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first time - first love (Detroit 2000)

Detroit 2000

26.05.2000 - 03.06.2000

A dream comes true... ich habe lange davon geträumt, einmal nach AMERIKA zu fliegen. Die Gelegenheit ist günstig, denn meine Freundin Susanne wohnt jetzt (also im Jahr 2000) in Detroit. Ihr Mann wird die nächsten drei Jahre hier arbeiten. Also ist für Kost und Logis gesorgt

Der Hase mag nicht mitfliegen... die Gründe sind ebenso vielfältig, wie bekloppt... z.B. so ein langer Flug ohne zu rauchen, geht gar nicht / die Amis sind doof usw. usw. Aber kein Problem für mich. Ich bin schon groß und beschließe allein zu fliegen. Außerdem hinterlasse ich dem Alleingebliebenen eine schöne Liste in der Form einer Rauhfaser-Rolle, auf der ich alle To-Do's hinterlasse, die in meiner Abwesenheit erledigt werden müssen

Der Bericht wird eher eine Zusammenfassung, weil ich natürlich nicht mehr alles tagesgenau weiß. Los geht's!

Der 26.5. ist ein Freitag und der Hase bringt mich zum Frankfurter Airport. Sehr merkwürdiges Gefühl, mich zu verabschieden und alleine Richtung Handgepäckskontrolle zu schreiten. Der Flieger von British Airways bringt mich erstmal nach London, wo ich etwas verloren in der großen Halle rumstehe und kein Wort von den Durchsagen verstehe. Auf einem der Monitore entdecke ich, daß für meinen Weiterflug nach Detroit ein Terminal-Wechsel ansteht. Auch das noch! Aber die Beschilderung ist kapierbar und durch den Lemminge-Faktor (einfach nachlaufen) erreiche ich problemlos per Bus mein Abflug-Terminal. Wieder rein in den Flieger und mit den dargebotenen Features (Socken, Schlafmaske, Decke) plus meinem eigenen kleinen Kissen in den Sitz gekuschelt. Meine Sitznachbarin will mich auf englisch in ein Gespräch verwickeln, was in Ermangelung diesbezüglicher Kenntnisse meinerseits kläglich scheitert. Meinen ersten Flug über 3 Stunden und außerhalb Europas, habe ich gut überstanden. Ehrlicherweise verschlief ich ihn größtenteils.

In Detroit angekommen hatte ich natürlich am meisten Respekt vor der Immigration. Vor allem wegen der oben erwähnten Sprach-Lücke. Zum Glück war die Einreise-Prozedur vor 9/11 noch etwas einfacher, als heute. Auf die Fragen des Officers murmelte ich die auswendig gelernten Worte aus meinem Langenscheidt-Reisewörterbuch "(...)visiting friends.." und wedelte mit dem Rückflug-Tickets. Ja damals gabs sogar noch "richtige" Tickets. Mann bin ich alt!

Aber ich schweife ab.. die Immigration hinter mir, wartete noch ein Zollbeamter auf mich, der mir auch noch ein paar Fragen stellte. Ich hab keine einzige verstanden und bin dennoch durchgekommen. Mit meinem Koffer kam ich erwartungsfroh aus der Tür in die Ankunftshalle und...... NICHTS!!

Keine Fahnen, Transparente oder Fanfaren... niemand da, um mich abzuholen. Ein bißchen verzweifelt guckte ich mich um, rollte mit meinem Gepäckwägelchen unentschlossen nach draußen. Aber auch dort empfing mich nur die ziemlich warme Mai-Luft Detroits. Hmmm, was tun? Ich hatte kein Handy... die gabs zwar damals schon, aber ohne die Nr. meiner Gastgeber hätte mir das wenig genutzt. Langsam fuhr ich nochmal in die Ankunftshalle. So ganz allmählich regte sich ein bisschen Panik in meiner Magengegend. Aber dann.. gaaanz am Ende der Halle sah ich die mir bekannten Gesichter. Sie kamen mir total abgehetzt entgegen. Mein Flieger war früher angekommen und Klaus hatte es im Internet zu spät entdeckt. Alles egal... überglücklich fiel ich den beiden um den Hals und wir machten uns auf den Weg nach Farmington Hills, denn dort hatten die zwei ein schickes Häuschen käuflich erworben. Das isses:




Während der Fahrt dachte ich dauernd "ich bin in Amerika, ich BIN in Amerika..." Eigentlich konnte ich es kaum fassen. Allein schon die Autos sehen gaaanz anders aus:




Meine Gastgeber:


Im Haus angekommen, war ich sofort von dem großen Einbauschrank in meinem Zimmer, sowie dem eigenen Badezimmer begeistert. Diese Bauweise finde ich klasse! Ich lerne auch die Vorzüge des Müllschluckers kennen. Abfälle vom Salat putzen... ab in den Ausguss und auf den Knopf drücken. Mit mächtigem Brummen verschwinden die grün-braunen Blätter wie von Zauberhand

Es war bereits später Nachmittag und so fuhren wir an dem Tag "nur" noch in einen nahegelegenen Supermarkt, wo ich entgeistert vor der Auswahl an Milch stand. Oder wie Klaus es nannte "hier kriegst Du alles: Milch mit Kalzium, Milch ohne Kalzium, Milch mit Vitaminen, Milch ohne Vitamine, Milch mit Milch, Milch ohne Milch..." Alles ist für mich hochinteressant... z.B. Snickers fatfree  Unglaublich! Schon erstaunlich, wie lange man sich in einem Supermarkt aufhalten kann

Den nächsten Tag begannen wir mit lecker selbstgebackenem Brot. Klaus hatte die deutsche Brotbackmaschine auf USA umgebaut und ein Sauerteigbrot gezaubert. Mit Nutella drauf...*hmm* Danach sollte es ins Outlet gehen. In Birch Run gibt es ein Premiumoutlet, in dem meine Kreditkarte zum ersten Mal in etwa ein Gefühl dafür bekam, wie es ist, wenn sie mit mir in den USA unterwegs ist  Ein paar kleine Einkäufe:


Auf der Interstate sah ich ein Schild, das auf eine Ortschaft names Frankenmuth hinwies. Vielleicht hätte Susi mich doch nicht auf den Vordersitz lassen sollen, denn ich war gemeinsam mit Klaus einhellig der Meinung "da müssen wir hin".


Bei Bronner's Weihnachtsmarkt konnte ich bei fast 30° C Außentemperatur Weihnachts-Feeling erleben. Unglaublich!












 

Frankenmuth ist tatsächlich von Franken gegründet worden und der Zusatz "Muth" geht auf das deutsche Wort "Mut" zurück. Der Ort ist eben ganz so, wie der Namenszusatz "Little Bavaria" vermuten lässt. In jedem Restaurant gibts Sauerkraut und original deutsches Bier. Es gibt viele Fachwerkhäuser und man kann mit einer Pferdekutsche rumfahren.



 

Ganz witzig, aber gegessen wird im Outback Steakhouse auf dem Heimweg. Meine erste Begegnung mit Aussie Fries und ich liebe sie bis heute!

Wo ich gerade beim Essen bin.. auch die Ketten Maccaroni Grill und Red Lobster lerne ich dank meiner Gastgeber kennen und lieben. Nur die Portionen sind mir unheimlich.. wie kann jemand soviel Essen in sich reinstopfen? Aber ich sehe, daß viele Einheimische sich die Reste in Doggy Bags einpacken lassen. Was mir zuhause peinlich wäre, scheint hier normal zu sein.

Spazierengehen ist bekanntermaßen mangels Bürgersteigen nicht so einfach. Wir laufen nur einmal zu den Briefkästen. Aha, hier hat nicht jedes Haus einen eigenen Postkasten, sondern es gibt einen Sammelplatz mit Briefkästen. Praktisch für die Briefträger, die einen Generalschlüssel haben und auch kleine Päckchen so problemlos zustellen können.

Zum Outdoor-Sport gibts ganz in der Nähe einen schönen State-Park. Während Klaus und Susi um den See joggen, fahre ich lieber mit dem Fahrrad. Hier ist es richtig schön und weil die State-Parks bekanntermaßen Eintritt kosten bzw. auch per Annual Pass bezahlt werden können, sind die Wege beleuchtet und im Winter auch geräumt. Nicht schlecht!

Dann ist wieder Shopping angesagt. Wir fahren in die Great Lakes Crossing Mall in Auburn Hills. Der Bass Pro Shop dort ist einfach nur gigantisch. Sowas habe ich bis dahin nicht gesehen.










Ein Wasserfall mitten im Laden und ganze Reihen mit Sportbooten warten auf ihre neuen Besitzer. Ich mache mal ein Probesitzen..





Im angeschlossenen Food Court probiere zum ersten Mal in meinem Leben Sushi... na ja, der Genuss kalten Fisches erschließt sich mir nicht, aber noch schlimmer finde ich den eingelegten Ingwer *bäh* Dann lieber noch ein bisschen vom gebratenen Hühnchen mit Teriyaki-Sauce. In der Mall gibts auch noch ne witzige Coca-Cola-Kuh zu sehen:




Schöne Sonntagsbeschäftigung: shoppen



Ein sehr schönes Einkaufszentrum ist die Somerset Mall in Detroit. Alles ein bißchen exklusiver. Auch dort noch ein bisschen eingekauft - klar was sonst?






Dann kommt noch eine Freizeitbeschäftigung, die ich mich alleine nicht getraut hätte... wir fahren zu sogenannten Musterhäusern und schauen uns an, welche Wohngegenden in der Nähe noch entstehen sollen. Wir laufen durch die Häuser und träumen ein bisschen von einem großen Geldgewinn. Dann würde ich sofort das Haus kaufen, wo man im Elternschlafzimmer auf einen Kamin schaut, hinter dem sich das Badezimmer befindet - nur durch eine Glaswand getrennt. Hier sollte man auch die Wahl des Partners bedenken... schließlich muss (oder kann) man ihm dann vom Bett aus beim Duschen zusehen

Das ganze Haus ist sehr edel und riesengroß. Die Küche hat eine Granitarbeitsplatte, einen original Riesen-Kühlschrank mit Eiswürfelmaschine und ist so groß, wie manche mitteleuropäische Wohnung.

Genug geträumt... wir fahren noch ein bisschen rum und gucken Häuser von außen...








Schließlich gehts auch nach Dowtown Detroit. Dort entdecke ich mehrere Strech-Limos. Sowas hab ich ja noch nie gesehen - in echt zumindest nicht... Ich bin total aufgeregt und knipse wild rum. Natürlich erwarte ich irgendwelche Stars oder zumindest die C-Promis von Detroit... Es steigen aber nur aufgestylte junge Leute aus den Autos.







 
Klaus erklärt mir, daß hier wahrscheinlich ein Highschool-Abschlußball stattfindet. Das Mieten von Strech-Limos ist relativ günstig und gehört genauso dazu, wie ein schönes Kleid für die Mädels und Anzüge für die Jungs. Ach so!

Weiter gehts und wir fahren am Baseball Stadion der Detroit Tigers vorbei. Sehr beeindruckend die Tiger..







 
besonders gefällt mir eine kleine nahegelegene Kirche, an der ein Transparent hängt "pray here for the Tigers"... wenn's hilft!


Das berühmte Fox-Theatre sehen wir auch noch:





Aber je näher wir der durch Eminem berühmten 8Mile kommen, desto verfallener wirken die Häuser und Straßen... Also gehts irgendwann wieder zurück in das schicke Häuschen.

Dort hab ich auch die erste Begegnung mit einem Squirrel:


 

Nach - einer viel zu kurzen - Woche gehts wieder zurück in die Heimat. Ich habe knapp 1500 Mark vershoppt, sowie einiges gesehen und erlebt. Mein besonderer Dank geht natürlich an Susanne und Klaus, die mir "Ihr" Amerika nahegebracht haben und damit den Grundstein für meine/unsere USA-Liebe gelegt haben.

Nachdem mich die Heimat wieder im Griff hat, fasse ich den festen Vorsatz einen Englisch-Kurs zu machen :-) Das habe ich auch durchgezogen und selbst wenn es mit meiner Grammatik nicht zum besten steht, ist ein kleiner Small Talk mittlerweile kein Problem mehr für mich.

Es sollte noch ein paar Jahre dauern, bis ich auch den Hasen von Amerika überzeugen konnte, aber letztlich hab ich es geschafft. Wie das geendet hat, seht Ihr auf dieser Seite :-)


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