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Copyright Bilder und Texte by Romani

2006 - 17 Tage im Südwesten

Bilder zu diesem Reisebericht findet Ihr in der Galerie. Zum Einbringen in den RB sind sie leider zu groß


17 Tage Südwesten - Natur pur und Glitzerstadt



29.08.2006

Frankfurt - Flughafen um 9 Uhr. Wir sind viel zu früh… Der Flug soll um 13:05 Uhr gehen. Egal - besser zu früh, als zu spät. Also zuerst zum Condor-Schalter zum Einchecken. Dort ist zuerst mal Handgepäck-Check angesagt, weil durch die jüngsten Ereignisse in London (vereitelte Terroranschläge) keine Flüssigkeiten, Cremes, Gele oder Lotionen mit ins Handgepäck dürfen. Patrick hat zum Glück das Rezept für sein Asthmaspray dabei, weil auch Medikamente nur noch mit gültigem Rezept im Handgepäck mitgeführt werden dürfen.
10 Uhr - noch zwei Stunden bis zum Boarding. Mir ist ein bisschen übel…  sicher von der Aufregung. Wir machen uns auf Richtung Gate. An der Handgepäck-Durchleuchtung heißt es erstmal Schuhe ausziehen. Dann muss Patrick Abschied von seinem Feuerzeug nehmen. Hatte ich ihm schon vorher prophezeit, aber er wollte ja nicht auf mich hören… Männer  . Mir ergeht es aber noch schlimmer. Da auch keine Sprühflakons erlaubt sind, muss ich mein Parfum abgeben. Außerdem noch mein Haarwachs und ein Döschen mit Lippenbalsam. Zum Glück fliegen wir ins Land der 24-Stunden-geöffnet-Läden.. Dann um 12:30 Uhr endlich Boarding-Time. In der 767 beschwert sich der Hase natürlich sofort über das fehlende, persönliche Entertainment-Programm und die zu engen Sitzreihen. Für’s Essen gibt’s dagegen ein fettes Plus. Das Flugzeug-Futter ist ja normalerweise wirklich nicht erwähnenswert; hier (Condor) gab es Rindergeschnetzeltes mit Gemüse + Bandnudeln, leckeren Kartoffelsalat und als Dessert ‘ne feine Käse-Sahne. Auch das Musikprogramm, das ich mir über die gekauften Kopfhörer anhöre, ist durchaus o.k. Bei Red Hot Chilli Peppers, Orson, Madonna und Black Eyed Peas träume ich den kommenden Wochen entgegen. Die Flugroute überrascht mich etwas.  Führt  sie uns doch über Großbritannien, Island und Grönland, um dann von Norden über Hudson Bay schließlich Las Vegas anzufliegen. Ich dachte, wir starten in Frankfurt und fliegen “quer” rüber. Aber egal, nach 11 Stunden und 8700 km landen wir in Las Vegas. Und über diese Landung bin ich so froh, wie selten zuvor. Beim Sinkflug erzählt der Pilot etwas über Turbulenzen durch die heiße Luft und dann fängt es auch schon an zu wackeln. Ich kaue hektisch auf meinem Reisekaugummi und falte schon mal die Kotztüte auseinander. Mein Schatzi dagegen macht ungerührt Bilder vom Lake Mead und meint nur, dass er mit mir niemals mehr irgendwohin fliegt   Schweißgebadet und dankbar höre ich die Reifen auf dem Rollfeld aufsetzen. Erster Blick auf die Skyline von Vegas. Nachts macht sie sicher mehr her, als jetzt am hellen Nachmittag (15:45Uhr). Aber auch so ist die Pyramide vom Luxor neben dem riesigen MGM und dem goldglänzenden Mandalay Bay ein interessanter Anblick.
Dann stehen wir an der Immigration an und nun wird Patrick nervös. Aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen hat er Panik davor. Aber natürlich ist es gar nicht so wild. Jetzt hat die CIA also unsere Fingerabdrücke und die passenden Bilder dazu  
Nach dem Koffer-Abholen geht’s mit dem Hertz-Shuttle-Bus zum Abholen des Mietwagens. Für 10 $ mehr am Tag entscheiden wir uns zu einem Upgrade auf einen SUV (Ford Escape). Dann zum ersten Mal nach Vegas reingefahren. Boah.. “Disneyland für Große” schiesst mir bei der Fahrt über den Strip durch den Kopf. Freiheitsstatue, Eiffelturm und hoppla da sind wir auch schon am Barbary Coast vorbeigefahren. Na ja wirklich verfahren kann man sich hier nicht. Nach dem Einchecken spazieren wir über den Strip. Mir fallen einige Bettler und viele, viele Mexikaner auf, die Karten mit “einschlägigen” Telefonnummern verteilen. Je dunkler es wird, desto mehr dreht die Stadt auf. Überall glitzert, blinkt und klingelt es. Langsam meldet sich auch der Hunger. Wir entschließen uns zu einem schnellen Stück Pizza. Preis-Leistungs-Verhältnis sind in New York Pizza (ein kleiner Food Court neben McDonalds) unschlagbar. Für zwei Stück Pizza und zwei Wasser zahle ich 3,98 $. Schätze aber mal, dass sich der Kassierer hier verrechnet hat bzw. die Wasser nicht mit auf der Rechnung hatte. Anyway - gegen 21 Uhr verziehen wir uns in unser Zimmer im Barbary Coast (unbedingt Bellagio-View buchen) und schlafen tief und fest.

Kosten: Hotel Barbary Coast 65 $ incl. Tax
      Pizza 3,98 $

Fazit Romani: Flug war bis auf die Landung o.k. Las Vegas ist eine überwältigende Glitzerstadt. Heiß und beeindruckend

Fazit Patrick: Einfach nur geil. Ich bin sehr gespannt, was die nächsten Tage uns bringen.


30.08.2006

Um 6 Uhr kann ich nicht mehr schlafen und beschließe aufzustehen. Meine Augen sehen zwar aus, als hätte ich mit einem Frosch geknobelt und die Augen gewonnen, ich fühle mich aber fit. Von Jetlag keine Spur. Nach einer Dusche machen wir uns auf den Weg zur “Main Street Station”, wo wir frühstücken wollen. Das Buffet ist ganz nach meinem Geschmack. Heißer Zimtschnecken-Kuchen mit Vanillesauce, Muffins, Pancakes, Waffeln und allerlei andere Kuchen und Süßigkeiten (mjam). Aber wir lassen uns auch die Rühreier mit Speck nicht entgehen. Die Bedienung ist supernett und aufmerksam. Dem zollen wir mit einem entsprechenden Tip natürlich Tribut. Nach mehreren Refill-Tassen Kaffee, O-Saft und Eiswasser erreichen wir kugelnd unseren Ford und machen uns auf den Weg Richtung Zion N.P. Die I-15 führt uns zunächst durch ziemlich öde Wüstenlandschaft. Ab Mesquite verändert sich aber die Gegend und die bis dahin nur im Dunst liegenden Berge sind auf einmal ganz nah. Als wir sie erreichen und durchfahren ist das ziemlich überwältigend. Ich bin nur noch am fotografieren und die Canon läuft heiss (an dieser Stelle Sorry für die fehlenden Bilder, aber ich muss zuerst mal sehen, wie ich die Teile kleiner bekomme, weil mit 2 MB passen sie hier natürlich nicht wirklich rein). Am Zion N.P. angekommen besorgen wir erstmal den Nationalpark-Pass für 50 $ und stellen unsere Uhren auf Utah-Zeit um. Dann ab zum Visitor-Center um einiges über den Park, die Tiere und Wanderwege zu erfahren. Natürlich muss ich mir gleich ein süßes, kleines Stoff-Eichhörnchen kaufen (sitzt jetzt in meinem Smart ) Mit dem Shuttle-Bus zuckeln wir los. Am Patriarches Court steigen wir aus und spazieren ein Stück. Die Berge beeindrucken uns total. Eine richtige Märchenlandschaft. Wir fahren weiter die View-Points ab und steigen schließlich am Temple of Sinawava Point aus, um den Riverside Walk entlangzugehen. Ständig hat man hier neue überwältigende Eindrücke. Wir fahren mit dem Shuttle zurück und beschließen in Springdale im Desert Pearl Inn zu übernachten. Eine gute Wahl, denn hier gibt es einen schönen Pool, den wir vorm Abendessen noch nutzen können. Die Zimmer erinnern mich an ein Design Hotel. Holzfussboden und ein Betthaupt mit Alu verkleidet. Die Dame an der Rezeption empfiehlt uns fürs Essen das Bit & Spur eine Meile weiter. Das Essen ist super und die Portionen riesengroß. Ich entscheide mich für einen Tomaten-Brot-Salat (den ich nicht ganz schaffe) und Patrick nimmt natürlich ein Ribeye-Steak. Im Motel sitzen wir noch ein bißchen auf der kleinen Terasse und genießen die warme Sommernacht.

Kosten:
Frühstück Main Street Station   12,91 $ plus Tip
Hotel Desert Pearl Inn      153 $ incl. Tax
Abendessen Bit & Spur   58,71 $ plus Tip

Fazit Romani: Nach Vegas jetzt die große Portion Natur. Nie hätte ich mir eine solch beeindruckende Landschaft vorgestellt. Fast schon unwirklich. Beim Riverside Walk erwarte ich hinter jedem Stein und hinter jedem Busch einen Troll mit spitzen Ohren oder mindestens eine kleine Elfe. Aber dann war es doch nur wieder ein Eichhörnchen

Fazit Patrick: Diese Steine müssten erzählen können, was hier schon alles passiert ist. Die Geschichten wären sicher so atemberaubend wie die Natur.

31.08.2006


Um 9 Uhr starten wir nach zwei großen Cappuccino incl. Brownies und Muffins (gibt’s direkt am Motel im Coffeeshop) Richtung Mount Carmel Junction. Es geht noch ein Stück durch den Zion N.P. Im hellen Morgenlicht sehen die Berge noch mal anders aus und wir halten wieder an, um noch mehr Bilder zu schießen. Ich fürchte, wir werden hier noch eine größere Speicherkarte kaufen müssen.
Nachdem wir den Zion verlassen haben, wird die Landschaft weit und irgendwie erinnert mich die Gegend an “Unsere kleine Farm”. Dann fahren wir weiter auf dem Highway 89 Richtung Panguitch. Zuerst erreichen wir den Red Canyon, der seinem Namen alle Ehre macht. Ich hab hier im Forum ja schon viele Bilder von den roten Steinen gesehen, aber das die wirklich SO rot sind… In Wirklichkeit und mit eigenen Augen gesehen ist eben alles noch mal ganz anders.
Nach ein paar Fotostopps halten wir in Panguitch zum Tanken und Wasservorräte auffüllen. Sprit ist hier jedenfalls teurer als in Nevada (3,39 $ pro Gallone). Aber so ein SUV will eben auch gefüttert werden. Jetzt aber rein in den Bryce Canyon und zuerst im Visitor Center die Infos abgegriffen. Daneben auch die ersten Postkarten für die Lieben daheim gekauft. Als wir rauskommen, kriegen wir einen ziemlichen “Schrecken”. Nach den über 30 Grad und Sonnenschein hat sich der Himmel innerhalb einer Viertelstunde verdunkelt und es regnet. Aber zum Glück nicht lange. Als wir im Shuttle-Bus sitzen klart es schon wieder auf. Ich bin total ungeduldig und während der Fahrer uns durch dichten Kiefernwald (oder waren es doch Douglasien?) kutschiert, denke ich die ganze Zeit “wo ist denn nun der Canyon?” Als wir am Rainbow-Point ankommen und wir dem Bus entsteigen, haut es mich fast um. Vor uns liegt das Amphitheater des Bryce… Atemberaubend! Man möchte nur dastehen, gucken und die Eindrücke in sich aufsaugen.
Wir klettern ein bißchen tiefer und Patrick meint, dass ihm der Canyon ein bißchen Angst macht. Von wegen keine Geländer und wenn einer runterfällt.. Tse tse, sonst ist er doch nicht so ängstlich  Je weiter man vom View-Point wegkommt, desto stiller wird es. Ein unglaublicher Anblick. So langsam kommen auch wieder dunkle Wolken auf und Donnergrollen nähert sich. Jetzt wird es mir auch ein bißchen mulmig, zumal der Busfahrer vorhin was von 11 Blitzeinschlägen diesen Sommer mit anschließendem Feuer erzählt hat.
Schließlich gibt uns auch die Digi-Cam den Hinweis, dass der Akku nicht mehr lange mitmacht und wir beschließen, uns eine Unterkunft zu suchen. Weil wir morgen den Sonnenaufgang anschauen wollen, bleiben wir gleich im Ruby’s Inn vorm Parkeingang. Neben der Lodge direkt im Canyon ist dies wohl die am nächsten gelegene Übernachtungsmöglichkeit. Außerdem habe ich Hunger. Das Frühstück ist immerhin schon 6 Stunden her. Mir ist nach Fast Food. Und so futtern wir im Diner direkt neben dem Ruby’s 2 Cheeseburger mit Pommes. Mhm.. lecker und fettig.. So lieb ich das!
Übrigens haben wir seit Zion N.P. keinen Handyempfang mehr. Aber so können wir die Stille und die Natur auch ungestört genießen.
Gegen 17 Uhr machen wir uns auf zum Sunset Point. Wir laufen ein bißchen den Trail am Rande des Canyons entlang. Immer wieder kann man in der Ferne Blitze erkennen. Dann ein kleiner Regenbogen. Die schon tiefstehende Sonne taucht den Canyon in ein herrliches Licht. Aber je mehr die Sonne hinter den Wolken verschwindet, desto windiger und kühler wird es. Natürlich hab ich nur eine dünne Weste mit und Patrick trägt auch nur ein T-Shirt.
Eben waren es ja noch warme 30 Grad. Wir warten nicht mehr, bis die Sonne ganz hinter den Berg fällt und fahren gegen 19 Uhr fahren zurück ins Motel. Im Generalstore versorgen wir uns erstmal mit frischem Budweiser, Knabberzeug und dicken Pullis für den Sonnenaufgang morgen früh. Hoffentlich schaffen wir es früh aufzustehen..

Gefahrene Meilen 126
Kosten:
Frühstück   13,76 $
Diner      12,50 $
Ruby’s Inn (Special-Rate für AAA-Members)   109,90 $ incl. Tax

Fazit Romani:  Unglaubliche Farben. Ich denke abwechselnd, dass der Marlboro-Mann, der “Mann aus den Bergen” (kennt die Serie überhaupt noch jemand?) oder Indianer gefolgt von der Kavallerie um die Ecke biegen. Mein persönliches Highlight - und jetzt werden sicherlich einige schmunzeln - waren die Rehe, die wir bei unserer Fahrt zum Sunset-Point sahen. Eines wäre beinahe durch ein entgegenkommendes Auto überfahren worden. Ich bin bei der Begegnung mit “wilden” Tieren ja immer total begeistert. Von Spinnen und Schlangen mal abgesehen.

Fazit Patrick: Beeindruckendes Schauspiel während der Fahrt. So wie diese Landschafen mit den meilenweiten Feldern incl. Rindern und einer Farm, so hab ich mir Amerika vorgestellt.


01.09.2006

Gegen 4:30 Uhr wache ich auf und kann nicht mehr einschlafen. Ich bin einfach zu aufgeregt und will auf keinen Fall den Sunrise verpassen. Um 5 Uhr nerve ich den Hasen solange, bis er genervt aufgibt. Allerdings nur um kurz rauszuschauen und mir zu erklären, dass es noch stockfinster ist und kein einziges Auto auf dem Weg Richtung Bryce ist  Evil or Very Mad
Na gut, ich warte noch bis 6 Uhr und bin dann nicht mehr aufzuhalten. Am Sunrise Point sind vielleicht 10 Leute und es ist bitterkalt (vielleicht 5 Grad) und wir sind froh über unsere teuer erkauften “Bryce-Canyon-Shirts“ aus dem General Store.
Natürlich lässt sich Frau Sonne bis fast 7 Uhr Zeit zum aufstehen. Dann ist es aber wirklich ein atemberaubender Anblick. Diese Farben sind einfach der Hammer. Ich kann kaum aufhören zu fotografieren. Auch schon vorher hab ich natürlich jede Phase des Sonnenaufgangs festgehalten. Da schauen tatsächlich mittlerweile vielleicht 30 erwachsene Menschen gebannt auf ein Schauspiel, das sich jeden Tag wiederholt. Eigentlich ein bißchen verrückt, aber so schön wie hier hab’ ich noch keinen Sonnenaufgang erlebt.
Ich kann mich kaum losreißen, aber natürlich verlangt der Körper jetzt vehement nach Koffein. Beim Rausfahren sehen wir wieder grasende Rehe *schöhöööön* Jetzt einen heißen Kaffee (leider keinen von Starbuck’s ist aber trinkbar) und ein süsses Frühstück, bestehend aus Butterhörnchen mit Cream Cheese und so was das aussieht wie unsere Apfeltaschen, aber gefüllt ist mit Blaubeeren. Sehr süß und sehr lecker.
Nach einer heißen Dusche will ich noch schnell gegenüber im Old Bryce (sehr schön nachgebautes(?) Westerndorf mit allerlei Souvenirläden) ein paar Ansichtskarten gekauft. Außerdem einen Weihnachts-Elch. Patrick verdreht nur die Augen  
Dann um 10:30 Uhr wollen wir unsere restlichen Sachen einpacken und los Richtung Page. Leider geht der Zimmerschlüssel schon nicht mehr, obwohl Check-Out erst um 11 Uhr ist. Ich also zur Rezeption um den Schlüssel wieder freischalten zu lassen. Wieder nix *grummel* Jetzt laufe ich aber nicht mehr zur Rezeption, sondern lass mir vom Zimmermädchen wieder aufschließen. Koffer raus in den Ford und ab Richtung Page. Unterwegs sehen wir einen Auto-Friedhof der “besonderen” Art. Lauter US-Dreamcars die hier rostend auf ihr Ende warten. Patrick’s Kfz-Mechaniker-Herz blutet. Am liebsten würde er einige oder doch wenigstens eines mitnehmen. Schade, dass die Wagen hier so verrotten. Das Haus neben dem Grundstück sieht auch aus, als ob es ziemlich plötzlich verlassen wurde. Ich mutmaße, dass der alte Besitzer ohne Erben oder Verwandte gestorben ist und sich deshalb keiner verantwortlich fühlt.
Weil wir immer noch keinen Handy-Empfang haben, suchen wir jetzt erstmal eine Telefonzelle, in der wir mit der im Ruby’s Inn erstandenen Telefonkarte telefonieren können. Irgendwie hat das Telefon aber bloß einen “Schlitz” für Münzen und ich kann keinen Schacht für Karten erkennen. Im direkt daneben liegenden Souvenir-Laden erklärt mir die freundliche Dame dann die Handhabung der Telefonkarte. Geheimnummer freirubbeln und die angegebene Telefonnummer wählen. Dann den Anweisungen folgen. Oh Mann… wie blöd kann man eigentlich sein? Wer lesen kann, ist halt klar im Vorteil  
In Kanab decken wir uns im Supermarkt noch mit Wasser und leckeren Sandwiches ein, nach deren Genuß wir noch mal duschen könnten (lecker belegt mit Käse, Schinken, Gurken, Tomaten, Salat, Zwiebeln und jeder Menge Mayo und Senf - mjam). An der Kreuzung der 89 mit der alten 89 entschließen wir uns für den längeren Weg, was aufgrund der vielen Ausflügler (incl. Bootsanhänger) am Labor Day Wochenende durchaus sinnvoll erscheint. Der Weg bis Jakob Lake gibt wieder Blicke frei auf eine unendliche scheinende Landschaft. Keine Häuser, keine Menschen, höchstens mal die berühmten Briefkästen am Wegesrand. Dann fahren wir meilenweit durch dichten Kiefernwald und ich denke schon “also das meint der ADAC mit sehenswerter Landschaft” (war in der Karte so vermerkt). Ich hab es kaum Patrick gegenüber ausgesprochen, da hört der Wald urplötzlich auf und unter uns liegt das Plateau der Vermillion Cliffs. Boah. Unglaublich, als hätte jemand eine Tür geöffnet und uns ins nächste Zimmer gebeten. Hier hat man gar nicht genug Augen für die sich abwechselnden Aussichten.
Unterwegs sehen wir riesige Steine, die wohl vom Berg gekullert sind. In einem war allem Anschein nach sogar mal eine Tankstelle untergebracht, als die Straße noch bedeutsam war. Weiter geht’s über die Navajo-Bridge und wir sehen zum ersten Mal den Colorado River im Marble Canyon. Es ist unser 4. Urlaubstag und wir haben schon sooooo viel gesehen. Ich werde ganz sentimental und könnte fast heulen.
Aber wir müssen weiter. Also über den Antelope-Pass gedüst. Immer wieder großartige Ausblicke über das Plateau. Bei dieser Fahrt stimmte sogar die Musik, wenn es denn überhaupt mal einen ordentlichen Radio-Empfang gab. Vom Bryce Richtung Mount Carmel Jct. Hören wir Country-Musik und warten drauf, dass “der Mann aus den Bergen” (der schon wieder) auftaucht. Unterwegs dann Nickelback und schließlich bei der Anfahrt auf Page Bon Jovi mit Can’t go home. Wir singen laut mit und sind einfach nur froh darüber so ein Glück zu haben, so was herrliches erleben zu dürfen. In Page kommen wir bei der Hotel-Suche zufällig zum Glen Canyon Dam und gehen ins Visitor Center. Dort sind wir beim Eintritt erstmal irritiert, dass es eine Kontrolle wie am Flughafen gibt. Aber die Amis haben eben große Angst vor einem Anschlag auf einen ihrer Dämme. Morgen wollen wir hier eine Führung mitmachen. Nach ein paar Fotos machen wir uns auf dem Weg zu unserem vorgebuchten Hotel.
Wir haben Glück… kaum haben wir eingecheckt und sind auf dem Zimmer regnet es plötzlich wie verrückt. Nachdem es aufgehört hat, machen wir uns gegen 17 Uhr auf den Weg zum Horseshoe Bend. Es ist immer noch trübe, was der Landschaft einen irgendwie irrationalen Touch gibt. Nach einer kurzen Wanderung erreichen wir ein Plateau aus ..na was wohl? Ja richtig.. Aus roten Steinen. Als dahinter der Horseshoe Bend auftaucht, bin ich einfach nur für einige Sekunden sprachlos. Diese Aussicht ist einfach unglaublich und durch das schlechte Wetter sind wir auch fast allein hier. In weiter Ferne zieht ein Gewitter vorbei und immer wieder zucken Blitze vom Himmel. Die Atmosphäre ist wirklich ein bißchen unheimlich, aber auch einfach nur grandios. Während ich oben am Rand stehe und der Wind ziemlich heftig weht, denke ich so bei mir “ein falscher Schritt und alles ist vorbei.. Aber wenigstens ne schöne Aussicht” Dann ist der Gedanke auch schon wieder weg.
Auf der Rückfahrt zum Hotel noch schnell zum Walmart. Wir brauchen wirklich eine neue SD-Karte für die Kamera. Na ja 39 $ für die 1GB-Karte geht noch. Danach sind wir hungrig und da mir nach “italienisch” ist, suchen wir nach der im Hotel empfohlenen Pizzeria. Aber im “Stromboli’s” ist alles voll und sieht auch nicht so wirklich einladend aus. Also dann eben Pizza-Hut. Nach gefühlten 3 Stunden Wartezeit und 1 Liter Pepsi verlassen wir leicht genervt den Laden. Im Hotel dann schnell das Bud mit Eis ins Handwaschbecken gelegt und die Pizza verschlungen. Lecker war sie trotzdem  Wink

Gefahrene Meilen      198
Kosten
Frühstück      9,02 $
Pizza-Hut      27,50 $

Fazit Romani: Von Sonnenaufgang bis zum atemberaubenden Blick auf den Horseshoe-Bend ein Mega-Tag nur getrübt durch die Pleite im Pizza-Hut. In den Vermillion Cliffs wartete ich nur auf den stolzen Indianer-Häuptling “kleiner Drache mit roter Feder” der mit seinemStamm oben auf dem Plateau auftaucht. Apropos Indianer… irgendwie hab ich fast keinen freundlichen oder lächelnden Indianer gesehen. Fehlen denen die Enzyme?

Fazit Patrick: Kann es noch eine Steigerung zu diesem Tag geben? Ich fand einfach alles nur überwältigend.

02.09.2006

Heute zum ersten Mal in diesem Urlaub “ausgeschlafen” (wenn auch  9.00 Uhr für mich noch nicht als ausschlafen gilt). Wir haben hier zwei Übernachtungen gebucht und lassen uns dementsprechend gemütlich Zeit. Hier gibt es sogar ein Frühstücks-Buffet. Na ja jeder der schon mal in einem Best Western übernachtet hat, weiß was es heißt mit im Plastik-Look gehaltene Becher, Teller und Besteck zu frühstücken. Na ja es gibt Kaffee, Tee, O-Saft, Toast, Bagels und Müsli. Soll ja schließlich nicht unbedingt schmecken, sondern satt machen  
Nach einem kurzen Spaziergang ums Hotel machen wir uns auf den Weg zum Glen Canyon Dam. Es ist bereits 11 Uhr und natürlich ist die nächste Führung erst um 12:30 Uhr. Wir vertreiben uns die Zeit damit, über die Brücke zu laufen und den Damm in allen Variationen zu fotografieren.
Im Visitor Center unterhalten wir uns mit einem älteren Herren, der dort als Guide angestellt ist. Er erzält uns, dass sein Großvater väterlicherseits aus Kiel stammt und der Opa mütterlicherseits Franzose sei. Er wäre also ein französischer Deutscher in Amerika. Er spricht recht gut deutsch und so vergeht die Zeit bis zur Führung mit deutsch-englischem Kauderwelsch. Die Führung beeindruckt selbst mich, obwohl ich nicht so ein Technik-Freak bin, wie Patrick. Es ist schon erstaunlich, was Menschen hier geschaffen haben. Es hat tatsächlich 17 Jahre gedauert, bis der Damm den Colorado zu diesem riesigen Lake Powell aufgestaut hat und Strom gewonnen werden konnte.
Danach fahren wir Richtung Wawheap Marina. Wir biegen aber erst später am Aussichtspunkt oberhalb des See’s ab. Hier kann man sogar heiraten und ich stelle mir vor, dass eine Hochzeit mit DIESER Aussicht traumhaft schön ist.
Dann ist es Zeit für einen kleinen Snack und zum 3. Mal in 2 Tagen suchen wir “unseren “ Walmart in Page auf, um uns mit Sandwiches, Obst, Süssigkeiten und Wasser und Bier zu versorgen. Wieder im Hotel erstmal zur Eismaschine (ich liebe Amerika), um das Bud kalt zu bekommen. Na klar, auch die mitgebrachten Schokoriegel und das Wasser schmecken gekühlt wesentlich besser    Den Rest des Nachmittags verbringen wir in der Sonne am Hotel-Pool, was mir einen waschechten Arizona-Sonnenbrand einbringt. Wie war das noch mal mit dem giftgrünen Aloe-Gel, das hier mal im Forum erwähnt wurde? Werde ich wohl auch noch besorgen müssen. Nachdem wir am Abend vorm TV Bier und Cracker verdrückt haben, sind wir nicht mehr hungrig und canceln unseren geplanten Steakhouse-Besuch. Ich will aber unbedingt nochmal in den Walmart (wegen dem grünen Gel). Und so gehen wir an einem Samstagabend um 19:30 Uhr gemütlich einkaufen. Patrick mutmaßt noch, dass bestimmt schon geschlossen ist. Umso erstaunter sind wir, dass hier in Page (gerade mal 8500 Einwohner) der Walmart tatsächlich 24 h geöffnet hat!

Kosten
Hotel   Best Western at Lake Powell      214 $ für zwei Nächte

Fazit Romani: Dieser “Ruhetag” war durchaus notwendig und ich habe ihn genossen (auch mit Sonnenbrand). Der Besuch am Glen Canyon Dam war beeindruckend und interessant. Nur die Geschichte mit dem Gras am Fuß des Dammes hab ich nicht richtig verstanden. Wurde hier Gras ausgesät, weil die Präsidentengattin irgendwas “Grünes” wollte? Vielleicht hat einer von Euch bei der Führung besser aufgepasst bzw. es besser verstanden als ich.
Fazit Patrick: Bombastischer Eindruck vom Damm für einen Technik-Freak wie mich. Ein solches von Menschenhand geschaffenes Kunstwerk ist einfach nur gigantisch. Technik die begeistert.

03.09.2006

Nach einem erneuten “Plastik”-Frühstück checken wir aus und machen uns gegen 9:30 Uhr auf den Weg zum Antelope-Canyon. Dort zuerst 6 $ Eintritt und dann noch mal 15 $ pro Nase für den Tour-Guide gezahlt. Ein älterer Navajo düst mit uns zum Lower Canyon. Als wir den Antelope betreten, ist mir total unheimlich. Diese glatt geschliffenen Wände mit den verschiedenen Lichteinfällen. Total beeindruckend. Leider haben wir kein Stativ für die Canon mit, so dass manche Bilder einfach verwackelt sind. Ein Grund wieder her zu kommen  . Ich bin einfach nur begeistert, was die Natur hier geschaffen hat. Nicht zum ersten Mal auf dieser Reise bin ich sprachlos und dankbar, dass ich es geschafft habe den Schatz zu überreden über den großen Teich zu fliegen. Die Stunde Aufenthalt ist viel zu schnell vorbei. Unser Guide sucht uns schon und nachdem er sich vergewissert hat, dass wir Deutsche sind, gibt er seinen ganzen Wortschatz an deutsch preis: “schnell, schnell”, “wunderschoon” und “Tschuuss”. Ich bringe ihm noch bei, dass man statt “wunderschoon” auch “geil” sagen kann - hehehe. Zurück geht es durch die Hitze Arizonas im Indianer-Pick-Up.
Wir tanken den Escape noch mal voll. Patrick zweifelt, ob das wirklich funktioniert so einfach mit Kreditkarte durchziehen, tanken und wegfahren. Aber natürlich klappt’s. Da sollen uns später noch andere Tank-Abenteuer bevorstehen. Aber dazu später mehr. Es ist Mittag und natürlich meldet sich langsam mein Magen wieder. Die zwei Scheiben Toast vom Morgen waren ja auch nicht wirklich das, was ich ein üppiges Frühstück nenne. Wir wollen ohnehin noch zum ATM, um uns mit Bargeld zu versorgen und so gehen wir zum letzten Mal zu unserem Lieblings-Markt. Hier gibt es auch ein Subway und hier futtern wir zwei herrlich große Sandwiches. Patrick entscheidet sich für das Spicy Italien mit Mortadella, Käse und allerlei Zutaten, die man selbst aussuchen kann. Ich nehme ein Chicken Breast mit Käse usw. Mit Getränken sind wir bei knapp 15 $. Billig, gut, satt - was will man mehr?
Frisch gestärkt fahren wir über den Highway 89 Richtung Süden. Hinter Cameron machen wir an einem Aussichtspunkt Halt und sehen uns den Little Colorado River an. Hier gibt es auch jede Menge Stände mit indianischen Erzeugnissen aller Art. Ich wollte unbedingt einen “original” Indianer-Pfeil mitnehmen, aber Patrick redet es mir aus (wahrscheinlich made in China und überhaupt warum braucht man solchen “Quatsch”?). Gut dann kaufe ich eben zwei Halsketten, Ohrringe und ein ein Armband. Während der Fahrt mache ich mich lustig über Patrick’s Aussprache des Horseshoe Bend. Es hört sich immer mehr nach Hausschuh an und so taufe ich den Bend kurzerhand in “Schlabbe-Schleife” um  
Gegen 15 Uhr erreichen wir den Osteingang des Grand Canyon
und ich stelle fest, dass die Leute in Arizona einen ganz fiesen Dialekt haben.. Ich verstehe den Ranger kaum und muß mehrfach nachfragen. Na ja er ist sehr freundlich und erklärt uns, dass wir am besten zunächst zum Watchtower am Desert View fahren. Das Infomaterial, das wir bereits aus den anderen Parks kennen, gibt es im GC sogar auf Deutsch! Am Desert View herrscht ein Gedränge, wie zu besten Zeiten des SSV im Kaufhof. Na ja kein Wunder: Es ist Labor Day Weekend. Trotz allem haut mich dieser erste Anblick des GC schon um. Diese Größe und Weite hatte ich so nicht erwartet. Ein paar Meilen weiter halten wir an der Straße an einem der zahlreichen Aussichtspunkte an und gehen ein paar Schritte, um der Masse zu entkommen. Ich bekomme eine Gänsehaut beim Runterschauen und bin irgendwie ganz ehrfürchtig (gewaltiges Wort, aber Ihr wisst schon, was ich meine).
Bei den vielen Leuten überall, bekomme ich Bedenken, ob wir noch ein Hotelzimmer ergattern. Wir beschließen statt der anderen Viewpoints zuerst auf Zimmersuche zu gehen. Da wir auch hier wieder den Sunrise anschauen möchten, wollen wir zunächst Tusayan nach einer geeigneten Unterkunft abklappern. Während der Fahrt werden wir noch von einem Ranger angehalten, der noch mal unseren N.P.-Pass sehen will. Außerdem fragt er, welchen Eingang wir reingefahren sind. Keine Ahnung warum, weil ich auch hier nicht alles verstehe. Tja der ganze teure Englisch-Kurs umsonst  Unterwegs sehen wir am Südeingang eine lange Schlange und den Plan noch den Sonnenuntergang anzuschauen begraben wir dann an Ort und Stelle. In Tusayan fragen wir zunächst im Holiday Inn, das ausgebucht ist. Oh je… der freundliche Mitarbeiter verweist uns aber an die “Red Feather Lodge” gegenüber und dort bekommen wir auch ein Zimmer. Wir mieten uns gleich für zwei Nächte ein, damit wir den GC richtig genießen können. Im Hotel schreibe ich noch zwei Ansichtskarten, damit ich auch niemanden vergesse und sehe nach, wann wir morgen für den Sunrise aus den Federn müssen.
Danach ins Café Tusayan zum Essen. Ich esse einen Chef-Salat und Patrick nimmt ein Striploin-Steak. Hinterher gönne ich mir noch ein Stück Cheesecake (mjam). Die Portionen sind zwar nicht so üppig, wie ich es mittlerweile von amerikanischen Verhältnissen gewöhnt bin, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis ist o.k.

Gefahrene Meilen   140 Meilen
Kosten
Subway      15 $
Tusayan Café   50 $ plus Tip
Hotel Red Feather Lodge   260 $ für zwei Nächte
(Special Rate für AAA-Members)

Mir fällt gerade auf, daß ich zu diesem Tag gar kein Fazit aufgeschrieben habe..
Nun denn mein Fazit: Antelope hat mich schon sehr fasziniert. Diese glattgeschliffenen Oberflächen.. einfach Wahnsinn. Der G.C. ist natürlich auch gewaltig. Aber die vielen Leute haben mich schon ein bißchen genervt. Wer kann bei diesem Krach noch die Ruhe der Natur genießen?

04.09.2006

Gegen 5 Uhr stehen wir auf und sind froh, dass in der Lobby der Red Feather Lodge ein Kaffee-Automat 24 h zur Benutzung für die Hotelgäste zur Verfügung steht. Zumindest das, was man in Amerika unter Kaffee versteht  
Wir machen uns auf zum Mather Point am GC und sind erstaunt wie viel Leute schon da sind. Wie romantisch war es da doch am Bryce mit gerade mal ner Handvoll Menschen (fast) still in der eisigen Kälte auf Frau Sonne zu warten. Hier waren es mindestens schon so 70 - 80 Personen und von Stille keine Spur. Lautes Geschnatter von Japanern, Indern und in noch so allerlei Sprachen machen diesen Moment irgendwie nicht mehr so „besonders“.
Na ja auf dem Rückweg zum Hotel sehen wir wieder „wilde Tiere“ und sind uns nicht sicher, was es denn nun ist? Jedenfalls eindeutig größer als Rehe.. Sollen es wirklich Elche sein?
Zurück in der Red Feather Lodge wollen wir erstmal frühstücken. Das gestaltet sich bei gerade mal 24 Sitzplätzen für fast 40 Leute etwas schwierig. Also schnappen wir uns Muffins, Apfeltaschen und Kaffee und frühstücken auf unserem Zimmer. Nach einer Dusche geht’s ins G.C. Village bzw. zur Market Plaza. Dort decken wir uns mit den typischen Souvenirs (Tassen, T-Shirts usw.) ein. Als nächstes beschließen wir den Shuttle-Bus zu Hermits Rest zu nehmen. Diese Strecke ist für Privat-Kfz von März bis November gesperrt. Am Pima-Point steigen wir aus und wandern die knapp 2 km bis zum letzten View Point (Hermits Rest). Mit jedem Schritt erscheint der Canyon ein bißchen anders und wir bleiben dauernd stehen, um die Landschaft und auch die Stille zu genießen.
Allem Anschein macht sich kaum einer die Mühe, an den View-Points mehr als nur 10 Schritte von der Bushaltestelle wegzugehen. Umso besser für uns. Die 2 km bis Hermits Rest liegen teilweise im Schatten und sind auch für Nicht-Sportler (wie Patrick) leicht zu bewältigen. Während der Strecke kann man ganz unten den Colorado River erkennen.
Es ist allerdings eine solch braune Brühe, das er sich nur mit Mühe von den Felsen ringsum abhebt. Ich denke, irgendwie habe ich mir den Colorado viel mächtiger vorgestellt. Schließlich war es doch dieser Fluß und die Erosion, die dieses Wunder hier ringsum geschaffen haben. Wir überlegen, ob das auch den vielen Staudämmen flussaufwärts (oder ist das dann flussabwärts?) liegt oder an der Sommerhitze und der damit einhergehenden Trockenheit. Später lese ich, dass der Colorado an seiner Mündung durch die 15 Staudämme nur noch ein „armseliges Rinnsal“ ist. Am Hermits Rest angekommen nehmen wir den Shuttle-Bus zurück. Es ist 12 Uhr und das heißt nach guter saarländischer Tradition „um 12 werd‘ gess, ob gekocht ist oder nicht“. Also kehren wir auf der Suche nach Essbarem bei Wendy‘s ein. Ich lasse mir eine baked Potato mit Bacon + Cheese schmecken. Patrick nimmt eine Combo mit Chicken Nuggets. Für 10 $ mal wieder schnell satt. Es lebe die Erfindung des Fast Food.
Wir relaxen noch ein bißchen am winzigen Hotel-Pool, ehe wir uns am Nachmittag wieder zum G.C. wegen Sonnenuntergang aufmachen. Unterwegs besorgen wir noch Briefmarken und Wasser. Auf der Fahrt finde ich einen Radiosender, der Rockmusik bringt und zu Guns‘n‘Roses „Paradise City“ suchen wir einen Platz, wo wir den Sunset vielleicht  mit etwas weniger Gesellschaft anschauen können. Ich will lieber an einen der kleinen View Points an der Straße Richtung Desert View. Am ersten Aussichtspunkt meint der Hase, daß wir noch weiterfahren sollten, um einen noch besseren Blickwinkel zu haben. Klasse Idee! Ich bin stocksauer, weil am nächsten View Point, die Sonne kaum noch die Spitzen der Berge bescheint.   Schließlich düsen wir doch wieder zurück zum Mather Point (zu mehr ist auch keine Zeit mehr, bevor die Sonne hinter den Berg fällt) und es ist einfach grandios anzusehen, in welches Licht die Abendsonne den G.C. taucht. Wir haben noch eine nette Unterhaltung mit einer Reisegruppe aus Deutschland. Wir empfehlen die Wanderung bzw. Shuttle-Tour zum Hermits-Rest, die wir am heutigen Tag gemacht haben. Man hilft ja, wo man kann
Ein Stück weiter klettere ich noch auf einen kleinen Felsvorsprung. Patrick traut sich natürlich nicht   und kriegt fast die Krise. Aber es ist toll, so ganz allein hoch oben zu stehen..
Im Hotel lassen wir den Abend gemütlich bei Crackern und eisgekühltem Bud ausklingen.

Fazit Romani: Ein Tag mit Sunrise und Sunset am Grand Canyon. Ziemlich beeindruckend und gewaltig. Das muß ich irgendwie erstmal “sacken” lassen. Allerdings ziehe ich die eher gemütliche Atmosphäre im Zion N.P. und Bryce eindeutig vor. Im G.C. ist alles schon sehr kommerzialisiert und überlaufen.

Fazit Patrick: Viel gewandert   Sonnenaufgang war gigantisch und zum Glück nicht so frostig, wie im Bryce. Bei der Wanderung und der Kletterei auf den Felsvorsprung hatte ich schon mächtig Angst um meine Frau.. Den Sonnenuntergang fand ich noch eindrucksvoller, als den Sonnenaufgang. Es war ein großartiger Tag, an dem alles gepasst hat.

05.09.2006

Nach einem erneuten Süßkram-Frühstück starten wir von Tusayan aus Richtung Süden bzw. Westen (Endziel des Tages Twentynine Palms). In Williams tanken wir den Escape wieder voll und erleben unser erstes “Tank-Abenteuer”. Nach Kreditkarte durchziehen will der “Nozzle” keinen Sprit ausspucken. Ich also rein und der freundliche, ältere Herr hinter der Theke meint, er schaltet uns frei und es kann losgehen. Von wegen, wieder draußen ernte ich nur ein Kopfschütteln vom Schatzi. Mit verzweifeltem Gesichtsausdruck wende ich mich wieder an den Tankwart, der mit mir rausgeht und uns zeigt, dass man einfach nur den Hebel (“lever”) nach oben drücken muss, damit das Benzin fließt. Na ja, wenn man’s weiß, ganz einfach  
An der Kasse erzählt mir der Mann noch, dass es ihm bei seinem Europa-Besuch noch schlimmer erging. Er ist nämlich zuerst in die Tankstelle rein und hat nach dem Hebel bzw. Knopf gefragt..
Weiter geht’s nach Seligman dem “Birthplace of the motherroad”.
Der Ort ist mitsamt der schrulligen Läden und noch schrulligeren Besitzer total witzig und wir stöbern lange nach Souvenirs. Dabei kommt man fast zwangsläufig mit anderen Touristen bzw. Ladeninhabern ins Gespräch. Macht wirklich Spaß hier! Und außerdem zeigt es doch, wie vergänglich Städte, Straßen und auch Menschen sind. Denn bis auf die zahlreichen Touristen verirrt sich sicher kein Mensch mehr hierher.
Kaum auf der 66 finden wir auch einen Oldiesender und so passt auch heute die Musik zu den Landschaften, Orten und unseren Empfindungen. Zu den Klängen von “American Pie” (im Original natürlich) und “Born to be wild” cruisen wir gemütlich weiter.

Nach einem Stück Interstate biegen wir bei Kingman wieder auf die Route 66 ab. Hier wird die Gegend wieder bergiger. Leider ist es auch nicht mehr so grün wie bisher und irgendwie öde. Wir sind ohnehin verwundert wie viel “Gegend” es hier überhaupt noch gibt. Oder wie drückte es unser Tankwart aus: “so much space”. In der Tat! Bis zum Horizont kein Haus oder Dorf - geschweige eine Menschenseele. Was uns noch auffällt ist eine Fülle von Reifenschäden bzw. die Reste davon. Wir sehen jede Menge “Gummis” am Straßenrand und einen Riesen-Wohn-Auflieger -die hier von Pick-Up’s gezogen werden- den es gerade erwischt hat. Ich hoffe im stillen, das wir von solchen Abenteuern verschont bleiben. Es geht weiter Richtung Oatman bzw. Needles. Es geht immer nur geradeaus und als Beifahrer beginne ich mich mächtig zu langweilen.
Patrick ist allerdings total begeistert vom “Spirit” der Straße. In Oatman stinkt es erbärmlich. Kein Wunder überall auf der Straße laufen Esel frei herum und die Hinterlassenschaften dünsten in der heißen Sonne vor sich hin. Wenigstens sehen wir eine "Schiesserei". Das entschädigt mich für das “Rumgeeiere“. Ich fand Seligman von den 66-Städtchen am atmosphärischsten.
In Golden Shores biegen wir wieder auf die I40 ab und fahren bis Needles. Dort MUSS ich was essen und zum ersten Mal auf dieser Reise besuchen wir einen McDonald’s. Als wir den klimatisierten Ford verlassen, fangen sofort alle Schweißdrüsen an auf Hochtouren zu laufen. Es ist sauheiß.. Die Mojave-Wüste lässt grüßen. Pünktlich zum Grenzübergang nach Kalifornien gibt’s auch wieder Handy-Empfang. Alle Fahrzeuge müssen an der Staatsgrenze anhalten und der Beamte will wissen, wo wir herkommen. Will man so illegalem Schmuggel o.ä. vorbeugen? However, wir sehen tourimäßig genug aus, dass er uns ohne große Behelligungen weiterziehen lässt. Danach verlassen wir die I40 und fahren bis Amboy die wohl langweiligste Straße, die ich je gesehen habe. Immer nur geradeaus durch öde Landschaft und wenn die Gerade, die man am Horizont verschwinden sieht, erreicht ist, zieht sie sich noch mal in der gleichen Art und Weise weiter *gähn*. Am Straßenrand sehen wir immer wieder diese typischen amerikanischen Briefkästen. Allerdings weit und breit kein Haus dazu.
Wir überlegen, wie die Leute hier wohl ihr Geld verdienen bzw. ob sie wirklich 100 Meilen bis zum nächsten Ort zur evtl. Arbeitsstelle fahren? Patrick witzelt noch, dass der Satz “Schatz ich geh schnell mal Zigaretten holen” hier in der Gegend sicher heißt: “Schatz ich geh schnell mal die Post holen”. Endlich, als ich schon nicht mehr wirklich daran glaube, erreichen wir 29 Palms. Wir wollen im 29 Palms Inn einchecken, aber im Büro ist niemand. Wir fragen also an der Hauptstraße in einem Motel nach, aber die sind ausgebucht. Zum Glück muß man sagen. Denn wir entschließen uns zurück zum 29 Palms Inn zu fahren und mal im angeschlossenen Restaurant nachzufragen. Bingo! Das hätten wir mal gleich tun sollen. Jedenfalls bekommen wir für 80 $ ein Adobe und sind total begeistert wie urig hier alles gemacht ist (an dieser Stelle Danke an TodHackett). Schnell noch rein in die Schwimmsachen und eine Runde im Pool erfrischt. Herrlich. Hier erklärt mir auch eine der Bedienungen, dass die Tiere die wir im G.C.  gesehen haben, sicher Elche waren.
Aufgrund der Empfehlungen beschließen wir auch hier zu essen. Und das ist wirklich mit Abstand das Beste, was ich auf dieser Reise gegessen habe. Mir läuft jetzt noch das Wasser im Mund zusammen, wenn ich an die “Pasta Alfredo” (Penne mit Spinat-Sahne-Sauce, dazu geröstete Pinienkerne und frisch geriebenem Parmesan) denke.. mjam mjam. Patrick entscheidet sich für Sirloin-Steak mit Fries. Obwohl ich schon bei den Nudeln total überfressen bin, nehme ich noch ein Dessert. Ich entscheide mich für einen Mousse-au-chocolat-Kuchen und Patrick nimmt das Vanilleeis. Nach einem Kaffee (sogar mit kostenlosem Refill) kugeln wir zu unserem Zimmer und fallen zufrieden ins Bett.

Fazit Romani: Ein reiner Fahrtag. Ich bin müde und ein wenig traurig, dass die “großen” Natur-Highlights schon hinter uns liegen. Das 29 Palms Inn ist eine Empfehlung wert. Schönes, uriges Motel mit fabelhaftem Restaurant und superfreundlicher Bedienung.

Fazit Patrick: Die Route 66 hat mich total begeistert. Die Atmosphäre war fast greifbar und die Landschaft sehenswert. Ansonsten etwas langweilige Fahrerei. Zum 29 Palms Inn ist wohl schon alles gesagt  

Gefahrene Meilen 370
Kosten: 29 Palms Inn Motel      87,20 $ incl. Tax
Dinner            53,80 $ plus Tip


06.09.2006

Kurz nach sieben Uhr stehen wir auf. Im Restaurant gibt’s ein kleines Frühstück. Neben Kaffee, Tee und O-Saft gibt’s Carrot-Cake (seeeeehr lecker) sowie Brot mit Marmelade, die aussieht, als ob sie von diesen Kaktusfeigen stammt. Bin mir nicht sicher, jedenfalls auch superlecker. Dann machen wir uns auf zum Joshua Tree N.P. Diese Wüstenlandschaft mit den riesigen Steinen hat schon was faszinierendes. Nachdem ich aber im Visitor Center gesehen haben, welche Tiere (insbesondere Spinnen und Schlangen) hier wohnen, bin ich beim aussteigen übervorsichtig und gehe auch immer nur ein kleines Stück von der Straße weg. Da ist natürlich der Spott von Schatzi vorprogrammiert. Alle paar Sekunden so ein Satz wie "gerade hat es neben Dir geraschelt.. bestimmt eine Tarantel" .. "oh je Schatz pass auf, ich glaub da war eine Schlange"  
Am Skulls Rock und Jumbo Rock gehen wir aber dennoch ein Stück. Fast sieht es aus, als wenn hier ein Riese seine "Murmeln" und "Bauklötze" vergessen hat. Auch die Joshua Tree's die dem Park seinen Namen geben finde ich total schön.
Es sind mindestens 40 Grad in der Mojave-Wüste. Wir fahren zurück zum Motel und nach dem Auschecken geht’s Richtung Süden nach San Diego. Unterwegs machen wir noch mit einer “Tanke” Bekanntschaft, die unseren Zip-Code wissen will. Weder mit einer US-amerikanischen noch mit der deutschen PLZ ist sie zum Ausspucken der begehrten Ware bereit. Also wieder mal rein ins Office und die Zapfsäule freischalten lassen. Weiter geht’s und an der Kreuzung zur I10 sehen wir einen Windpark, der alles sprengt was ich bisher an Windkraft-Anlagen gesehen habe. Es nimmt gar kein Ende mit den Windrädern. Es müssen Tausende sein.
Gegen 15 Uhr erreichen wir San Diego. Hat Patrick sich noch vor wenigen Stunden mehr Verkehr gewünscht? Ich glaube die vielen sich kreuzenden Highways, Interstates und die wilden Spurwechsel der Ami’s nerven ihn jetzt schon wieder   Wir sind unentschlossen, wo wir ein Hotel suchen sollen. Also fahren wir zuerst durch die Altstadt Richtung Hafen. Unterwegs noch kurzer Stop bei Subway’s. Im Bootshafen gibt’s jede Menge Pelikane, aber wir wollen dorthin, wo der Flugzeugträger liegt.
Die USS Midway ist nur noch ne halbe Stunde geöffnet, so dass wir durchs Gaslamp Quarter zurück Richtung Interstate fahren. Dort hatte ich vorhin eine Ausfahrt mit “Hotel Circle” gesehen. Wir mieten uns im Day’s Inn für 2 Nächte ein. Es gibt einen schönen Pool und jetzt am späten Nachmittag haben wir den sogar fast für uns allein. Bis ein kleiner Junge mitsamt seinem Vater die großartige Idee hat, mir zu zeigen welche Kunststücke die Seehunde, Shamu’s und Delphine in Sea World machen. Ist aber total süß der Kleine und wir überlegen, ob wir Sea World in die Planungen für morgen mit einbeziehen. Hier im Day’s Inn haben wir ein Fernseh-Programm, auf dem eine Show mit “unserer” Heidi Klum läuft. Ähnlich wie Germany’s next Topmodel wird hier America’s next Topdesigner gesucht. Witzig ist, dass sich die Klum wenn einer der Kandidaten rausfliegt, mit “Auf Wiedersehen” verabschiedet. Bei kühlem Bud und TV schauen, beschließen wir den Abend ganz im amerikansichen Stil  .

Fazit Romani: Nach den ganzen Naturschönheiten der Canyons war der Joshua Tree N.P. irgendwie schon das Kontrastprogramm. Die Felsen hier sehen aus, als hätte sie jemand absichtlich so angeordnet. San Diego’s Altstadt und der Hafen gefallen mir sehr gut. Ich hab’s mir hier noch großstädtischer vorgestellt. Ist es aber zum Glück nicht.
Fazit Patrick: Die Fahrt war heute erlebnisreicher, weil die Gegend einfach belebter war. San Diego hätte ich mir irgendwie anders vorgestellt. Ist schon eine richtig große City. Vor allem der Flughafen ist beeindruckend. So mitten in der Stadt… Ich hätte stundenlang vom Hafen aus den startenden und landenden Fliegern zuschauen können.

Gefahrene Meilen 214
Kosten: Hotel Day’s Inn      214 $
        Subways      15 $

07.09.2006

Heut morgen zeigt sich der Himmel über San Diego ziemlich bedeckt. Wir überlegen, wo wir frühstücken. Neben dem Day’s Inn gibt’s zwar ein Restaurant, aber die Gericht auf der Karte sagen uns nicht wirklich zu und ziemlich teuer ist es außerdem. Weil wir in den Balboa-Park wollen, vertraue ich darauf, dass es dort sicher Cafés gibt, in denen man frühstücken kann. Dies erweist sich leider als Trugschluß bzw. die Restaurants öffnen erst um 11 Uhr. Also zurück ins Auto und nach einigem Suchen finden wir doch noch ein Starbuck’s. Also zwei große Latte und ein Pumpkin-Muffin für mich sowie einen Blueberry-Muffin für Patrick besorgt. Wieder zurück im Balboa-Park schauen wir an der Information erst mal nach einem Plan. Der Park mitsamt den dazugehörigen Museen ist wirklich riesig und sehr schön angelegt. Die Gebäude wurden anlässlich der Panama-USA-Ausstellung (zur Eröffnung des Panama-Kanals) in den Jahren 1915/1916 errichtet. Mit der älteren Dame an der Information haben wir ein nettes Gespräch, als sie erfährt, dass wir aus Deutschland kommen. Sie war vor einigen Jahren auch in Germany und war über die Straßen ohne Speedlimit erstaunt und begeistert  

Wir gehen ins Automotive- und Aerospace-Museum. Für meinen Hasen als Technik-Freak natürlich ein gefundenes Fressen. Ich find’s auch sehr interessant. Alte Kultauto’s haben es mir angetan. Im Automobil-Museum steht auch ein DeLorean. Das Auto erlangte durch den Film “Zurück in die Zukunft” mit Michael J. Fox Berühmtheit.
Nach dem Museumsbesuch ist es schon fast Mittag und wir beschließen Sea World aufzusuchen. Zum Hafen können wir vielleicht später noch. Wir bedenken bei diesem Plan leider die Anfangszeiten der verschiedenen Shows nicht. Gegen 12:30 Uhr kommen wir in Sea World an und schauen zuerst im “Füttergehege” bei den Seehunden vorbei. Man kann direkt neben dem Gehege kleine Pappschachteln mit Fischen kaufen und sie direkt an die Tiere verfüttern. Ihr glaubt gar nicht, wie laut ein Seehund brüllt! Ein Vater musste mit seinem Kleinkind weggehen, weil die Kleine solche Angst hatte.
Als erste Show steht eine Vorführung mit Haustieren (Hunde, Katzen, Schweine, Enten) an. Ich wusste gar nicht, was man einer Katze alles beibringen kann. Bei meinen beiden Pelzgesichtern zuhause besteht das einzige Kunststück aus der Tatsache, dass sie sofort -selbst in tiefstem Schlaf- hören, wenn ich den Schrank mit den Futterdosen öffne  

Als nächstes ist die Delfin-Show dran. Mittlerweile hat es sich aufgeklart und die Sonne brennt wieder vom Himmel. Ich habe natürlich KEINE Sonnencreme dabei und werde als “Souvenir” heut abend wieder einen Sonnenbrand haben  
Vor der Show werden Handtücher verkauft und die ersten 12 Reihen sind als “Soak-Zone” ausgewiesen. Ich denke noch “na ja so schlimm kann es nicht sein und außerdem scheint ja die Sonne”. Wir sitzen dann aber dennoch in der letzten Reihe der Soak-Zone und das ist auch gut so. Die Leute in der ersten Reihe sind nach der Show wirklich vollkommen durchnässt.
Dann geht’s zur Otter, Seehund- und Seelöwen-Show. Sehr witzig gemacht im Stil einer Geschichte.
Danach ist noch Zeit bis zur Vorführung mit den Killerwalen und wir fahren mit dem Skytower (der natürlich extra kostet) nach oben und genießen einen Rundblick über den Park und San Diego. Danach futtern wir im Pizza-Corner noch 2 ziemlich winzige und nicht gerade billige Pizzen. Aber das ist bei uns in Freizeitparks auch nicht anders. Jedenfalls schmecken sie gut und das ist auch schon mal was wert.
Als letzte Show an diesem Tag gehen wir zu den Orcas (oder Shamu’s genannt). Ich hätte nie gedacht, wie schnell diese riesigen Tiere werden können und wie majestätisch sie dabei ausschauen. Aber irgendwie kommt mir dieses Becken für vier Tiere dieser Größe auch ziemlich klein vor.
Nach dem Besuch ist es schon nach 18 Uhr und weil es jetzt für die Besichtigung des Flugzeugträgers wieder zu spät ist, beschließen wir ins Horton-Plaza zu fahren. Das ist eine große Einkaufsgalerie mitten im Gaslamp-Quarter. Hey, das ist unsere erste Mall auf dieser Reise! Wir bummeln durch die typischen, amerikanischen Geschäfte und bei Gap finde ich natürlich(!) auch ein Shirt für mich. Patrick entscheidet sich für eine Jeans und durch den Einkauf bekommen wir gleich unsere Parkkarte abgestempelt und haben damit eine Parkdauer von 3 Stunden umsonst. Klasse! Apropos Parken… wir haben uns zwar unsere Parkebene gemerkt, finden aber zunächst den Zugang zum Parkhaus nicht. Als wir endlich den Durchgang finden, müssen wir feststellen, dass es das falsche Parkhaus ist. Wir parken im “Frucht”-Parkhaus, in dem die Ebenen in verschiedene Früchte eingeteilt ist, stehen aber im “Gemüse”-Parkhaus. Langsam macht sich Panik breit. Nach mehrfachem Umrunden der Läden und Studium der Pläne von Mall plus Umgebung, finden wir dann das Parkhaus. Wir brauchen zwar noch eine Weile, bis wir im Escape sitzen, denn auch auf der Orange-Ebene gibt es wieder ein Zwischengeschoss, aber Hauptsache wir haben ihn! Dann schlendern wir noch ein bißchen durchs Gaslamp-Quarter und lassen den Abend bei kühlem Bud ausklingen.

Fazit Romani: Der Balboa-Park war sehr schön. Hier sollte man definitiv mehr Zeit einplanen. Auch für den San Diego Zoo werde ich bei einem eventuell nächsten Besuch noch einen halben Tag investieren. Sea World war jeden Dollar wert. Allerdings frage ich mich immer noch, ob es eine artgerechte Unterbringung für diese Meeresbewohner war bzw. ob es so was überhaupt gibt? Eigentlich war ich deshalb seit Jahren schon nicht mehr in solchen “Delfinarien”. Vor dem Sea World-Besuch hatte ich noch irgendwo einen positiven Bericht über die Unterbringung hier gelesen und deshalb meine Bedenken über Bord geworfen. An dieser Stelle muss wohl jeder selbst entscheiden, wie er darüber denkt. Beeindruckend war es allemal.

Fazit Patrick: Die Museen fand ich natürlich total klasse. Sea World hat mich sehr beeindruckend. Dort kann man für einen Tag wieder zum Kind mutieren  

Kosten: Automotive Museum   7 $ p.P.
            Aerospace Museum    10 $ p.P.
             Starbucks      10,50 $ für zwei
             Sea World Eintritt   57 $ p.P.
             Pizza Sea World   19,83 $ für zwei

08.09.2006

Um 9:30 Uhr verlassen wir San Diego und düsen auf der I 15 Richtung L.A. Vorher ein erneutes Abenteuer aus der Reihe “Tanken in Amerika - Lust und Frust im Dunst des Benzols”. An der Tanke wird wieder der ZIP-Code verlangt und nachdem wieder keine Eingabe zum Erfolg führt, latsche ich zum Office, um die Zapfsäule freischalten zu lassen. Allerdings will die Dame dort neben meiner Kreditkarte auch meinen Ausweis sehen. Der ist natürlich im Auto   Also wieder raus, dann wieder rein und schließlich nach dem Tankvorgang wieder hinein zum bezahlen. Patrick ist sichtlich angenervt. Zumal wir auch heute noch kein Frühstück hatten. Ich verlasse mich auf die Food Courts an den Interstates und hoffe auf ein baldiges Auftauchen von gewohnten Starbucks-, Subways- oder McDonalds-Schildern. Leider müssen wir erst über ne Stunde fahren, bevor wir am Highway No. 1 nahe Dana’s Point eeendlich einen Starbucks entdecken. Hier genießen wir auf der kleinen Außenterasse unsere geliebten Café latte incl. Muffin bzw. Croissant - mjam. Dermaßen gestärkt fahren wir weiter. In Laguna Beach sehen wir zum ersten Mal den Pazifik und halten natürlich auch gleich mal an.
Ich sage zuerst noch “na ja die Wellen sind ja nicht so viel größer, als am Mittelmeer”.. im nächsten Moment ist mein langer Rock klatschnass und ich werde von einer Welle fast umgeschmissen. Okay sind doch ein bißchen größer   Hier könnte ich stundenlang im Sand sitzen und einfach nur aufs Meer schauen. Einfach nur schön.
In Long Beach kaufen wir auch die nächste Speicherkarte für die Canon. Diesmal gleich eine mit 2 GB. Damit sollten wir für den Rest des Urlaubs hinkommen. Dann geht es weiter über Newport Beach nach Huntington Beach. Dort will ich auch aussteigen und ein bißchen am Strand rumlaufen. Schließlich ist das ja der Wohnort “unseres” Klinsi (Jürgen Klinsmann). Bei jedem Jogger oder Radler schaue ich genau hin, ob es da nicht eine Ähnlichkeit mit unserem Bundestrainer a.D. gibt. Leider sehen wir ihn nicht. Dafür ist es schön sonnig und wir schauen ein bißchen den Surfern zu. Die Strandhäuser lassen uns schon wieder rumspinnen, so von wegen “lass uns auswandern und hier am Meer wohnen”  
Je näher wir Los Angeles kommen, desto stärker wird der Verkehr. In Santa Monica verabschiede ich mich zumindest visuell vom Pazifik. Wir wollen die Stadt in Höhe Beverly Hills bzw. Hollywood verlassen.Mittlerweile geht es nur noch im Schritttempo voran. Endlich sehe ich ganz kurz die berühmten Buchstaben HOLLYWOOD, da sind wir auch schon wieder vorbei, ohne dass ich auch nur ansatzweise den Fotoapparat hätte zücken können. Mist! Umdrehen kommt uns bei diesem Verkehr aber auch eher selbstmörderisch vor. Also beschließen wir, ohne ein Foto, weiter Richtung Osten zu fahren. Sofern man von fahren sprechen kann. Es ist 16 Uhr und damit Rush Hour. Irgendwo vor dem Abzweig zur I15 (mittlerweile ist es fast 18:30 Uhr) MUSS ich was essen und eine Toilette wär auch ganz nett.  Wir finden ein Einkaufszentrum und essen bei “Z-Pizza” zwei Stücke superleckere Pizza mit gaaaanz dünnem Teil und dickem Belag. Genau so lieb ich das. Es ist schon nach 19 Uhr und ich bin dafür ein Hotel zu suchen. Patrick will aber lieber so weit es geht Richtung Las Vegas fahren. Also fahren bis Barstow und ich lotse ihn geschickt auf der Höhe des Tanger Outlet Centers von der Interstate herunter   .

Hier mieten wir uns im Holiday Inn Express ein. Ein wirklich sehr schönes Hotel. Von unserem Zimmer sehen wir den Pool und lassen es uns natürlich nicht nehmen nach der anstrengenden Fahrerei noch ein paar Bahnen zu ziehen. Ich bin begeistert, dass so was hier um 21:30 Uhr kein Problem ist. Am Pool spricht uns ein Mann an, der sofort auf unseren saarländischen Dialekt aufmerksam wurde. Er war in Baumholder (Rheinland-Pfalz kaum 30 km von unserem Wohnort) stationiert und zwei seiner Kinder sind sogar in Deutschland geboren. Nach dem Schwimmen fallen wir todmüde ins Bett.

Fazit Romani: Bis auf die Beach Cities, die mir wirklich gut gefallen haben, ein Tag zum vergessen. Wir haben für 270 Meilen fast 12 Stunden gebraucht und die Fahrerei war viel anstrengender, als die 350 Meilen vor ein paar Tagen. Und als Beifahrer ist es natürlich noch doppelt langweilig. Einzig die Musik (in L.A. natürlich “black Music”) konnte meine Laune noch erhellen.

Fazit Patrick: Der schlimmste Tag dieser Reise. Was hab ich heute die Weite und das entspannte Cruisen auf den Straßen Arizonas und Utahs vermisst.

Gefahrene Meilen    270
Kosten:
Frühstück Starbucks      9,25 $ incl. Tax
2 Stück Pizza + Getränke   9,85 $ incl. Tax
Hotel Holiday Inn Express   131

09.09.2006

Eeeeendlich wieder ein Frühstücks-Buffet! Gepriesen sei das Holiday Inn Express in Barstow! Ich bin einfach ein früh-am-Morgen-so-viel-wie-geht-Esser  
Ausser den Plastikbechern, -Tellern, und -besteck gibt’s für mich absolut nix zu meckern. Außer meinen heißgeliebten warmen Zimtschnecken, verschiedenen Sorten Toastbrot, Bagels, Doughnuts, Muffins stehen frisches Obst, Säfte sowie verschiedene Sorten Flakes zur Verfügung. Nachdem wir uns schön ordentlich den Bauch vollgefuttert haben (wer weiß, wann es das nächste Mal was gibt) checken wir aus und machen uns auf den Weg ins Tanger-Outlet. Ein Königreich für eine goldene Kreditkarte -besser noch Platin - ohne Limit  
Durch die AAA-Card bekommt man an der Information ein Booklet mit Coupons (des Amerikaners liebstes Kind). Mit denen kann man in den Läden noch zusätzlich Prozente bekommt. Es ist kaum was los und so schlendern wir gemütlich los. Bei Reebok schlägt Patrick gleich bei den T-Shirts zu. 3 Stück für 18 $ sind auch ein klasse Preis. Im Gegenzug erstehe ich bei Maidenform (Unterwäsche)  5 Schlüppis für 22 $. Ach je und dann kommen wir zu Guess… eigentlich muss ich sagen, zum Glück habe ich meinen Mann dabei. Auch wenn ich das natürlich in dem DEM Moment nicht wirklich wahrhaben will. Denn der Hase hält mich von etlichen Kaufentscheidungen ab, die ich in meinem Shopping-Rausch ansonsten sicher noch getätigt hätte  
Nach dem Anprobieren marschiere ich mit ner Jeans, einem T-Shirt, einer sexy Korsage, einer Jeans-Weste und einer geilen Handtasche zur Kasse. Und dort wartet die nächste Überraschung. Statt der 15% vom AAA-Booklet, bekomme ich durch eine Guess-Scratch-Card 30% auf das von mir gekaufte. Hätte ich das mal früher gewusst  
Dann geht es noch zu Gap und Old Navy. Dort kauft Patrick Jeans und Hemden. Ich erstehe ein süsses T-Shirt für meinen 2jährigen Neffen mit der Aufschrift “Grandma Magnet”   Das Tanger Outlet ist zwar nicht so riesig, aber alle wichtigen Marken sind vorhanden. Gegen Mittag machen wir uns auf den Weg nach Vegas. Auch wenn es für Euch vielleicht uninteressant ist, an dieser Stelle wieder ein Hinweis zur Musik: ich finde einen Classic-Rock-Sender, der prima Musik zum Weg durch die Wüste spielt. Verschiedene Sachen von Genesis und “Radar Love” (die Band weiß ich gerade nicht - muss aber was aus den 70ern sein, weil mein älterer Bruder die Scheibe hatte) lassen uns bei bester Laune und super-Sonne die Interstate entlang düsen.
Jetzt sind wir doch einen Tag früher als geplant in Vegas und das ausgerechnet an einem Samstag. Ich sehe uns schon in einem furchtbaren Motel mit modrigen Matrazen und “lebendem” Fußboden übernachten, weil alle Hotels so teuer sind.
Während der Fahrt und unserer Hotel-Suche-Unterhaltung blättere ich im What’s up (Veranstaltungs- und Coupon-Magazin für Vegas). Mein Blick fällt auf ein OCC-Bike, das in der Silverton Lodge ausgestellt ist. Zur Erklärung: die Firma OCC baut Motorräder nach Kundenbestellung und das TV filmt das als wahre Reality-Show fürs Fernsehen mit. Die Sendung läuft unter dem Namen “American Chopper” immer sonntags auf RTL2 und Patrick liebt sie. Wie auf Kommando taucht am linken Straßenrand das Silverton Hotel-Casino mitsamt Outdoor-Shop auf. Hier müssen wir natürlich kurz anhalten, um das Bike zu besichtigen. Im Valet-Parking-Bereich sehen wir zuerst einen Pick-up mitsamt Speed-Boat, der von der MTV-Sendung “Pimp my ride” aufgemotzt wurde.
Ein Stück weiter vor dem “kleinen” Aquarium steht noch das Azure-Bike ganz in blau. Auch schön. In dem Aquarium findet abends eine Mermaid-Show statt von der natürlich besonders die Kinder (“Mama schau mal Arielle“) begeistert sind.

Dann schleppe ich den Schatz in den Outdoor-Laden. Hier bekommen wir den Mund kaum noch zu. Über Golf-Outfits, Angler-Ausrüstung, alles für die Jagd und natürlich Schusswaffen (furchtbar) gibt’s auch eine Bogenschieß-Anlage, auf der man die neu erstandenen Flitzebogen ausprobieren kann. Natürlich auch einen Schießstand, an dem man seine teuer bezahlte Schrotflinte testen kann. Auf 2 Etagen findet man alles für alle Dinge, die man draußen so anstellen kann. Sogar Motorboote in allen Variationen. “Geschmückt” ist das Ganze mit ausgestopften Tieren und auch wenn ich so was eigentlich nicht mag, muß ich gestehen, dass es echt gut gemacht ist. Die Tiere sind in Kampf- Situationen aufgebaut und sehen aus, als wenn sie sich jeden Moment bewegen müssten. Wirklich nicht zu fassen.
Wir sind immer noch unentschlossen bei der Hotelsuche und beschließen gleich hier mal die Preise zu checken, denn eigentlich gefällt uns das Hotel ganz gut und durch unseren Wagen sind wir ja flexibel. Aber auch ohne Auto sorgt das Silverton vor. Es gibt einen kostenlosen Bus-Shuttle zum Strip. Das Zimmer soll 99 $ abzüglich 10 % AAA-Rabatt kosten  und wir mieten uns ein. Schließlich sagt der Hotel-Prospekt, dass hier die gleichen Decken und Kissen verwendet werden, wie im Bellagio   Die Zimmer sind sehr schön und das Beste ist, dass wir im Zimmer via TV ins Internet können. 2 Stunden kosten 5,99 $ und wir checken sofort mal Mails bzw. schreiben welche in die Heimat. Danach bin ich mal wieder hungrig und außerdem habe ich schon fast ein bißchen Heimweh nach dem Strip.
Wir fahren in die City und da wir keine Zeit mit einem Buffet vergeuden wollen, gibt’s “nur” ein Sandwich von Subway’s. Wir spazieren ein bißchen rum und lassen uns einfach treiben. Danach kurz zum frischmachen und ner Runde schwimmen zurück zum Silverton, bevor wir uns ins Abend-Treiben stürzen. Unter der Woche war ja schon viel los, aber am Samstagabend gleicht Vegas einem Hexenkessel. Man kommt kaum voran durch die vielen Leute. Hey das ist ja wie an einem Vor-Weihnachts-Samstag in der Stuttgarter Innenstadt.
Ich will endlich die Bellagio-Fontänen sehen. Als wir ankommen ist es kurz nach 22 Uhr und vom Auto aus habe ich gerade noch den Schluß gesehen. Ich behaupte, sie würden alle 30 Minuten zu sehen sein (hatte ich gelesen) und so warten wir…. Allerdings dauert es noch eine geschlagene Stunde, bis es wieder los geht. Es ist schon erstaunlich, wie beeindruckend ein Springbrunnen mit ein bißchen Licht und Musik wirkt. Weil es unsere letzten paar Tage sind, passt “Time to say Goodbye” natürlich besonders gut und weil ich bereits bei der Merci-Reklame im Fernsehen heulen muß, kommen mir fast die Tränen Jetzt aber schnell weiter. Wir spazieren an den üblichen Verdächtigen Cesar’s Palace, Mirage und Treasure Island vorbei bis zum Venetian. Ich bin total platt, dass drinnen bei den Shops heller Nachmittag vorgegaukelt wird, während es draußen schon längst dunkel ist. Echt die Härte. Eben Abenteuerspielplatz für Erwachsene. Um 1:30 Uhr fahren wir zurück zum Silverton.

Fazit Romani: Ich bin rundum zufrieden. Erfolreiches Shopping und ein relativ günstiges Hotel an einem Samstag in Vegas gefunden. Las Vegas ist neben Paris (dem echten   ) und Barcelona zu meiner neuen Lieblingsstadt geworden.

Fazit Patrick: Die Wüste fasziniert mich jedes Mal wieder aufs Neue. Da fährt man meilenweit und dann taucht diese Stadt praktisch aus dem Nichts vor einem auf. Der Outdoor-Shop war auch der Hammer.

Gefahrene Meilen      175
Kosten:
Silverton Hotel      98,09 $ incl. Tax
Subway’s         15,45 $


10.09.2006


Heute morgen schlafen wir zum ersten Mal in diesem Urlaub so richtig lange. Erst um 11 Uhr machen wir uns auf in Richtung Mandalay Bay. Hier soll es laut Reiseführer einen “Gospel Brunch” geben. Im House of Blues sieht es aber weder nach Gospel noch nach Brunch aus. Als Alternative beschließen wir, uns den Champagner-Brunch zu gönnen. Wir sind total begeistert!
Champagner-Refill bis zum Abwinken und ein Buffet, das keine Wünsche offen lässt. Ich kann gar nicht alles aufzählen, aber als Highlights empfinde ich einen Riesen-Berg Langusten und überhaupt die fast unendliche Auswahl an Fisch- und sonstigem Meeresgetier.
Das Dessert-Buffet erreichen wir fast nur noch krabbelnd   Total satt und um lediglich 24 $ p.P. leichter machen wir uns auf den Weg durchs Casino. Jetzt muss endlich gezockt werden. Nach verschiedenen Geldautomaten bleibt Patrick am Pokertisch “hängen”. Er schaut allerdings nur zu. Mitspielen traut er sich nicht. Vielleicht beim nächsten Vegas-Besuch  

Derweil flaniere ich den Mandalay Place entlang. Kleine aber feine Shopping-Meile. Gegen 15:30 Uhr checken wir im MGM Grand ein. Vom Parkhaus bis zu unserem Zimmer sind wir gefühlte 3 km unterwegs. Überhaupt ist hier alles ziemlich groß und weitläufig. Unser Zimmer liegt im 19. Stock mit Blick auf den Pool und den hinteren Teil des Strips. Die Zimmer sind schön groß und das Bad mit Marmor ist auch recht nett.
Außerdem gibt’s auch hier die Möglichkeit via TV ins Internet zu gehen. Das machen wir auch gleich. Schließlich müssen wir noch das Ergebnis des Formel 1 - Rennens in Monza abfragen. Schumacher hat gewonnen und in der Pressekonferenz seinen Rücktritt zum Ende der Saison angekündigt. Schade und dabei hab’ ich ihn dieses Jahr nicht mal live fahren sehen.

Jetzt will ich aber die vielgepriesene Poollandschaft sehen. Wir finden es ein bißchen merkwürdig, dass drei der fünf Pools geschlossen sind. Kaum haben wir uns auf zwei freien Liegen niedergelassen, kommt auch schon die Durchsage, dass der Pool in Kürze schließt. Der letzte noch geöffnete Pool scheucht die Badegäste dann auch um 19 Uhr raus und wir sind ein bißchen enttäuscht. Waren wir es doch die ganze Reise über gewöhnt zum Teil noch um 21 Uhr zu planschen  
Na ja ich nehme mal an, dass die Hotels unter dem Sicherheitsaspekt kein Risiko eingehen wollen, denn bis zur Schließung ist auch die ganze Zeit ein Bademeister anwesend. Und das bei 1,50 m Wassertiefe.

Nach der Poolpleite müssen die einarmigen Banditen des MGM herhalten. Hey mit unserem Anfängerglück gewinnen wir am ersten Automaten 50 $. Und das schönste ist, dass der Automat noch Metallmünzen ausspuckt und es das geile, metallene Geräusch beim Auszahlen gibt  

Ansonsten sind ja Gewinn-Coupons angesagt. Da macht gewinnen keinen echten Spaß. Von den 50 $ verspielen wir natürlich gleich wieder 20 $.
Mit dem Rest ziehen wir ins Nachtleben von Las Vegas. Eigentlich würden wir uns bei DEM herrlichen warmen Wetter (um 22 Uhr noch mind. 25 Grad) gerne ein bißchen draußen hinsetzen, was trinken und einfach nur Leute beobachten. Allerdings ist das in den USA ohnehin etwas unüblich und wenn man schon mal eine Bar mit Außen-Terasse findet, muss man meist auch was essen. Zumindest ist das in dem von uns zuerst angegangenen Harley Davidson Café so. “Nur” zum Trinken muss man an die Bar. Okay trinken wir unser Bud eben drinnen. Das HDC ist total urig gemacht und gefällt mir sehr gut.
Erstmals auf dieser Tour lassen wir unseren ersten USA-Urlaub ein bißchen Revue passieren.. Dazu aber am Schluß dieses Berichtes mehr.

Danach schlendern wir über den Strip und besuchen die M & M’s World und sind teils beeindruckt, teils belustigt, was man auf 4 Etagen alles an Merchandising zum Thema M & M’s zeigen kann.
Gerade stehen wir dort vorm Victoria’s Secret-Shop und unterhalten uns über “unser Heidi K.” da spricht uns ein Mann an, der in Deutschland seine Kindheit und Jugend verbracht hat. Er erzählt uns, dass er seit 30 Jahren in Los Angeles lebt, aber seine glücklichsten Jahre in Deutschland waren. Er ist total begeistert endlich mal wieder deutsch sprechen zu können und das tut er dann auch eine halbe Stunde lang. Witzig ist, als er Lieder von Heino, Udo Jürgens und Vicky Leandros zum Besten gibt. Ein Seitenblick auf Patrick verrät mir seinen Gedanken “Flucht”! Schließlich will er uns noch seine Telefonnummer geben, falls wir mal wieder in L.A. sind. Leider haben wir nix zu schreiben und auch keine Handys mit. Als wir weitergehen zischt Patrick mir zu “Schatz, falls Du jemals wieder vor einem Victoria’s Secret anhälst, töte ich Dich!” Na ja sooo schlimm fand ich es jetzt nicht. War doch lustig  

So langsam sind wir jetzt auch wieder hungrig und ich erinnere mich, dass gegenüber vom MGM das Hooters Hotel & Casino ist. Der Schatz ist von meinem Hooters-Vorschlag mehr als begeistert. Haben ihm doch seine Arbeitskollegen von den äußerst hübschen Hooters-Girls erzählt. Wir gehen also rein und im Casino gibt’s einen Spieltisch mit wirklich nett aussehenden Mädels in der typischen Hooters-Uniform. Als allerdings die Bedienung im “Dam-Restaurant” die Karte bringt, entgleisen dem Hasen sämtliche Gesichtszüge. Ich sage bloß lächelnd “Schatzi das ist sicher das Hooters-Girl von 1952”.
Die Bedienung ist zwar nicht jung und hübsch, aber total nett und das Essen superlecker. Ich futtere einen Riesen-Burger und Patrick entscheidet sich für einen Toast. Beides natürlich mit krossen Fries. Zurück im MGM schauen wir noch an ein paar Tischen beim Poker bzw. Black Jack zu. Irgendwie hab ich den Eindruck, dass hier die Bank immer gewinnt. Um 2:30 Uhr fallen wir mit wund gelaufenen Füßen ins Bett.
Fazit Romani: Der Brunch im Mandalay B. war der Hammer. Vom MGM bin ich ein wenig enttäuscht. Vor allem wenn man einige von den Themenhotels oder auch das Mandalay B von innen gesehen hat. Irgendwie ist im MGM alles zwar eine Spur größer, dafür aber auch liebloser und ohne Atmosphäre. Das Zimmer ist schön, aber auch nicht besser ausgestattet als die meisten unserer Motel-Zimmer. Zum Thema “Gambling” muß ich sagen, dass ich die ganzen Spieler dieser Welt jetzt besser verstehe. Es kann wirklich wie ein Rausch werden immer wieder Geld in diese verflixten Automaten zu stecken.

Fazit Patrick: Ich war vom Brunch im Mandalay B. auch total begeistert. Überhaupt ist das Essen viel besser, als ich es mir vorgestellt hatte. Das Mandalay Bay kam mir im Verhältnis zum MGM insgesamt irgendwie eine Spur nobler vor. Das Einchecken im MGM fand ich witzig, weil die Rezeptionistin immer wieder hören wollte wie man auf deutsch zählt und sich bei der Zahl “fünf” schier wegschmiss vor lachen  

Kosten Champagner-Brunch   59,68 $ für zwei incl. Tax
Hooters            28,98 $ für zwei


11.09.2006

Auch diesen Morgen liegen wir bis 10 Uhr im Bett. Durch das späte Hooters-Essen haben wir keinen großen Hunger und holen uns nur in einem der drei Starbucks hier im MGM die üblichen großen Café latte und was Süsses. Danach geht’s zum Las Vegas Outlet Center. Durch den VIP-Coupon (dem Forum sei Dank) holen wir uns erstmal ein Coupon-Booklet zur weiteren Rabattschlacht. Wir beschließen als erstes nach einem neuen Koffer Ausschau zu halten  

Danach entdecke ich einen Laden mit Modeschmuck, Accesoires und allerlei Krims Krams. Hier wird ausgiebig vom “buy 1 get 1 free” Gebrauch gemacht. Danach erstehe ich bei Nike für meinen kleinen Neffen ein Paar süße Mini-Turnschuhe. Leider finde ich keine schönen bzw. günstigen Fitnessklamotten für mich. Im KD Kidstoy’s schlage ich noch mal für den Kleinen zu. Einen Hummer mit Anhänger samt zwei Motorrädern und ein Plastikauto, das losfährt wenn man den Kopf des Fahrers runterdrückt kaufe ich für 23 $.
Bei Levis lassen wir dann mal die Kreditkarte ein bißchen glühen. Für Patrick gibt es 3 Jeans und 2 Hemden. Ich begnüge mich mit 2 Jeans. Man ist ja bescheiden  
Danach lockt mich wieder ein “buy 1 get 1 50% off”. Da ist man zum kaufen ja regelrecht verpflichtet  Also zwei kurze Jäckchen zum Preis von 25 $ in die Tüte.
Gegen 16 Uhr verlassen wir das Outlet und starten in Richtung Hoover Damm. Heute ist der 11.9. Und mir ist an diesem Jahrestag der Anschläge auf das World Trade Center ein bißchen mulmig. An jeder Ecke steht ein Polizeiwagen und bereits zwei Kilometer vorm Damm muss jeder anhalten und ein Beamter schaut in den Wagen. Ansonsten auch viele Fahnen auf Halbmast. Die Anfahrt und der Blick über den Lake Mead sind sehr beeindruckend, besonders wenn man bedenkt, dass dieses “Werk” bereits in den 30er Jahren gebaut wurde. Und das alles ohne die Technologie, wie sie für uns selbstverständlich ist.
Im Visitor Center dann die gleiche Prozedur wie am Glen Canyon Damm. Hier kostet die Besichtigung 11 $ Eintritt pro Nase. Ich persönlich hätte mir nicht noch einen Damm anschauen müssen, aber Patrick will unbedingt eine Führung mitmachen. Also sehen wir zuerst einen Film über die Entstehung des Dammes und ich komme mir fast vor wie auf einer Werbeveranstaltung für die Großartigkeit der USA.
Nun gut weiter geht es zur Führung. Daß dies die letzte Veranstaltung des Tages ist, ist ziemlich schnell an den leicht ungeduldigen Gesichtsausdrücken der Angestellten zu merken. Für mich hat ohnehin ein Damm gereicht. Im Licht der untergehenden Sonne fahren wir zurück Richtung Vegas.
Im MGM Grand Buffet wollen wir heute abend das Dinner-Buffet ausprobieren. Den Preis finde ich mit 24,99 $ völlig o.k., zumal wir durch die Promo noch 25 $ gutgeschrieben bekommen und so ein Essen wieder raus haben. Allerdings werden für alkoholische Getränke 4 $ p.P. und Getränk fällig. Na ja, man gönnt sich ja sonst nix… Das Buffet bietet auch alle erdenkliche Speisen und das Dessert-Buffet ist sogar noch umfangreicher als das im Mandalay Bay. Aber zum ersten Mal auf dieser Reise treffen wir auf eine unfreundliche Bedienung. Während alle anderen fleißig Softdrinks nachgeschenkt bekommen, ist der Kellner anscheinend ungehalten, als ich neben den 2 Bier noch Wasser bestelle. Weil ich das Chlorwasser absolut nicht trinken kann, ordere ich noch 2 Cola. An Refill ist bei dem ignoranten Kerl wohl nicht zu denken und außerdem ist mir auf unserem Platz genau unter der Klimaanlage ohnehin viel zu kalt. Ich hätte dem Kellner zwar kein Trinkgeld gegeben, aber Patrick meint über einen mickrigen Dollar ärgert er sich noch mehr. Egal, im Urlaub will ich mich nicht aufregen und wir machen uns auf Richtung Downtown. Im Welcome Center von Vegas hat mir der Reiseführer erklärt, wir nehmen am besten die Doppeldecker-Busse, “Deuce” genannt. Mit einem 5 $-Ticket (gilt 24 Stunden) kann man vom südlichen Ende des Strips nach Downtown und wieder zurück fahren. Außerdem hat uns der Mitarbeiter dort erzählt, dass wir uns unbedingt die Freemont Experience anschauen sollen. Wir sollten aber unbedingt nur in der Freemont Street bleiben, weil die Viertel Drumherum nicht sicher seien. So sitze ich also im Bus neben einem leicht verängstigten Hasen, der alle fünf Minuten sagt “der Mann hat aber gesagt ‘Not safe’ “. Hihi… Unterwegs sehen wir die ganzen berühmten Wedding-Chappels. Die hatte ich schon vermisst. Als wir in der Freemont Street ankommen, beginnt auch gleich die Lichtershow.
Hier gilt: Man muss es selbst gesehen haben. Sehr schönes Spektakel. Nach dem Ende der Show laufen wir die Straße runter und man merkt deutlich, dass hier weitaus weniger los ist, als auf dem Strip. Weil wir noch auf den Tower des Stratosphere wollen, nehmen wir den nächsten Bus wieder zurück Richtung South Strip. Leider ist der Ticketschalter schon geschlossen, da die letzte Auffahrt um 1 Uhr ist. Na ja vielleicht morgen. Wir fahren weiter mit dem Bus und steigen am Luxor aus. Allein die Auffahrt mit der Sphinx und den ganzen anderen Figuren finde ich die Härte. Aber auch die Pyramide von innen ist absolut sehenswert. Aber auch dort ist uns das Glück nicht hold, also wieder ins MGM zu “unserem” Automaten. Beim Gewinn von 10 $ hören wir auf und beenden die Nacht um 3 Uhr morgens.

Fazit Romani: Der Hoover Damm war zwar beeindruckend, aber ich fand den Eintritt von 11 $ schon ziemlich happig. Außerdem hat mir die Führung und das Ganze “drumrum” im Glen Canyon Damm besser gefallen. Das Outlet war natürlich ganz nach meinem Geschmack  

Fazit Patrick: Ich war vom Hoover Damm beeindruckt. Mit welcher Technik dieses Bauwerk hier entstanden ist. Die Arbeiter haben gerade mal 4 $ im Monat verdient und hatten 2 Tage Urlaub im Jahr.

Kosten Dinner Buffet   64,63 $ incl. Tax
Hoover Damm      22 $ für zwei

12.09.2006

Durch das späte Zubettgehen werden auch unsere Aufstehzeiten immer später. Aber in Vegas kann man einfach nicht um 22 Uhr schlafen gehen. Für diese Stadt müsste der Tag 48 Stunden haben  

Heute morgen also wieder mal erst gegen 11 Uhr den unvermeidlichen Starbucks-Kaffee plus süße Teilchen. Danach zum sonnen und relaxen an den Pool. Nach dem kleinen Mittagsbreak in Form einer Pizza im  Food-Court des MGM sind wir zu einem der vier “Half-Price-Ticketschalter” für die Abendshows spaziert. Nach eingehendem Studium der ganzen Shows plus Preise entscheiden wir uns für “V” im Aladdin. Eine Varieté-Show. Ich bin gespannt!

Danach fahren wir Richtung Downtown, weil ich unbedingt noch einige von den Wedding-Chappels fotografieren will. Am besten gefällt mir diese mit der Möglichkeit des “Drive-Thru-Wedding”.
Ich kann den Hasen überzeugen noch ins Premium Outlet zu fahren, weil noch einige Souvenirs besorgt werden müssen. Auch hierfür hab ich einen Coupon, um ein Rabatt-Booklet abzustauben. Von der “normalen” Straße ist das Outlet kaum zu sehen und so fahren wir auch prompt dran vorbei. Am besten nimmt man gleich die Interstate, was wir nach fast einer halben Stunde Suche auch gemacht haben. Dann ist es ganz einfach. In meinem Lieblingsladen GUESS finde ich -welch Zufall   - ein wunderschönes Paar Schuhe und eine kuschelige Weste für den in Deutschland bevorstehenden Herbst. Patrick ersteht ein Hemd. Durch das Coupon-Book wären wir in den Genuß von 15% Rabatt gekommen, aber auch hier haben wir eine Guess-Scratch-Karte bekommen. Und da haben wir richtig Glück, denn vom Einkaufsbetrag werden uns laut freigerubbeltem Feld 40% abgezogen! Im Nachhinein ärgere ich mich natürlich, dass ich nicht viel mehr gekauft habe  

Auf dem Rückweg zum MGM tauschen wir die Voucher vom Half-Price-Schalter gegen “echte” Tickets um. Bei der Platzvergabe gilt “wer zuerst kommt, mahlt zuerst”. Deshalb empfiehlt uns die Dame vom Ticketschalter auch um 20:15 Uhr da zu sein, da um 20:45 Uhr Einlass ist. Um 21 Uhr ist dann Showbeginn. Aber jetzt zuerst mal zum Duschen und rausputzen für die Show! Weil unser All-day-Pass vom Deuce-Bus noch bis 23 Uhr gültig ist, fahren wir mit dem Bus bis zum Aladdin. Ich überlege noch, wie ich mit den High Heels (die neu gekauften aus dem Guess) wieder zurück zum Hotel komme, aber dazu später..
Wir schaffen es natürlich nicht, beizeiten am Show-Theater zu sein. Mittags war es ganz leicht zu finden. Da waren wir aber auch mit dem Auto da und kamen vom Parkplatz. Jetzt stehen wir - wo sonst?- zunächst im Casino und wissen nicht so recht, wo die Shopping-Mall ist, in der sich auch das Theater befindet. Wir fragen uns durch und sind dann gegen 20:30 Uhr dort. Es steht schon eine beachtliche Schlange am Einlaß, aber ich bin froh, dass wir nicht noch früher da waren. Die Show findet nämlich zweimal am Abend statt und die vorherige ist erst um kurz vor neun zu Ende. Also ist auch erst nach 21 Uhr Einlaß und eine halbe Stunde stehen reicht mir völlig  

Die Show gefällt mir total gut. Richtiges Varieté der “alten Schule”. Ein Confronciér (keine Ahnung ob das richtig geschrieben ist) führt durch den Abend und kündigt die einzelnen Show-Acts an. Zuerst ein Jongleur, dann wird gezaubert und nach einer Artistik-Nummer kommt der unvermeidliche Slapstick-Künstler, der verschiedenen bekannten Songs mit Kostümen Leben einhaucht. Sehr witzige Show, wenn wir auch nicht alle Gags verstanden haben.

Zusammen mit den Eintrittskarten gab es einen 2für1-Gutschein (ich liebe Amerika) für die Sportsbar gegenüber dem Theater. Der MUSS natürlich sofort eingelöst werden. Und nach zwei Bud ist der Fußmarsch vom Aladdin bis zum MGM auch auf High Heels kein Problem mehr für mich  

Nachdem wir an “unserem” Automaten mit 5$ Einsatz 20 $ rausgeholt haben, gehen wir noch ins Studio 54. Dort ist auch wieder Schlangestehen angesagt. Ich glaube, wir haben noch nie soviel Zeit mit Warten verbracht, wie in diesem Urlaub  

Aber es lohnt sich. Im Studio 54 läuft richtig gute Musik. Zumindest für einen Black-Music-Fan wie mich. Für’s Auge wird auch was geboten. Neben drei sehr hübschen Gogo-Girls krabbelt schließlich auch ein Gogo-Boy auf die kleine Bühne

Erst gegen 4 Uhr und nach zwei weiteren Bud, gehen - oder sollte ich besser sagen wanken - wir in unser Zimmer, wobei wir uns im MGM auch zum ersten Mal verlaufen und im falschen Aufzug stehen. Wir wundern uns noch, daß der nur bis zum 11. Stock geht, wo wir doch im 19. wohnen  

Fazit Romani: Ich finde Las Vegas klasse. Die Stadt ist total überdreht und verrückt, laut und schrill. Aber gerade das macht sie auch aus. Beim nächsten Mal -denn es wird definitiv ein nächstes Mal geben- würde ich gern in einem der Themenhotels wohnen oder im Mandalay Bay. Dort gefällt mir das Ambiente ziemlich gut.

Fazit Patrick: Ein Tag ganz im Zeichen des Abend-Entertainments. Die Show “V” war toll und unser Abend bzw. die Nacht sehr unterhaltsam und lustig.


13.09.2006

Über diesen Tag würde ich gern den gnädigen Mantel des Schweigens decken. Eins der fünf Bud gestern abend MUSS schlecht gewesen sein. Meine Mutter erkennt bei einem Anruf nicht mal meine Stimme  

Es gibt auch nicht wirklich viel zu berichten. Wir liegen ewig im Bett und verlassen das Hotel erst gegen 14 Uhr, um bei “Walgreens” ein paar Bilder ausdrucken zu lassen, damit wir gleich bei der Heimkunft schon welche zeigen können. Ich sage noch “nur ein paar.. Eine kleine Auswahl..” Es werden dann über 200 am Ende. Aber das schöne ist: in einer Stunde waren sie fertig. Die Wartezeit vertreiben wir uns mit dem Einkaufen von typischen Souvenirs (Spielkarten, Chips und original amerikanische Pflegeprodukte). Danach noch eine Runde Relaxen am Pool. Nach einer weiteren Pizza von “Mamma Ilardo’s“ aus dem Food-Court vom MGM geht’s mir schon wieder besser und ich muss noch ein letztes Mal den Strip bei Nacht sehen.
Wir schlendern durchs New York New York und bekommen noch einen Gutschein für ein Upgrade auf eine Suite für den nächsten Besuch.
Nachdem ich aber mittlerweile im Internet gesehen habe, dass am Pool die Achterbahn vorbeifährt, mag ich lieber nicht mehr hier wohnen   Nach einem kurzen Abstecher zu den Glücksspiel- Automaten und ins Studio 54 ist heute um 1 Uhr Schluß mit lustig.

Gemeinsames Fazit: Nie wieder Alkohol!

14.09.2006

Och nööö, der letzte Tag ist angebrochen *schnief*  
Um 11 Uhr checken wir im MGM aus. Wir hatten den Plan, uns das Frühstücksbuffet im “Aladdin “ schmecken zu lassen, aber aufgrund der fortgeschrittenen Zeit, wurde das nix mehr. Vorm Market Restaurant gibt es einen Riesen-Menschenauflauf, weil Ohrbeißer Mike Tyson just dieser Tage dort ein Trainingscamp hatt. Laut Plakat sollte er zwischen 11 Uhr und 13 Uhr dort “auftreten”. Wir warten (mal wieder) über ne halbe Stunde bis fast 12 Uhr, aber Mike taucht nicht auf. Ich bin hungrig und weil ich dann immer ziemlich ungehalten werde, beschließen wir das Spicy Market Lunch Buffet zu genießen. Für 15,99 $ pro Nase gibt’s ein tolles Angebot. Vor allem halt eben Speisen, wie sie nicht auf jedem Buffet stehen. Ich halte mich mal wieder ewig am Dessert-Buffet auf *mjam*. Die Bedienung ist ausgesprochen nett und aufmerksam und bekommt dafür natürlich ein entsprechend üppiges Trinkgeld. Als wir rauskommen ist Mr. Tyson gerade mit seinem Training fertig und ich kann wirklich noch ein paar Fotos machen. Boah ist der Kerl hässlich und klein ist er auch noch.
Aber wenigstens einen Promi haben wir gesehen, nachdem Patrick an unserem Ankunfstag schon Paris Hilton verpasst hat.
Der Schatz will unbedingt noch ein bißchen spielen und ich muss noch ein letztes Souvenir besorgen. Also trennen wir uns und während ich die Desert-Passage des Aladdin entlangschlendere, füttert Patrick die einarmigen Banditen.Bei Gap finde ich eine schöne Handtasche für meine beste Freundin und kaufe noch eine Tube Body-Lotion. An der Kasse merke ich zu meinem Entsetzen, dass eine meiner Kreditkarten fehlt. Morgens im Hotel hatte ich sie noch. Dort lag sie nämlich friedlich im Zimmersafe. Ich sammle also Patrick im Casino ein und wir sausen zurück zum MGM. Die nette Dame an der Rezeption schaltet mir einen Schlüssel frei, damit ich im Zimmer nachschauen kann. Aber trotz Bettabräumen und unters Bett kriechen können wir die Karte nicht finden. Ich bin noch unschlüssig, ob ich die Karten-Sperr-Rufnummer anwählen soll oder nicht?!
Wir gehen zurück zum Aladdin, weil dort unser Escape geparkt ist. Unterwegs verplempern wir die letzten Dollar für Pokerchips und anderen Las-Vegas-Schnick-Schnack. Mittlerweile ist es auch schon 14:30 Uhr und wir müssen noch den Wagen zurückgeben. Unser Flug ist für 17:05 Uhr angesetzt. Also machen wir uns auf den Weg zum McCarran Airport und geben zunächst unseren SUV, der uns die ganzen Meilen so brav gefahren hat, bei Hertz ab. Kaum ist der Shuttle-Bus losgefahren, frage ich “Schatzi, hast Du die Tüten vom Rücksitz?”. Natürlich hat Schatzi sie nicht und ich hab’s auch vergessen  
Außerdem lagen auf dem Rücksitz noch unsere Kappe bzw. Cowboyhut und ein Stein vom Horseshoe Bend. Na gut, ruhig bleiben… Wir beschließen erstmal einzuchecken und dann wieder mit dem Shuttle zu Hertz zu düsen. Das Einchecken gestaltet sich dann aber schwieriger als erwartet. Unser neu erstandener Koffer ist mit 36 kg eindeutig zu schwer und die Dame am Condor-Schalter empfiehlt mir allen Ernstes eben noch einen zu kaufen, um den hier zu “erleichtern”. Unser erster Koffer hatte nämlich auch schon 21 kg. Ich diskutiere noch mit dem Vorgesetzten, was denn der Unterschied zwischen zwei Koffern mit 23 kg und einem mit 36 kg sei, aber ich habe keine Chance. Schlußendlich bleibt uns nichts anderes übrig, als alle Koffer wieder aus- bzw. umzupacken und ich weiß nicht wie, aber wir schaffen es tatsächlich dass die beiden “großen” Koffer 23,4 kg bzw. 23,9 kg wiegen. Unser kleiner Trolley geht mit seinen 10 kg ohnehin ohne Beanstandung durch. Mein Handgepäck hängt zwar jetzt wie ein Stein über meiner Schulter, aber gut.. Leider ist durch das ganze Hin und Her die Dame oder der PC oder beide total durch den Wind. Es werden partout keine Gepäckaufkleber für unsere Koffer ausgedruckt. Mittlerweile ist es 15:40 Uhr (Boarding ist für 16:25 Uhr angesetzt) und ich bin so genervt, dass ich Patrick kurzerhand am Schalter “zurücklasse” und zum Shuttle-Bus-Stand eile. Weil es ziemlich lange dauert, bis wieder ein Hertz-Bus auftaucht, schafft Patrick es doch noch mitzufahren. Nach gefühlten 30 Minuten Fahrtzeit (Stop am Extra-Gebäude für Gold Members, sowie zwei weitere bei bereits vorgebuchten Autos) kommen wir endlich an. Im Büro eine lange Schlange und wieder warten. Patrick macht sich zwischenzeitlich auf, um “unseren” Ford auf dem Parkplatz zu suchen. Noch bevor ich an der Reihe bin, kommt er mit einer Mitarbeiterin im Schlepptau zurück. Er hat den Escape gefunden, aber es war nur noch der Horseshoe Stein drin. Die Dame zischt mit unseren Vertragsunterlagen ab. Schließlich kommt sie zurück und meint, sie hätte unseren Wagen gefunden und ich solle mal mitgehen, um nachzuschauen  
Ich erkläre ihr, dass Patrick bereits nachgesehen hat und die Tüten nicht mehr drin sind. Ein bisschen ungehalten will sie wissen, welche Tüten ich denn jetzt genau vermisse. In meiner Engelsgeduld erkläre ich es ihr und siehe da, zwei Minuten später findet sich ein Mitarbeiter, der unser Zeug bereits für Lost&Found fertig gemacht hat (incl. Anhänger). Jetzt aber schnell wieder in den Shuttle-Bus und zum Gate. Bei der Kontrolle bin ich dann meine frisch gekaufte Gap-Body-Lotion wieder los  
Ich wollte die Tüte ja auch ursprünglich noch in den Koffer tun, aber durch die Vergesslichkeit…
Na ja Boarding ist dann doch erst gegen 17 Uhr und starten können wir wegen mächtig viel Verkehr auch erst um 17:45 Uhr. Ich zähle in der Warteschleife hinter uns noch 18 weitere Flugzeuge. Nach dem Start verläuft der Flug die ersten paar Stunden ziemlich unruhig. Was bedeutet, dass es auch erst nach knapp drei Stunden mit der Verpflegung losgeht. Aber was soll’s das Essen ist lecker (Auswahl Pasta oder Chicken) und den Rest des Fluges verbringe ich fast komplett schlafend. Gegen 13.20 Uhr Ortszeit landen wir in Frankfurt. Und wie sagt meine Mama “Alles Schlechte hat auch sein Gutes”… Durch das späte Einchecken bekommen wir unsere Koffer als Allererste.  
Wir beschließen bei unseren nächsten Flügen immer erst eine Stunde vorher einzuchecken. Beim Rausgehen will die Frau vom Zoll einen Blick in meine weithin sichtbare Gap-Tasche und Patricks “Kippentüte” (zollfreier Einkauf) werfen. Dann will sie wissen, ob wir sonst noch Waren über 175 € gekauft haben? Nööööööööööö, wo denkt die hin?  

Ach übrigens, die Kreditkarte war sicher verstaut in meiner anderen, kleinen Handtasche  

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