Damit hole ich zuerst am Wheel of fortune und später bei den Goldfischen insgesamt 92$. Nach dem ein oder anderen Cocktail, lümmeln wir ein letztes Mal auf unserem Balkon und genießen den Ausblick. Zum Glück ist heut Ruhe im Marqee :-)
 
Fazit: Valley of Fire ist immer einen Besuch wert... sicher entdeckt man auch beim 10. Mal noch neue Dinge. Die Fire Wave war sehr beeindruckend, hat mich aber auch eindeutig an meine Grenzen gebracht!
 
Essen: Pizzeria Puck 54$ plus Tip
 
 
 
15.06.2011
 
 
Der letzte Tag ist angebrochen... *schnief* Wir wollen eigentlich zum Pool im Westend Tower (Bamboo-Pool). Dann könnten wir auch schnell am Business Center online einchecken und unsere Bordkarten ausdrucken. Aber wie immer sind die Wege in diesem Hotel kompliziert und knifflig
Wir finden zwar eine Reihe PC's im FedEx-Büro, aber wir haben die Kreditkarte nicht mit, um die fällige Nutzungs-Gebühr zu berappen. Na ja... wir verschieben die Aktion "Bordkarten" auf später und steuern doch wieder "unseren" Boulevard-Pool an. Diesmal bekommen wir zwar am "großen" Pool keine Liege mehr, dafür können wir uns ganz bequem mit den Füssen im Wasser auf bequemen Lounge-Sesseln lümmeln :-)











 
Irgendwann müssen wir aber los, um unser "letzter-Tag-Programm" durchzuziehen. Dazu gehört ein Besuch in den Miracle Mile Shops, Walgreens und im Hard Rock Café. Aber zuerst nochmal ins Business Center. Als wir uns zielstrebig einem PC nähern, fragt auch schon ein Mitarbeiter, ob er uns helfen kann. Auf meine Antwort, daß wir Bordkarten drucken wollen, meint er, wir sollen zum Concierge gehen... dort wäre es schließlich umsonst :-) Gute Idee! Das Concierge-Mädel checkt uns online ein und wir können mit ihrer Hilfe auch gleich die zwei zusätzlichen Koffer (beide Bordtrolleys sind dermaßen vollgestopft, daß sie nicht mehr als solche durchgehen) angeben und die Extra-Gebühr dafür zahlen. Um 78,20€ ärmer und eine Sorge weniger ziehen wir mit unseren Bordkarten von dannen.
Auf dem Weg durchs Aria..



rüber zum PH

 

und schlußendlich in die
 Miracle Mile Shops. Dort wollen wir uns nach einer größeren Tasche oder einem Rucksack umschauen, denn erstens passt nicht alles in die Koffer und zweitens haben wir ja jetzt wieder freie Kapazitäten beim Handgepäck :-) Ob ich nochmal bei Guess vorbeischauen soll.... ?
Schlußendlich erstehen wir bei H&M zwei Weekender-Taschen und Patrick kauft im Vegas-Store noch ein "Hangover"-Shirt (Part I). Das wollte er schon im letzten Jahr haben und es trägt den Spruch "not on the table Carlos".
 
Im Hard Rock Café noch die üblichen Shirts gekauft und dann wirds Zeit zum Mittagessen. Eigentlich wollte ich ja endlich mal das Wicked Spoon Buffet im Cosmo testen, weil es im Vegas-Forum so gelobt wurde, aber wir haben nicht soviel Hunger und außerdem keine Lust auf Buffet.
Also landen wir wieder der Rockbar des PH. Meine Idee draußen zu sitzen schmilzt bei über 40°C in der Wüstensonne und wir nehmen im klimatisierten Gastraum Platz. Patrick nimmt nochmal den Western-Burger und ich einen Chicken-Bacon-Burger. Sehr lecker!

 

Dann wollen wir den Rest packen, duschen und noch ein paar Dollar verzocken. Leider funktioniert unser Schlüssel schon im Aufzug nicht - ja, bereits zur Nutzung desselben braucht man einen Zimmerschlüssel - hmmmm, ich hatte doch extra die Promo mit late-check-out gebucht *motz* Also wieder zum Concierge.. dort haben wir ja heute bereits gute Erfahrungen gemacht. Und auch jetzt wird uns anstandslos und zügig geholfen. Die Schlüssel werden automatisch um 14 Uhr deaktiviert... Wir bekommen zwei neue und können in unser Zimmer, wo es immer noch wüst aussieht...
Den letzten Koffer (Nr. 4) stopfe ich voll und er geht mit vereinten Kräften gerade so mit Müh' und Not zu. Knapp an der Gepäckgrenze (23,8kg) ist er auch, aber das sollte passen.
 
Auch unsere Neuerwerbungen sind schnell mit überschüssigen Klamotten, Stofftieren (neue und alte)..

 

...sowie allerlei anderem Kram vollgepackt. Gegen 17:30 Uhr räumen wir unser Zimmer und gehen ein letztes Mal zu den rockenden Oliven. Patrick gewinnt sogar noch den "Mini"-Jackpot von 15$. Also der Grundstock für den nächsten Urlaub ist gelegt :-) Jetzt ist sogar der Hase ein bisschen traurig.. obwohl er vorgestern nur noch auf schnellstem Wege heim wollte..

 
Dann gehts zum Terminal, damit wir zuerst mal unser Gepäck loswerden. Mit dem Shuttle plus Koffern finde ich das nämlich immer etwas umständlich. Am bag drop off bekomme ich kurz Schnappatmung, als der Mitarbeiter sagt "these one have overwheight"... Wattt?? Nee, ein anderer Mitarbeiter hatte noch den Fuß auf der Waage... puh.
 
Dann ab zum Rental Car Center und bei National geben wir den jetzt wohl schrottreifen Escape ab.. wir sind insgesamt über 4500 Meilen ( ca. 7300 km) gefahren und das z.T. über Stock und Stein. Dabei hat sich der Escape ziemlich gut gehalten und dieses Mal hat der Innenraum nicht mal Kaffee oder schmelzende Gummibären abgekriegt :-) Das hatte ich die letzten Jahre immer "geschafft"..
 
Mit unseren Taschen steigen wir in den Bus zum Terminal 2. An der Sicherheitskontrolle ist heut gar nix los. Sehr angenehm und wir müssen uns nicht abhetzen. Daß es dann doch nochmal hektisch wird, liegt an der Unfähigkeit des Bodenpersonals oder wem auch immer... die Anzeigetafel zeigt Gate 2 an und dort warten auch viele Leute. Als am Nachbar-Gate das boarden beginnt und sich bei uns immer noch nix tut, gehen wir mal vorsichtig zu Gate 3. Tja, dort müssen wir auch hin.
Patrick mutmaßt schon, daß jetzt für unser Handgepäck in den Fächern kein Platz mehr ist, weil unsere Reihe längst aufgerufen wurde. Dabei wäre das noch das geringere Übel gewesen... Direkt hinter dem Hasen sitzt der kleine, leicht übergewichtige Brady (Name frei erfunden) und tritt munter gegen die Rücklehne. Wenig später, als Patrick die Lehne zurückstellen will, hält er mit aller Macht dagegen und macht auch sonst allerlei Blödsinn (niesen, husten, laut pfeifen).. kurzum, er nervt. Aber der Hase lässt sich davon überhaupt nicht beeindrucken. Ich bin ziemlich erstaunt darüber, habe ich ich doch eher eine Reaktion, wie von Arnie in "Kindergarten-Cop" erwartet.. Ihr erinnert Euch..? Da dreht sich Schwarzenegger zu ner kleinen Nervensäge um und meint "wenn Du damit nicht aufhörst, mache ich mit Deinem Ärmchen das hier" und zerbricht einen Bleistift :-)
 
Nun denn, was noch schwerer wiegt ist die Tatsache, daß wir in Vegas mit fast ner Stunde Verspätung abheben und die Umsteigezeit in London nicht gerade großzügig bemessen ist. Wenigstens fliegen wir noch einen Runde über das beleuchtete Vegas und mir wird das Herz ganz schwer. Hab jetzt schon "Heimweh"..



Nach dem ziemlich furchtbaren Essen (einzig den Käsekuchen hab ich weggeputzt) und 2 Schlaftabletten schlummern wir zügig weg. Ich werde aber bereits zwei Stunden später wieder wach, bin irgendwie nervös und habe das Gefühl, daß ich Muskelzuckungen habe. Vielleicht ne Nebenwirkung von den Sleep Aid..? Nach einer Weile dämmere ich aber auch wieder weg und schlafe wirklich ein paar Stunden durch. Dann gibts auch schon ein kleines Frühstück. Die erwartete Ankunftszeit von 15:02 Uhr (Anschlußflug soll um 15:45 Uhr gehen), erscheint uns etwas knapp..
 
Nachdem wir zwar um 15:15 Uhr landen, schlußendlich aber bis zur berühmten "endgültigen Parkposition" und Andocken der Türen nochmal fast ne halbe Stunde vergeht, ist klar, daß unser Flieger nach Stuttgart weg ist... Na klasse!
 
Aber etwas erfreuliches hat das Ganze... Wir begegnen dem großen Poker-Spieler und absolutem Idol des Hasen CHRIS "JESUS" FERGUSON, der sich bereitwillig mit Patrick fotografieren lässt und ein bisschen Small Talk hält.

 
Wenig später am Britisch Airways-Service-Schalter... es ist die sprichwörtliche Hölle los. Anscheinend wurden noch einige Flüge verpasst.. Zum Glück können wir heut abend noch weiter. Wir wurden auf einen Lufthansa-Flug rund 3 Stunden später umgebucht. Einen Verzehr-Gutschein von 10 GBP gibts auch noch. Den setze ich natürlich auch gleich um, weil ich Hunger und Durst habe. Ein nettes, deutsches Pärchen, das auch von dem Dilemma betroffen ist, macht uns darauf aufmerksam, daß die neuen Bordkarten von BA nur vorläufig seien und wir noch zum LH-Schalter müssten, um neue zu holen.. langsam wird's echt anstrengend.. natürlich kriegen wir keine Plätze mehr nebeneinander :-( Die Dame an DEM Schalter sollte auch eindeutig nicht im Dienstleistungs-Gewerbe arbeiten. Denn sowas zickiges und unfreundliches hab' ich selten erlebt.
 
Patrick's Reihe wird zuerst aufgerufen und als ich wenig später in den Flieger steige, muss ich fast lachen... er sitzt auf dem mittleren Platz zwischen 2 schwergewichtigen Herren und kann nicht mal einen Arm auf eine Lehne legen. Aber mir bleibt das Lachen im Hals stecken, denn ich hab natürlich auch einen Mittelplatz. Zum Glück sitzt aber nur links von mir ein etwas beleibterer Mensch, deren Arm immer den meinen streift, während er E-Mails verfasst... Ich rutsche deshalb ein wenig mehr nach rechts und Beinfreiheit hab ich dank eines Platzes am Notausgang auch genug.
Die Stunde bis Stuttgart geht ohnehin recht fix rum und unser Gepäck kommt auch flott übers Band.. Mit einem Blick auf die drei Zollbeamten am Ausgang, meint Patrick nur "heute winken die uns raus.." Das dachten wir zuvor schon öfter, aber dieses Mal war's dann wirklich soweit. Klar mit unseren 4 Koffern, 2 Taschen und Rucksack sehen wir ja auch aus, als hätten wir das Land leer gekauft
 
Die Herrin über die Einfuhr-Abgaben hat einen ziemlichen Kasernenhof-Ton drauf, der beim Hasen natürlich gleich zur passenden Rückmeldung führt. Sie "wo kommen Sie jetzt her?" Patrick: "aus London"... "und vorher".. "Las Vegas".. "wie lange waren Sie dort"... "11 Tage.." Ich hab dann mal leise von hinten eingeworfen "wir haben ne vierwöchige Rundreise gemacht". Darauf sie "dann kommen Sie mal mit zur Seite".
Erneut die Frage, wie lange wir in den USA waren, woraufhin Patrick leicht patzig wird und die Zoll-Tussi meint, er würde sich unmöglich benehmen und ob er ein Problem mit der Kontrolle hätte, wo man doch damit rechnen muss, wenn man aus einem "Drittland" kommt... blablabla.
Nun gut, auf die Frage nach den Belegen ziehe ich cool meinem Umschlag mitsamt den Kreditkarten-Belegen und meiner Aufstellung über die Einkäufe raus. Ich hab natürlich nicht soooo ganz alles explizit aufgeführt, sondern in der Gegend bei 1000$ aufgehört, aber egal. Die Dame schaut sich jede Quittung genau an. Die beiden anderen Beamten stehen Spalier.. was das alles kostet...
Ich denke voller Grauen bei mir, jetzt müssen wir sicher alle Koffer ausräumen, aber sie hat dann doch ein Einsehen. Kurzer Blick noch in meine Handtasche und die Frage, ob ich die Kamera (unsere kleine Knipse) schon länger habe. Jahaaaa ... dann dürfen wir endlich abziehen. Ich wünsche der "Truppe" noch einen recht schönen Abend, während Patrick nur vor sich hin grummelt. Willkommen in Deutschland!
 
Gesamtfazit und Ausblick
 
 
Diese etwas ungewöhnliche Reise habe ich bekanntermaßen auf Grundlage des Buches Road Trip USA zusammengestellt und durch eigene Ideen "gewürzt" bzw. ergänzt.
 
Chicago hat uns sehr gut gefallen. Die zwei vollen Tage haben für einen ersten Eindruck zwar gereicht, waren aber eindeutig zu wenig. Mir hat die Architecture Tour sehr gut gefallen und auch der Spaziergang mit unserem Greeter hat uns einen ganz eigenen Blick auf die Stadt verschafft. Wie in vielen anderen Städten sind auch in Chicago die Parkgebühren sehr hoch. Wir sind zwar große Fans davon, mit dem eigenen Auto unterwegs zu sein, aber in Chicago sollte man den gut ausgestatteten ÖPNV nutzen und das Auto auf dem (hoffentlich) kostenfreien Hotel-Parkplatz stehen lassen. Je nach Lage kann man einiges auch zu Fuß erledigen. Ich hätte gern noch Navy Pier am Abend besucht, den Sears Tower geentert und auch noch eine Boots-Tour durch den Hafen gemacht.
 
Die weitere Route durch Illinois, Iowa und Nebraska war bis auf die beiden Highlights Galena und die Auto-Show in Waterloo ein bisschen langweilig. Wir wollten aber auch einen Road-Trip und uns hat sie gefallen, diese Mischung aus endlosen Feldern und verschlafenen Städtchen. Ich denke allerdings, daß eine solche Strecke eher nichts für Ersttäter ist...
 
Carhenge hat mich mit seinem speziellen Charme beeindruckt und ich hätte mich dort noch stundenlang aufhalten können. Soviele Foto-Motive.. :-)
Die Präsidentenköpfe am Mount Rushmore waren ein beeindruckendes Erlebnis und ich bin froh, daß wir es auch zur Abend-"Veranstaltung" geschafft haben
 
Der weitere Weg durch Wyoming hat uns die Strapazen und dank dem Pionier-Museum in Douglas auch die Lebensweise der Siedler nahe gebracht. Hier monatelang mit dem Planwagen und dem gesamten Hausstand umher zu ziehen, war sicher extrem anstrengend und kräftezehrend.
 
Ein eigenes Erlebnis war der Yellowstone National Park. Ein riesiges Gebiet, deren vollständige Entdeckung neben ausreichend Zeit auch der "richtigen" Jahreszeit bedarf. Ich bin froh, daß wir - wenn auch unfreiwillig - die Schönheiten der Natur im Schnee bewundern konnten. Die Tier-Begegnungen gehören zu den absoluten Highlights dieses Urlaubs! Auch die Nacht im Zelt bei Minusgraden und Schneefall werden wir sicher niemals vergessen :-) Wir würden diesen Park aber auch gerne mal im Sommer/Herbst besuchen.
 
Von Wyoming gings durch Idaho und Utah mit einem Zwischenstopp am Fantasy Canyon bis nach Escalante. Das Gebiet des Grand Staircase ist groß und es lohnt sich, hier auf Entdeckungstour zu gehen. Patrick fand allerdings, daß sich das GSENM mehr für "Extrem"-Wanderer eignet, als für uns. Es ist halt nicht so durchorganisiert und ausgeschildert, wie in den bekannten Nationalparks. Allein das Suchen nach der korrekten Zufahrt bzw. die Frage, ob man den richtigen Parkplatz erwischt hat, ist mitunter anstrengend. Ähnlich war es mit dem Gebiet rund um Page, wo ich einiges mehr eingeplant hatte, aber bereits die Beschreibung der Trails etwas abschreckend wirkte :-)
Mit der Wave hat es leider auch dieses Jahr nicht geklappt, dafür konnten wir die Lightbeams im Antelope Canyon bewundern, was uns sehr beeindruckt hat.
 
Zu Las Vegas gibts nur soviel zu sagen: Es ist einfach "meine" Stadt.. schrill, schrecklich, laut, durchgeknallt, bunt, heiß, luxuriös.. einfach geil! Bekanntermaßen hab ich den Hasen für Silvester wieder überreden können, nach Sin City zu fliegen. Und er redet sogar davon, wieder ein Poker-Turnier zu spielen.. :-)
 
 
Wir haben übrigens festgestellt, daß uns Westernstädtchen (ob original oder nachgebaut), wie z.B. Deadwood, Keystone und Cody besonders gut gefallen. Der Plan für 2012 enthält dann auch ein paar solcher Städte.. z.B. die Altstadt von Sacramento, Virginia City und Carson City. Es soll eine Küsten-Tour von San Diego nach San Francisco werden.. ja ich weiß, falsche Richtung Dann über Lake Tahoe/Reno bis zum Death Valley und schlußendlich natürlich wieder ein paar Tage in Las Vegas.


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