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Altes, Neues, Vergessenes.... von L.A. nach Las Vegas im Mai und Juni 2019

Prolog

MannoMann… ich bin planlos.. Inspiration verzweifelt gesucht.. von „Schlaflos in Seattle“ bis „sweet Home Alabama“, um es Mal in Filmtiteln auszudrücken reichte meine gedankliche Palette an Touren. Ende Mai in Vegas war dabei natürlich schon gesetzt (WSOP)… aber sonst tat ich mich echt schwer.

Also tat ich erstmal Dinge, die ich besonders gut kann… nix.. bisschen Flugpreise vergleichen… nochmal nix… meine USA-Reise-Bibeln durchforsten… und wieder bissl nix. Bis – ja bis der Reisegott mir gnädig gestimmt war und für 330 Öcken pro Nase LH-Flüge im Light-Tarif von Frankfurt nach Los Angeles raushaute.
Sofort geisterte mir ein Trip über den Joshua Tree NP durch den Kopf. Mir war der unglaubliche Sternenhimmel dort noch im Gedächtnis. Damit war auch klar, daß unser kleines Zelt nebst Schlafsäcken einen Koffer füllen würde.
Die weitere Planung fällt mir irgendwie schwer… wir haben schon (fast) alles irgendwie gesehen im Südwesten.. hmmm .. dann fange ich halt am Ende an.
MLife spendiert das Mandalay Bay für 3 Nächte (1 zahlen wir selbst) und zuvor nehmen wir schonmal eine Sicherheitsbuchung über Memorial Day im Ballys.
Auch die Route nimmt Gestalt an… seht selbst:

15.5. Ankunft Los Angeles
16.5. Los Angeles Sightseeing
17.5. Los Angeles – Joshua Tree NP (ÜN zelten im Big Rock CG)
18.5. Joshua Tree NP – Sedona (ÜN Bell Rock Inn)
19.5. Sedona
20.5. Sedona – Monument Valley (ÜN The View)
21.5. Monument Valley – Dead Horse Point SP (2 Nächte zelten Dead Horse Point SP)
22.5. Arches NP? Canyonlands? Fisher Towers?
23.5. Dead Horse Point SP – Capitol Reef NP (ÜN zelten Fruita CG)
24.5. Capitol Reef NP – Bryce Canyon – evtl. bis zum North Rim? (ÜN?)
25.5. North Rim ?
26.5. von ? bis Vegas
Bis 7.6. (6.6.) Las Vegaaaaaaas… am 7.6. Rückflug ab Los Angeles

Der Prä-Anreise-Tag (14.5.19)

Es hat sich so eingebürgert, daß wir die Nacht vor der Reise bereits am Flughafen verbringen.. ich finde, das bringt so einen entspannten Urlaubsbeginn. Also los ins Shera……. Waaaaas? 250€ will die SPG-Group mir für einfach mal schlafen am Airport aus der Tasche ziehen?
Nö – nicht mit dem Commander, wie der Hase zu sagen pflegt. Auch der Flughafen Parkplatz-Betreiber scheint neuerdings mit den Raubrittern im Bunde zu sein. Was ist denn dieses Jahr hier los?

Also ein Hotel etwas außerhalb gebucht (Holiday Inn Express Mörfelden 75€) und einen Park-Service, der sogar Valet-Service anbietet (Parkplatzfuchs 125€ für 24 Tage) genommen. So – Ätschibätschi *maldieNahlesmach*.

Nach dem Hotel-Check-In will ich am Flughafen versuchen, unsere Koffer bereits los zu werden. Außerdem wollen wir bei der Reisebank etwas Bargeld für die ersten Tage tauschen… schlechte Idee, ganz schlechte Idee.. der Kurs ist unterirdisch. Memo an mich selbst: nie mehr Devisentausch am Airport!

Also weiter zum Automaten-Check-In. Der stellt sich als grössere Zicke raus, als Giselle beim Dschungelcamp. Pass nicht lesbar oder Passagier nicht gefunden… alle Register werden gezogen. Leicht genervt will ich mich doch zu einem „echten“ Menschen an den Schalter schleichen, werde aber von einer vorgeschalteten Mitarbeiterin abgefangen. Und die hat dann wahrlich magische Hände und entlockt dem nahestehenden Automaten die heissbegehrten Bordkarten. Die Koffer können wir natürlich noch nicht abgeben… morgen früh dann..

Im Hotel warten die ersten alkoholhaltigen Getränke im Eisbett des Waschbeckens bereits darauf, vernichtet zu werden. Prost – auf 3 ½ Wochen Amerika!!



Meine Planungen:




15.5.2019

Ich bin entweder so aufgeregt, zu angetrunken oder die Betten hier sind mies… jedenfalls hab ich kaum geschlafen..
Um 5:30 Uhr klingelt der Wecker…. Das inkludierte Frühstück reingezwängt und ab zum Flughafen. Den Fuchs des Parkplatzes sollen wir 15 Minuten vor Ankunft informieren. Die Übernahme durch den Fahrer mit Migrationshintergrund ist problemlos, obwohl es dem mir Angetrauten nicht wohl bei der Abgabe des Autoschlüssels ist. Aber es gibt sogar ein Übergabe-Protokoll für bereits (nicht) vorhandene Schäden..

Wo werden wir denn jetzt endlich die grossen Koffer los? Gegen 50€ pro Stück dürfen sie im Bauch des grössten deutschen Verkehrsflughafen verschwinden. Die 50€ müssen übrigens relativ rückständig an einer eigenen Kasse ein Stockwerk höher gezahlt werden.

Die Schlange am Sicherheits-Check zieht sich mal wieder Freizeitpark-mäßig im schönsten Schlingel-Schlangel durch die halbe Halle. Aber jetzt haltet Euch fest! Ich gelange zum allerersten Mal ohne ein einziges Piepen durch das Gate.. auch kein Sprengstoff-Dingens-Wisch-Test… nix! Das fängt doch gut an.
Der LH-Flug nach Zürich dauert exakt 30 Minuten und mit den Turbulenzen sind mir das 40 Minuten zuviel *örk*
Nee, es wird jetzt nicht gekotzt… aber die Maschine wird echt ganz schön durchgeschüttelt. In Zürich haben wir 2 Stunden Zeit. Als erstes sehe ich, daß es hier einen bessern Kurs für unser hart verdientes Geld gegeben hätte. Menno..
Aber egal -Ärgern gibt nur Falten. Da nehmen wir doch lieber in der schicken Bar mit Blick aufs Flugfeld noch einen Pinot Grigio.



Auf dem Weg zum Gate denken wir uns noch „ist ja gar nix los hier..“, aber nachdem wir noch bei Swiss kurz ausgefragt werden (schon auf englisch, was mich total überfordert) „Grund der Reise“? „Beruf“? „Wie lange dauert der Aufenthalt“? entdecken wir die Schlange der restlichen 1851 Eco-Passagiere.. :blink:

Da setzen wir uns lieber nochmal ein bisschen, bevor wir uns in die Büchse quälen. Apropos quälen… bevor wir unsere Eco-Sitze einnehmen dürfen, werden wir mit dem Anblick der schicken Einzelsitze in der Business gequält :angry:
Wir sitzen gaaaaaanz hinten… dort, wo das Fluggerät schmal wird, hat es 2er Sitze (Reihe 51).. gefällt mir wesentlich besser, als die 3er Bestuhlung weiter vorne.
Bis dahin hat der Reisegott aber den steinigen Weg entlang der Galley mit den Hindernissen in Form von Mitreisenden für uns bereitgestellt. Ich sehe quasi die kleinen Rauchwölkchen aus des Hasen Ohren bei jedem, der erstmal in aller Ruhe seinen Koffer ins Gepäckfach schiebt (was ja noch o.k wäre), um ihn dann zu öffnen und höchstwichtige Dinge, wie Bücher, Kopfhörer und allerlei nochmal raus zu räumen… Mönsch, lasst doch erstmal den Rest einsteigen! Gefühlt brauchen wir 20 Minuten bis zum Platz.

Kaum sitzen wir begrüsst uns Kapitän Schlamper (der hieß wirklich so) mit einem charmanten „Grüezi“ und kündigt neben einer 20minüten Wartezeit wegen Schlechtwetter nochmal heftige Turbulenzen für die ersten 40 Minuten des Weges an… och nöööhh..
Erfreulicherweise finde ich den Sitzabstand ganz ordenlich und schlinge schonmal mein Nackenhörnchen um selbigen… bereiiiiit kann losgehen!



Aber irgendwie geht gar nix… wieder eine Durchsage vom Schlamper.. aufgrund der jetzt heftigen östlichen Winde (kommt nix gutes von dort.. ;) ) verschiebt sich der Start um ca. eine Stunde! Ich bleibe entspannt.. wir haben keinen Anschlußflug und somit keinen Druck.
Ich checke schonmal das Bordprogramm.. zugegebenermaßen hab ich das schon zuhause gemacht.. Wohooo… gleich 2 Filme von meiner „will-ich-ansehen-Liste“ sind im Programm: Bohemian Rhapsody und A star is born.

Überhaupt habe ich mich ein bisschen in Swiss verknallt.. das mag auch an der schweizer Schoki als Entschädigung für den verspäteten Abflug liegen… oder am charmanten Akzent.. jedenfalls kann ich mit Fug und Recht sagen, daß ich nach 19 Langstreckenflügen lediglich in der Business Class besser gegessen habe.







Auch der Service ist hervorragend.
Bohemian Rhapsody bekommt von mir 5 von 5 Romy’s… klasse Film! Nach einem Schläfchen ist A star is born dran.. sehr dramatisch… guter Film und ich bin ein grosser Fan von Bradley, aber ein bisschen viel Drama .. Oscar-Film halt.

Ein Eis-Sandwich, mehrere Becher Wasser und einen Tee später (das Frühstück in Form von Käse-Quiche und Keksen lehne ich sicherheitshalber ab) ruckelt es wieder extrem.. *örk* Ich lenke mich mit einer Doku über 90jährige Männer ab, die Weltklasse-Athleten werden wollen.. „Pacemakers“ heisst das Werk. Sehr inspirierend!





Muss man eigentlich keinen Zollzettel mehr ausfüllen? Schon ist die Landung angesagt und ich beschenke die nette Crew mit Gummibärchen.. deutsche Schokolade scheint mir bei Schweizern irgendwie unpassend ;)

Aber zurück zum Zollzettel.. das erledigt jetzt offensichtlich alles der Automat.. umso umständlicher, daß man nach der ganzen automatisierten Fragerei dennoch wieder ins Schlingel-Schlangel muss, um dem Officer die gleichen Fragen zu beantworten. Wir stehen über 45 Minuten, bis wir zum Kofferband dürfen. Die zuvor ausgedruckten Zettel bekommt der Zollbeamte und endlich sind wir dahaaaa.



Bei Hertz haben wir einen Midsize SUV zu einem ähnlichen Preis, wie bei Alamo gebucht.. als Five-Star sollte eigentlich ein Upgrade vor Ort rausspringen, aber hinter unsrem Namen steht eine Parkplatz-Nr. und drauf ein KIA Sportage.. nochmal zurückrollen, um am Schalter zu fragen? Och nööhh… Außerdem hat Patrick entdeckt, daß der Wagen Sirius XM hat. Ok, dann nehmen wir das graue Ding halt mit.
Ab auf die Strasse Richtung Santa Monica, wo ich das Bayside Inn gebucht habe… das teuerste Hotel der Reise.. und parken wird auch nochmal mit 32$/Tag berechnet.





Aaaaber Lage, Lage, Lage… direkt am Ozean und in der Nähe des Santa Monica Pier! Einfach nur toll.. die Zimmer sind auch ganz nett und es gibt einen schönen Innenhof.
Wir spazieren noch bis zum Pier und über die Ocean Street wieder zurück…






...unterwegs kehren wir in Jimmys Tavern ein, um den ersten Burger, Fritten und Bier zu vertilgen.





Glücklich und satt geht’s zurück ins Hotel.

Fazit: Anreisetage sind toll!
Hotel: Bayside Inn 434€/2 Näche
Dinner: 56$ plus Tip





16.05.2019 oder der erste volle Tag

Ich hab wunderbar bis 5.30 Uhr durchgeschlafen.. danach nur noch rumgewälzt und schonmal eine Frühstückslocation in der Nähe eruiert.
Dann fix eine Klageschrift an die Stadt Los Angeles und den Bundesstaat Kalifornien verfasst… es regnet!! Und das geht ja mal gar nicht.. heisst es nicht in einem weltweit bekannten Song „seems it never rains in Southern California“?
Gegen 9 Uhr hat es dann auch fast mit dem feuchten Nass von oben aufgehört und nachdem wir im biologisch-dynamischen „Dogtown Café“ super gut und gar nicht typisch amerikanisch gefrühstückt haben, scheint sogar die Sonne vom wolkenlosen Himmel.





Also auf zum Tagesprogramm.. zuerst fahren wir zum Rodeo Drive.. der Strasse für die Schönen und Reichen und ganz schön Reichen. Weil nur Ersteres auf uns zutrifft bleibt es hier beim Gucken


























Unser Wagen:



Weiter zur Melrose Avenue.. dort will ich Murals gucken. Erstmal entdecke ich aber einen abgefahrenen Laden mit einem rosa Einhorn inklusive Flügel!



Ein Stück weiter gibt es einen Custom Vehicle Store.. Wahnsinn.





Im Pacific Design Center vermute (und finde) ich ein stilles Örtchen. Kunst gibt’s hier natürlich auch und ein Bad, wie ich es gerne haben möchte.







Erste Wandmalereien sichte ich auch..



...an der Pink Wall by Paul Smith haben sich die Instagrammer schon in Reih und Glied versammelt… Patrick schüttelt nur den Kopf.. eine rosa Wand? Und darum so ein Hype?




Mir gefallen auch „richtige“ Bilder, wie das von Marilyn wesentlich besser. Wir laufen eine Weile rum und schiessen viele Bilder.





















Leider finde ich die zu mir passenden Engelsflügel nicht
Stattdessen fahren wir weiter Richtung Griffith Observatory. S ist schon einiges los, aber wir ergattern ein Plätzchen und spazieren hoch. Die üblichen Fotos vom Hollywood Sign und der Stadt zu unseren Füssen gemacht.








Es ist mächtig windig mittlerweile, sodaß wir uns auf den Rückweg zum Hotel machen. Unterwegs finde ich dann doch noch die Engelsflügel… yipiiieh!



Zusätzlich in einem Hinterhof noch einige andere Wandmalereien.... in meinem Smarphone-Foto-Modus werde ich jäh vom Hasen gestoppt, dem die Gegend irgendwie unheimlich ist..











Und bei 80s on 8 läuft „unsere“ Musik… Patrick bemängelt das Fehlen von Styx „Mr. Roboto“. Ich entgegne nur „warte, Mr. Roboto kommt doch immer um 16 Uhr“… just 5 Minuten später, Punkt 4 erhebt sich das bekannte Intro und der Hase sieht mich an, als wäre ich gerade vom Mars gelandet. Tja, wer kann der kann.
Im Hotel gönnen wir uns erstmal einen Kaffee aus der hoteleigenen Maschine und sind etwas ratlos, was wir bei dem Wind, der sich zu einem palmenumherpeitschenden Sturm gemausert hat, jetzt tun wollen/sollen? Wir wollten nochmal zum Pier, um das „End-of-Trail“-Schild zu knipsen, aber mir ist jetzt mehr nach Häppchen und was zu trinken.
Da trifft es sich gut, daß das schicke Viceroy-Hotel eine happy hour mit 50% off anbietet. Das Anwesen versteckt sich sehr understatement-mäßig hinter hohen Hecken und auch der Kellner schaut leicht versnobt auf uns herab… egal, der Platz um den Pool ist nett, windgeschützt und sehr schick. Für gerade mal 37$ (plus Tip) halten wir uns an 2 Prosecco, Sliders und einem Chicken Cesars Salad gütlich… sehr lecker.







Nach einer Weile wird’s aber doch kühl und eher ungemütlich und wollten wir nicht auch noch den Sonnenuntergang anschauen?
Frau Sonne ist schon ins Meer geplumpst… Mir ist sooooo kalt.. noch 2 Bilder und zurück ins Hotel.



An der Strasse steht ein Auto mit allerlei Krimskrams drin, daneben ein Pärchen unter einer Decke.. wohnen die etwa in dem Wagen?
Zum heraufziehenden Sturm gesellt sich wilder Regen und ich beschliesse auch noch Russland zu verklagen.. oder China? Und hat Trump doch Recht, daß es gar keine Klimaerwärmung gibt? Fragen über Fragen..

Fazit: Der Arts District hat was und das Griffith Observatory muss nochmal zum Sonnenuntergang besucht werden.

17.05.2019 oder erstens kommt es anders, zweitens als man denkt..
Um 3 Uhr wach… Jetlag? Aber woher denn… nochmal umgedreht und gemütlich bis 7 Uhr weiter gepennt. Und heute morgen soll es zu einer Jogging-Runde Richtung Strand gehen… laufen macht am Meer einfach mehr Spaß.. :)
Zuvor checke ich mal die Campground-Verfügbarkeit im Joshua Tree NP… aber wiedennwodennwasdenn? Die haben jetzt auch die „buchen-sie-bereits-im-November-wenn-sie-im-Juni-einen-Zeltplatz-wollen“-System.. Sollten wir am Ende keinen freien Platz für unser hauseigenes Romy's Inn mehr bekommen? Das rote „reserved“ prangt mir jedenfalls beängstigend von der Buchungsseite entgegen.

Aber egal – wir wollen ja erstmal ne Runde laufen.. mit dem End-of-Trail-Schild haben wir keine Gnade und bannen es ebenso wie viele andere Pixel von Meer und Strand auf den Speicherchip des Smartphones.











Beim Zurückrennen sehen wir, daß das Pärchen von gestern wirklich im Auto wohnt. Die beiden schlummern unter ihrer Decke in dem vollgestopften Wagen.

Zum Frühstück geht’s wieder in unser abgefahrenes Dogtown Café, wo wir uns ca. die dreifache Menge an Kalorien wieder einverleiben, die wir eben verbraucht haben. Aaaaaber alles organic und damit bio! Bagel und Eggs.. dazu Milchkaffee.. sehr lecker! Beim Verlassen meint der Hase, daß er den Laden jetzt schon vermisst.





Zurück im Hotel erstmal die verdiente heisse Dusche und dann Koffer packen. Ich versuche vorsichtig, den besten Ehemann von allen die Möglichkeit zu unterbreiten, daß wir keinen Zeltplatz/Schlafplatz für die Nacht bekommen.
Unter der Dusche hab ich mit mir selbst die Eventualität des wildcampens diskutiert. Ich kann den fehlenden sanitären Anlagen nicht so recht was abgewinnen und noch weniger dem Hasen schmackhaft machen. Der hat halt zuviele „Criminal Minds“-Folgen gesehen, in denen Massenmörder immer in der US-amerikanischen Wildnis zuschlagen.

Anyway, wir machen uns auf Richtung Osten. Die I10 ist recht ereignislos.
Ab Redlands verspricht der RandMcNally (mein Strassenatlas) eine Scenic Route.. nun ja, zumindest der Blick auf die Berge ist ganz nett. Nur was zu trinken bräuchten wir jetzt auch mal. Ausser dem halben Liter Milchkaffee haben wir heute morgen noch nix zu uns genommen.
Im Aldi Süd (oder ist es doch eher Nord?) nahe der Autobahn erstehen wir einen 24er-Pack Wasser für wenig Geld und lassen uns auf der weiteren Fahrt mit AC/DC, Whitesnake und Falco unterhalten.

Ich hatte eine Übernachtung am Black Rock Canyon außerhalb des Joshua Tree NP eingeplant.
Die nette Rangerin meint aber bedauernd „we are full tonight“.. zieht aber sogleich einen Parkplan unterm Tisch hervor und markiert uns „first come – first serve“-Plätze, sowie Zeltmöglichkeiten außerhalb..
Wir fahren alle der zuvor markierten Plätze ab .. alle sehr schön gelegen... und ALLE komplett belegt







Zu den Möglichkeiten (umsonst) ausserhalb zu zelten, zählt auch ein ausgetrocknetes Flußbett auf BLM-Land.. Die Stimmung bei dieser Aussicht ist angespannt bis zickig und ob der Enttäuschung entspinnt sich eine innereheliche Diskussion… der Disput legt sich aber schnell, als ich kurzerhand die freien Motels in 29 Palms checke.. Kurzer Blick in die einschlägigen Portale.. Motel 6 für 75$ oder Holiday Inn für 115$.. Mal am Motel 6 vorbeifahren.. Irgendwie sind mir die Häuser der Kette nie sonderlich symphatisch und außerdem möchte ich nicht mehr arm sein..:laugh: :laugh: also ab ins Holiday Inn.

Die Desk-Angestellte ist extrem nett und das grosse Zimmer findet auch unseren Gefallen, wenn auch hier die Sternenhimmel-Träumerei ein jähes Ende findet.



Wir entern einen nahen Lebensmittel-Markt und versorgen uns mit Bier und Esswaren.. wenigstens ein Picknick soll neben der Besichtigungs-Tour im Park noch sein.

Also wieder in den Park und zum Keys View, der auf unserer Liste noch fehlt. Ein atemberaubender Überblick übers Coachella Valley und die Andreas-Falte liegt vor uns. Wir bleiben einfach mal eine Weile sitzen und geniessen diese wunderschöne Landschaft.










Beim weiteren Weg fällt uns wieder mal auf, wie unterschiedlich die Gegend in diesem Park doch ist. Mancherorts trifft man auf regelrechte Wälder mit den namensgebenden Joshua Trees, wohingegen andernorts kahle Landschaften mit beigen Felsen abwechseln. Diese Felsen finden im Westteil ihren Höhepunkt.. dort sieht es aus, als hätte ein sehr grosser Mensch mit ebensogrossen Klumpen aus Knete Kunstwerke geformt.





Es sieht unwirklich.. fast wie eine Filmkulisse aus.. Am Trailhead Cap Rock laufen wir einen Mini-Trail und futtern auf dem angeschlossenen Picknick-Platz unser Riesen-Sandwich.. dazu gibt’s kaltes Bud und als Nachtisch Obst.
Wir halten noch hier und da, ehe wir beim Skull Rock auf den Sonnenuntergang warten. Dort läuft uns ein Wüstenhase über den Weg… süüüüüsss.







Als die Sonne hinter den Berg gefallen ist, wird es wieder windiger und damit auch kälter… also statt Sternenhimmel TV und Bier im Hotel.

Fazit: Spontan geht im Südwesten wohl nix mehr
Meilen: 290
Übernachtung: Holiday Inn Express 29 Palms 131$ incl. Tax + Fee

 

18.05.2019 … ist das Kunst oder kann das weg?


Good Morning...



Um 7 Uhr sind wir wach und bereit für eine Runde im kleinen Gym des Hotels. Danach das wohl plastiklastigste Frühstück dieses Urlaubs… Besteck, Teller, Becher, Tassen.. alles ausnahmslos aus Polypropylen. Daumen runter Holiday Inn.
In 29 Palms soll der KIA auch was zum Frühstück bekommen.. Ihr ahnt es vielleicht.. die ZIP der deutschen Kreditkarte schmeckt der amerikanischen Zapfsäule nicht und wir müssen rein, um ein paar Dollar auf die KK buchen zu lassen, damit der Lebenssaft fürs Wägelchen endlich fliesst.
Doch dann sind wir „on the road“.. auf der CA62 Richtung Sedona. Der Wetterbericht für die Region verspricht nichts Gutes. Innerlich verfluche ich das mediale Zeitalter und meine Gewohnheit, das Wetter zu checken.. alles so abrufbar und vorhersehbar…. Und irgendwie doof.. :(
Unter dem Motto „ist das Kunst oder kann das weg“ gibt es auf den ersten paar Meilen die Cadillac Ranch aus Fahrrädern und „Werke“ aus Schuhen..













Dann wird’s eher zäh mit der Landschaft… ein Schild „next service 100 Meilen“ zeigt schon, daß es eher einsam wird. Das geht dann so: Trailer, ödes Land, Busch, abgeranzter Wohnwagen, Trailer, neues Wohnmobil, Busch, Ödland.. ich frage mich mal wieder „was arbeiten die Menschen, die hier wohnen“? bzw. auch wo??
Dann wird’s noch einsamer bzw. wir sehen nur noch Büsche und Staub. In meiner Phantasie sehe ich uns statt in dem SUV in einem rumpelnden Planwagen oder einer Postkutsche und ich kann förmlich das Kleid mit Reifrock spüren und sehe den Cowboyhut auf des Hasen Köpfchen… unendlich scheint die Strasse.. da Indianer!!
Ach nee… doch nur ein Wohnmobil :laugh:

Natürlich gebe ich auch ungefragt allerlei unnützes Wissen aus dem Tourpaket des ADAC zum Besten.
Dann knacken wir auch endlich mal die 80° Fahrenheit-Marke. In Parker überqueren wir den Colorado und erreichen die Grenze zu Arizona.



Hier war denn auch wieder der Mann mit dem Zaun am Werk und hat viele Meilen eingezäunt… für mich immer wieder was zum Wundern in der gottverlassenen Gegend.
In Bouse wohnen offensichtlich viele Trump-Anhänger, was unzählige Fahnen und Plakate eindringlich beweisen. Nicht nur deshalb will man hier nicht tot überm Zaun hängen ;) :unsure:

Salome sieht schon sehr nach Geisterstadt aus.. aber ich rufe laut „haaaaalt“, damit ich den riesenhaften Saguaro ablichten kann. Die Kaktusse… Kakteen… Tussis halt begleiten uns schon eine ganze Weile.







In Wickenburg halten wir kurz an. Ich zitiere mal einen meiner Berichte „Supermärkte bieten meist akzeptable Entsorgungsstationen“. Nun ja, auch der örtliche Safeway hält die Reste-Räume vor, aber eher in grenzwertigem Akzeptanz-Zustand. Aber was muss, das muss.. Beim Rumschlendern durch den Markt werde ich aber augenblicklich mit Lunchables entschädigt. Yipiiiehhh die Weiterfahrt ist gerettet. Was Gesundes darf auch mit..







Aufgrund akuter Langeweile auf unserem weiteren Weg, spielen wir „in welchem Hotel waren wir wann in Vegas“? Bei mittlerweile ca. 19 Besuchen und den vielen von uns bewohnten Hotels gar nicht so einfach..
Die Interstate 17 ist wenigstens etwas abwechslungsreicher und es gibt immer mal wieder grosse Saguaro-Felder… regelrechte Wälder..



Noch 60 Meilen bis Sedona..




Unser Hotel hier ist das Bell Rock Inn by Diamonds…



..von außen sehr schön.



Am Check-In dann erste Verwirrung, als der Desk-Angestellte etwas von 27$ Resort Fee erzählt. Sind wir schon in Vegas? Weiter geht’s mit merkwürdigen Ansagen: Housekeeping bekommen wir auch keines, da wir nur 2 Nächte hier sind und somit einen „Short-Stay“ hätten. Ach so… langsam machen die sich bei mir unbeliebt.
Das Zimmer ist ganz ok, aber schon sehr in die Jahre gekommen. Wir haben hier über die Hotel-HP von Miles & More gebucht, weil es einen Batzen Meilen zur Buchung gab. Aber die 140$/Nacht ohne Frühstück wäre es - ohne den Meilen-Bonus -für mich nicht wert.

Positiv zu erwähnen ist, daß es eine komplett eingerichtete Küche mit Spülmaschine und grossem Kühlschrank gibt.








Also werden wir eine Einkaufstour machen und uns selbst ums Frühstück kümmern. So!
Wir spazieren zum nahegelegenen Bell Rock. Einfach schön die ganze Gegend um Sedona.








Auf der kleinen Terasse gönnen wir uns ein kaltes Bud. Es ist doch nicht alles schlecht… wenn ich auch beim Rausgehen gleich mal die altersschwache Fliegengitter-Tür abgerissen habe :whistle:
Die beiden Pools sehen auch nett aus.. nur das Wetter passt nicht so ganz. Egal, wir wollen zum Sunset an den kleinen Airport von Sedona.
Das hatte uns beim Check-In auch der Concierge wärmstens ans Herz gelegt. Vor ein paar Jahren noch DER Geheimtipp und kostenlos Parken war auch kein Problem.
Heute abend sind jede Menge Menschen da und es findet eine regelrechte Sunset-Party statt..






...die meisten haben Stühle und Tische dabei, auf denen sich Sekt, Bier und allerlei Esswaren stapeln. Ich bin einigermassen sprachlos… schön finde ich den „Aufmarsch“ nicht, auch wenn wir selbst natürlich auch einfach nur Touris sind, die den Sonnenuntergang gucken wollen ;)
Der arbeitslose Pete macht auch noch nen schnellen Dollar, weil er die 3 Öcken Parkplatzgebühr von jedem einfahrenden PKW fordert. Nach einer Stunde -kurz vorm Sonnenuntergang- ist er verschwunden. Genauso wie die Sonne selbst sich just um die Zeit hinter Wolken versteckt. Die Aussicht ist dennoch grandios und auch ohne direkte Sonneneinstrahlung werden die roten Felsen noch roter, röter oder wie auch immer die Steigerung ist.. ob ich mal nach einem Sekt frage.. :silly:









Nun denn, es geht Richtung Safeway und Frühstückssachen suchen… Muffins und andere süsse Teile sind schnell gefunden, aber gibt’s hier keine Butter außerhalb von 3 Pound-Eimern? Auch Marmelade kann ich keine in etwas kleineren Behältnissen finden. Den Hasen hatte ich mit Wurst-Suche beauftragt. Er kommt mir entgegen und sagt „die haben nur glutenfree“.. Ich stapfe mit und lache mich schlapp, weil an jedem Kochschinken, Putenbrust und noch so allerlei Wurstwaren das Prädikat „glutenfree“ prangt… ist das Zeug nicht per se ohne Gluten? Also zumindest wenn es nicht „verarbeitet“ ist und Weizen/Getreide zugesetzt ist. Wir diskutieren ein bisschen rum.. aber weil bei uns keiner unter Zöliakie o.ä. leidet, darf der Schinken mit.
Wein gibt’s hier auch … sogar ein praktischer Flaschenhalter ist am Wagen angebracht. Durch die vorhin schon erworbene Safeway-Karte sparen wir gleich 4$. Super!




Auf dem Weg zurück scheint der Vollmond beeindruckend … ich bin mit dem Südwesten, Sedona und der ganzen Welt wieder rundum versöhnt.







Jetzt aber eeeeendlich ins PJ’s und Pulled pork futtern. Für den Hasen gibt’s nen Burger und für uns beide ein frisch gezapftes Bier. Danke Willi (USA-Forum) für diesen Tipp von vor ein paar Jahren. Immer noch gut diese Sportsbar!





Auf der Terasse noch ein Schlummertrunk..

Fazit: Fahrtag – kann man machen, muss aber nicht so oft sein. Und Sedona ist immer noch sehr schön und entspannend.
Meilen 356
Hotel: Bellrock Inn 280€/2 Nächte plus RF
Dinner: PJ’s 38 $ plus Tip

19.05.2019 oder Geisterstadt die erste


Als ich um 5:15 Uhr aus dem Bett Richtung sanitäre Anlage schleichen möchte, murmelt eine Stimme neben mir „ich hab Jetlag… bin schon seit 3 Uhr wach“. Meinem gut gelaunten „dann können wir ja laufen gehen“, schlägt nur ein „hmpffff“ entgegen ;) Obwohl meine Idee auf wenig Gegenliebe stösst, sind wir etwas später Richtung Bellrock unterwegs. Der Himmel zeigt sich heute recht unfreundlich und der Wind frischt auf.. genauso, wie es der doofe Wetterbericht vorausgesagt hat :angry:









Nun denn nach dem kleinen Lauf zum Bellrock können wir wenigstens noch auf der Terasse frühstücken und die Sonne lässt sich kurz blicken.



Ich checke die Verfügbarkeit im Fruita Campground im Capitol Reef NP, weil ich einer ähnlichen Pleite wie im Joshua Tree entgehen möchte. Trotz meiner Vorbuchen-Sperre, bleibt halt nix anderes übrig und ich reserviere uns ein Plätzchen für das Zelt vom 23. – 24.5.
Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zur Chapel of the holy cross. Nicht ohne vorher nochmal ein Tankabenteuer zu bestehen. Diesmal geht erstens die ZIP nicht und zweitens verkündet der Tankwart, die Kreditkarte sei gesperrt. Wiedennwodennwasdenn? Gibt’s ja wohl gar nicht..
Anyway, es geht zur Kirche, die Marguerite Brunswig Staude zu Ehren ihrer Eltern hier im Jahre 1956 hat erbauen lassen. Die Kapelle ist eine römisch-katholische Kirche und wird von der Diözese Phoenix als Teil der Pfarrei St. John Vianney in Sedona betrieben. Es sind schon einige Leute unterwegs, doch wir verweilen hier ein bisschen. Der Ort, die Felsen rundum und die Atmosphäre sind irgendwie magisch. Allerdings hat hier auch der Fortschritt in Form von elektrischen Kerzen Einzug gehalten. Ich spende und „zünde“ die obligatorische Kerze an.













Wohnt unterhalb in diesem Wahnsinnsanwesen eigentlich noch Chevy Chase?

Wir wollen heute nach Jerome. Vor ein paar Jahren sind wir schonmal auf der Durchreise dort gewesen und es hat uns gut gefallen.




Ich mag den morbiden Charme von Fast-Geisterstädten. In ihrer Blütezeit 1929 besaß Jerome eine Bevölkerung von 15.000 Einwohnern, ein Krankenhaus eine Schule, eine Highschool über 12 Bordelle und fast 100 Saloons.
Ende der 50er Jahre lebten gerade noch 50 Menschen in der Stadt. Durch den Tourismus hat sich die Bevölkerung heute wieder auf rund 340 Bewohner gesteigert. Es gibt verrückte Läden und allerlei halbverfallene Gebäude zu bestaunen.
Auf dem Parkplatz ein Mustang-Treffen :woohoo:





















Irgendwo unterwegs..




Auf dem Rückweg machen wir beim Amitabha Stupa and Peace Park in Sedona Halt. Wow… was für ein inspierender Ort. Der Stupa, der Buddha.. die ganze Anlage mit den vielen Fähnchen und Segenswünschen.. einfach nur (ich benutze dieses Wort in diesem Urlaub noch ein paarmal).. magisch.




















Nach buddhistischer Tradition umrunde ich den Stupa 3 x und Spende natürlich auch etwas. Den Katholiken heute morgen hab ich schließlich auch was gegeben. Ausgleichende Gerechtigkeit und es kann nie schaden, möglichst viele Götter friedlich zu stimmen B)
Bei den Gebetsrollen werde ich unweigerlich an eine Szene aus dem Eddie Murphy-Film „auf der Suche nach dem goldenen Kind“ erinnert


www.youtube.com/watch?v=BtuXEh8D2mI

Als wir am Auto sind, fängt es wie auf Kommando an, zu regnen. Das ist das Zeichen für ein Mittagsschläfchen. Nach 2 ½ Stunden komatösen Schlafes, reisst mich die Melodie von „Candy Crush“ aus selbigem. Mein Spielkind ist schon wach.

Draussen ist es mittlerweile fast dunkel, es regnet immer noch und der Wind hat noch mehr zugenommen. Eigentlich war heute noch ein Spaziergang zum Bell Rock mit Anschauen vom Sonnenuntergang geplant gewesen.
Jetzt bleiben wir lieber im Zimmer. Ich checke die Verfügbarkeiten der Campgrounds auf der weiteren Strecke.. Goblin Valley, Coral Pink Sand Dunes, Kodachrome SP… alle komplett ausgebucht. Och Menno.. langsam macht es echt keinen rechten Spass mehr. Gerade die Freiheit war es doch, was uns in den USA und speziell im Südwesten immer so gut gefallen hat. Dazu noch das schlechte Wetter..
Doch da… Ein Regenbogen! Ok – ich bin wieder versöhnt und morgen ist ein neuer Tag.






Das Abendessen wird heute auch aus unsrem Safeway-Einkauf bestritten. Dabei lösen wir durch den Toaster noch kurzfristig den Rauchmelder aus.

Apropos – bei schlechtem Wetter ist so ein Supermarkt-Spaziergang gerade recht. Also besorgen wir im Safeway noch eine Kühltasche. Eigentlich braucht man die bei den Aussentemperaturen gerade nicht, aber übermorgen geht’s zum Zelten in den Dead Horse Point State Park und da haben wir für Käse, Butter, Wurst und die Getränke keinen Kühlschrank mehr. Außerdem wollen wir checken, was die Kreditkarte heute morgen für Zicken gemacht hat. Von wegen gesperrt… problemlos wirft der ATM der Bank of America Bares aus.
Die Wolken sehen schon etwas bedrohlich aus.. aber Sonne kann ja jeder :)






Bei Wein und Bier beschliessen wir den Abend.. ohne Plan für das Memorial Day Weekend.
Ich spiele kurz mit dem Gedanken, in Cedar City 2 Nächte in einem Motel (119$ pro Nacht) zu buchen und von dort das Cedar Breaks NM zu besuchen.. leider ist die Zufahrt wegen Schnee noch geschlossen.

Meilen 87

Fazit: spirituelles Erlebnis und das Wetter nervt
 
20.05.2019

Ich werde von einem „tapptapptapp“ wach… der Hase schlummert aber noch… müssen die Gäste von obendrüber sein. Aber das Wecken ist nicht mal schlecht, denn um 10 Uhr ist Check-Out angesagt. Leider ist es zu kalt und regnerisch, um auf der Terrasse zu frühstücken. Also holen wir uns erstmal einen für-umme-Kaffe in der Lobby und minimieren unseren hauseigenen Bestand an Muffins, durchaus leckerem Safeway-Brot usw.
Brrr… es ist echt zapfig heute morgen… wie kühl, sehen wir später an diesem Tag noch. Um 9 Uhr machen wir uns auf den Weg .. Endziel heute: Monument Valley.
Aber erstmal ein Stopp in einem der zahlreichen Artshops. Dinge, die die Welt nicht braucht – oder doch? So ein Pferd, wahlweise Esel oder Krokodil hätte ich schon gern auf unserer heimischen Terrasse. Oder Pflanzen, die nie mehr gegossen werden müssen.






















Weiter geht’s durch den malerischen Oak Creek Canyon. An diesem Tag ist sogar der Slide Rock State Park wegen Schlechtwetter geschlossen.





Beim ersten entgegenkommenden Wagen mit Schnee auf dem Dach, sind wir noch unbedarft.. wer weiß, wo der rumgefahren ist? Doch dann liegt rechts und links die weisse „Pracht“ und es schneeregnet vom grauen Himmel. Sogar ein Räumfahrzeug kreuzt unseren Weg.



Beim Auschecken hat uns die Angestellte erzählt, so einen kalten und verregneten Mai hat sie in Sedona noch nie erlebt.
Irgendwie verfehlen wir den Walmart in Flagstaff und müssen nochmal 18 Meilen retour. Dort wollen wir nämlich die Grundausstattung für unser Camping-Abenteuer (Airbed, Bier, Knabberzeug!) einkaufen. 108$ später stehen wir im T-Shirt in einem Schnee-/Graupelschauer. Petrus lässt heutzutage echt nix aus. Hat bestimmt einen beeindruckenden Instaaaa-Account ;)
Wir steuern über die 89North weiter unserem Ziel entgegen. Kennt Ihr noch „Wilder Westen inklusive“. Irgendwie erinnert mich die Gegend an die Fahrt im Reisebus und ich habe „room with a view“ von Tony Carey im Ohr… und Ihr jetzt auch

www.youtube.com/watch?v=du4ZU_TPh3o

Bei der Cameron Trading Post geht Tanken mit der ZIP auch nicht. Aber ich habe ja mittlerweile eine Erklärung dafür.
Weil 80s on 8 genau die gleiche Playlist wie gestern zum Besten gibt, wechseln wir wild von 50s on 5 (Chuck Barry, Frank Sinatra) zu 60s, 70s und 90s.
Impressionen von unterwegs:










Der Weg bis zum Monument Valley führt durch Navajo und Hopi Land. Ich frage mich ein ums andere Mal, ob die Natives keinen Wert auf Ihre Behausungen legen? Außenrum siehts oft aus, wie bei uns, nachdem wir 4 Tage in ein und demselben Hotelzimmer residieren… die Mutmaßung, daß sie keine Arbeit und damit kein Geld haben, kann auch nicht gelten.. denn oft steht vor der Tür des Trailers ein funkelnagelneuer Truck.
Die Temperaturen indes sind eher unfreundlich.. unser südkoreanische Untersatz hat zwischendurch mit einem fröhlichen „pling“ sogar das Frostsymbol gezückt.

Und da sind wir auch schon an der Einfahrt zum Monument Valley… 20$ kostet es pro Fahrzeug mittlerweile. War auch mal günstiger. Nun ja, der Blick will bezahlt werden und die Nationalparks sind schließlich auch nicht für lau zu haben.
Einchecken, ins Zimmer und sich drum kloppen, wer zuerst Pipi machen darf, sind eins.




Durch die Einfahrt ins Reservat sind wir mittlerweile auch eine Stunde später dran. Fast 16 Uhr zeigt die Uhr. Hmm.. Kaffee-Trink-Zeit. Die Firma Keurig hat sich an den Hotels mutmaßlicherweise eine goldene Nase verdient. Zumindest war jede Maschine in den bisher besuchten Unterkünften mit einer solchen ausgestattet.
Wir spazieren zuerst zu den neu errichteten Cabins, die wir noch nicht kennen und schauen uns schonmal die Einfahrt ins Valley an… anschließend laufen wir den kleinen Mesa Rim Trail, der neben dem The View beginnt. Eine sehr schöne Atmosphäre umfängt einen hier.















Ebenso wie später in der imposanten Lobby, wo wir uns nach dem kurzen Blick in den Giftshop niederlassen. Die leise Indianermusik mit dieser Aussicht… einfach toll.




Später wollen wir in unsere Schlafsäcke eingekuschelt den Sonnenuntergang auf dem Balkon geniessen.



Eine fette Wolke will den Spielverderber machen… aber der rausfallende Regen beschert uns das absolute Wow-Erlebnis… ein Regenbogen! Und das vor den berühmten und bekannten Handschuh-Felsen!
Ich sause noch zur Terrasse des Restaurants, um Bilder ohne Balkongeländer zu machen.. dann ist das Spektakel schon vorbei… soooo schön. Gänsehaut pur.









Trotz der Kälte bleiben wir mit unserem Wein bis zur endgültigen Dunkelheit auf dem Balkon sitzen. Die 238$ Zimmerpreis wollen schließlich abgewohnt werden.



Dazwischen nochmal wilde Überlegungen, wie wir die Nächte vom 24.5. – 26.5. verbringen wollen/können. Ich wollte eigentlich noch einen Stop am North Rim des Grand Canyon einlegen. Die Lodge ist schon länger ausgebucht, aber auch in Kanab ist nix unter 250$ zu bekommen und Schnee ist für den Nordrim auch angesagt. Kodachrome und Coral Pink Sand Dunes hatte ich ja am Vortag schon erfolglos abgecheckt.
Hmm… ja klar Memorial Day Weekend. Nennt mich ruhig blauäugig, naiv oder was auch immer, aber irgendwie habe ich gerade in Bezug auf die Campgrounds gedacht, es gebe noch Verfügbarkeiten für unser kleines, schnuckliges Zelt bzw. mehr first-come-first-serve- Möglichkeiten.
Also nochmal Hotels in Vegas checken. Mit dem MLife Status gibt’s auch an dem Feiertags-Wochenende keine Comp-Nächte und die günstigsten Hotels/Motels rufen Preise jenseits der 200$ auf (plus Tax und Resort Fee versteht sich)… hmmmm mal die üblichen Buchungsportale befragen. Trivago ist ja nun mit Airbnb im Bunde.. aber will ich das? Ich finde ein hübsches Zimmer mit ausschließlich hervorragenden Bewertungen für 95$ pro Nacht. Also warum nicht mal was Neues probieren? Buchungsanfrage weggeschickt und gleich einen netten E-Mail-Kontakt mit Susan angefangen.
Also werden wir bereits 2 Nächte vorher in Vegas aufschlagen. Deal!

Fazit: Das Monument Valley ist immer wieder magisch!

21.05.2019 oder 10 Jahre später

Ich habe mir sicherheitshalber den Wecker gestellt, damit ich den Sonnenaufgang nur ja nicht verpasse… das ist aber gar nicht nötig. Durch die geöffneten Gardinen blinzele ich immer mal wieder zu den markanten Felsen.. diese Ausicht lohnt jeden Cent!



Im Tal liegt Nebel und die Wolken machen den Himmel nochmal ganz besonders. Durch die folgende Bilderflut müsst Ihr durch... :)


















Nach vielen Fotos nehmen wir den „self-Drive-Loop“ unter die Räder. Trotz der noch frühen Uhrzeit sind schon einige Leute unterwegs. Wir fahren die Strecke zum wiederholten Mal, aber solche riesigen blauen Blütenfelder haben wir noch nie gesehen. Einfach nur.. Ihr ahnt es bereits – magisch :)




















Wie lange halten die die Felsen, wie Mesa Rain God oder Three Sisters wohl noch? Durch Wetter, Wind und Erosion ist schon ganz schön viel „runtergekommen“… aber wir werden es eher nicht mehr erfahren, sondern fahren gemütlich die Strecke ab und staunen wieder über die besondere Atmosphäre.
























Beim Rückweg kaufe ich an einem der Stände noch eine Kette mit ner Schildkröte für ein langes Leben und Heilsteinen. Da kann dann nix mehr schief gehen. Außerdem erstehe ich noch ein Armband mit Juniper Beeren. Auch schön.
Jetzt gibt’s aber erstmal Frühstück. Für die 12$ extra gibt’s am Buffet, alles was man so braucht.. Rührei, Hashbrowns, Pancakes, Toast, Bagels, süsse Mini-Teilchen usw.




Die Zimmerkarten vom The View sind übrigens auch schick..

Nach dem Check-Out geht die Fahrt weiter Richtung Dead Horse Pont State Park. Dort habe ich für 2 Nächte einen Platz auf dem Campground vorgebucht. Zusammenpacken und alles in den Wagen räumen:







Impressionen auf dem Weg:















Wir wandeln auf unserer weiteren Strecke auf unbekannten Wegen durchs Valley of the Gods… wooooow. Superschön die ganze Landschaft. Als wir einen Hügel hochfahren und oben am Scheitelpunkt ankommen, machen wir beide nur „ooooohhh und aaaaaahhhh“.. so ein weiter Blick. Einfach nur Wahnsinn. Es handelt sich beim Valley um BLM-Land, was bedeutet kein Eintritt und zelten wäre auch erlaubt und das auch noch für umme.












Zurück zur „Hauptstrasse“ fahren wir weiter über die 261.. ich hatte vollkommen vergessen, daß die im weiteren Verlauf zum Moki Dugway wird! Ist ja auch auch schon ein paar Jahre her, daß wir das letzte Mal hier entlanggefahren sind.
In vielen Kurven windet sich die gravelroad nach oben.. immer wieder mit beeindruckenden Ausblicken. Und wieder ein Woooow!







Die wilde Fahrt führt vorbei an allerlei Fleckvieh… open range heisst das dann. Gelesen haben wir das schon oft, aber selten das dazugehörige Weidevieh gesehen. Die Kälbchen haben wohl gerade eine Schulung… Mama-Kuh: „und das kleiner Nepomuk ist ein Auto…“ Genauso gucken sie jedenfalls :laugh: :laugh:




Patrick ist es langweilig.. ich habe schon soviel unnützes Wissen aus Reiseführer und Tourplaner rausgehauen, daß quasi keine Buchstaben mehr drin sind. Zum Glück sind es bis Moab nur noch 75 Meilen und ich präferiere als Berieselung auch wieder die guten alten 80s on 8. Da wird lauthals bei „Footloose“, „born in the USA“ und „Summer of 69“ mitgesungen.. und um 16 Uhr kommt..?? Naaa? Rischdisch „Mr. Roboto“.

Es ist schön sonnig während am Horizont die Wolken regelrecht auszulaufen scheinen. Sowas hab ich in Deutschland noch nicht gesehen… oder nicht bewusst drauf geachtet.
Zwischendurch wieder ein „pling“ bei 39°F (4°C).. hmm fahren wir etwa geradewegs auf die Wolkenwand zu?
Bei Hole-in-the-rock geht jeder nochmal aufs Klo...










... bevor wir in dem kleinen Supermarkt in Moab Grillkohle und frisches Brot einkaufen. Auf dem Parkplatz pustet wieder ein ganz schönes Lüftchen und auch ein leichter Regen macht sich unangenehm bemerkbar. Vom Hasen höre ich ein brummelndes „geh davon aus, daß dies das letzte Mal Camping mit mir ist“. Ach herrje, die Laune ist mittlerweile mindestens so unterkühlt, wie die Außentemperaturen :unsure:

Es geht zum Campground des Dead Horse Point SP, wo man erfreulicherweise mit der Reservierung keine Entrance Fee mehr entrichten muss. Es geht aufwärts.. B)

Und es hat auch aufgehört zu regnen. Na bitte, geht doch... Leider liegt unser Zeltplatz etwas ungünstig, denn das Auto muss ein Stück weg geparkt werden. Grundsätzlich kein Problem, wenn die Pumpe für unser Airbed nicht mit dem Zigarettenanzünder vom Auto betrieben werden würde.

Na ja, erstmal Zelt aufbauen.. das geht auch recht fix.




Am Auto dann Luftmatratze aufpusten lassen. Zwischendrin frage ich mal ganz unbedarft „wie soll eigentlich die 1,50m breite Matratze durch den Zelteingang passen?“

Uuuups… nun ja.. wozu hat man einen SUV.. ? Von der anderen Seite liegen als Abgrenzung nur ein paar trockene Äste.. also den Weg etwas freiräumen und verbotenerweise den Wagen heran manövrieren. Das Kabel reicht trotzdem nicht bis zum Zelt heran. Also Heringe wieder raus und das Zelt so heranschieben bzw. drehen, bis es endlich geht.
Das Nachtlager in der Villa Grässini II ist gerichtet. Jetzt erstmal ein Bier. Sogar die Sonne blitzt hinter den Wolken hervor. Aber es ist ziemlich kühl… gerade mal etwas über 50°F (um die 10 Grad°C) und der Feuerring ist auch meilenweit vom Sitzplatz weg, sodaß aufwärmen eher schwierig ist. Aber es wird nicht gemeckert, sondern die Grillkohle mitsamt Verpackung entfacht (das gehört so) und Brot fürs Abendessen geröstet.



Zum Aufwärmen fahren wir noch ein bisschen im Auto rum.. natürlich zum Aussichtspunkt des Dead Horse Point… Woooow… der Blick auf den Colorado ist hier echt wunderschön. Außerdem kommt mir alles so neu vor… Parkplätze, Restrooms, viele Picknickplätze. Hier sind die 20$ Eintritt gut angelegt worden. Ziemlich genau vor 10 Jahren waren wir hier zum letzten Mal.. aber für Nostalgie bleibt nicht viel Zeit..















Es fängt an zu regnen und so fällt Sonnenunterang-Gucken buchstäblich ins Wasser. Patrick klappert vor Kälte regelrecht mit den Zähnen… :ohmy:

Also dann, 3 Pullis, dicke Strümpfe und 2 Hosen anziehen, Zähne im Waschhaus putzen und ab ins „Hotel“.




Meilen 243
Dinner: Bestand aus der Kühltasche
Fazit: Diese Landschaft flasht mich immer wieder und wird das Wetter nochmal besser? 

Tagesvideo: youtu.be/LT41i-id7Jc


22.05.2019 oder geben wir jetzt auf….?

Kalt, kalt, kalt und nochmal kalt… während heftige Regenschauer des nachtens auf unser Heim auf Zeit herniedergingen, hab ich gedanklich Petrus himself vor’s OWG (oberste Wettergericht) gezerrt. Dafür braucht man sicher nen guten Regen- und Wind-Anwalt. Da trifft es sich gut, daß unser Traveldonkey in der Stofftiergewerkschaft ist ;)

Ich habe gefühlt nicht eine Sekunde geschlafen.. beim nächtlichen Gang zur „Getränke-Rückgabe“ haben wir festegestellt, daß unser Zelt nicht nur aussen, sondern auch innen klatschnass ist. Ob jetzt von eindringender Feuchtigkeit, ausdünstendem Schweiss (wo soll der bitteschön herkommen?) oder feuchter Atemluft.. wer weiss das schon.. ich frage mich jedenfalls, ob es jemals wieder trocknet.
Aufstehen will ich aber auch nicht… denn außerhalb vom Schlafsack herrschen gefühlte Minustemperaturen.



Aber gegen 6.30 Uhr krabbeln wir dann doch raus. Hey, im Klo- und Waschhäuschen gibt’s Fußbodenheizung. Wieso haben wir unser Zelt nicht hier aufgeschlagen? Oder sind wenigstens mitsamt Schlafsack hierher gezogen?



Wir beschliessen ob der 6°C Außentemperatur erstmal in einer warmen Location zu frühstücken. In Moab gibt’s ein McCafé, wo es bekanntermaßen auch WiFi gibt.



Ich will mal sehen, wie die Wetteraussichten für die nächsten paar Tage aussehen… oh je… nicht gut, gar nicht gut. Auch für den bereits reservierten Fruita Campground im Capitol Reef sind Schauer und Tageshöchsttemperaturen von 11°C vorhergesagt.
Jetzt reicht’s mir… Regengott, Petrus, Buddha oder wer oder was auch immer… Vegas hat den Kampf gewonnen (obwohl dort aktuell auch bloss um die 20°C herrschen). Ich checke unsere Angebote bei MLife und siehe da, die Herren Metro, Goldwyn und Mayer locken uns mit umsonst-Nächten ins edle Delano. Wer kann dazu schon nein sagen?

Es ist Zeit für Vegas-Mucke… zu Margaritaville von Jimmy Buffet düsen wir Richtung Fisher Towers… wenigstens noch eine Wanderung vor der Stadt der Sünde…
Obwohl wir schon zweimal im Arches waren, hat es uns noch nie zu den Towers verschlagen.. die liegen außerhalb auf BLM-Land und damit, wie schon beim Valley of the gods… kein Eintritt und free camping. Schon die Anfahrt am Fluss vorbei ist sehr nett und als wir am Trailhead ankommen, bin ich sehr beeindruckt!









Wir laufen ca. eine Stunde fast allein durch diese herrliche Landschaft… mit dem aufziehenden Nebel ist es wahrlich magisch. Vor meinem geistigen Auge sehe ich Trolle, Feen und …. Hups, tröpfelt es da etwa? Wir haben eben beschlossen, umzudrehen, weil es bis Vegas noch ein heftiger Ritt ist, als die tiefhängenden Wolken zeigen, was sie können.















Es ist trotz dem Regen mystisch und irgendwie… ja, echt toll… aus Rinnsalen werden Bäche und diese wiederum füllen sich in rasender Geschwindigkeit… von den umliegenden Felsen ergiessen sich wahre Fluten. Jetzt kann ich mir auch vorstellen, wie die gefürchteten „flashfloods“ entstehen. Hagelt es jetzt etwa noch? Das Wetter lässt echt nix aus..





Der kleine Trampelpfad hoch zum Parkplatz ist fast verschwunden und quasi einem Fluss gewichen.. irgendwie schaffen wir es ins Auto. Klatschnass… bis auf die Strümpfe und Unterwäsche. Zum Glück hab ich wenigstens noch ein trockenes Shirt für den Hasen und ein Jeanshemd für mich greifbar. Ok, Utah DAS war mal ein Rausschmeisser!



Aber auch wenn das Ende jetzt etwas abrupt kam, die Fisher Towers sind wahrhaft märchenhaft. Am Ufer kann man campen und im Fluss raften..






Nun muss auch noch unser Zelt abgebaut werden. Hoffentlich regnet es wenigstens auf dem Campground nicht.
Nee, regnen nicht – dort geht gerade ein Gewitter runter. Ich renne zum Zelt, um unsere Habseligkeiten raus zu zerren (Schlafis, Handtasche, Kühltasche), während ich über die Schulter dem Hasen die Schlafsäcke zu werfe *donnerkrach*
Ventil vom Airbed aufmachen *nochmehrRegen*… das Nachtlager rauszerren und im Unterstand die Luft rauspressen..



während Patrick fix die Heringe aus dem Boden zieht. Da hört es schlagartig auf zu regnen, als ob der Wettergott uns doch noch versöhnen will. Das war übrigens unser Nachbar... ich bin ja immer sehr beeindruckt von diesen rollenden Wohnungen..




Das zusammengepackte Zelt ist zwar nicht mehr soooo nass, aber wir haben festgestellt, daß es für uns eindeutig zu klein ist. So hatte ich beim Zusammenpacken verkündet, daß es sicher im Koffer/Auto schimmeln würde und daher beim Müllcontainer landet. Aber Patrick will es auf einmal gar nicht mehr hergeben… wir können es ja in Vegas im Hotelzimmer trocknen, meint der Campinghase. Hat der jetzt Fieber?
Ich schreibe einen netten Zettel, den ich an dem gerade mal zweimal genutzen Teil befestige und lege das ordentlich zusammengelegte Zelt in der Nähe der Waschhäuser ab. Vielleicht braucht einer ja ein Zweit-Zelt.

Die nassen Klamotten breiten wir zum Trocknen im Auto aus.. noch ein Päckchen Lunchables in den Fahrgastraum holen und los geht’s Richtung Sin City.
Das Wetter ist auch auf den ersten Meilen mit allem vertreten… Am Rand liegt noch weisser Graupel, ein Stück weiter scheint die Sonne vom fast wolkenlosen Himmel und in der Ferne sieht man wieder dunkle Wolken.





Die Wetterkapriolen begleiten uns auch noch weiter. Kurz hinter Ausfahrt Kanab schneit und graupelt es sogar heftig.



In Beaver versorgen wir den Kia wieder mit dem flüssigen Lebenssaft und uns selbst mit Vorräten aus der Kühltasche. Wir haben noch soviele Futteralien, daß wir 3 Tage ohne Essen zu gehen auskommen können.
Die Temperaturen unterwegs liegen beständig im unteren Bereich… gerade als denke „man könnte ja noch zum Zion NP“ macht der Kia wieder „pling“ und scheint die Zunge raus zu strecken.
Pünktlich an der Staatsgrenze zu Nevada spielt 80s on 8 Guns’n’roses mit „sweet child o mine“ und seit St. George haben wir wenigstens die 60°F geknackt. Also ca. 15°C.. Impressionen..









In Vegas dann immerhin 18°C.. bewölkt, aber alles egal… jetzt sind wir in „unserer“ Stadt.










Wir fahren im Delano vor und checken in unserer Scenic Suite ein. Ein tolles Teil. Ich mag ja den Duft im MB schon sehr gern, aber im Delano ist alles nochmal ein bisschen edler und exclusiver.






















Beim Einchecken gibt's noch ein "Goodie"... als MLife Member gibt's die Auswahl zwischen einem kostenlosen Besuch im Secret Garden, Shark Reef oder NYNY Achterbahn.. Entertainment ist gesichert:



Wir richten uns kurz im Zimmer ein, was bei uns heißt „Klamotten im ganzen Raum verteilen“ dann duschen und raus in die Nacht.
Jetzt muss es doch erstmal was „anständiges“ zu essen sein. Um 21 Uhr ist die Auswahl nicht mehr ganz so groß. Fleisch? Yep! Ab ins Outback. Die haben jetzt Tablets auf dem Tisch, damit man selbst bestellen kann. Die Karte ist auch ganz anders, als früher. Aber zum Glück gibt’s sowohl das dunkle Brot, als auch „meine“ Aussie Cheese fries noch.





Dafür ist Patricks heißgeliebtes Steak-Special nicht mehr zu bekommen und so ordert er einen schnöden Burger. Eigentlich ist man schon nach den mit Käse überbackenen Fritten pappsatt..
Mit der Tram geht’s zurück und zum Zocken ins Mandalay.. 1 Cocktail geht auch noch und der Wetterbericht verspricht ab dem Wochenende warmes Wetter. Yipppiiieeeehh.





Meilen 555 (davon 476 für die Strecke nach Vegas)

Fazit: Wetterkapriolen verfolgen uns dieses Jahr… die Flucht in wärmere Gefilde ist da quasi zwangsläufig

Das Video zum Tag: youtu.be/hexGdbTzjcE


23.05.2019 oder traurige Nachrichten

Nach „schlaflos in der Villa Grässini“ haben wir im Delano soooooo gut gepennt. Aber wiedenwodennwasdenn? Bewölkung und 14°C? Na gut, dann verklage ich jetzt auch noch die City of Las Vegas und Clark County :P

Sehr traurig bin ich über die Mitteilung aus der Heimat, daß eine Ex-Kollegin mit knapp über 60 ihrem langjährigen Krebsleiden erlegen ist. Und der Hase hat Tränen in den Augen, als er mir berichtet, daß Niki Lauda keine Kommentare mehr sprechen wird, weil er die Formel-1-Rennen ab diesem Tag vom Himmel aus anschauen wird :(

Wir beschliessen den Tag mit einer Joggingrunde zu starten. Es soll bis zum Vegas-Sign gehen… ein Blick auf die medialen Helferlein zeigen, daß dies lediglich etwas mehr als 1 km ist. Also muss noch ein Stück weiter getrabt werden, damit wir wenigstens 5km zusammenbekommen.














Nach der verdienten Dusche geht’s zu unserer traditionellen Frühstückslocation… na? Na? Wer weiß es? Niemand? Bueller? Hach – wer kennt eigentlich noch „Ferris macht blau“?


Also, wer es nicht weiß, muss zur Strafe alle zurückliegenden ca. 19 – 20 Reiseberichte lesen und danach einen Test schreiben.
Es geht natürlich zum Buffet des Main Street Station. Wir sind tatsächlich heute morgen so früh fit, daß es für das Breakfast reicht. Unterwegs wenigstens noch den Baufortschrift vom Resort World festgehalten..



Das wir die Frühstückszeit noch schaffen gibt’s selten. Zum Buffet selbst habe ich mich schon oft und gern ausgelassen. Es ist günstig und gut. Solide Qualität und es hat Zimtschnecken!! Die sind auch wieder besser geworden. Und weil ich auch schon trölfmillionen Fotos davon präsentiert habe, gibt es heute keine :P

Eine Runde zocken mit den Drachen.. ein kleiner Bonus springt raus und ich habe mit meinem 20$ Schein insgesamt fast ne Stunde Spaß, bevor sie im Slot verbrannt sind.
Patrick findet seinen heißgeliebten „Planet Moohla“ und gewinnt…. Dort auch nix.







Hieß es nicht mal, in Downtown sind die Gewinnquoten höher? Nun ja.. aber Spaß macht es trotzdem.

Mit dem Gutschein-Dingens für Platinum Member aus dem Delano könnte man wie erwähnt für umme zu einer der beliebten und berühmten Attraktionen im Mirage, MB, Bellagio oder NYNY.
Ich frage am MLife Desk im MB, wie man für die Einlösung vorgehen muss… kurze Ratlosigkeit und dann heisst es, immer im jeweiligen Casino des Hauses einlösen.. Aha.

So, aber jetzt MUSS ich zum Pool.. hey, wir sind in Vegas… Sonne, Hitze, Wasser und Drinks! Es ist zwar immer noch bewölkt, aber das ignorieren wir gekonnt.

Wenn ich im Delano was zu bemängeln habe, dann der weite Weg zum Pool. Man muss nämlich einmal quer durchs MB und dort zur Pool-Landschaft… dafür kann man dann auch wählen.. Wasserwellen mit Sandstrand, Moorea Beach Club oder eben der kleine Delano-Pool.
Dort lassen wir uns dann nieder.. neben den Wolken will uns der aufkommende Wind den Spaß verderben, aber bange machen gilt nicht… wir bleiben stur eine Weile am Pool und entspannen einfach mal.



Im Zimmer ist die Staubsaugerpilotin am Werk und so sind wir zum Zocken verdammt. Wieder ein bisschen was dem Drachen in den Rachen werfen und am Video Poker Dollars verbrennen. Patrick will pokern, aber der unfreundliche Floorman aus Südostasien lacht und meint „no tournament, just cash game“.

Auch gut, mal sehen, ob das Hauspersonal meiner Beschwerde bezüglich fehlender Slipper, Seife und Body Lotion abgeholfen hat… jaaaa. Klasse! Darauf einen Kaffee aus der – was sonst – Keurig-Kaffeemaschine.



Im TV tun sie kund, daß zum Memorial Day Weekend 330.000 Menschen in der Stadt erwartet werden. Erschwerend kommen die vielen Baustellen auf dem Strip dazu. Das kann ja lustig werden.
Wir lungern einfach ein bisschen auf dem Zimmer rum…



ich kontaktiere mal einen unserer Lieblings-Barkeeper. Santiago hat heute Abend Dienst. Das ist super… so kann man gebührend der Menschen gedenken, die leider schon von uns gegangen sind.

Für die bekanntermassen heftigen Drinks brauchen wir eine gute Grundlage. Immer wieder sind mir in der Vergangenheit die Lobhudeleien über das Ellis Island im allgemeinen und das Steak Special im Besonderen zu Ohren gekommen. Also gut… da sollten wir dann doch auch mal hin.

Erstmal eine Playerscard machen lassen und während wir auf unsere Plätze warten, mache ich aus den 5$ Freeplay 30. Ganz so schnell geht es nicht.. erst müssen 10 Points (also 10$) auf die Karte gespielt werden und dann rückt das System die 5$ raus. Aber soll ich Euch was sagen? Ich mag das Ellis jetzt schon.



Im Fresstempel nimmt Patrick dann das Steak special und ich die Pasta Marinara. Für 30$ inkl. Tip und 2 Bier bin ich ziemlich begeistert. Natürlich darf man hier kein Filet Mignon oder High Class erwarten, aber was ich vom Fleisch probiert habe, war gute, solide Qualität. Meine Nudeln sind auch lecker.



Dann gleich weiter die Slots bespielt… ich weiss schon gar nicht mehr, wie der Automat hieß, aber beim ersten Dreh beschenkt er mich mit einer Bonus-Runde und 49$.. coole Sache. Ein Dreh später rückt er sogar nochmal nen Bonus raus, aber dabei kommen nur 8,50$ rum. Egal, ich bin glücklich und wir haben noch ein bisschen Spaß an einem 3D-Panda ehe wir uns mit unserer guten Grundlage in die Fuel Bar begeben.



Schoki und ein neues Gomez-Trikot wechseln den Besitzer und wir halten wenig später unsere geliebten Mai Tai’s in Händen.





Santi will mit seiner Freundin eine Europa-Reise unternehmen. Wir diskutieren mögliche Ziele.. schwierig wenn man höchstens 2 Wochen Zeit hat und von Amsterdam, Barcelona über Paris bis Berlin alles mögliche „mitnehmen“ will.
Mir wird mal wieder bewusst, daß wir es mit rund 30 Urlaubstagen, plus Feiertagen schon verdammt gut haben.

Zurück im Delano besuchen wir noch die „Skyfall“-Lounge. Die Aussicht ist einfach atemberaubend schön.





Gut gelaunt geht es den langen Weg ;) zurück zu unserem Zimmer..


Fazit: das Delano ist für gut befunden und Daumen-hoch für Ellis Island. Wird wohl eine neue Tradition




24.05.2019 oder zum ersten Mal anders übernachtet

Puh… ich hab ein bisschen Kreislauf…. daß die auch immer schlechte Cocktail-Kirschen in die Drinks machen.. B)

Heute steht der Check-out aus dem Delano an. Aber erstmal eine Runde ins Gym des Mandalay, ehe wir unseren Kram in die Koffer verteilen.
Wie unser Auto steht im Valet? Das hatte ich nicht mehr auf dem Schirm.. Hoffentlich kommt der Valet-Boy jetzt nicht mit einer Bullenkutsche ums Eck…. :laugh: Aber nein, erstmal deponieren wir unsere Hartschalen-Behältnisse noch beim Bell Desk, weil wir zum Pool wollen. Zugang zum Beach Level..




Am Delano-Pool ist außer den Cabanas alles voll. Am Sandstrand des MB sieht es nicht besser aus. Ich erspähe irgendwo im Liegen-Wald eine freie und hechte hin. Als ich sie hinter mir her zerre, läuft mir ein junges Lifeguard-Mädel hinterher… ich immer schneller und sie ebenfalls … laut „Ma’am“ rufend… bestimmt darf man keine Liege entfernen bzw. zu einem anderen Platz tragen :unsure: Endlich hat sie mich eingeholt und nimmt mir das hart erkämpfte Teil aus den Händen.. aber nur, um zu fragen, wo ich sie hin haben will. Das ist ja mal nett… ich weise auf einen Platz im Schatten neben der Palme .. da wäre es nett. Sie bringt sogar noch eine zweite und hat sich damit ein Trinkgeld redlich verdient.



Zum Essen bleiben wir gleich in der Bar am Pool und ich entdecke die ultimativ beste Idee für mich: Pulled Pork, Pommes und Käse drüber… sooo eine Matschepampe und gleichzeitig soooo lecker.






Unser Platz am Strand ist super und wir chillen gemütlich eine Weile.



Irgendwann ist es aber Zeit in unserem Airbnb etwas außerhalb einzuchecken. Im Canyon Chaco Wohngebiet (nahe dem Silverton) ist das Haus von Susan und Kevin. Ich habe es vor ein paar Tagen ja erwähnt.. ausgewählt habe ich es, weil es so unglaublich viele und ausschließlich gute Reviews gab.
Und was soll ich sagen? Es ist wirklich ein bisschen wie heimkommen ins Kinderzimmer… der Kühlschrank ist voll mit Essen und Trinken. Susan hat sogar noch Hühnchen in einem Behältnis für uns vorbereitet… sie sagt ständig „eat, eat, eat“…. Sie bietet mir auch gleich an, meine Wäsche zu waschen. Im Badezimmer ist alles vorhanden von Duschgel, über Body Lotion in verschiedenen Duftrichtungen, sogar ein Glätteisen gibt es.
Unser Zimmer (der Kona-Room) ist sehr hübsch und wir richten uns erstmal ein.





Später geht es nochmal zum Strip. Wir wollen jetzt mal den Gutschein aus dem Delano für eine der Attraktionen nutzen.. ich möchte gern in die Gallery vom Bellagio. Leider wird die z.Zt. umgebaut und ist geschlossen.
Gut, dann noch kurz ein Zöckerchen im Casino.. 40$ erfolglos gespendet.. in DEM Casino haben wir echt noch nie was gewonnen.
Kurz beim Fontänenspiel und im Conservatory vorbeischauen...























Wir machen uns auf zum Outlet am Flughafen.. irgendwie bin ich nicht so recht in Kauflaune.. nur bei Guess nehme ich 1 Kleid und Flip Flops mit. Patrick schlägt mit 2 Hemden zu.
Bei Fossil halte ich Ausschau nach einer Smartwatch.. die Generation 3 gäbe es mit 60% Abschlag. Aber wer will schon den ollen Kram. Die neue Generation kostet 275$. Genausoviel kostet sie in Europa in Euro.. man könnte also ein bisschen was sparen. Ich muss nochmal drüber nachdenken.



Im Walgreens will ich mich mit Cooling Gel gegen meinen Sonnenbrand versorgen. Hab ich mir doch am Beach einen fetten Sonnenbrand eingehandelt. Da ist es fast schon gut, daß es bei Susan keinen Pool gibt und sich meine zarte Haut die nächsten beiden Tage mal erholen kann.



Und weil Susan so viel eingekauft hat, lassen wir uns nicht lumpen und futtern uns einmal quer durch den riesigen Kühlschrank. Unsere Gastgeberin ist offensichtlich ein grosser organic Fan.. Roastbeef und Käse hat sie nicht abgepackt gekauft, sondern frisch aufschneiden lassen. Ich bin ganz begeistert von dem vollelektronischen Toaster, der das Brot ganz sanft rein und rausfährt und sich mit einem zarten Tonsignal bei „fertig“ meldet. Klasse!

Zum Abendprogramm wollen wir ins nahegelegene Silverton. Das mag ich eigentlich sehr gern, aber auch dort waren uns die Slots noch nie so wirklich wohlgesonnen. Auch heute nicht… aber dafür gibt’s nen Bacardi-Coke für Patrick und Chardonnay für mich. Auch gut. Draussen sitzen wir noch ein bisschen an den Fireplaces. Keine Hektik, wie am Strip.. einfach schön.










Wir machen uns auf den Heimweg zu „unserem“ Haus.. ist irgendwie schick, so als Möchtegern-Locals. Zugang zum Haus wird übrigens über einen Zahlencode gewährt.

Airbnb: 95$/Nacht
Mittagessen: 38$ plus Tip
Abendessen: 0 $

Fazit: Mal was Neues wagen, bringt auch neue Einblicke und Erkenntnisse

 

25.05.2019 oder Geister im Tal des Todes

Wir haben bis 9 Uhr bestens geruht… wie daheim
Am Memorial Day Weekend wollen wir uns weder dem Outlet noch dem Trubel am Strip widmen. Das Death Valley haben wir zwar schon zweimal durchfahren, aber als Tagesausflug inkl. der Geisterstadt Rhyolite kommt es uns für den heutigen Samstag gerade recht.
Aber zuerst gibt es lecker Frühstück. Susan hat uns schon Kaffee aufgebrüht. Als wir runterkommen gibt es neben einem netten Smalltalk die Erklärung des Gerätes für das koffeinhaltige Heißgetränk und wieder der Hinweis, daß wir alles, alles essen können und sollen, was der Kühlschrank hergibt.



Auf dem Küchentisch stehen 4-5 Sorten Müsli, dazu ein Obstkorb und eben der Inhalt vom Fridge. Ich trinke Milch im Kaffee und mache den Fehler auch noch Zucker reinzutun. Normale Milch gibt es in Susans Haushalt nicht. Sie kommt aus Hawaii und hat irgendeine Mandelmilch, die es in süss und weniger süss gibt. Muss ich mich erst dran gewöhnen.
Es wird irgendwie doch später, als geplant, bis wir endlich los kommen. Susan zieht sich während wir frühstücken in ihre eigenen Gemächer zurück und lässt uns „in Ruhe“. Echt eine super Gastgeberin. Als wir los ziehen wollen, steht sie aber parat und fragt sie ob wir alles dabei haben… Hut, Wasser, Lunchpaket? Wie eine Mom unsere Susan. Das dargebotene, gefrorene Wasser nehmen wir dann gerne mit.
Los geht's..



Wir fahren über Pahrump… wofür war diese Stadt nochmal bekannt? Rischdisch – nüscht… oder doch.. für Feuerwerksverkauf-Stellen. Machen die hier soviel Himmelsspektakel, das sich die Läden lohnen? Muss ja, soviele wie es hier gibt.



Zum ersten Mal kommen wir über diesen Weg Richtung DV und können deshalb auch mal das Amargosa Opera House bewundern. In einem Beitrag des Deutschlandfunk wurde dieser Ort als einer der kuriosesten des US-Kulturerlebens bezeichnet. Es gibt immer noch ein kleines Motel in dem fast schon geisterhaft anzusehenden Komplex. Ein Café gibt es auch. Aber wir haben ja bestens gefrühstückt.










Im Death Valley hat sich an der ersten Bezahlstation schon eine kleine Schlange gebildet. Wir berappen die 30$ Eintritt und hören ein paar Meter weiter jemanden deutsch reden. Im Urlaub geht es uns oft so, daß wir gar keine Lust haben, mit Landsleuten zu sprechen. Diese Gruppe disqualifiziert sich dann auch schnell selbst. Offensichtlich auch gerade erst kennengelernt, hören wir von einem der Männer „endlich vernünftige Leute..“ zu seiner Partnerin sagen, als sie zum Auto zurück gehen. Ob das jetzt witzig gemeint war oder die Amis ihnen nicht liegen, sei dahin gestellt. Wir gehen jedenfalls weiter, ohne uns zu „outen“.

Weiter geht’s zum Zabriskie Point.. es sind schon sehr viele Menschen unterwegs.



Das tut dem beeindruckenden Ausblick und der Magie des Ortes aber keinen Abbruch. Diese Farben sind großartig und zugleich irgendwie unwirklich. In einem meiner früheren Berichte habe ich es mit Schokolade und Eis verglichen. Hab halt immer Süsshunger..





Am Furnace Creek Visitor Center entdecken wir, daß hier das 3. Geschlecht bereits eigene Restrooms hat. Ganz schön weit hier mitten in der Wüste.



Wir fahren noch zu den Sanddünen… Patrick kommt auf die Idee, die Höhe bzw. Tiefe unter dem Meeresspiegel via Runtastic zu dokumentieren. Witzig! Hier sind wir auf minus 38 Meter.



Weiter geht’s Richtung Rhyolithe.. plötzlich gibt es einen kleinen Regenguss.. und das hier!



Ob das dem elektrischen Tesla den Garaus gemacht hat? Er steht jedenfalls etwas gestrandet mit offenen Flügeltüren am Rand.
In der Geisterstadt laufen wir ein bisschen rum, obwohl es nicht mehr wirklich viel zu sehen gibt. Die Blütezeit hatte Rhyolithe von 1905 bis 1914. Zwischen 1905 bis 1910 lebten hier über 10.000 Menschen. Es gab 3 Eisenbahnlinien, 1 Telegraphenstation, 3 Zeitungen, 50 Goldminen, 3 Krankenhäuser und 53 Saloons (sagt Wiki).
Bereits nach 9 Jahren waren die Goldvorkommen ausgebeutet und 1919 verliess als letztes der Postbeamte die Stadt, nachdem das Postamt geschlossen wurde (klar, war er ja dann arbeitslos).
Ein grosses Gebäude am Ende der Strasse trägt ein Schild „Casino“.. rein kann man leider nicht.. aber als wir den Komplex umrunden, geht meine Phantasie mal wieder mit mir durch… ich kann quasi die lauten Gespräche, Klavier- und Automaten-Gebimmel sowie das schrille Lachen von Frauenstimmen hören.. alles wird schwarz-weiss.. gespentisch.. ich hab direkt eine fette Gänsehaut.































Später lese ich, daß dieses Gebäude in Wirklichkeit der Bahnhof war. Wie langweilig!

Ein Stückchen unterhalb hat sich ein belgisch-polnischer Künstler in den 80ern ausgetobt und sogar eine Weile hier gelebt. Seine „Werke“ kann man heute noch besichtigen. Geister in der Geisterstadt… ist ja irgendwie logisch!





















Zurück ins Death Valley...



geht’s durch diese mal spannende mal extrem langweilige und fast schon einschläfernde Gegend. Es ist fast 17.30 Uhr ehe wir wieder am Visitor Center von Furnace Creek eintreffen. Wir lassen auch diesmal die Wanderung am Golden Canyon und Dantes View ausfallen. Dafür fahren wir noch zum Badwater Basin.





Es ist so viel Betrieb, wie am verkaufsoffenen Sonntag im Möbelhaus. Und die allermeisten laufen tatsächlich ewige Kilometer in den ausgetrockneten See… ein Tribut an das Insta-Zeitalter. Das war vor ein paar Jahren noch nicht so. Da ist man wenige Schritte gelaufen und war recht schnell allein.. heutzutage werden Schilder „übersehen“, die darauf hinweisen, daß man bestimmte Bereiche nicht betreten darf. Boah… da könnte ich mich echt aufregen.

Stattdessen machen wir uns auf den Rückweg.. und da! Wieder ein Regenbogen… nicht so ganz deutlich zu sehen, aber definitiv ein Regenbogen. Der 3. Für diesen Urlaub! Da muss der Topf voll Gold doch irgendwo zu finden sein.



80s on 8 versorgt uns auch heute mit großartiger Musik aus diesem Jahrzehnt, obwohl ich bei der englischsprachigen Version von „Der Kommissar“ nicht textsicher bin.
Die Kilometer von Shoshone (wo die Schoschonen schön wohnen) bis Pahrump ziehen sich wie Kaugummi… wenigstens beschert uns Frau Sonne noch einen glutroten Untergang.



In Pahrump verlangt der KIA nach Sprit.. unnötig zu erwähnen, daß auch hier die ZIP nicht funktioniert. Liegt wahrscheinlich wirklich an der Kreditkarte.
Von aussen hat mir heute morgen schon das Goldtown Casino gut gefallen und ich will ein paar Bilder machen und ein paar Dollar verzocken.





Die Dollar müssen erst dem ATM entrissen werden. Aber es gibt keine Serie.. es gibt nämlich gar nix.. Obenauf blinkt eine rote Lampe und ich frage die daneben arbeitende Lady, ob das Ding überhaupt funzt.. ja ja, geht problemlos.
Hmm.. leider nicht.. auch die herbeigeeilte fast zahnlose Casino-Mitarbeiterin kann uns nicht helfen. Vielleicht eine falsche PIN? Wir sind etwas ratlos und wollen vor allem sichergehen, daß die Abbuchung nicht doch vom Konto erfolgte, obwohl kein Geld floss.
Der Cashier kann die Kartenbewegungen genau nachverfolgen. Erschreckend! Aber in dem Fall auch beruhigend, denn er bestätigt zwar die 3 Versuche, aber daneben ist ersichtlich, daß wir keine Kohle gekriegt haben.
Um 21.30 Uhr sind wir nach über 300 gefahrenen Meilen daheim.. home sweet home.. wir sind hungrig und fallen wie die Heuschrecken über unseren ääähhh Susans Kühlschrank her.. Wohn-/Esszimmer und Küche:








Wir beratschlagen, ob wir nochmal zum Silverstone oder in die Stadt fahren wollen. Eigentlich nichts von beidem. Ich schreibe noch ein bisschen an meinem Bericht, schicke Fotos nachhause, während Patrick sich durch Susans Prime-Netflix-und-was-weiss-ich-Angebot zappt. Wie daheim halt.

Fazit: ein toller Tag im Tal des Todes

Das Video youtu.be/Yg8du1DJWwQ


26.05.2019

Check-out aus unserem süssen Airbnb steht an… erst nutze ich nochmal die Rainshower-Dusche und wir bedienen uns zum Frühstück erneut aus dem riesigen Fundus des Kühlschrankes.
Der Abschied ist dann genauso herzlich, wie der Empfang.



Susan hatte explizit gefragt, wann wir fahren, damit sie sich persönlich verabschieden kann. Dafür bekommt sie unser nur einmal benutztes Airbed und alle sind glücklich.
Alle? Nun, nicht ganz… Patrick ist wegen der Geschichte mit der Kreditkarte von gestern leicht genervt und murmelt ständig „wenn die jetzt gesperrt ist… so ein Sche…ss" *motzmecker*

Wir kaufen noch ein paar Kleinigkeiten im Walmart und bewundern die vielen Memorial-Day-Deko-Sachen..







Wir stopfen auf dem Parkplatz unsere Schlafsäcke in die mitgeführten Vakuum-Bags. Mit der Zigaretten-Anzünder-Pumpe geht im Saug-Modus wenigstens ein bisschen Luft raus und sie können für den Rest des Urlaubs im Koffer ruhen. Bei der Aktion, die wir extra im letzten Eck des Parkplatzes durchführen, werden wir dennoch aus einem Fahrzeug beobachtet :laugh:

Übrigens kaufen auch Lamborghini-Fahrer bzw. Fahrerinnen bei Walmart.



Bei der Bank of America testen wir, ob Patricks Karte wirklich gesperrt ist… ist sie. Also ziehe ich etwas neues Geld und wir machen uns auf dem Weg ins Ballys.
Wir fahren gleich zum Valet, solange wir das als Diamond-Member noch nutzen können. Natürlich checken wir auch standesgemäß in der Diamond Lounge ein.. ;) nur kein Neid in der Schlange der Normalos.. :evil: Ich muss allerdings zunächst meine neue diamantene Plastik-Karte abholen… ich habe über den Wyndham-Match bis Januar 2020 die Vorzüge der Bessergestellten.



Für Patrick hab ich es nicht hingekriegt bzw. den Match bei der Hotelkette irgendwie zu früh gemacht… er ist „nur“ noch Gold… tseeee immer dieser schnöde Pöbel :laugh: ;)

Mit dem 20er und etwas Schoki gibt’s ein kleines Upgrade in eine Parlor Suite. Die ist etwas grösser, als der King Room im letzten Jahr und hat eine Küchen-Ecke incl. Kühlschrank.









Patrick telefoniert gleich mit der Bank… und siehe da, es ist kein Problem die Karte gleich wieder frei zu schalten. Und entgegen seinen Befürchtungen ist auch kein Geld von den gestrigen Abheb-Versuchen im Minus verzeichnet. Hab ich doch gleich gesagt.
Puh.. jetzt aber ins Casino.. der erste Automat erweist sich gleich als Glücksgriff.. Zuerst sahnt Patrick 3 x 62,50$ ab und dann hab ich einen Bonus bei dem ich mir den Jackpot von 160$ kralle.. coole Sache.










Die weiteren Automaten sind nicht so spendabel zu mir.. dafür zieht Patrick der Heidi mal wieder knapp 100$ aus dem Dirndl… das ist kein schlechter Anfang im Ballys.



2 Drinks bekommen wir auch noch…
Die Serie und das selige Grinsen bekommen wenig später aber einen herben Dämpfer.. Kurz nachdem wir im Cromwell ein bisschen erfolglos gezockt haben, fragt der Hase „wo ist eigentlich mein Handy“?
Im Cromwell...



Wir hetzen zurück zu den letzten bespielten Slots… nix… zum Cashier, fragen ob was abgegeben wurde.. nix.
Patrick ist total verzweifelt.. ich überrede ihn erstmal, was zu essen. Pizza beruhigt immer noch am besten.. also zum Foodcourt des Flamingo.



Dort entscheide ich mich um und nehme doch das Orange Chicken bei Pan Asia… mit Chow Mein und Getränk werden 18$ fällig.. das erscheint mir recht heftig.
Aber egal, dem Hasen ist der Appetit vergangen. Ich komme auf die Idee, seine Nummer anzurufen.. direkt geht die Mailbox dran.. also wohl ausgeschaltet. Oh weh… hat es tatsächlich einer gefunden und schon ausgemacht? Der mir Angetraute sieht sein Smartphone mitsamt den wertvollen Bildern, Apps, Kennwörtern undwasweissich jeder heutzutage noch auf dem sprechenden Knochen speichert, für immer verloren, als ich einfach nochmal die Nummer wähle.
Und siehe da, es meldet sich jemand… ich bin natürlich leicht auf Krawall gebürstet und brülle in den Hörer „that“s Patricks phone..“ die Stimme am anderen Ende ist total nett und mein Ton wird sanfter. Es ist der Bartender vom Cromwell. Dort hat tatsächlich jemand das Ding abgegeben.
Also hin … Pete hinter der Theke will vorm Aushändigen noch wissen, was auf dem Sperrbildschirm zu sehen ist… das ist leicht (und zum Glück war es kein peinliches Bild der Autorin)… es sind die seven magic mountains. Wir schieben noch ein Dankeschön-Tip rüber und Pete will uns überreden, auf den Schreck was zu trinken, aber der Hase muss sich erst beruhigen.

Die Koffer sind auch noch beim Bell Desk. Also anrufen und auf die Dinger warten.
Süss… die Turnschuhe wurden ordentlich in Tüten verpackt.. :whistle:



Wohin wollen wir heute zum Essen? Wir haben noch Gutscheine für’s Ellis. Also ab dorthin. Unterwegs sehen wir den Drehort der Serie "Hells Kitchen":



Die Zeit bis zum freien Tisch vertreiben wir uns wohl womit? Klar Zocken… doch weder die Slots, noch Video Poker an der Bar sind uns wohlgesonnen..



..aber dann ist auch schon Essenszeit. Wir nehmen heute beide das Steak Special. Ich wähle allerdings das Reh dazu.. also das altbekannte Kartoffelpü mit Vornamen..
Ich muss zugeben, daß das Fleich nicht so lecker aussieht, wie das von Patrick von vor ein paar Tagen, aber geschmacklich ist es ok. Und obwohl es ein ganz schöner Batzen ist, tatsächlich rosa innen. Und so soll das Ellis Island nach dem Umbau aussehen... Modell innen und aussen die Original-Baustelle:











Am Playerskarten-Automat gucken wir gleich, ob die Karte für weitere Coupons gut ist. Ich habe tatsächlich die Möglichkeit „1 free beer“ zu bekommen. Patrick hat 1000 Punkte und bekommt *trommelwirbel* 1$ Freeplay dafür. Am China-Automaten will er sie gleich verballern und bekommt beim ersten Dreh einen Bonus.. verrückt. Aus dem geschenkten Dollar werden 14.
Wir spielen noch ein bisschen hier und da, aber erst mein Teufelchen, der mir die Woche schon Glück brachte, beschert mir einen kleinen Jackpot von 41$.
Wir laufen zu Fuß zurück ins Ballys und richten uns für den Abend in Downtown. Irgendwie ist das Wetter wieder in windig, kühl und später sogar noch regnerisch umgeschlagen.







Aber das spielt für die Abendplanung nur eine untergeordnete Rolle. Wir sind total vernünftig… wissen wir doch, daß Eric heute Dienst hat und die Cocktails nur so fliessen werden. Also geht es per Lyft und der stillen Lali im sehr aufgeräumten Hyundai irgendwas bis zum Golden Nugget. 10,65$ werden dafür fällig.
In der Fremont ist ob des morgigen Feiertages die sprichwörtliche Hölle los. Auf der Bühne am Golden Gate Hotel spielt mal wieder Spandex Natiooooooooooon.. ich finde die nicht immer gut (im Gegensatz zu Daniel/Spasuite hier im Forum, dem ich auch sogleich ein paar Sehnsuchtsbilder/-videos schicke), aber gerade spielen sie eine schöne Serie von Rock-Klassikern der 80er… Def Leppard, AC/DC und solche Sachen.













Eric ist nach seinem Snowboard-Unfall und 6 Wochen Total-Ausfall wieder am Start und freut sich über sein Trikot mit seinem Namen plus Geburtstag total. Ohne viele Worte stehen gleich 2 Mai-Tai vor uns. Wir rocken natürlich hier ein bisschen mit, ehe wir uns die Strasse weiter runtertreiben lassen.




















Auch auf der unteren Bühne ist richtig gute Musik geboten… ich lasse mich im weiteren Verlauf noch zu einem Foto mit diesen 3 „Schönheiten“ hinreissen. Blöderweise habe ich nur noch 5$-Scheine… durch den Mai Tai bin ich in Spendierlaune und jeder kriegt nen 5er.. ist ja Urlaub..



Nochmal ein bisschen mit dem S10 in grau und Farbe "designen" lassen..

Gezockt wird auch noch ein bisschen… außer einem heftigen Cosmo on the rocks läuft aber nichts.
Noch ein Mai Tai…? Klar..



Der hier liegt ganz still... egal was man macht...:huh:







..unser Eselchen kriegt noch ein Bild mit dem hübschen Mädel vom Golden Gate und mit den peinlichen Möchtegern-Rockstars von Spandex Nation, ehe wir noch einen Abschieds-Mai-Tai trinken… oder geht noch einer?...





27.05.2019 – Memorial Day oder nie wieder Alkohol


Wer kennt ihn nicht? Diesen Satz nach einer durchzechten Nacht… er hämmert gleichsam in meinem Kopf, als ich versuche die verklebten Kullerchen zu öffnen. Auch wenn ich mich nicht mehr erinnere, wie der Hase ein Lyft geordert hat, so habe ich die Fahrt mit Andrea unserer -etwas übergewichtigen, afroamerikanischen– Fahrerin noch sehr gut in Erinnerung. Und auch das kennen wir alle… wenn wir be- oder angetrunken sind, können wir bestens Fremdsprachen… selbst jene, die wir eigentlich überhaupt nicht beherrschen, wie schwäbisch oder so :laugh:

Aber zurück zum heutigen Tag.. also Nachmittag.. denn es wird 12 bis wir vollständig erwachen und noch später, bis wir das Zimmer verlassen. Irgendwas essen wäre gut und was soll das heissen, wir haben kein Aspirin mit?
Wir schleichen Richtung PH und suchen im Walgreens erstmal die schmerzvertreibenden Pillen, ehe wir in der PBR Rockbar Potato Skins futtern…



Mir geht’s nach der Nahrungsaufnahme mitsamt alkoholfreien Getränken wieder prima und ich möchte jetzt endlich den Platinum-Dingsbums-Gutschein einlösen.
Noch ein paar Impressionen vom Strip, frei nach dem Motto „in Vegas darf jeder sein, wer er möchte“.. und einige sind natürlich auch in den Nationalfarben geschmückt..






















Wir beschliessen, dem Secret Garden von Siegfried und Roy im Mirage einen Besuch abzustatten.
Auf dem Weg entzünde ich ein paar Räucherstäbchen am Hindu-Tempel... ihr wisst schon, soviel göttlichen Segen mitnehmen, wie geht!







Und weiter geht's..









Hmmmm… der vanillige Duft wabert uns am Eingang zum Casino entgegen. Ich mag das Mirage mitsamt seinem leicht angestaubten Charme.
Demgegenüber bin ich nicht ganz so begeistert von dieser Mini-Herberge für Meeressäuger und allerlei Dschungelkatzen, aber die sind halt schonmal hier.
Just als wir reinkommen, läuft eine „Trainingssession“ mit den schwulen Haien. Die Sprecherin erzählt uns, daß nur gemacht wird, was die Delphine wollen… ich mag das jetzt mal glauben. Jedenfalls mag ich die grauen Dinger, die immer freundlich aussehen. Hey, ich bin mit „Flipper“ aufgewachsen! Und jetzt alle… wir lieben Flipper, Flipper – Freund aller Kiiiinder… wir lieben ihn, den klugen Delphin…“















Bei den Leoparden, Tigern und Löwen kommt wieder die Frage in mir auf, ob die bloß „ausgestellt“ werden und normal woanders wohnen? Wenn sie immer hier bleiben müssen, sollte ich wirklich mal einen Schmähbrief an die Herren Horn und Fischbacher schreiben.





















Im Mirage gibt’s noch ein erfolgloses kleines Mini-Zöckerchen. Übrigens ist transparent in 2019 extrem in:



Es ist zwar kein wirkliches Pool-Wetter mit Temperaturen um die 21° C, aber wir möchten dennoch dem chlorhaltigen Wasserbecken einen Besuch abstatten. Vorteil des etwas widrigen Wetters: Es ist gar nix los. Sicher gibt es schönere Poolanlagen, aber grundsätzlich reicht das hier auch vollkommen.





Wir waren für den Abend noch mit Santiago samt Freundin verabredet, aber weil letztere länger arbeiten muss und wir schon wieder Hunger haben, vertagen wir das Treffen.
Aber wohin um 21.15 Uhr? Die meisten Restaurants und Buffets schließen um 22 Uhr. Wir laufen durch die Fressmeile des Paris … die dargebotenen Speisen nebst schicken männlichen Bedienungen im Martiados finde ich wirklich ansprechend. Aber der Blick auf die Speisekarte offeriert Pasta für 30$ und das finde ich nun wirklich überzogen.
Wir landen schließlich beim Buffet. Für 31$ pro Nase ist die Auswahl ganz ordentlich und das was ich noch auf die Schnelle verputzen kann, ist auch sehr lecker. Die Location gefällt mir ohnehin schon immer gut. Nicht so kantinenartig, wie andernorts. Die Getränke müssen allerdings in Selbstbedienung abgegriffen werden und natürlich wird nicht mehr im grossen Stil nachgelegt. Nur ein frisches Tablett mit Créme brulée steht herrenlos im Häuschen mit den Desserts. Da es keiner nach draussen in die Auslage befördert, geht einer nach dem anderen rein und schnappt sich eins davon. Ich schleiche zweimal an den Desserts vorbei, ehe ich auch eins nehme. Also zwei..











Wegen der Hetze gibt es nur eine kleine Anzahl an Fotos… besonders witzig finde ich den Versuch des Patissier-Azubi mit den Macarons:



Zurück über den Strip...





















In der Lobby Bar des Ballys lassen wir den Abend gemütlich ausklingen.
Noch eine erfolglose Zockrunde im heimischen Casino und dann um 1 Uhr ab ins Bett.
In der Vegas-Facebook-Gruppe lese ich was von einer Schiesserei in der Fashion Show Mall :unsure:

Fazit: Hangover

Tagesvideo: youtu.be/6RmZjzEJtwk


28.05.2019 oder der typische Vegas-Tag

4 Tage kein Sport.. das geht ja gar nicht.. die vielen BBK (Buffet- und Burger Kalorien) müssen abtrainiert werden. Es ist allerdings schon 9 Uhr und deshalb meiden wir lieber die Massen am Strip und laufen die eher trostlose Koval Lane entlang. Es gibt nicht wirkich was zu sehen… wenn man von dem riesigen Top Golf Klotz und ein paar abgerockten Appartement-Komplexen mal absieht. Aber es gibt keine störenden Ampeln, Rolltreppen oder eben… Menschen.
Diese laufen uns ab der Tropicana auf dem Rückweg vor die geschnürten Joggingschuhe..









Nach der Dusche wollen wir zum Pool.. die Temperaturen sind dafür mittlerweile auch durchaus tauglich. Für den Weg zum Bally-Pool ordern wir uns ein Uber… :laugh: .. der Weg ziiiiiieht sich… also zumindest einen Fresstop im Food Court müssen wir unterwegs einlegen.

Es ist nicht viel los und so können wir – wie es sich für Urlaub gehört – schön entspannen. Es gibt in der Betonwüste allerdings nur wenig bis keine Schattenplätze und so muss ich früher oder später ins unbeheizte Becken gleiten.. immer wieder lustig, welche Verrenkungen man macht, bis man endlich im kühlen Nass ankommt.
Solange die Wolken mitspielen und ein ums andere Mal die gelbe Sau an ihrer ganzen Strahlkraft hindern, ist es recht angenehm, aber wenn Frau Sonne ihre volle Power auspackt, sind es gefühlte 60° und ich fühle mich wie ein Brathähnchen … ähnlich blass bin ich auch.
Um 15 Uhr ist ein Poker Turnier im Ballys, an dem der Hase teilnehmen will. Frisches Bargeld möchte er dafür dem ATM entlocken. Doch wiedennwodennwasdenn.. es sollen 9,99$ Gebühren fällig werden. Puh.. Dann investiere ich doch lieber die 100$, die ich noch mit mir rumtrage als Startgeld in meinen Pokerhasen.

Ich flaniere derweil zu den Miracle Mile Shops, um mich den üblichen Läden zu widmen…










Victoria Secret, Bath and Body Works und noch so allerlei. Aber so richtig fündig werde ich nicht.









.. es gibt wieder "echte" Schallplatten... sogar eine ansehnliche Auswahl bei Urban Outfitters



Auf dem gleichen Weg (durchs Paris) spaziere ich dann auch wieder retour.







Ich sehe Patrick noch am Tisch… es sind laut Anzeige noch 9 von 16 dabei. Also dann bin ich sozusagen zum spielen gezwungen. Der Buddha Slot beschert mir beim ersten Dreh einen Bonus… *rinringklimper* + 35$.



Bei den danach folgenden Dreh’s lacht mich der Dicke nur noch aus.. Also die kläglichen Reste rausgezogen und nebendran bei der Geisha investiert… die will mir auch nichts spendieren. Panda? Nö… auch Heidi & Hannah (wohl eine Weiterentwicklung von Heidi’s Beerhaus… neben der blonden Heidi gibt’s für die Liebhaber von brünetten jetzt auch ne Braunhaarige)… jedenfalls rücken die Ladies auch nix raus.

Wo ist der Hase? Nicht mehr im Poker Room.. dabei hatte ich mich doch extra in Laufnähe plaziert.. und da sehe ich die Nachricht auf meinem Smartphone „raus mit AQ gegen Könige“… oohhh…

Nun denn.. Zeit für einen Cocktail.. noch ein bisschen die Automaten gefüttert, ehe wir uns für Voodoo Steak richten. Die 100$ Celebration Dinner für lau, die mit der diamantenen Karte daher kommen müssen schließlich abgefuttert werden.









Den Tisch hatte ich schon vorher mit dem Hinweis auf unser „Anniversary“ reserviert. Irgendeinen Jahrestag hat man doch immer :whistle:



Das Essen ist gewohnt super. Patrick labt sich am Filet Mignon und ich verputze ein Stück Lamm. Als Appetizer gibt’s vorab eine Cheese & Charcuterie Platte.








Zum Dessert kommt dann auch Kuchen für unser Jubiläum.. happy Anniversary.



Und zum Kaffee noch was Süsses…



Der Bezahlvorgang gestaltet sich dann etwas schwierig.. zunächst sind die 100$ nicht in Abzug gebracht. Wer hat den Fehler gemacht? Ich, die Rezeptionistin (der ich beim Reinkommen gesagt habe, daß Celebration Time ist) oder doch Juan, unser Waiter? Anyway… die neue Rechnung kommt und stimmt. Aufs Zimmer? Ja klar… aber da passt was nicht. Der Name stimmt nicht mit dem auf der Karte überein. Nun gut, es ist meine Karte und das Zimmer läuft auf den Herrn des Hauses… ich will schon zum Zwecke der Abkürzung mit der Kreditkarte zahlen, aber nicht mit der Servicekraft der Lokalität. Der ruft nämlich jetzt im Ballys an und klärt, was zu klären ist. Ich glaube fast, das würde in Deutschland keiner machen.

Schlußendlich ist es kein Problem, das Essen aufs Zimmer schreiben zu lassen und dafür hat sich unser Juan ein ordentliches Trinkgeld verdient.

Auf der Terasse geniessen wir noch den Ausblick.







Zurück im Hotel muss ich erstmal die hohen Schuhe loswerden. Ich glaube, die dürfen dieses Mal hierbleiben.
Durchs Cromwell zocken wir uns erfolglos und schauen bei Santiago in der Fuel Bar vorbei, um die Qualität der neuesten Mai-Tai-Generation zu testen...






..ehe im Bally jeder noch einen Gute-Nacht-20er in die Automaten steckt. Für Patrick gilt, 20 rein 20 raus… bei mir „wie gewonnen, so zerronnen“.



Morgen ziehen wir ins Mandalay Bay.

Fazit: ein typischer Vegas Tag mit den drei grossen P… Pool, Poker, Partygetränke


 29.05.2019 - oder Luxus ist geil..

Heute ist Umzugtstag—es geht zurück zum südlichen Ende des Strip ins Mandalay Bay. Das heisst jetzt dann Koffer packen… bei unserem Chaos gar kein so leichtes Unterfangen. Auf dem Weg zum Wagen gehen wir noch zum Total Rewards Desk, der jetzt Caesars Rewards heißt, vorbei. Mit der Diamond-Karte kommt neben dem 100$ Gutschein für Futter auch ein monatlicher Gutschein für 2 Shows daher. Sehr angenehm ;) Ich würde mir gern die Tenors of Rock anschauen. Die Voucher dafür halte ich kurze Zeit später in Händen.

Jetzt aber zum MLife VIP-Check-In im Mandalay… wenn wir im nächsten Jahr keinen Status mehr haben, werden wir uns wohl oder übel ganz schön umstellen müssen.. aber jetzt wird noch geklotzt statt gekleckert. Die Herrin über die Zimmer upgradet uns vom gebuchten Deluxe Zimmer in eine Mini Suite im 19. Stock… hmpf.. mal schauen. Das Zimmer ist ganz ok, aber der Ausblick..? Äääähm.. Ähnlich wie im Delano nach hinten auf die Baustelle des Raiders-Stadion.

Gehen wir doch erstmal frühstücken.. weil wir das neu eröffnete Eataly im Park MGM noch nicht kennen, spazieren wir dorthin.










Es gefällt mir ausnehmend gut.. an der Kaffeestation ordere ich zwei der koffeinhaltigen Heißgetränke und bin ob der Auswahl an süssen Teilchen einigermassen überfordert. Selbstverständlich kann ich mich an Ende doch entscheiden und wir speisen mit einem Gefühl von „Dolce Vita“ und mit Blick auf einen Fiat 500.





Zurück im MB spähe ich mal, ob mittlerweile ein anderer Mitarbeiter den Check-In übernommen hat. Hat er. Mit 20$ und der Platinum Card auf der Theke erkläre ich wortreich, daß die Mini Suite zwar absolut in Ordnung ist, aber der Ausblick für’n Ar… und außerdem haben wir doch 24. Hochzeitstag und überhaupt..
Der überaus rührige Jim oder John oder wieauchimmer tippt in seinen PC und bietet uns 2 Alternativen… die Moorea Suite mit hunderten von Square Feet und Strip View und und… oder… ab da höre ich gar nicht mehr zu und blicke nur zum Hasen, der schneller mit dem Kopf schneppert, als ich „we’ll take it“ sagen kann. Wegen dem Aufpreis muss er mit dem Manager sprechen… dann los. Wir haben zwar Status, aber DIESE Suite kostet normalerweise mindestens 300$ Aufpreis pro Nacht, nun ja… wir könnten sie für 75$/Nacht kriegen. Woohooo…. Wo müssen wir unterschreiben? Der Schnuckel kriegt Schoki und wir die Zimmerkarte und dann….



Nochmal wohooooooo… Geilomat!.. Der Flur zum Zimmer..



Wir stolzieren durch die Suite, die grösser ist, als unsere Wohnung.. ich kriege mich gar nicht mehr ein und mache Fotos, Videos und nochmal Fotos.. Daheimgebliebene Vegas-Fans werden mit den digitalen Ergüssen „erfreut“… ich will hier nie mehr raus… aber Moment mal.. es fehlt der Alkohol!














Also doch nochmal kurz weg… im Town Square wollte ich noch zu Old Navy und dort finde ich auch einen schicken Sonnenhut für den Pool.. außerdem Sportsachen, kurze Hosen, Polos für den Hasen und Flip Flops für 2,50$.
Im Walmart wechseln Wein, Lunchables und anderes Knabberzeugs den Besitzer…









Des Hasen eigene Strasse ;)