Copyright Bilder und Texte by Romani
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2009 - von Spielern, roten Steinen und Zauberern
MONUMENTALE MOMENTE - MAGIERE UND MONETEN
PROLOG
Eigentlich wollten wir dieses Jahr nicht in den USA Urlaub machen. Oder besser gesagt, wir hatten andere Prioritäten (Renovierungsarbeiten, neue Möbel u.a.m). Aber tief drinnen schlummerte die Sehnsucht und das "Heimweh"...
Und so wurden immer mal wieder die Flug-Suchmaschinen und diverse Airline-Homepages gecheckt. Als dann im März zwei Flüge für knapp 400 Euro auf dem Schirm leuchteten, drückte sich der "buchen"-Button wie von selbst. Durch das Jonglieren mit den Flugdaten waren wir förmlich gezwungen fast vier Wochen Urlaub zu machen
Zum ersten Mal wurden wir Condor untreu und buchten bei DEN Preisen über Delta. Auch zum ersten Mal mit Zwischenlandung, was mir ein bißchen Bauchweh wegen der knappen Umsteigezeit machte. Ach ja, und ebenfalls zum ersten Mal flogen wir nicht von Frankfurt aus, sondern ab Stuttgart. Wow, viele Virgin-Facts
Unsere Reise beginnt in San Francisco und führt über Yosemite N.P., Kings Canyon N.P. und Sequoia N.P. zu einem zunächst kurzen Stopp in Las Vegas. Dann gehts weiter in den Bryce Canyon, zum Capitol Reef N.P., Canyonlands N.P. und Arches N.P. mit Abstechern zum Goblin Valley State Park und Dead Horse Point State Park. Nach Monument Valley, Page und dem Grand Canyon gehts noch zum zocken nach... wohin wohl? Wer uns kennt weiß, daß wir große Vegas-Fans sind. Also gibt's eine wunderschöne Mischung aus Motels/Camping und Luxushotels.
So Ihr Lieben. Jetzt wisst Ihr grob, worauf Ihr Euch einlasst. Alle einsteigen, Türen zu, kaltes Bud aus der Kühlbox nehmen und.... geniessen!!
11. Mai 2009
Um 11 Uhr starten wir von Stuttgart aus Richtung Atlanta. Sogar ich habe endlich die Handgepäck-Regeln durchschaut und muss diesmal nix abgeben. Wahrscheinlich wird das System bald abgeschafft
Nach knapp 10 Stunden erreichen wir Atlanta und ich freue mich schon, daß wir statt der angesetzten 1:40 Stunden Umsteigezeit, jetzt fast 2 Stunden haben. Die sind allerdings auch nötig... Unsere Maschine ist offensichtlich zwar die einzige, die an der Immigration abgefertigt wird, trotzdem dauert es fast ne halbe Stunde, bis wir durch sind. Amüsiert bemerken wir die zahlreichen Japaner mit Mundschutz und Handschuhen. Wohl eine Vorsichtsmaßnahme wegen der grassierenden Schweinegrippe. Patrick will schon einen lauten Nieser loslassen, aber ich kann ihn gerade noch davon abhalten
Wir sausen weiter zum Baggage Claim, duch den Zoll und stehen dann in einer laaaangen Schlange an der erneuten Handgepäck-Kontrolle. Patrick (der Pessimist) sagt beim Anblick der vielen Menschen "kannste vergessen, den Flug verpassen wir". Ich (geborene Optimistin) entgegne "wir verpassen ihn NICHT! Ich schaue mich kurz um und spreche einen Officer an, der ein Stück entfernt Leute durch einen relativ wenig frequentierten Schalter scheucht. Ich labere was von connecting flight und schon müssen wir die Schuhe ausziehen, Rucksack u. Laptop aufs Band und dann endlich Richtung Gate A. Ein Blick auf die Uhr sagt uns, daß wir jetzt sogar noch fast 40 Minuten bis zum Start des Anschlußflugs nach San Francisco haben. Patrick will noch schnell eine rauchen, was im Raucher-Bereich eines Restaurants möglich ist. Bei der Kippe und einer Cola sind wir irgendwie angekommen. Die Bedienungen in der "Brewery" sind so, wie wir es aus USA gewöhnt sind
Die Maschine ist rappelvoll und beim Einsteigen sehen wir, daß die Maschine überbucht ist. Delta offeriert jedem, der einen späteren Flug nehmen möchte 400 Dollar. Nicht schlecht, aber wir wollen lieber gleich weiter. Nach weiteren 15 Minuten sitzen wir in der Maschine. Die nächsten 5 Stunden ziehen sich wie Kaugummi. Ich kann irgendwie keine Haltung mehr finden, die auch nur annähernd bequem ist. Na ja, irgendwann ist auch dieser Flug zu Ende und um kurz nach 19 Uhr landen wir in SFO. Der Weg zum Rental Car Center wird per Air Train bewältigt. Es ist windig und kühl. Na ja, ich wollte ja keine Jacke mitnehmen...
Am Alamo-Schalter verhandeln wir über ein Upgrade von Equinox SUV auf Luxury. Ich bräuchte es nicht, aber der funkelnd rote Lincoln MKX lässt den Hasen strahlen und so fahren wir mit der Kiste vom Hof. Er hat Lederausstattung und bei diesem Ausstattungsmerkmal sehr sinnvoll: Sitzkühlung. Sowas kannte ich vorher nicht.
Einen Namen bekommt er auch direkt: Luxy oder wie Patrick ihn liebevoll nennt: Lackaff'
Wir finden problemlos unser Hotel... nach einer Empfehlung aus dem Forum das Broadway Manor Inn und schlürfen einen Kaffee mit leichtem Clohrwasser-Geschmack. Um 22 Uhr Ortszeit ist Bettruhe angesagt.
Fazit: In Zukunft Zwischenlandungen vermeiden
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12. Mai 2009
Motto dieses Tages: zwei Brücken und ein verschwundenes Auto... aber von vorne:
Wie üblich früh die Augen aufgeschlagen (gegen 6 Uhr), aber im Urlaub soll man es ja langsam angehen lassen und so lungere ich noch bis 7 Uhr im Bett rum, ehe es unter die Dusche geht. Danach gehen wir zu Peter D's direkt im Motel und ordern ein kräftigendes Frühstück. Es gibt special French toast mit cream cheese... puh.. Das, was auf dem Foto aussieht wie eine Eiskugel, ist Butter in Reinform und natürlich kommt noch fett Sirup drauf *schleck*
Auch unser mitreisender Esel bekommt was ab
Ziemlich vollgefuttert gehts Richtung Golden Gate Bridge. Die Sonne lacht von einem blauen Himmel und trotz Wind ist es angenehm warm. Wir parken ein Stück entfernt und laufen an der Bay entlang und am Crissy Field vorbei zu einer der berühmtesten Brücken der Welt. Wow, bisher kannte ich die rote Brücke doch nur aus dem Fernsehen und jetzt knipse ich alle 2 Sekunden ein Foto aus verschiedenen Blickwinkeln. Ich habe bestimmt an die 100 Bilder gemacht
Später fahren wir natürlich noch über die Golden Gate und parken auf der anderen Seite. Ich fotografiere auch hier, wie die Paparazzi am roten Teppich.
Nach einem Spaziergang bis zum ersten Pfosten, zahlen wir auf dem Rückweg die 6$ Brückenzoll und machen uns auf den Weg Richtung Market Street. Wir sind unschlüssig, wo wir parken sollen, weil es nur ein kurzer Stop werden soll. Nach einigem Herumkurven entdecken wir einen freien Parkplatz an einer Parkuhr. Na ja, ich hab nicht mehr sooo viel Kleingeld... die Parkuhr zeigt 10 Minuten an. Hmm, wird schon reichen.. Ihr ahnt sicher, wie die Sache ausgeht? Als wir nach ca. 40 Minuten zurückkommen ist unser Luxy verschwunden! Patrick kriegt einen Panikanfall, weil er zunächst vermutet, daß der Wagen geklaut wurde. Mir ist aber gleich klar, daß die Kiste abgeschleppt wurde. Dabei stand doch auf dem Schild bloß was von "No parking 4am - 6am and 3pm-6pm". Zu allem Überfluß stelle ich noch fest, daß mir die Zimmerschlüssel (Magnetkarten) beim Kramen nach dem Kleingeld offensichtlich aus der Tasche gefallen sind... na ja, ein Unglück kommt selten allein..
Aber zuerst heißt es, den Luxy wiederbekommen. Am Parkuhr-Pfosten ist eine Nummer notiert, die man bei Eintreten eines "ich-glaube-mein-Auto-wurde-abgeschleppt-Falles" anrufen soll. Es läuft nur ein Band und in der belebten Strasse verstehe ich nicht besonders viel. Kurzentschlossen und mittlerweile grenzwertig verzweifelt rufe ich den Notruff 911 an. Die Dame ist sehr nett und als zwischendurch das Gespräch unterbrochen wird, ruft sie mich sogar zurück. Sie erklärt mir, daß wir in der "gelben Zone" (commercial zone) geparkt haben und der Wagen zwei Blocks weiter an der öffentlichen Verwahrstelle steht. Einen 15minütigen Fußweg und 287,10$ später haben wir den Wagen wieder.
Als ich die Schlüssel auch im Auto nicht wiederfinde, wird mir mulmig und ich befürchte, daß eine der "dunklen Gestalten" mittlerweile zu unserem Hotel gefahren ist und den Laptop, die zurückgelassenen Kreditkarten, unsere Papiere und was-weiß-ich-noch mitgenommen hat... blanke Panik spricht aus meinem Blick! Ich rufe im Hotel an, damit die irgendwas unternehmen sollen. Die Angestellte kann meine Angst gar nicht verstehen, denn schließlich wüsste doch keiner unsere Zimmer-Nr. Tja, normalerweise nicht, aber wenn man die Schlüssel mitsamt dem kleinen Papiertütchen incl. Room-Nr. verloren hat....?!
Kaum sind wir in der Nähe des Hotels, springe ich aus dem Wagen und renne zum Office, damit man mir eine neue Key-Card fertigt. Ich sause ins Zimmer, reiße die Schublade mit dem Laptop auf und.... nichts! Der Hase hat es in der Schublade darunter deponiert. Pffff... noch alles da!
Erleichtert fahren wir zum Pier 39. Wir schlendern rum, knipsen die Seelöwen
und machen uns dann auf den Weg zur Alcatraz-Tour um 16 Uhr.
Leider war die Abend-Tour bereits ne Woche vorher ausgebucht. Die Tour mit Audio-Guide ist sehr interessant und beeindruckend. Ich wusste gar nicht, daß die Indianer Alcatraz zwei Jahre lang besetzt hatten... wieder was gelernt.
Stellenweise ist die Atmosphäre ziemlich bedrückend und man hat förmlich das Klappern des Blechgeschirrs an die Gitterstäbe im Ohr.
Blick auf die Bay Bridge
und die Skyline von San Francisco
Um 18:10 Uhr gehts zurück. Wir beschließen unser Abendesssen im Hard Rock Café einzunehmen. Dafür gibts vom Parkhaus 2 Stunden freies Parken.
Wir futtern Burger mit Pommes und trinken das obligatorische Bud. Über die Abschlepp-Aktion können wir fast schon wieder lachen. Obwohl das verlorene Geld schon schmerzt. Muss es eben in Vegas wieder reingeholt werden
Nach dem Essen fahren wir nochmal zur Golden Gate Bridge, weil ich sie gern nochmal mit Beleuchtung knipsen will. Leider ist das mit der Digi-Cam ohne Stativ ein ziemlich schwieriges Unterfangen.
Im Hotel angekommen fallen wir wieder total müde ins Bett.
Fazit: Golden Gate, Alcatraz und einmal Abschleppen. Die Aufregungen für diesen Urlaub reichen!
13. Mai 2009
Um 5 Uhr wach geworden... och nöööh, ich kann doch noch nicht aufstehen, hab schließlich Urlaub. Also noch ne Stunde im Bett rumgequält und dann ab unter die Dusche und erneut ins Peter D's. Heute gibts die Frühstücks-Combo Nr. 1. Das sind drei Pfannkuchen (die wir noch mit Blaubeeren verfeinern lassen) und Rühreier mit Speck. Ziemlich ungewöhnlich finde ich, daß diese süss/salzige Kombi in den USA meistens auf einem Teller serviert wird. Da ich die Pfannkuchen mit Sirup tränke, muss ich halt das Rührei zuerst aufessen
Die heutige Tagesplanung sieht vor, daß wir uns zu Fuß aufmachen. Das vermindert die Gefahr des Abgeschleppt-Werdens Wir laufen also die Broadway Ave runter bis zur Powell Street. Puh.. anstregend!
In Chinatown laufen wir die Stockton und Grant Avenue durch. Es ist erst 9 Uhr morgens und wir kommen uns als Touris zwischen den ganzen relativ kleinen, rumwuselnden Asiaten selbst ziemlich exotisch vor. Irgendwie hab' ich das Gefühl, jeder starrt uns an. Na ja, ich war noch nie ein Fan von asiatischem Style und beim Chinesen ist bei meinen gebratenen Nudeln wahrscheinlich die Sojasauce die exotischste Zutat. Demgegenüber gibt es hier Dinge zu bestaunen, von denen ich nicht mal wissen will, was es ist. Die Pekingenten mitsamt um den Hals geschlungen Köpfen finde ich besonders eklig. Aber es ist eben auch interessant sowas mal zu sehen.
Dann in die andere Richtung zur wohl meistfotografiertesten Strasse in San Francisco, der Lombard Street.
Cable Car-fahren ist ein Must. Für 5 $ fahren wir ein paar Stationen in der vollbesetzten Bahn mit. Wie ich es im TV gesehen habe, springe ich an "unserer" geplanten Ausstiegs-Station vom Wagen und beschere dem Bremser damit fast einen Herzinfarkt und verliere zudem den Hasen, der mit meiner Spontan-Aktion nicht gerechnet hat. Na ja, die nächste Station ist nicht weit und so kommt mir Patrick kurze Zeit später lachend entgegen. Zum Wassereinkauf stoppen wir kurz am nahegelegenen Walmart. Im Hotel dann Postkarten schreiben, E-Mails checken und ein bißchen ruhen. Für den Nachmittag ziehen wir wieder mit dem Luxy los.
Zuerst fahren wir an der City Hall vorbei
Dann geht's zum Alamo Square. Wir kurven rum und ich springe immer mal wieder aus dem Wagen, um Fotos zu machen.
Patrick bleibt derweil immer im Auto (Abschlepp-Trauma).
Langsam wär es an der Zeit, mal wieder was zu Essen. Wir parken(!) auf einem öffentlichen Parkplatz, ziehen vorschriftsmäßig einen Parkschein und schlendern dann an der Wharf entlang. Gegessen wird schließlich im "Boudin". Dort kann man draußen sitzen und wir genießen unser Sandwich, Pizza und kalte Getränke. Sehr lecker! Im Boudin kann man zuschauen, wie Brot (knusprig!) und sonstiges Gebäck hergestellt wird. Der angeschlossene Laden bietet allerlei kulinarische Köstlichkeiten.
http://www.boudinbakery.com/at-the-wharf
Insgesamt Prädikat "emfpehlenswert"! Nach einem kurzen Stop im 7Eleven, um Bier für den abend zu kaufen, fahren wir die Broadway Ave Richtung Motel. Sah die Strasse am Morgen noch relativ harmlos und leer aus, gehen hier am Abend die Lichter der "Gentleman's Clubs" an
Ganz stilecht schauen wir später das Basketballspiel zwischen den Dallas Mavericks und Denver Nuggets mit kaltem Bud und Crackern. Leider verlieren die Mavs.
Fazit: San Francisco ist ein Dorf. Hat man einmal den Straßenplan kapiert, ist es relativ einfach. Und die Strassen von San Francisco sind schön, aber anstregend.
14. Mai 2009
Nach einem erneuten Frühstück bei Peter D's - ich konnte der Frühstücks-Combo von gestern nicht widerstehen - machen wir uns gegen 8:30 Uhr auf den Weg Richtung Yosemite.Der Weg führt uns durch Obsbaum-Felder und entlang der Strasse kann man überall frisches Obst kaufen. Irgendwann muss auch unser schicker Luxy mit Benzin-Nachschub versorgt werden. In einem kleinen Dorf... nein eher zwei verlassen wirkenden Häusern und einem General Store sehen wir also leicht aufgeregt unseren ersten Tank-"Abenteuer" entgegen. Aber es klappt erstaunlicherweise ohne Probleme und so betanken wir unseren Wagen ohne einen Menschen gesehen zu haben. Nach Chinese Camp wird die Landschaft waldreicher und gefällt mir immer besser. Durch ein Feuer sieht das Tal fast unwirklich aus.
Wir halten am Big Oak Overlook und mir fällt sofort der Geruch nach Wald und den vielen Pinien auf. Toll!
Dann erscheint mit den Cascade Falls der erste Wasserfall. Sehr beeindruckend.
Entlang der Tunnel hat man immer wieder atemberaubende Blicke auf die Yosemite Falls und den Bridalvail Fall, sowie Halfdome.
Wir fahren mit zahlreichen Fotostopps bis zum Yosemite Valley und kaufen erstmal was zu futtern. Im Rücken die Yosemite Falls und im Angesicht zweier wachsamer Squirrels essen wir unsere Sandwiches.
Danach laufen wir den Rundwanderweg zu den Lower/Upper Yosemite Falls. Mit 740 Metern Gesamthöhe ist er der höchste Wasserfall der USA und der fünfthöchste der Welt. Je näher man dem Wasserfall kommt, desto mehr sinkt die Temperatur und man kann schon viele Meter vorher die Gischt spüren. Unmittelbar neben den Falls ist es dann, wie bei einem Sturm. Der Wind weht die Gischt zur Brücke und es ist irgendwie unheimlich.
Auf dem weiteren Weg kommt mir der Park fast ein bißchen märchenhaft vor, ähnlich, wie der Zion N.P.. Das Licht der Sonne wird durch das dichte Blätterdach gefiltert und der kleine Bach, in dem umgestürzte Bäume liegen, spiegelt ebendieses Licht wider.
Einfach nur schön und irgendwie erwarte ich auch hier Trolle oder Elfen hinter dem nächsten Baum. Und dann ist es doch wieder "nur" ein Squirrel.
Gegen 16:30 Uhr beschließen wir, uns auf den Weg zum Hotel zu machen. Eigentlich sah der Plan vor, daß wir von San Francisco quasi auf der "Durchreise" den Yosemite abklappern, um dann abends das Hotel zu beziehen und am nähsten Tag weiterzufahren. Jetzt haben wir uns aber bereits den halben Tag hier aufgehalten und ich will unbedingt noch zum Glacier Point, Mirror Lake und zum Bridalvail Fall. Das Hotel liegt in Oakhurst. Ich habe zwar die 30 Meilen Entfernung zum Yosemite N.P. wahrgenommen, aber die Fahrtzeit von fast einer Stunde, aufgrund des Tempolimits und der kurvenreichen Strecke, aber total unterschätzt. Na ja, egal... müssen wir eben morgen doch wieder her. Wer an dieser Stelle unsere erste (angekündigte) Zelt-Übernachtung vermisst, dem sei gesagt, daß diverse Bären-Berichte incl. Videos die Mama's, Freunde und nicht zuletzt den Hasen etwas eingeschüchtert haben und dazu führten, daß wir hier ein "festes" Domizil wählten. In Oakhurst decken wir uns an der Tanke mit Getränken, Knabberzeug usw. ein. Der Check-Inn im Best Western Yosemite Gateway erweist sich als äußerst schweigsam. Ich habe noch nie eine Weg-Beschreibung zum Zimmer lediglich mit einem Markierstift auf dem Plan - ohne ein einziges Wort - erlebt. Also taubstumm war der Mann nicht, denn ein "enjoy your stay" entwischte doch noch seinen Lippen. Auf dem Weg nach draußen, sage ich zu Patrick "kein Freund großer Worte" und wir lachen uns schlapp.
Das Motel ist sehr schön gelegen und auf dem zimmereigenen Balkon beschließen wir diesen Tag bei kaltem Bier.
Fazit des Tages: Yosemite hätte ich mir nicht so beeindruckend vorgestellt. Ganz anders, als die "roten Steine" weiter östlich.
gefahrene Meilen 258
Best Western Oakhurst Yosemite Gateway 85 $
15. Mai 2009
In Oakhurst suchen wir eine Frühstückslocation und eeeendlich entdecken wir einen Starbuck's. So wechseln natürlich unverzüglich zwei grande latte mit Blueberry-Muffins den Besitzer *hmmmm*
Wir machen uns auf den Weg Richtung Glacier Point. Die Strasse windet sich immer höher und höher... und dann liegt doch tatsächlich rechts und links noch Schnee! Ich kann's kaum glauben. Aber der Tioga Pass ist ja auch noch geschlossen, wie mir später am Tag ein netter Ranger erklärt.
Auf 7000ft dann ein atemberaubender Blick über das Yosemite Valley. Beim Anblick der herabstürzenden Wasserfälle
bekomme ich ne Gänsehaut.
Ein Stück weiter trohnt Half Dome und in der Ferne sehen wir die Yosemite Falls neben denen wir gestern noch gestanden haben. Die Sonne lacht von einem wolkenlosen blauen Himmel. Wahrlich majestätisch dieser Anblick.
Es ist etwa 11 Uhr und ich möchte noch sooo gern den Bridalvail Fall von nahem sehen. Also fahren wir wieder in den Park hinein. Zwischendurch entdecke ich unter den zahllosen Pinien jede Menge Zapfen und nötige den Hasen zu einem kurzen Zwischenstopp, bei dem ich rasch ca. 7 - 8 der 30cm hohen Pinienzapfen einsammle. Patrick fragt natürlich gleich, wie ich die noch in den Koffer bekommen möchte... pffffffff. Ist doch für mich kein Problem. Den vielen mitlesenden Männern unter Euch sei gesagt, daß man solche Zapfen wunderbar für die Weihnachtsdekoration verwenden kann
Aber ich schweife ab... Der Parkplatz am Wasserfall ist schon total belegt und langsam weiß ich, was in manchen Reiseberichten oder verschiedentlich als Hinweis zu lesen war, wenn vom "total überfüllten Yosemite N.P." die Rede war. Na ja, ein Stück weiter kann man an der Straße parken. Wir laufen die paar Meter Richtung Bridalvail Fall und man hört das Wasserrauschen bereits von weitem.
Auch hier merkt man - sogar noch viel deutlicher als gestern bei den Yosemite Falls - die Gischt. Durch die Bäume kann man sie auch schon sehen.
Die Leute, die uns entgegenkommen, sind ziemlich nass und ich ziehe lieber schonmal die Kapuze meiner Weste über. Da rauscht auch schon das Wasser über den asphaltierten Weg, sodaß mit einem Schlag meine Schuhe durchnässt sind und auch meine Strümpfe bei jedem Schritt quietschen.
Aber es kommt noch "besser". Die sprühende Gischt wird - je näher man dem Viewpoint kommt - zu einem regelrechten Regenschauer. Ein Abenteuer der besonderen Art. Zum Schutze unserer Digi-Cam haben wir hier auf Bilder verzichtet. Aber es war wirklich ganz große Klasse. Absolut beeindruckend, dieses Gefühl "mittendrin statt nur dabei"... tja und halt triefnass. Sogar unser Donkey hat in der Tasche nasse Ohren bekommen.
Ich habe irgendwo gelesen, daß die Wasserfälle das meiste Wasser im Mai - zur Zeit der Schneeschmelze - führen und im Sommer nur noch ein Rinnsal bleibt oder gar nix mehr runterkommt. Das können wir uns in dem Moment beim besten Willen nicht vorstellen
Nach diesem Erlebnis muss ich erstmal was essen und im Wagen wird ne halbe Packung Cracker vertilgt. Wir fahren die Strasse weiter und in der Nähe von El Capitan,
entdeckt Patrick einen Tesla Roadster. Ein Elektroauto, das in Kalifornien gebaut wird (Kostenpunkt 150.000 - ob $ oder € weiß ich gerade nicht mehr genau). Wir warten bis der Wagen losfährt, denn man hört fast nix... bloß ein Surren, wie von einer Nähmaschine und eine Beschleunigung!
Ich möchte noch zum Mirror Lake und wir fahren Richtung Trailhead Parkplatz. Aber der ist total überfüllt. Hmm, ich habe die glorreiche Idee den Shuttle zu nehmen. Diese Idee stellt sich im nachhinein als wenig glorreich und noch weniger zeitsparend raus. Vom Parkplatz am Yosemite Village bis zur Haltestelle 17, wo der kurze Trail beginnt, vergeht im Bus fast ne Stunde. Na ja, wir sind ja im Urlaub und nicht auf der Flucht. Die Wanderung zum Mirror Lake ist easy. Es gibt einen breiten, asphaltierten Weg. Man kann allerdings auch durch den Wald laufen, hier warnt allerdings ein Schild davor, daß der Weg wohl wegen "falling rocks" teilweise gesperrt ist.
Ich bin schon total gespannt auf den See und male mir schon einen riesigen, klaren Gebirgs-See mit spiegelnden Bergen aus. Entsprechend enttäuscht bin ich von dem Tümpel, in dem ich zunächst nix spiegelndes entdecken kann. Na ja, sooo ganz übel war's nicht und ein paar nette Fotos hab ich doch noch gemacht.
Jetzt ist es fast 15 Uhr und wir haben nach dem kleinen Blaubeer-Muffin und den paar Crackern natürlich Hunger. Also decken wir uns im Village mit Brötchen, Wurst, Käse und Tomaten ein und futtern - mal wieder unter den wachsamen Augen der Squirrels - unsere selbstgezimmerten Sandwiches auf der Terasse des Shops. Anders als bei anderen Touris beobachtet, bekommen die süssen Eichhörnchen von uns aber nix ab. Da bin ich eisern!
Wie am Anfang schon angekündigt frage ich - mit wenig Hoffnung - im Visitor Center wegen der Öffnung des Tioga Passes nach. Es wäre eigentlich schon für dieses Wochenende geplant gewesen, meint der nette, ältere Ranger, der mir gerade mal bis Brusthöhe reicht . Aber durch einen Sturm zwei Wochen zuvor, würde wohl der Pass erst nächste Woche geöffnet. Schade. Na ja, dann müssen wir wirklich Plan B in Angriff nehmen. Wir machen uns also auf in Richtung Kings Canyon/Sequoia N.P. Für heute habe ich nix vorgebucht. Wir werden schon was finden... Wir fahren, bis es langsam beginnt, dämmerig zu werden (ca. 19:15 Uhr).. kein Motel weit und breit. Wir sind im Kings Canyon N.P. angekommen...
und ich sehe ein Schild "Azalea Campground". Der wurde mir doch hier im Forum empfohlen! Also hin. Blöderweise waren wir noch nicht im Walmart und haben lediglich die absolute Camping-Grundausstattung in Form eines Zeltes, eines Schlafsackes und zweier sogenannter selbstaufblasender Luftmatrazen. Diese Teile entpuppen sich bei näherem Hinsehen aber lediglich als bissl bessere Isomatten. Na ja egal, es bleibt keine Wahl und für 18$ übernachtet man auf einem sehr schön mitten im Wald gelegenen Platz. Beim Anblick des "Bären-Schutz-Schrankes" muss ich dann grinsen. Hätten wir gestern auch im Yosemite zelten können, wenn's hier auch Bären gibt.
Die letzten beiden Bud genießen wir mit gerösteten Erdnüssen unterm Sternenhimmel.
gefahrene Meilen: 232
Azalea CG: 18 $
Fazit: Wasserfälle sind einfach nur geil.
Regeln zum Campen:
- Zelt nie an einen (auch nur leichten) Abhang stellen
- selbst die größte Liebe braucht mehr als einen Schlafsack
16. Mai 2009
Erstaunlicherweise haben wir doch einige Stunden geschlafen, wenn auch die "Luftmatrazen" erwartungsgemäß eher das Gefühl von "auf-dem-Boden-liegen" vermittelt haben und gegen 1 Uhr Jugendliche "einfielen", die das Zelt-aufbauen lautstark kommentierten und dazu ebenso lautstark Musik hörten. Wir haben unseren Schlafsack (blöderweise einer mit Kopfteil) umgedreht, sodaß wir eng aneinandergekuschelt beide was von dem Teil haben. Auf der Isomatte bin ich allerdings langsam nach unten gerutscht (leichte Hanglage eben) und stosse so irgendwann mit meinen Füßen gegen die Zeltwand *aaarghhh* Gegen 6 Uhr krabbele ich aus dem Zelt und recke mich erstmal genüsslich. Allen Widrigkeiten zum Trotz hab' ich weder Rückenschmerzen, noch fühle ich mich irgendwie "zerschlagen" von der vergangenen Nacht.
Das größte Problem vom Hasen ist "wo gibt's Kaffee?" Ich habe weiter vorne an der Strasse einen General Store gesehen, der aber um 7 Uhr morgens noch nicht geöffnet ist. Also die Karte vom National Park gecheckt und da entdecke ich, daß 8 Meilen weiter in Hume Lake eine Tanke ist... also hin. Nun ja, das Örtchen am See ist sehr schön und richtig bilderbuchmäßig, aber die "Tankstelle" besteht aus zwei Zapfsäulen und auch sonst sieht es hier eher verlassen aus. Aber hey, ein kleiner Snack-Shop hat geöffnet und hier zapfen wir 2 Kaffee aus den Warmhalte-Kannen. Leider gibts noch nichts zu futtern. Der Angestellte wartet wohl auf die Lieferung und verlangt noch nicht mal was für das (hoffentlich) koffeinhaltige Heißgetränk. Wo gibts heut denn noch was für umsonst? Klasse! Wir fahren zurück zum Campground und somit besteht unser Frühstück aus ein paar Schokokeksen, einem Apfel und dem geschenkten Kaffee.
Ich freu mich jetzt schon auf heut abend in Las Vegas und was "anständiges" zu essen
Im King's Canyon N.P. fahren wir zunächst zum General Grant Tree. Hier stehen einige Sequoia's und wir sind schwer beeindruckt.
Dann fahren wir weiter Richtung Sequoia N.P.
Wir wollen noch zum General Sherman Tree. Nicht der höchste Mammutbaum, aber der mit dem größten Durchmesser. Die Krone ist tot, deshalb wächst er nur noch im Umfang. Ich bin fasziniert davon, was diese Bäume schon alles erlebt haben und wieviele vom Feuer "gezeichnet" sind. Einige sind innen hohl und ausgebrannt und wachsen doch immer weiter. Am Parkplatz machen wir eine kurze Trinkpause. Die Wanderung ist zwar nicht sonderlich weit, aber auf einer Höhe von 7000ft. ist der Aufstieg schon anstrengend. Plötzlich ruft jemand hinter uns "Bears!!" und ich denke zunächst "..ja, nee is' klar" und dann sehen wir sie...
Ein Schwarz- und ein Braunbär spazieren gemächlich über den Parkplatz und posieren sogar für das Publikum. Ein Mann, der ohnehin nur 10m entfernt ist, geht noch näher ran, um ein gutes Foto zu bekommen. Würde ich mich nicht trauen. Auch wenn sie niedlich aussehen, bleiben es doch wilde Tiere.
Hach, jetzt hatten wir also doch noch unser "Bär"-Erlebnis, wo wir gestern noch davon gesprochen hatten, daß die einzigen wilden Tiere, die wir bislang gesehen haben, die Squirrels sind
Es ist 11 Uhr und unser Tagesziel ist Las Vegas.... also let's go! Doch halt - auf dem Weg aus dem Park raus plötzlich eine Menschentraube am Straßenrand... etwa nochmal Bären..? Und dann kommt das ultimative Highlight! Ich bekomme gerade beim Schreiben nochmal ne Gänsehaut. Eine Bären-Mama mitsamt ihren Kleinen ist da auf einer Lichtung zu bewundern. Die beiden spielen, tollen herum und sind so süüüüß. Einer stellt sich auf und schaut die Menschenmenge mit den klickenden und surrenden Geräten fragend an.
Aber jetzt wirklich raus aus dem Nationalpark
und weiter Richtung Vegas. Die Strecke nach Visalia zieht sich in unzähligen Serpentinen den Berg runter.. puh, da wird einem glatt schlecht. Weiter geht's über Bakersfield und Barstow nach Vegas. Für heute hab ich das "Silverton" vorgebucht. Es ist Wochenende und die Striphotels damit horrend teuer. Außerdem fand ich das Silverton schon 2006 mit dem angeschlossenen Outdoor-Shop irgendwie urig und sehr schön. Gegen 19:10 Uhr sind wir vor Ort. Das Thermometer zeigt 93°F... es ist heiß! Schade, daß wir den Pool wegen eines Konzerts nicht nutzen können. So ziehen wir uns um, und gehen gleich zum Essen. Das Silverton offeriert heute ein Seafood-Buffet und nachdem geklärt ist, daß es für Patrick auch "normale" Sachen und vor allem natürlich Fleisch gibt, stürzen wir uns ans Buffet. Im Preis von 21,95$ ist Wein (rot, weiß, rosé nach Wahl) incl. und das nutze ich gleich mal aus. Der kalifornische Merlot ist wirklich klasse, wenn auch viel zu kalt. Ich futtere mich durch Garnelen in Kokospanade, Muscheln, Lachs und anderes Meeresgetier, während sich Patrick an New York Sirloin, Prime Rib und Pizza schadlos hält. Nach einem Kaffee und den obligatorischen zwei Gängen zum Dessert-Buffet (hier liebe ich die mit Schokolade überzogenen Erdbeeren) machen wir uns auf Richtung Strip. Bereits bei der Anfahrt über die Tropicana Ave fallen uns die vielen Polizei-Wagen auf. Am Vegas-Sign kommt dann traditionell "unsere" CD mit der vielleicht etwas ungewöhnlichen Mischung von Guns'n'roses "Paradise City", Bryan Adams "summer of 69", Nickelback "Rockstar" und "sweet home Alabama" (wie passend), um nur einige zu nennen in den Player.
Ein paar kleine Impressionen:
In der Stadt selbst sind dann zahllose äußerst sexy gekleidete junge Mädels und ebenso aufgestylte Jungs unterwegs. Ja is' denn heut schon Spring-Break? Wir waren ja schon öfter samstags in der Stadt, aber DAS Menschenaufkommen schlägt alles. Leider sind viele ziemlich "abgefüllt" und auch nicht mehr so sicher auf ihren Highheels unterwegs. Wir parken im Mirage, zocken noch ein bißchen und laufen über den Strip. Gegen 1 Uhr fahren wir zurück... morgen geht es schließlich zeitig weiter.
Fazit des Tages: Die besten Dinge kommen manchmal, wenn man schon nicht mehr damit rechnet
gefahrene Meilen 475
Silverton Hotel 99 $
17. Mai 2009
Im Silverton haben wir richtig klasse und auch mal ziemlich lange geschlafen (8:30 Uhr). Wie in Vegas üblich halt
Nach der Dusche die ersten Bilder runtergeladen, das Internet für 8,95$ genutzt und Mails gecheckt. Danach werden die Sachen so in den Koffern verstaut, daß wir heute nur noch den "Kleinen" brauchen.
Es ist Sonntag und die meisten Hotel-Buffets bieten Brunch an. Wir beschließen im "Orleans" zu essen... ich hab noch einen 2für1-Coupon.
Der Brunch kostet so 16$ und das Essen im Orleans ist gewohnt gut. Es gibt eine Pasta-/Pizza-Ecke, mexikanische und asiatische Spezialitäten und die üblichen amerikanischen Sachen. Dazu natürlich noch viele süsse Sachen. Die Dessert- und Kuchenecke im Orleans ist wirklich riesig und so schlagen wir uns den Bauch voll.
Anschließend gehts zum Walmart am Charleston Blvd, um noch das notwendige Camping-Equipement (Schlafsack, Luftmatraze, Kühlbox....) einzukaufen. Außerdem wandern noch Bier, Wasser, diverse Süßigkeiten, Knabbereien und Obst mit in den Einkaufswagen. Schließlich machen wir uns - 138$ leichter - auf den Weg Richtung Bryce Canyon.
Ein kurzer Stopp bei den Indianern des Travel Shop nahe Valley of Fire, um günstig Kippen zu kaufen und den Luxy mit Sprit zu versorgen. Weiter auf die I15 und ich fühle mich irgendwie an den Streifen "Auf dem Highway ist die Hölle los" erinnert. Diese kerzengeraden Strecken sind für mich total typisch USA (obwohl es sowas sicher noch öfter auf der Welt gibt).
Ich finde mal wieder die Stelle beeindruckend, an der man förmlich in die Berge "reinfährt". Wir nehmen ab Cedar City die SR 14. Die Strecke sind wir bereits im Januar 2008 gefahren und es ist interessant zu sehen, wie die Landschaft jetzt im Frühsommer aussieht.
Das Cedar Breaks NM
Auch hier liegt unterwegs noch ein bißchen Schnee und die Strasse zum Cedar Breaks NM ist noch gesperrt.
Der höchste Punkt (Zion Overlook) liegt ja auch auf 9900ft. Beim Aussteigen wird mir in meinem Rock und den Flip-Flops, die ich in der morgendlichen Hitze von Vegas angezogen hatte, doch mächtig kalt.In Long Valley Jct. wechseln wir auf die 89 und landen schließlich im BW Ruby's Inn. Dort gibts kein freies Zimmer mehr. Hoppla und das mitten in der Woche...? Na ja, gegenüber in der Bryce View Lodge ist noch was frei und auf nachfragen, gibts die AAA-Rate und das Zimmer kostet 77$. Wir futtern das gekaufte Baguette mit Wurst, Käse und Tomaten und checken noch schnell im Internet die Zeit für den Sunrise. Blöderweise kann man nirgends genau den Bryce Canyon eingeben und so lande ich auf der Seite des wissenschaftlichen Instituts der USA. Die geben den Sonnenaufgang mit 5:18 Uhr an. Der Hase (der nach der Begegnung mit den Bären jetzt von mir nur noch mit "Bärsche" betitelt wird) ist natürlich bedient, weil er im Urlaub so früh aufstehen muss, aber ich bin unerbittlich und stelle den Wecker auf 4:30 Uhr. Ab ins Bett!
Fazit: Interessant verschiedene Gegenden zu unterschiedlichen Jahreszeiten zu besuchen
gefahrene Meilen: 276
Bryce View Lodge: 77 $
18. Mai 2009
Um 4:30 Uhr krabbele ich aus den Federn *gääääähn* Mein Bärschi ist nur am meckern. Aber Punkt 5:15 Uhr sitzen wir am Sunrise Point... und wundern uns, daß sonst niemand da ist. Am Horizont wird es langsam hell, dennoch dauert es fast noch 45 Minuten, ehe die Sonne wirklich aufgeht. Nicht mal auf ein astronomisches Institut ist mehr Verlass. Skandal! Aber immerhin ist es nicht so frostig, wie im Januar und der Anblick entschädigt mal wieder für alle Mühen.
Gegen 9:30 Uhr brechen wir auf, nachdem ich im Post Office endlich die Postkarten aus San Francisco an die Daheimgebliebenen "losgeworden" bin. Vom Bryce geht's Richtung Escalante. Als wir das Grand Staircase Escalante National Monument erreichen, gibt unser mittlerweile via USB angeschlossener MP3-Player gerade Bon Jovi mit "Blaze of Glory" wider. Sehr passend! Mit einer fetten Gänsehaut fahren wir weiter. Immer wieder bieten sich phantastische Ausblicke auf bizzare Sandsteinfelsen in verschiedenen Farben. Besonders ein helles creme herrscht vor, aber auch das allseits beleibte rot. Allerdings anders als im Bryce - dort ist es mehr orange. Zwischendurch geniesse ich einfach die Landschaft und lasse die Kamera bewusst mal ruhen - anders als bei unserem ersten Südwest-Aufenthalt.
Zwischen Torrey und Boulder erreichen wir wieder über 9000ft. Hier liegt allerdings kein Schnee mehr, wie am Glacier Point.
Unterwegs liegt doch glatt ein Präriedog auf der Strasse und sonnt sich, aber ehe ich noch den Fotoapparat gezückt habe, ist er schon weg. Im Capitol Reef National Park angekommen,
fahren wir zunächst zum Fruita Campground. Gute Entscheidung, denn kaum eine Stunde später ist der CG voll belegt.
Der Campground liegt sehr schön zwischen Obstbäumen und mit unserem neu erworbenen Equipment wirkt zelten gar nicht mehr so abschreckend Wir haben im Walmart ein tolles Airbed erstanden (mit batteriebetriebener Pumpe) und ich entdecke, daß noch zwei aufblasbare Kissen dabei sind. Toll!
Wir stecken die Platzgebühr von 10 $ in den Umschlag und machen uns auf den Weg ins Visitor-Center, um Infomaterial zu besorgen.
Anschließend geht's zuerst nach Torrey, um Grillgut, Eis für die Kühlbox und andere Kleinigkeiten zu erstehen.
Danach wollen wir den Scenic Drive abfahren, der direkt am Fruita Campground beginnt.
Für diesen Weg fällt mir einfach nur ein Wort ein: Geil! Tiefrote, orange, bisweilen rosé und beige-farbene steil abfallende Felswände, die sich mit weichem Gestein abwechseln. Überall am Fusse der Felsen sieht man herausgebrochene Stücke und ich frage mich, wie es hier wohl in einigen hundert Jahren aussehen wird, wenn die Erosion immer weiter an dem Gestein "nagt".
Chimney Rock:
Als wir den Grand Wash erreichen, kommt das Spielkind in Patrick zum Tragen und wir fahren in wildem Drift über die dirt road.
Wir fahren den Scenic Drive noch bis Ende und dort noch eine gravel road (Capitol Gorge).
Egyptian Temple:
Zurück am Campground schaut uns eine Herde grasender Rehe (oder was auch immer) entgegen.
Ich studiere den Plan mit den Wanderwegen und suche einen leichten Trail aus, der ebenfalls direkt am CG beginnt. Der Fremont River Trail führt - wie der Name schon sagt - direkt am Ufer des Fremont River entlang an Obstbäumen vorbei. Leider wächst gerade kein Obst, denn in den Plantagen darf man nach Herzenslust Früchte futtern und zahlt nur, wenn man was mitnimmt. Auf einer Pferdekoppel tummeln sich Murmeltiere. Leider sind sie aber zu weit weg, um ein ordentliches Foto hinzukriegen. Außerdem sind sie eher kamerascheu und rennen direkt zu ihrem Bau. Nach einer halben Meile wird der Weg steil und recht anstrengend.
Ich hab natürlich kein Wasser mit und Patrick's Asthma tut sein übriges. Dieser Weg war kein leichter... und wir geben auf. Wir verschnaufen kurz an zwei Felsen, die aussehen wie Fernsehsessel und gehen dann zurück.
Am Zeltplatz angekommen, gibts ein erstes BBQ mit Würstchen und getoasteten Brötchen, sowie viiiiel Ketchup. Alles ein bißchen improvisiert, denn wir haben keine Teller. Aber es schmeckt trotzdem
Dazu gibts natürlich eiskaltes Bud.
Zum Sonnenuntergang wollen wir zum Goosenecks Point und wie der Name schon sagt zum Sunset Point. Leider hat es sich zugezogen und so wird es nix mit Sunset. Dafür ist der Blick vom Goosenecks Point mehr als beeindruckend.
Später genießen wir die Ruhe und einen herrlichen Sternenhimmel bei Kerzenlicht. Im Fruita GC "wohnen" übrigens auch Fledermäuse, die nach der Dämmerung zahlreich umherflattern.
Fazit: Campen kann doch sooo schön sein
gefahrene Meilen 168
Fruita Campground 10$
19. Mai 2009
In unserem Luxus-Airbed schlafen wir bestens bis gegen 8 Uhr. Der Himmel zeigt sich leider etwas bewölkt.. Hoffentlich hat uns das gute Wetter der letzten Tage jetzt nicht verlassen..?! Wir futtern unsere restlichen Muffins und wollen anschließend das nahegelegene Clifford Farmhouse besichtigen. Dort gibts im angeschlossenen Store frisch gekochten Kaffee Der Tag ist gerettet.
Das Farmhouse gibt einen netten Einblick in das Leben der Siedler, die sich hier niedergelassen hatten. Neben dem Kaffee probieren wir im Laden noch selbstgebackenen Kuchen, Brot und verschiedene Aufstrichsorten, die man natürlich auch käuflich erwerben kann.
Gegen 9 Uhr packen wir unsere Sachen. Erstaunlicherweise geht das mittlerweile trotz Camping-Anfängertum auch schon ganz fix. Wir fahren die SR 24 weiter Richtung Osten. Am Petrglyph-Viewpoint stoppen wir und schauen uns ganz fasziniert die Zeichnungen der Indianer an.
Am nächsten Stopp wollen wir den Trail zur Hickman Bridge nehmen. Der ca. 1 Meile lange Weg ist in der Karte als "moderate" angegeben. Das sollte uns eigentlich zu denken geben, nach der "easy"-Angabe für den Fremont River Trail gestern
Sei's drum... wir laufen los und zunächst geht es stetig bergauf und ich sage zu Patrick "jetzt weiß ich, wie sich ein Cowboy gefühlt haben muss, wenn er sein Pferd zurücklassen musste und ohne Wasser zu Fuß zur nächsten Trading Post unterwegs war.." Wir stimmen fast zeitgleich die Zeile "I'm a cowboy" aus Bon Jovi's "wanted" an
Ich finde so eine Meile während der Autofahrt nicht lange, aber dieser Trail zieht sich irgendwie. Als wir dann endlich die Naturbrücke erreichen, ist es aber ein absolut toller Anblick.
Übrigens, hier sehe ich überall in den Bäumen solche "Spinnen- oder Webnester".
Nach über einer Stunde sind wir wieder beim Luxy und fahren weiter. Der östliche Teil des Parks ist mehr grau- und ockerfarben. Außerdem türmen sich hier große Haufen Schotter rund um bereits von der Erosion zerstörte Felsen. Damit ist wohl meine gestrige Frage nach der Zukunft der Felsriesen beantwortet.
Von der SR 24 machen wir noch einen Abstecher ins Goblin Valley. Hier lässt sich auch wieder die Sonne blicken und es ist mächtig warm. Die "Gnome" sind einfach süss und sehen mal aus, wie Pilze oder riesige Sahne-Tuffs.
Wir fahren weiter und erreichen gegen halb vier das Gebiet des Dead Horse Point State Park. Die Wolken haben sich verdichtet und wir "spielen" wieder das Optimisten/Pessimisten-Spiel: Patrick: da hinten -genau, wo wir hinfahren- regnet es. Ich: Quatsch, bis wir hin kommen, ist es längst wieder trocken. Leider soll ich diesmal Unrecht behalten. Die wolkenverhangene Gegend sieht dennoch sehr beeindruckend aus.
Ich habe im Dead Horse Point State Park Campground einen Platz reserviert. Aber ein Zelt im Regen aufbauen? Lieber nicht... wir beschließen erstmal nach Moab zu fahren, um Grillgut, Bier, Eis usw. einzukaufen und hoffen, daß das Wetter besser wird. Wir schlendern durch den Supermarkt und decken uns mit Fleischspiessen, Brot, Süßkram für's Frühstück, Plastiktellern und einem Grundstock an Gewürzen ein. An den Kassen ist ziemlich viel los und so steuere ich zielsicher auf die Self-Check-Out-Kassen zu. Der Hase schwitzt mal wieder Blut und Wasser mit mir... Der Scanner ist nämlich ziemlich empfindlich. Bloß nicht die Ware statt drüberzuziehen drauflegen und schon gar nicht die Tüten am Selbst-Einpack-Tisch einfach runternehmen. Nach dreimaligem Alarm, incl. anrückender Service-Kraft sind die Einkäufe bezahlt und ich sage augenzwinkernd zum Hasen "war doch gar nicht so schlimm - oder?" Wenn Blicke töten könnten
Nach einem kurzen Auftanken des Luxy fahren wir zurück zum Campground. Es hat aufgehört zu regnen, aber die herannahenden Wolken verheißen nichts Gutes. Wir bauen rasch das Zelt auf und legen wegen des heftigen Windes noch schwere Steine auf die Heringe.
Ich bin gerade mit den Isomatten ins Zelt gekrabbelt, als der Sturm losbricht. Dort bleibe ich dann auch mal zunächst für 10 Minuten. Wahnsinn, wie sich die Zeltstangen im Wind verbiegen. Nach einer Viertelstunde lässt der Regen nach
und wir komplettieren "unser Werk".
Anschließend gehts noch zum Dead Horse Point. Der Ausblick ist - sorry für das wieder verwendete Wort - atemberaubend. Ich habe vorher die Legende über diesen Platz gesehen und irgendwie bilde ich mir ständig ein, Pferde-Wiehern zu hören. In meinem Reiseführer steht, die Indianer hätten wilde Mustangs hierher getrieben, um die Besten rauszusuchen und zu zähmen. Auf dem Felsvorsprung gab es für die Tiere kein Entkommen. Allerdings lese ich auf dem Schild am Viewpoint, daß die Legende besagt, Cowboys hätten hier ein Corral gebaut, in das die Pferde hineingetrieben wurden. Dann wurden die Besten rausgesucht und die "unbrauchbaren" ließen sie an dem wasserlosen Ort zurück und die armen Viecher verdursteten im Angesicht des unter ihnen fließenden Colorado River. Schreckliche Geschichte... Mir gefällt die Indianer-Story eindeutig besser.
Die Sonne kämpft sich gegen Abend doch noch durch die Wolken und wir haben einen schönen - wenn auch wolkigen - Sonnenuntergang.
Dann ist es an der Zeit den Grill anzuschmeißen und unsere Spiesse zu braten. So endet der Abend mit lecker Essen und kaltem Bier.
Fazit: Der Dead Horse Point CG ist wunderschön gelegen und irgendwie denke ich in der Gegend die ganze Zeit, daß eine Postkutsche oder Planwagen vorbeikommen müssten.
gefahrene Meilen: 251
Dead Horse Point State Park: 48$ (prepaid
20. Mai 2009
Puh... um 8 Uhr ist es schon ziemlich warm in unserem Zelt. Das heißt aber auch, daß wir strahlenden Sonnenschein haben
Leider gibts auch im schönsten Campground keine Duschen und so versuche ich vergebens meine langen Haare unter den kleinen Wasserhähnen am Waschbecken zu waschen. Na ja, sie sehen hinterher genauso aus wie vorher. Zum Glück habe ich ja Kopftücher und Kappen mit
Nach unserem Frühstück mit Apfeltaschen aus dem Supermarkt (aber ohne Kaffee) fahren wir zum Canyonlands Nationalpark, der nur 16 Meilen entfernt liegt.
Überall -wie auch schon vorher- fallen uns die vielen Radfahrer auf, die zum Teil bis hinter die Ohren bepackt sind. Für mich wär das nix, aber ich finde es ziemlich bewundernswert.
Wir halten zuerst am Island in the sky-Visitor Center des dreigeteilten Parks. Gleich dahinter geht's zum Shafer Trail Overlook. Über diese Schotterpiste wurde in den 50er Jahren das Uran aus den Minen rund um Moab mit LKW's abtransportiert. Ich schaue Patrick fragend an, aber er verzichtet darauf den Luxy über den Shafer Trail zu jagen.
Romani am Bad-Hair-Day:
Also gehts zunächst zm Mesa Arch. Diesmal denke ich sogar daran, ne Flasche Wasser mitzunehmen Ein relativ kurzer und auch nur mäßig anstrengender Weg führt zu diesem Arch, der tolle Ausblicke und schöne Fotomöglichkeiten bietet.
Allerdings sind auch viele andere Touristen vor Ort, was Fotos "nur" vom Arch ein bisschen schwierig macht. Einer besonders mutiger (oder vielleicht auch nur blöder) junger Mann balanciert sogar auf dem Mesa Arch herum.
Als nächstes schauen wir uns Upheaval Dome an. Die graue Masse im Inneren stellt einen merkwürdigen Kontrast zu den roten Außenwänden dar. Über die Entstehung dieses Gebiets sind sich die Experten uneins. Einige sind der Meinung, ein Meteoriteneinschlag hat den Krater verursacht, andere sehen ein urzeitliches Meer als Ursache. Für mich sieht es einfach aus, als hätte hier jemand ne große Ladung Beton hingekippt
Nach einem Abstecher zum Green River Overlook fahren wir zum Grand View Point Overlook. An diesem Punkt sieht es fast unwirklich aus. Ja und natürlich auch wieder atemberaubend Das glatte Plateau und die plötzlich steil abfallenden Canyon-Wände sehen aus, als hätte jemand mit einem Bagger was begonnen und wäre nicht fertig geworden..
Es ist früher Nachmittag und irgendwie sind wir plötzlich total müde. Im Zelt ist es zwar total heiß, aber wir sind so erschöpft, daß wir fast ne Stunde schlafen.
Danach gibts erstmal was zu futtern. Ich probiere den gestern gekauften Brotaufstrich: Philadelphia Cracker Spreads Cream Cheese with cheddar + roasted red pepper *hmmmmmm* Mein neues, amerikanisches Lieblings-Zeugs. Voll lecker. Danach noch einen Obstsalat und dann sind wir - hoffentlich - gerüstet für den 3 Meilen-Hike zum Delicate Arch.
Mittlerweile sind wieder mehr Wolken unterwegs, aber wir hoffen, daß die Sonne es bis zum Sunset nochmal schafft. Wir machen uns also auf zum Arches NP. Vorbei geht es am Balanced Rock
Als wir am Parkplatz ankommen, sind bereits Menschenmassen zum Arch unterwegs. Natürlich sind auch die Plätze alle belegt. So parken wir einfach an der Strasse (wie nach uns noch einige andere). Wir laufen bei knapp 30 Grad los und beim Weg über die Slickrocks ist der Hase abwechselnd am keuchen, schimpfen oder still vor sich hin leiden.
Letztendlich finde ich den Trail nicht sooo schlimm. Allerdings stelle ich mir den schattenlosen Trail im Sommer ziemlich mörderisch vor. Wir brauchen ne knappe Stunde und oben angekommen sitzen schon viele Leute auf den besten Plätzen.
Wir machen die obligatorischen Fotos und warten... Wir beobachten zwei Raben, die anscheinend gar keine Scheu vor den Menschen haben und lachen über die Bemerkungen von den Rängen, wenn mal wieder jemand unter dem Arch für Fotos posiert. Dann erschallen "jump"-Rufe
Leider schiebt sich kurz vor Sonnenuntergang eine dicke Wolke vor die Sonne, sodaß wir keinen tiefroten Arch erleben, aber auch so war es ein tolles Erlebnis.
Im Halbdunkel gehen wir die Strecke zurück. Durch die fehlende Sonne und den aufkommenden Wind wird es schnell kühl und ich bin froh, daß ich einen Schal zum drin-einwickeln dabei habe.
Gegen 22 Uhr sind wir wieder am CG und beschließen den Abend ein weiteres Mal bei Bier und Knabberzeug.
gefahrene Meilen: 145 Meilen
Fazit: Auch Raben können Models sein
21. Mai 2009
Nach einer total ruhigen Nacht in diesem idyllischen Campground krabbeln wir erst gegen 8:30 Uhr aus dem Zelt. Zum Frühstück wieder mal Muffins und Apfeltaschen aus dem Supermarkt.
Ich schaffe es an diesem Morgen tatsächlich mir die Haare unter diesen "push"-Wasserhähnen zu waschen. Es ist zwar total umständlich, aber danach gehts mir besser. Wenn es überhaupt was am zelten zu meckern gibt, dann wären das die fehlenden Duschen und das nächtliche latschen zum Klohäuschen... was bei weniger Bier allerdings vermeidbar wäre
Das Wetter ist irgendwie noch unentschlossen. Ein paar Wolken verdecken die LaSal-Mountains, die wir gestern noch völlig klar sehen konnten. Wir packen unser Zeug zusammen, was wirklich mit immer Routine und damit recht zügig vonstatten geht und fahren zuerst nach Moab, damit wenigstens dieser Tag mal wieder mit einem Kaffee beginnt.
Die Kühlbox muss auch wieder mit Eis befüllt werden und wir kaufen vorsorglich Brot und allerlei Kleinigkeiten, damit wir nicht Gefahr laufen, zu verhungern.
Dann gehts nochmal in den Arches NP. Wir wollen noch zum Landscape Arch.
Das Wetter ist mittlerweile richtig unangenehm. Zwar ist es noch sonnig, aber durch ein aufziehendes Gewitter total schwül. Der Trail zum Landscape ist aber total eben und leicht zu laufen. Am Wegesrand blühen Kakteen und ich hab auch Wasser dabei
Der Landscape Arch hat eine Gesamtgrösse von über 100m und bei einer Stärke von nur 2 m sieht er total filigran aus. Eine Infotafel zeigt ein Foto, das ein Besucher genau in dem Moment aufgenommen hat, als am 1.9.1991 ein großes Stück aus diesem Arch rausbrach. Gigantisch!
Wir fahren noch die Viewpoints des Delicate Arch (lower Viewpoint), Fiery Furnace und Panorama Point ab. Zum großartigen rumlaufen fehlt uns heute einfach die Energie. Das Wetter tut sein übriges.
Wir machen uns gegen 14:30 Uhr auf Richung Monument Valley. Mir ist ein wenig unwohl, weil wir hier nix vorresierviert haben. Na ja, zur Not könnten wir auch im Luxy schlafen. Wenn ich mir den Kofferraum anschaue, frage ich mich allerdings wohin dann mit dem ganzen Zeug. Sieht ja schon fast aus, wie ne Zweitwohnung
Nachdem wir den Wilson Arch passiert haben, fängt es so richtig an zu regnen. Und als wir in Monticello tanken, ist es merklich kühler geworden. Zum Glück lässt zumindest der Regen ein paar Meilen weiter schon wieder nach.
Und dann taucht im Dunst der tiefhängenden Wolken zum ersten Mal das Monument Valley vor uns auf. Atemberaubend! Wirklich ein grandioser Anblick.
Ich schaue mich dauernd um, weil ich denke, daß eine Horde Indianer auf ihren Mustangs jeden Moment um die Ecke biegen muss. Aber die sitzen mittlerweile in verbeulten Pick-ups und sind inzwischen fett geworden
Mexican Hat lädt nicht wirklich zum Verweilen ein und so fahren wir auf der Suche nach einem Hotel weiter am Monument Valley vorbei nach Kayenta. Auch nicht der Burner, aber das ortsansässige Best Western macht einen ordentlichen Eindruck. Nach vier Tagen ohne Dusche, wollen wir einfach wieder fließend heiß' Wasser geniessen und mieten uns für 116$ plux Tax dort ein.
Dann aber zurück zum Monument Valley. Der Himmel zieht sich langsam zu, aber wir haben die Hoffnung, daß es doch noch was wird mit einem orangeroten Sunset.
Aber irgendwie sind uns dieses Jahr die Sonnenuntergangs-Götter nicht hold... Wir fahren den total ausgewaschenen Scenic Drive ab und genießen den Anblick der bizarren Felsformationen.
Three Sisters:
Ich bin ein bißchen entsetzt, als ich sehe, daß sich über dies Holperstrecke mit den tiefen Schlaglöchern auch Mustangs - diesmal meine ich das Auto - tummeln. Patrick meint bloß "passt doch"
Kurz hinter Rain God Mesa ändert sich die Szenerie. Zuerst sieht es aus, wie Regen, aber es ist ein Sandsturm.
Irgendwie sieht das alles sehr bedrohlich aus und ich traue mich kaum auszusteigen. Allerdings ist es gleichzeitig auch faszinierend und beschert mir ein - wie ich finde - geniales Foto. Aufgenommen am Artist's Point. Dort steige ich kurz aus dem Auto aus und fühle mich, als hätte jemand einen Sandstrahler auf mich gerichtet.
Bei den weiteren Bildern aus dem Auto geht schon fast die Scheibe nicht mehr hoch. Am neuen Visitor Center steigen wir nochmal aus, um die Handschuhfelsen im veränderten Licht zu knipsen. Der Sturm ist jetzt in vollem Gange und es fängt auch an zu regnen.
Wir sind froh, jetzt kein Zelt mehr aufbauen zu müssen und fahren zum Hotel. Dort geniesse ich eine ausgiebige Dusche, als plötzlich das Licht ausgeht. Ich brülle nach dem Hasen, in der Annahme, daß der besonders witzig sein wollte. Aber nein, das ganze Viertel liegt durch den Sturm im Dunkeln. Als - mittlerweile - erfahrene Camper finden wir noch Kerzen im Rucksack und sitzen so nicht total im Dunkeln. Gegen Mitternacht werden wir vom angehenden Licht und TV nochmal geweckt.
gefahrene Meilen: 308
Best Western Kayenta: 116$ plus Tax
Fazit: Sand kann faszinierender sein, als Sonne
22. Mai 2009
Gegen 8 Uhr erwacht und gleich nochmal eine laaaange, heisse Dusche genossen. Da es im Best Western freien Internet-Zugang gibt, werden mal wieder Mails gecheckt. Vom Breakfast-Buffet nehmen wir Kaffee und Muffins mit aufs Zimmer, weil - wie eigentlich immer im Best Western - die Sitzplätze eher knapp bemessen sind. Auch die Kühlbox gibt noch einige süsse Teilchen her
Gegen 9:30 Uhr geht's los Richtung Page, wo ich gerade noch schnell einen Zeltplatz am Lake Powell reserviert habe. Immer noch hängen dunkle Wolken am Himmel und die Strasse geht mal wieder scheinbar endlos geradeaus. Wieder fühle ich mich, wie in irgendeinem Film... endlose Steppen und es fehlen nur noch die Bisons oder wenigstens Wigwams und schwelende Lagerfeuer.
Der Regen scheint uns zu verfolgen. Unterwegs regnet es stellenweise so stark, daß man kaum noch was sehen kann. Als wir an der Abzweigung zum Antelope Canyon vorbeikommen, sehen wir schon die Schilder, daß wegen flash flood geschlossen ist. Oh je.. und hier wollen wir campen? In Page sind die Strassen überschwemmt von rotem Sand und teilweise sogar weggespült.
Wir beschliessen erstmal eine Walmart-Shopping-Tour zu machen. Als wir rauskommen, regnet es immer noch. Wieder spielen wir das Optimisten-Pessimisten-Spiel. Ich sehe die blauen Lücken in den dunklen Wolken und wir fahren doch Richtung Whaweap Marina. Der Hase meint gleich "das hat sich eingeregnet". Nun ja, selbst ich muss einsehen, daß es immer stärker schüttet und im Regen ein Zelt aufstellen? Nee, das muss nicht sein. Von der Brücke am Glen Canyon Dam kann man sehen mit welcher Kraft das Wasser rausschiesst.
Also zurück nach Page, um ein freies Motel-Zimmer zu suchen. Das gestaltet sich allerdings am Freitag des Memorial-Day-Weekends schwierig. Ach ja, im Lake Powell Resort hätten sie für knapp 200$ noch was frei gehabt...
Gegenüber vom Safeway gibts ein kleines Motel (Rodeway Inn). Sogar in dem leicht abgewohnten Etablissement kostet die Übernachtung 98$. Aber wir sind froh, überhaupt noch ein Zimmer zu bekommen und vertreiben uns die Zeit zum Check Inn gegenüber im Safeway bei Starbuck's. Bei einem improvisierten Picknick im Auto hören wir den Wetterbericht, der auch für die nächsten Tage keine Besserung verspricht. Hm, das heißt dann wohl keine Antelope-Tour und auch die Pläne für White Pocket oder CBS fliessen mit den Regengüssen davon.
Aber wenigstens den Horseshoe Bend wollen wir nochmal sehen. Trotz des relativ schlechten Wetters ist der Parkplatz voll. Der Sand ist nass und auf der Seite hinunter Richtung Horseshoe ist auch einiges runtergespült. Der Colorado hat durch den Regen einen relativ hohen Wasserstand und statt grün - wie wir ihn aus 2006 kennen - ist es eine braune Brühe. Es fängt wieder an zu tröpfeln und so fahren wir zum Motel.
Ich musste mal wieder bis zum Rand krabbeln und dem Hasen einen Fast-Herzinfarkt bescheren
Ich will den Wetterbericht für den nächsten Tag im Grand Canyon checken. Dort wollten wir eigentlich auch den Sunset sehen, aber die Vorhersage wartet lediglich mit Wolken, Regen und für den Nachmittag sogar mit Gewittern auf. Also.. was tun? Wir überlegen kurzfristig gleich nach Las Vegas zu fahren, aber der Memorial-Day-Samstag ist hier nahezu unbezahlbar.
Also erstmal Devise "abwarten". Wir machen uns einen gemütlichen Fernsehabend mit Basketball (Orlando vs. Cleveland).
gefahrene Meilen: 140
Rodeway Inn, Page: 98$ plus Tax
Fazit: Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt oder das Wetter ist eben unberechenbar.
23. Mai 2009
Trotz meinem leichten Ekel gegen das Bad und den Boden des Motels und einer lärmende Gruppe auf dem Flur des nachts haben wir recht gut geschlafen. Auch hier gibts ein complimentary breakfast in der Hotel-Lobby. Wie man es von diversen Motel-Ketten gewöhnt ist, gibt's Toastbrot, Muffins, Obst (Bananen und Äpfel), Joghurt, Kaffee und Saft. Alles aus Platikbechern, bzw. -schüsseln. Ach ja Cornflakes sind auch am Start. Die gönn' ich mir mal heute. Um 9:30 Uhr brechen wir auf zum Grand Canyon.
Ob wir heute einen Sunset zu Gesicht bekommen..? Als wir abfahren ist es bewölkt und offensichtlich hat es auch nachts wieder geregnet. Wir machen einen kurzen Zwischenstopp am Aussichtspunkt des Glen Canyon Damm.
Danach mal wieder auffüllen vom Luxy. Dieses Jahr klappt's mit dem Tanken ganz gut. Sogar der ZIP-Code von San Francisco hat bis auf einmal funktioniert. Unterwegs herrscht Aprilwetter. Regen und Sonne wechseln sich ab... dazu viele Wolken.
Während der Fahrt fällt mir mal wieder auf, daß bei den indianischen Behausungen immer sehr viele Schrottautos rumstehen. Und es generell ein wenig unaufgeräumt aussieht. Außerdem frage ich mich bei den "Schulbus-Schildern", die mitten in der Wallachei stehen, wo die Kinder hier um Gottes willen in die Schule gehen bzw. wie lange die unterwegs sind?
Am Grand Canyon angekommen, bietet sich ein merkwürdiger Anblick. Vom Desert View Point aus denkt man, daß eine Wolke die Hälfte des Canyons verschluckt hätte bzw. irgendwie hineingeplumpst ist.
Auf der anderen Seite strahlt die Sonne vom Himmel:
Es scheint sich aufzuklaren, und wir beschließen am Mather Campground nachzuschauen, ob wir noch ein freies Plätzchen ergattern können. Wie nicht anders zu erwarten, ist hier alles voll. Schade... irgendwie sind wir traurig, daß es mit der letzten Nacht in der "Wildnis" vor der Zivilisation bzw. dem Luxus in Vegas nicht klappt. Aber das Bedauern hält nicht lange an... dazu später mehr.
Wir fahren zum südlichen Parkausgang und dann Richtung Williams. Am TenX- Campground gäbe es noch freie Plätze, aber weil es hier kein Wasser und demzufolge nur Dixie(Plumps)-Klos gibt, mag ich hier lieber nicht übernachten. In Tusayan ist kein Zimmer zu bekommen, dafür futtern wir hier eine kleine Pizza im Pizza-Hut. Sieht so aus, als müssten wir doch bis Williams fahren und zum Sunset wieder zurück. Allerdings kommt vorher noch der Ort Valle... nun gut, "Ort" ist sicher übertrieben. Es handelt sich vielmehr um eine Tankstelle, ein Hotel/Motel und ein RV-Park. Das "Grand Canyon Inn" hat aber tatsächlich noch freie Zimmer und wir entschliessen uns für die billigere Motel-Variante. Das Motel liegt auf der anderen Strassenseite und wirkt irgendwie verlassen. Wir scheinen die einzigen Gäste zu sein... mir läuft ein Schauer über den Rücken und ich fühle mich irgendwie an Bate's Motel aus Psycho erinnert *brrrr*.
Na ja das Zimmer ist ordentlich, sauber und total liebevoll renoviert. Alles irgendwie urig und es gibt sogar "echte" Zimmerschlüssel, statt der üblichen Magnetkarten
Also schnell frisch gemacht und zurück zum Grand Canyon. Am Mather Point ist die Hölle los. Der Parkplatz hoffnungslos überfüllt und auch rechts und links der Strasse lange Schlangen parkender Autos. Wir fahren also zuerst einige andere Viewpoints ab. Am Grandview Point wird es mächtig dunkel und Donnergrollen ist zu hören.
Die zahlreichen Motorradfahrer tun mir leid, denn es ist immer noch sehr schwül, aber wegen dem heraufziehenden Gewitter heißt es, rein in die Regenkombi *schwitz*. Innerhalb von Minuten regnet es total heftig und irgendwie sieht es aus... ja genau, als wenn Schnee mit drin wäre oder Hagel. Jedenfalls ist der Straßenrand binnen kürzester Zeit weiß. Und genau jetzt ist der Zeitpunkt des Bedauerns über den fehlenden Camping-Stellplatz in Erleichterung umgeschlagen.
Wir fahren zum Grand Canyon Village und schlürfen mehrere Kaffee (refill ) in der Cafeteria der Yavapai Lodge. Irgendwie müssen wir die Zeit bis zum Sunset rumkriegen. Ja, wir sind unverzagt und versuchen auch heute die Sonne beim hinter-den-Berg-fallen zu Gesicht zu bekommen. Ob DAS klappt? Wir fahren zeitig - ca. eine Stunde vor dem angekündigten Sunset - zum Matherpoint. Durch das schlechte Wetter sind nicht mehr gar so viele Leute da. Wir wandern am bißchen am Rim entlang und sind fast wieder so beeindruckt, wie bei unserem ersten Besuch und auch diesmal nehmen wir uns vor, irgendwann mal eine Wanderung bis runter zum Colorado zu machen.
Die Sonne schafft es tatsächlich noch hervorzukommen, aber im August 2006 hat sie wohl anders gestanden, denn damals waren die Felsen irgendwie noch mehr orangerot.
Wir fahren zurück zum Motel und ich habe schon ein mulmiges Gefühl... ihr wisst ja "Psycho"... Aber siehe da, es gab wohl doch noch mehr Leute, die in der Nähe des Grand Canyon eine Bleibe gesucht haben. Es sieht so aus, als sei das Motel fast ausgebucht. Nebenan im Flintstone's RV Park gibts ein Memorial Day - Feuerwerk und wir sind froh, daß wir wenigstens heute einen Sonnenuntergang genießen konnten. Es gibt noch ein provisorisches Picknick mit den Resten aus unserer Kühlbox und danach schaue ich mir
noch "Was das Herz begehrt" (keine Ahnung wie der Original-Titel ist) an, während der Hase schon selig schlummert.
gefahrene Meilen: 251
Grand Canyon Inn: 89$ plus Tax
Fazit: Mit Geduld und Spucke klappts auch mit dem Sonnenuntergang
24. Mai 2009
Heute morgen gönnen wir uns mal wieder ein richtig fettes, amerikanisches Frühstück. Im angeschlossenen Restaurant des Grand Canyon Inn ordern wir Blueberry Pancakes, scrambled eggs mit Bacon und Toast. Dermaßen gestärkt machen wir uns nun - zwei Tage früher als geplant - auf den Weg nach Vegas. Dort habe ich am vorigen Abend noch das Palms für 69$/Nacht (Promo) vorgebucht.
Nach unserem Tankstopp "darf" ich auch mal fahren.
Auf der US93 kurz vorm Hoover Dam ist ein Stau... wenig später sehen wir auch warum. Ein Unfall mit drei Autos scheint gerade erst passiert zu sein. Es ist offensichtlich "bloß" ein Park Ranger vor Ort und einige Passanten regeln den Verkehr. Die Autos sehen schlimm aus. Ich hoffe, daß niemand verletzt wurde. Im Vorbeifahren denke ich, daß muß doch ein Alptraum sein, im Urlaub einen Unfall zu haben, denn eines der Autos sah ziemlich vollgepackt aus.
Für uns gehts weiter zum Hoover Dam bzw. zu einem der Viewpoints auf der Arizona-Seite:
Kurz vorm Hoover Dam muss jedes Auto an der Wiege-Sicherheitskontroll-Stration raus. Der Ranger gibt mir mit der rechten Hand ein Zeichen, das ich für "schnell weiterfahren" halte. Aber die linke hält er so, daß ich sie fast abfahre. Erschrocken halte ich an und frage, was los ist. Er guckt bloß böse und lässt uns dann weiterfahren. Keine Ahnung, was das sollte.
Die neue Brücke am Hoover Damm nimmt Formen an:
Wir kommen gegen 14 Uhr in Vegas an und können (wie schon im Silverton) den Pool nicht nutzen, weil eine große Memorial-Day-Pool-Party mit angesagten DJ's stattfindet. Es ist wie verhext. Vorm Pool-Eingang stehen schätzungsweise 60-70 sehr junge, sehr aufgestylte Menschen.
Wir gehen zuerst mal zum Playersclub des Palms und lassen uns Karten machen. Die 10$ free-play setze ich gleich um, allerdings ohne Gewinn
Wir zocken noch ein bißchen im Palms, aber der Hase will unbedingt ins Rio, um sich dort die Räume der World Series of Poker anzuschauen. Also noch schnell im Food Court des Palms was gefuttert (ich bekomme endlich meine gebratenen Nudeln im Panda Express und Patrick nimmt ne Pizza) und dann rüber ins Rio. Während der Autofahrt kam mir der Weg nicht so weit vor. Na ja, bei fast 40Grad und erbarmungsloser Wüsten-Sonne sollte man sich auch eher in klimatisierten Casinos aufhalten
Machen wir dann auch. Im Convention Center des Rio wird mächtig aufgebaut und Patrick ist begeistert "die heiligen Hallen des Poker" live zu sehen. Pünktlich zum Beginn der WSOP am 26.5. werden wir dann auch ins Rio umziehen.
Wir beantragen auch hier eine Playerscard und anders als im Palms gibts hier jede Menge Coupons für die Harrahs Hotel-Gruppe und jeder von uns bekommt 10$ free-play. Patrick macht daraus flugs 46$, während mir Fortuna nicht hold ist.
Zurück im Palms, geduscht und dann auf zum Strip.
unser Zimmer im Palms:
Wir parken (wie fast immer) im Bill's und schlendern über den Strip. Ich will mir die neuen Attraktionen im Planet Hollywood anschauen. Es soll in den Miracle Mile Shops eine fountain show mit Lichtillumination geben. Na ja, nicht so überzeugend, aber ganz nett. Dafür gibt es ein Stück weiter ein Gewitter im Regenwald zu bestaunen. Das gefällt mir ganz gut. Ich hab' übrigens die Digi-Cam im Hotelzimmer vergessen.
Der wird auch während der "Show" nicht viel anders. Halt ähnlich, wie viele Wasserspiele in Einkaufszentren.
Wir lassen uns noch ein bißchen treiben, ehe wir zurück ins Palms fahren. Dort natürlich nochmal ins Casino. Ich bin aber ein bißchen beleidigt, weil ich heute noch keinen Cent gewonnen habe und beschliesse bloß noch an den 1cent-Slots zu spielen. Im Grunde wollen wir hier auch bloß für kleines Geld noch zwei Cocktails abgreifen
Also 1$ in einen Automaten, den ich nicht so recht verstehe. Aber ich gewinne hier 35$ und bin wieder versöhnt. Zwischenzeitlich sind aus einem Cocktail drei geworden und die notwendige Bettschwere ist erreicht. Von der Poolparty dringt immer noch Musik nach oben..
gefahrene Meilen: 249
Palms 69$
Fazit: Einfach mal was neues wagen (heute neues Spiel)!
Im Palms heben wir den Altersdurchschnitt deutlich an
25. Mai 2009
Gegen 8:30 Uhr wache ich leicht benebelt auf. Der dritte Bacardi-Cola gestern abend war wohl schlecht gewesen..
Wir gehen zum Frühstücks-Buffet des Palms. Die Bedienung ist langsam und irgendwie gefällt mir das Ambiente nicht. Das Buffet bietet alles, was man sonst auch bekommt. Aber die kühle Atmosphäre wird noch von der runtergeregelten Klimaanlage unterstützt.
Nach dem Frühstück wollen wir endlich mal zum Pool. Die Pool-Area versöhnt mich dann wieder. Tolle Liegen und die Musik ist ganz nach meinem Geschmack (Guns'n'roses, Bon Jovi..).
In der Wüstenhitze bestellen wir leichtsinnerweise was zu trinken... was soll ich sagen..? Für ne Cola und eine kleine Flasche Wasser latzen wir 12$. Dafür ist das dann auch Fiji-Wasser! Unnötig zu erwähnen, daß ich eben dieses elitäre Wasser wenig später im Walgreens für 1,49$ pro Flasche entdeckt habe..Aber hey, that's Vegas! Hier kann man das edle Zeug auch bestellen.
Gegen Mittag ist kaum noch Schatten da und wir machen uns auf Richtung Las Vegas Premium Outlets.
Wir schlendern rum und kaufen natürlich auch einiges. Unter anderem - jahrelange Tradition - wieder mal einen Koffer.
Auf der Rückfahrt kaufen wir dann noch ne Palette günstiges Wasser im Walgreens.
Heute abend wollen wir statt zum Buffet, ins Outback. Dort sitzen schon einige Leute auf den Wartebänkchen... na ja 20 Minuten erscheinen uns nicht wirklich so lange und so warten auch wir mit unserem Platz-Warn-Gerät, bis ebendieses mit lautem Piepen und Blinken einen freien Tisch anzeigt. Wir beschließen heute die Vorspeise (normalerweise nehme ich hier immer die Cheesie Fries) auszulassen und gleich mit dem Hauptgang anzufangen. Patrick isst sein geliebtes Outback Special und auch ich bleibe dem Bacon-Cheesburger treu. Puh, ich schaffe den Burger nicht mal ganz und bin dennoch total vollgefuttert.
Also rüber ins Mirage und noch ein bißchen an den Automaten gezockt. Bei der Anzahl der Cocktail-Waitresses hat wohl die Finanzkrise Spuren hinterlassen... irgendwie sind kaum welche zu sehen und sie drehen auch nicht so viele Runden, wie wir es in Jahren zuvor noch erlebt haben.
Zurück im Palms besuchen wir wieder die 1Cent-Automaten. Dort kann man mit wenigen Dollars lange spielen. Die gewonnenen Beträge werden gleich wieder verzockt.. Die Zeit vergeht wie im Flug und um 2 Uhr geht dieser typische Vegas-Tag zu Ende.
Fazit: zocken, shoppen, sonnen... eine herrlich faule Urlaubs-Kombination
26. Mai 2009
Heute gehts also ins RIO. Dem Ort der World Series of Poker! Wir nutzen im Palms den Express-Check-Out und wollen zum Frühstücks-Buffet. Aber das ist um 10 Uhr schon geschlossen. Also zuerst noch zwei Kaffee und Schoko-Croissants im Food-Court geschlumst und dann noch ein bißchen an den Pool. Gegen 14 Uhr gehts rüber ins Rio.
Dort gibts allerdings für nettes Fragen kein Zimmer-Upgrade.. für 20$/Tag könnten wir Strip-View bekommen. Die Lady am Desk hat aber wohl unser zögern und halbherziges Bejahen missverstanden und so stehen wir wenig später in einem Zimmer im 10. Stock mit Blick aufs Palms und ein kleines Stück vom Mandalay Bay. Also wieder runter und nachdem der Hase einen Wisch unterschrieben hat, daß die 20$ pro Tag für das upgrade o.k. sind und die Kreditkarte wieder durchgezogen wurde, gibts jetzt ein großes Eckzimmer mit Ausblick auf den Strip. Toll!
Wir schleppen die Koffer nach oben und spielen zwischendurch an den Penny-Slots. Aus einem Rest von 10Cent mache ich doch noch 7$ und so ist der folgende Starbucks-Kaffee praktisch bezahlt
Wir gehen wieder ins Convention Center, wo die WSOP so langsam ins Rollen kommt. Wir holen uns Zeitpläne und Preislisten. Patrick überlegt, ob er ein kleines Event spielen soll. Es ist schon komisch und ein bißchen aufregend, den Ort zu sehen, den man sonst nur aus dem TV kennt.
Am Nachmittag gehen wir ins McFadden Irish Pub, um eine Kleinigkeit zu essen. Nach einem erneuten Zocker-Aufenthalt an den Penny-Slots, machen wir uns fertig für die Voodoo-Lounge. Der Ausblick aus dem 51. Stock über den Strip ist atemberaubend
Ich hab in den Club kein Stativ mitgeschleppt, was Fotos natürlich enorm erschwert hat. Für alle, die es interessiert hier könnt Ihr Euch die Voodoo Lounge ansehen. Absolut empfehlenswert!
Der Eintritt von 20$ pro Person lohnt sich. Es spielt eine lokale Rock Band... die Sin City Sinners und wir haben richtig Spaß! Toller Abend mit toller Musik.
Der Tag endet gegen 3 Uhr.
Fazit: Urlaub kann so entspannend sein!
27. Mai 2009
Nun beginnt langsam die Phase "Moneten und Magie" dieser Reise... Aber von vorne:
Wir haben die Vorhänge absichtlich nicht zugezogen und so werde ich gegen 7 Uhr von der hereinfallenden Sonne zum ersten Mal wach. Als ich mich aufsetze, strahlen mir Wynn/Encore und der Trump-Tower entgegen... Wow, was für ein Blick. Aber ich bin noch nicht bereit zum aufstehen
Erst gegen 9:30 Uhr krieche ich aus den Federn. Der mir angetraute Ehemann ist leicht angesäuert. Ich habe mich erdreistet, die Klimaanlage auf über 70°F raufzuholen und ihm war das des nachts zu warm. Mein Einwand "warum bist Du nicht aufgestanden und hast sie wieder runtergeregelt" wird ignoriert. Hm, also gehe ich alleine an den Pool und lasse den Herrn schmollen.
Der Pool des RIO ist ganz nett... 3 Pools, sowie mehrere Jacuzzis. Außerdem gibts einen Sandstrand. Für die Liegen gibts allerdings Punktabzug. Insgesamt war der Pool des Palms halt stylisher und die Musik war wesentlich besser. Der dritte Pool ist hier eine topless-Area, die mit 40$ Eintritt für die Herren und 30$ für Frauen zu buche schlägt. Da helfen auch die Gutscheine für free Drinks nix... diese Investition tätigen wir nicht. Ja, Ihr lest richtig "WIR".... der Hase hat sich zwischenzeitlich doch wieder zu mir gesellt. Er hat noch ein bißchen gezockt und 46$ aus einem Automaten geholt. Da kann er mich ja gleich zum Lunch-Buffet des RIO einladen, denn mir knurrt wegen des ausgefallenen Frühstücks schon der Magen.
Das Buffet ist mit 11 Stationen riesig und bietet eine große Auswahl verschiedenster Gerichte aus aller Welt. Vor allem asiatische Gerichte sind stark vertreten. Es gibt aber auch italienische Pasta und Pizza, eine mexikanische Ecke, Suppen, verschiedene Fleisch- und Fischspezialitäten usw. Auch das Dessert-Buffet findet meine Zustimmung. Danach gehen wir zur Anmeldung der Poker-Weltmeisterschaft. Patrick hat sich entschlossen das "nightly tournament" zu spielen. Jeden Abend um 11 Uhr beginnt ein Turnier mit 200 $ buy-in. Für die Nicht-Pokerspieler... das ist so ne Art Startgeld.
Danach geht's zum Venetian...
Auf unserer Vegas-to-do-Liste steht schon länger das Wachsfiguren-Kabinett von Madame Tussaud.
Durch einen Coupon sparen wir 4$ pro Nase. Trotzdem kostet der Spaß noch 20$ p.P. Aber es lohnt sich absolut. Einige Figuren (z.B. Julia Roberts und Brad Pitt) sind nicht wirklich gut getroffen. Dafür finde ich Nicolas Cage und Whoopie Goldberg ziemlich gut.
Mir gefällt auch, daß man die Figuren anfassen bzw. sich in deren Nähe fotografieren lassen kann. So gibts mich mit Snoop Dog, Hase plus Beyonce, eine Gesangseinlage mit mir, Esel und Frank Sinatra und einen Auftritt von mir und Siegfried & Roy
Witzig und gleichzeitig furchteinflößend ist eine Art Geisterbahn zum durchlaufen. Wir sind zu viert und sollen die Hände auf die Schultern des Vordermannes legen. Dann gehts durch dunkle Räume mit Horror-Wachsfiguren, die z.T. "leben", also Menschen als Figuren getarnt, die plötzlich brüllen oder einen anfassen *grusel* Auch hinter Ecken oder aus Türen stürmen Schauspieler, die uns horrormäßig geschminkt erschrecken. Ziemlich gegen Ende der Tour, hat es einer auf mich abgesehen. Vom Aussehen her, Typ Markus Maria Profitlich (der Comedian), aber eben schon am Verwesen. Er stürzt sich laut brüllend auf mich und hat seinen Spaß dran, als ich losschreie. Er haucht mir bein Weitergehen nochmal in den Nacken.... *brrrrrr* Meinem Vordermann werden sicher noch Stunden danach die Ohren geklingelt haben von meinem Gekreische
Nach dem Wachsfigurenkabinett noch kurz ein paar Dollars in den Mega-Bucks-Automaten geworfen... nix. Okay dann halt wieder ins RIO. Ein bißchen gezocktund an den Penny-Slots 5$ rein und 40$ raus. Nicht schlecht. Heut abend will ich ein weiteres To do "abarbeiten". Eine Fahrt auf den Eiffelturm bei Nacht. Wir haben zwar einen 2für1-Coupon, aber der gilt nur bis 17 Uhr. Na ja, egal die 24$ lohnen sich auf jeden Fall. Vor allem, weil gerade die Bellagio-Fontänen anfangen. Einfach nur schön!
Zurück im RIO gehts direkt zum Poker-Tisch. Es spielen 46 Leute mit. Die ersten 6 Spieler kommen "ins Geld". D.h. der Preispool wird prozentual unter den letzten sechsen aufgeteilt, wobei der Gewinner meist ca. 30% vom gesamten Preisgeld erhält. Ich schaue eine Weile zu, darf aber nicht nahe an den Tisch ran, damit ich Patrick keine Zeichen geben kann.
Nach einer Stunde ist Pause und ich beschließe noch an bißchen an den Slots zu zocken... mit wenig Erfolg. Na ja nicht mal 10$ verspielt, eine Stunde Spaß und einen freien Kaffee gehabt. Auch nicht schlecht. Als ich wieder ins Convention Center komme, sind noch 15 Spieler übrig. Patrick hat nicht mehr viele Chips. Kurz vor der zweiten Pause geht er all-in, d.h. er setzt er alle seine übriggebliebenen Chips. Er hat Glück und kann verdreifachen, womit er wieder einen komfortabeln Stapel Spiel-Chips vor sich liegen hat. Es ist mittlerweile 3 Uhr morgens und nur noch 10 Spieler übrig. Ich bin müde und beschließe hoch ins Zimmer zu gehen. Ich liege gerade "bettfertig" mit dem Telefonhörer am Ohr (in Deutschland ist es ja gerade mal 18 Uhr) auf dem Bett, als Patrick reinstürmt. Zuerst denke ich, er ist ausgeschieden, aber er sucht panisch seinen Pass und meint, er sei auf jeden Fall 4. Zur Auszahlung des Gewinnes muss man aber seinen Personalausweis vorlegen. Das will ich natürlich nicht verpassen und ziehe mich rasch wieder an.
Als nur noch drei Spieler übrig sind, beraten sich die drei, ob sie einen Deal machen. Also, den restlichen Preispool untereinander aufteilen, statt auszuspielen. Es bedeutet für jeden einen Gewinn von 2000 $ und da fällt die Entscheidung nicht schwer. Nach der Auszahlung sage ich zu Patrick, daß er jetzt mit knapp 5 Stunden Poker-Spielen soviel verdient hat, wie manche im ganzen Monat mit "ehrlicher" Arbeit.
Das war der Glücksbringer:
Wir gehen noch zur Bar, um einen Champagner zu schlürfen bzw. das, was die Amerikaner darunter verstehen
Fazit: Mit Poker kann man Geld verdienen!
28. Mai 2009
Zuerst noch ein Foto, das ich gestern vergessen habe... als wir ins Zimmer kamen, ging ja schon so langsam die Sonne auf und der Blick auf Wynn/Encore ist einfach toll.
Nach lediglich viereinhalb Stunden Schlaf quälen wir uns aus dem Bett. Wir sind mit ein paar Leuten aus dem Las Vegas-Forum verabredet. Treffpunkt ist das Red Rock Hotel zum Lunch um 11 Uhr. Ich muss zuerst mal einen Stadtplan besorgen, weil ich keine Ahnung habe, wo das Red Rock genau liegt.. Natürlich kommen wir erst gegen 11:15 Uhr an und bis wir die Schlange vorm "Feast Buffet Restaurant" passiert haben ist es schon fast halb zwölf. Hm, natürlich wissen wir auch nicht, wie die "Forianer" aussehen. Aber sollte man Deutsche nicht immer erkennen... ? Ich horche bei meinem Gang zum Buffet an jedem Tisch und bei jedem Gespräch genau hin, aber da entdeckt Patrick auch schon jemanden im Werder-Bremen-Shirt. Ich quatsche ihn an und wenig später sitzen wir zu acht am Tisch und unterhalten uns über Vegas/Hotels und zocken. Ein Paar wohnt auch hier im Red Rock Hotel und ist total angetan. Mir gefällt die Anlage auch sehr gut. Alles total stylish und schön angelegt. Auch das Buffet ist nicht nur günstig (11$ pro Nase) sondern auch sehr reichhaltig und qualitativ hochwertig. Ich denke, hierher werden wir sicher mal wieder kommen. Allerdings ist es auch eine ganze Ecke weg vom Strip.
Gegen 13 Uhr fahren wir zurück ins RIO, wo heute um 12 Uhr die WSOP mit dem 40.000$-Event gestartet ist. Ihr erinnert Euch? Buy-in = Startgeld! Das heißt, jeder der 201 Spieler hat 40.000$ gezahlt, damit er mitspielen kann. Ich frage mich, wo einige Jungs - die so aussehen, als dürften sie nicht mal ins Casino - soviel Kohle herhaben? Der Gewinner dieses Events wird später 1,8 Millionen Dollar mitnehmen. Wahnsinn!
Egal, wir stürzen uns ins Getümmel. Der Raum ist nämlich bereits voller Fans und wir sehen viele professionelle Poker-Spieler, die man sonst nur im Fernsehen sieht. Ich erspare Euch Namen und Bilder, weil ich denke, daß es die wenigstens interessiert.
Wir schauen ne Weile zu, machen Fotos und genießen die Atmosphäre. Ein netter Plausch mit anderen Vegas-Poker-Begeisterten rundet den Nachmittag ab. Allerdings müssen wir später mal den fehlenden Schlaf nachholen und pennen bis 18 Uhr. Danach gehts ins Casino, wo im Masquerade Village gerade die "Show in the sky" stattfindet. Tolle, sehr hübsche Mädels und gut aussehende Männer singen, tanzen und entertainen das Publikum. Gut gemachte Show!
Wer mag, kann sich auch mit zwei Akteuren der "Chippendales" (die Show läuft im Rio) ablichten lassen. Ich mag nicht! Die eingeölten Burschis sind eindeutig nicht meine Richtung. Patrick meint bloß mit einem Seitenblick "die sind sowieso schwul"
Der Abend endet heute ausnahmsweise vor Mitternacht. Nach erfolglosem Zocken und erneutem Besuch des WSOP-Poker-Raumes, wo wir nachschauen, wer von den Profis noch dabei ist, gehen wir ins Bett.
Fazit: Mit Poker können manche RICHTIG Geld verdienen.
29. Mai 2009
Als ich gegen 9 Uhr erwache und aus dem Zimmerfenster schaue, ist es bewölkt. Es zeigt sich aber, daß es dennoch sehr warm ist... irgendwie gewittrig. Wir gehen heute persönlich zum Check-out, um zu sehen, ob es für die ganze Zockerei mit der Playerscard nicht irgendeinen "Bonus" gibt. Unsere dreitägige Internet-Nutzung wird von der Rechnung genommen.. Na ja, besser als nix.
Danach gehts zum Frühstücks-Buffet des Rio. Mit 14,99 $ pro Nase gehört es zu den höherpreisigen, aber es ist auch sehr reichhaltig bestückt... fast wie das Lunch-Buffet.
Danach rollen wir unsere Koffer zum Auto, weil es heute hotelmäßig Richtung Downtown geht. Aber zuerst gibt es noch ein Geschenk vom Hasen (klar vom gewonnenen Geld)... Ich will die Show von Criss Angel sehen und so fahren wir zum Strip, um bei Tix4Tonight zu schauen, ob es die Tickets dort billiger gibt. Hey, man muss die Kohle ja nicht verschleudern.. Wir bekommen zwei Karten der 2. Kategorie für 80$ (statt 130) und fahren gleich weiter zum Luxor, um die Voucher gegen "echte" Karten einzutauschen. Wer Criss Angel nicht kennt klick
Eine sehr bekannte Illusion ist das Schweben im Lichtstrahl des Luxor.. Luxor
Das bescheidene Wetter zwingt uns förmlich dazu, die amerikanische Wirtschaft anzukurbeln und so fahren wir zum Outlet am Charleston Blvd. Dort schlagen wir dann richtig zu.
Der Hase fragt mich mit hochgezogenen Augenbrauen, wie ich das alles in die Koffer kriegen will. Pah, hab ich doch noch immer geschafft...
Gegen 16 Uhr checken wir im Golden Nugget ein. Das Hotel strahlt für mich alten "Grand Hotel"-Charme aus. Alles mit dunklem Holz, klar viel Gold und Blumenornamenten verziert. Auf meine Frage nach einem Zimmer mit einem schönen Blick, bekommen wir eines im South Tower mit Blick Richtung Strip. Wir sehen den Stratosphere Tower und das Rio.
Danach auch hier die Playerscard machen lassen und das free play verzockt. Wenn wir im Palms den Altersdurchschnitt um 10 Jahre angehoben haben, so senken wir ihn im Golden Nugget mindestens um die gleiche Anzahl. sogar im Bad stehen statt Zahnputz-Becher solche Plastik-Teile mit Deckel für die Zeit nach den "echten" Beißerchen
Wir sind hungrig, wissen aber nicht so recht, was wir essen wollen. Schließlich soll es nicht lange dauern, weil wir rechtzeitig zur Show im Luxor sein müssen. Wir landen schließlich im Diner des Golden Gate Casino.
Ich nehme einen Shrimp-Cocktail (warum ist da immer Ketchup drauf?) und eine Portion Spaghetti mit Meatballs. Patrick isst das Prime Rib. Für 22$ gut und günstig gegessen. Sogar die Softdrinks und Kaffee sind im Preis für's Essen mit drin. Das Diner ist total typisch amerikanisch, mit rot überzogenen Bänken. Mir gefällts!
Nach einem kurzen Zwischenstopp im Zimmer zum umziehen und richten für die Show, fahren wir zum Luxor um uns "Believe" anzuschauen.Die Frage, ob es mir gefallen hat oder nicht, lässt sich gar nicht so eindeutig beantworten.. Ich liebe die Mindfreak-Reihe mit Criss Angel, aber in "Believe" ist für meinen Geschmack zuviel Cirque du Soleil-Schnick-Schnack verbaut. Mehr Mindfreak bzw. Magie und weniger Show à la Cirque du soleil wären mir lieber gewesen.
Zurück in Downtown fängt gerade die Fremont Street Experience an. Dieses Jahr gibts ab dem Memorial Day ein Special über den "summer of 69". Na ja, viel psychodelische Muster und die Musik ist auch nicht sooo mein Geschmack. Zum Glück hab im Zeitplan gesehen, daß morgen um 22 Uhr die Tribute-to-Queen-Show läuft. Das dürfen wir nicht verpassen!
Im Golden Nugget werden noch ein paar Dollar verzockt, ehe wir gegen 1 Uhr schlafen gehen.
Fazit: Downtown ist in vielerlei Hinsicht symphatischer, als der Strip, aber außerhalb der Fremont Street ist es ziemlich düster und da würde ich im dunkeln nicht entlanggehen wollen.
30. Mai 2009
Auch Downtown schlafen wir ausgesprochen gut. Gegen 9 Uhr die Kiste verlassen. Ich hab' gar keinen Hunger, aber Kaffee wär gut. Wir gehen zunächst rüber ins Plaza Hotel, um zu sehen, wann dort Poker gespielt wird. Auf dem Weg kommen wir am "Lucky 7"-Buffet des Plaza vorbei. Das kostet für Frühstück, Lunch und Dinner immer 7,77 $. Schnellentschlossen lassen wir uns dort nieder. Das Buffet ist klein, aber es ist alles da, was ich von einem typisch amerikanischen Breakfast erwarte... french toast, Würstchen, Bratkartoffeln, roasted turkey, Schinken und noch so allerlei warme Sachen. Das Omelett mit Tomaten und Paprika ist sogar eines der Besten, die ich in Vegas gegessen habe. Ich vermisse allerdings schmerzlich die süssen Sachen.. Aber der Hase hat ne Nase für sowas und entdeckt Muffins und verschiedene Kuchensorten in einer Vitrine hinter den Kaffeemaschinen. Dafür, daß wir eigentlich keinen Hunger hatten, sind wir nach scrambled eggs, Süßkram und Obst pappsatt. Im Pokerroom ist nix los und es ist auch nichts zu sehen, wo und wann Turniere stattfinden.
Nach dem obligatorischen Einwurf an den Mega-Bucks (1 $ rein 21$ raus), ist es Zeit wenigstens einen Koffer für den Flug fertig zu machen. Wir stopfen also die 2 Isomatten, Zelt, Airbed und Schlafsack in einen Koffer. Rein gefühlsmäßig wär da noch Platz bis zur Gewichts-Ober-Grenze, aber es passt nix mehr rein
Danach schlendern wir ein bißchen die Fremont Street runter und spielen hier und da ein bißchen. Angeblich sind die Auszahlungs-Quoten Downtown besser und tatsächlich suche ich mir ein Wheel of Fortune aus, an dem ich mit 5$ Einsatz 41$ gewinne. Insgesamt bin ich also mit 20$ aus dem Hotel rausspaziert und mit 50$ wieder im Zimmer gelandet. So lass ich mir das gefallen
Damit hab' ich also das buy-in für mein erstes Poker-Turnier am Abend wieder raus. Nachmittags wollen wir zum Pool des Golden Nugget. Dort gibts einen "Tank" in dem Haie schwimmen und rundrum ist der Pool angelegt.
Sieht schön aus, aber der Pool ist an dem Tag zum schwimmen gesperrt und "nur" in der Sonne braten wollen wir auch nicht. Na gut, da bleibt ja nur noch zocken übrig
Gegen 18 Uhr machen wir uns auf zum Main Street Station Hotel und Casino. Wir wollen dort zum Dinner-Buffet, denn heute gibts Prime Ribs satt für 13,99$. Bei Beantragung der Players Card gibts auch noch einen 2für1 Coupon. Das machen wir natürlich. Hier gibts auch ein paar Geschenke, wie z.B. ein Kartenspiel, Craps-Würfel und so ein Teil, wo man die ganzen Playerscards dran befestigen kann.
Das Buffet ist - wie ich es von Main Street Station gewohnt bin - sehr gut und reichhaltig.
Um 19:30 Uhr gehen wir ins Binion's. Dort sind wir für ein Poker-Turnier angemeldet. Ich bin ziemlich nervös... mein erstes live-Turnier und dann gleich in Vegas *bibber*. Witzigerweise sitzt neben mir eine ältere Dame aus Hamburg. Nicht so witzig ist, daß ich mit ihr gemeinsam ausscheide, ohne ins Geld zu kommen. Patrick ist kurze Zeit später auch draussen.
Sei's drum, dafür sind wir pünktlich in der Fremont Street, um die Tribute to Queen-Show zu sehen. Wow! Einfach nur geil! Am Schluß bei "we are the champions" werden Bilder von Feuerwehrleuten, Ärzten und Krankenschwestern gezeigt. Da bekomme ich jetzt noch eine meterdicke Gänsehaut! Danach wird noch gezockt. Aber wie so oft, verpassen wir den Punkt aufzuhören und verbraten fast 70 gewonnene Dollar wieder komplett.
Also wieder raus ins Getümmel und noch bei der KISS-Show mitgerockt. Der Titel "Rock'n'Roll all night and party every day" passt wie die Faust auf's Auge zu der Stadt und unserer Stimmung!
Fazit: Beim Poker kann man auch Geld verbrennen!
31. Mai 2009
Heute morgen wurden wir zum ersten Mal von Kirchenglocken geweckt. Ich habe noch nie in Las Vegas Kirchengeläut gehört... außer vom Band in einer der Wedding-Chapels. Aber direkt hinter dem Golden Nugget gibts tatsächlich eine kleine Kirche, in der offensichtlich ein Sonntags-Gottesdienst stattfindet..
Wir wollen aber zum Champagner-Brunch des Golden Nugget. Zuerst den Express-Check-Out genutzt und die Koffer zum Wagen gebracht. Das Buffet ist nicht riesig, aber qualitativ hochwertig. Es gibt sogar "echte" Porzellan-Tassen und "richtige" Gläser. Ich fange mit Salat an und nehme danach noch Pasta, sowie Tomaten mit Mozarella, die ich im übrigen an keinem anderen Buffet gesehen habe. Am Schluß noch was Süsses. Vom Champagner trinken wir nur ein Glas, weil er eher schmeckt, wie Asti *bäh*
Danach gehen wir ins "Four Queens" zum Tix4Tonight-Schalter. Wir wollen sehen, ob es auch für David Copperfield billigere Karten gibt..
Und tatsächlich, wir ergattern auch hier Karten, die eigentlich 100$ kosten für 75$ pro Nase. Das passt und wir schlagen zu.
Danach gehts zum Check-In des Encore.
Für nettes Fragen gibts ein Zimmer im 35. Stock mit Strip-View, obwohl der durch das davorliegende Wynn und das Palazzo eingeschränkt ist. Das Zimmer ist noch nicht fertig und so lassen wir unsere Koffer beim Bell Desk und fahren zunächst zum MGM, um die Voucher für Copperfield zu tauschen.
Danach gehts ins Rio, wo bei der WSOP gerade der Finaltisch des 40.000$-Turniers beginnt. Ich kenne nur einen der Spieler aus dem TV. Im Fernsehen sind die Szenen allerdings natürlich zusammen geschnitten. Denn hier vergeht eine halbe Stunde und man hat nicht mal einmal einen kompletten Spielzug gesehen. Alle spielen sehr verhalten. Ist klar, es geht ja auch um jede Menge Kohle. Mir ist das zu langweilig und wir fahren gegen 15 Uhr ins Encore. Wir können ins Zimmer und sind einfach nur begeistert:
Sehr groß und geräumig... fast noch luxuriöser als im Wynn. Wenn das überhaupt geht. Es gibt ein Schlaf- und ein Wohnzimmer von einer Zwischenwand mit schwenkbarem TV getrennt. Und natürlich ein Riesen-Badezimmer mit TV.
Ich rufe beim Bell Desk an, damit die Koffer nach oben gebracht werden. Schließlich will ich den Pool nutzen..
Die Anlage ist sehr schön. Es gibt 2 Pools, viele Schattenplätze und die Liegen sind toll!
Und Wasser (zum trinken) gibts sogar umsonst. Auch hier gibts einen "european pool" - Zutritt erst ab 21 Jahren. Aber anders als im Palms kostet der Pool keinen extra Eintritt. Dafür gibts auch keine bezahlten topless Girls.
Nach ein bißchen sonnen und schwimmen probieren wir das Casino des Encore. Wie im Wynn fällt mir auf, daß es hier ruhiger - irgendwie gediegener - und sauberer ist, als in den anderen Casinos. Gewinnen tue ich aber trotzdem nix. Na ja 2 Cocktails und jede Menge Spaß gehabt.
Später dann zum MGM zu David Copperfield. Am Anfang ein bißchen Selbst-Beweihräucherung in Form von Film-Ausschnitten, in denen der Name David Copperfield erwähnt wird. Es sind ganz schön viele... Die Show an sich ist aber wirklich großartig und ganz so, wie ich es erwartet habe... Leute verschwinden, Autos erscheinen aus dem Nichts, tanzende Papier-Rosen usw. Mister Copperfield bezieht immer wieder das Publikum mit ein - inwiefern die Leute zur Show gehören, weiß ich natürlich nicht. David ist ein Entertainer der alten Schule, der die Leute mit Geschichten und Jokes zu den Tricks unterhält. Diese Show war wirklich jeden Cent wert!
Zurück im Encore gewinnt Patrick Patrick an den Slots fast 100$ während ich 30$ verzocke. 2 Drinks später gehts zum schlafen ins geilste Zimmer der Welt!
Fazit: Im Encore könnte ich ohne Probleme wohnen..
1. Juni 2009
Heute morgen ist erstmal Pool angesagt. Im Encore gibts kein Buffet-Restaurant, also müssen zwei Kaffee aus der Lobby Bar reichen. Es ist leicht bewölkt. Nachdem es gegen Mittag in der Sonne bratzlig warm wird, beschließen wir (also ich) noch eine Souvenir-Shopping-Tour zu machen. Zuerst ins Planet Hollywood, wo ich den Hasen mit 15$ free credit aus der Playerscard im Casino zurücklasse, während ich Urban Outfitters und Victoria's Secret heimsuche. Das Casino und die Miracle Mile Shops sind sehr stylish und vom alten "Aladdin" ist nur noch in der Mitte der alte "Himmel" und einige der Gebäude im Wüstenstil erhalten. Ich bin mir nicht sicher, was mir besser gefällt...
Diese stylishe Umgebung mit den vielen Läden und verschiedenen Eingängen zum Casino ist aber auch sehr verwirrend und ich muss aufpassen, daß ich mich nicht verlaufe Patrick hat während meiner Abwesenheit 60$ gewonnen und auch wieder komplett verzockt. Na ja, es war ja nicht unser Geld. Wir wollen noch was kleines essen und gehen in die Hawaiian Tropic Lounge. Dort gibts nicht nur leckeres Essen, sondern auch hübsche Bedienungen. Unsere hat ein tolles Blumen-Tattoo, das sich von der Hüfte hochrankt. Würd mir auch gefallen. Ich ordere einen Cesar's Salad mit gebratenen Shrimps, während Patrick ein Bacon-Sandwich mit Pommes bekommt. Dazu ein kühles Bier... lecker! Die Pommes sind übrigens ganz süß in einem Körbchen drapiert, das aussieht, wie eine Mini-Friteuse.
Nach der Stärkung fahren wir nochmal ins Outlet am Charlston Blvd, weil es dort einen Crocs-Laden gibt. Ich soll meiner Freundin ein Paar dieser häßlichen Gummi-Treter in rot mitbringen. Auftrag erfüllt!
Jetzt noch einen Abstecher zu Walmart, um Grillsauce, Erdnussbutter und noch allerlei KrimsKrams einzukaufen. Schade, daß dieses Spreads-Zeugs von Philadelphia gekühlt werden mus. Ansonsten hätte ich mir davon auch noch was mitgenommen. Mittlerweile ist es fast 20 Uhr und wir wollen uns den "neuen" Vulkanausbruch vorm Mirage anschauen. Die Show ist mit Musik und Lichteffekten wirklich klasse gemacht und gefällt mir sehr gut. Mir fällt gerade auf, daß ich gar kein Foto gemacht habe, sondern Patrick nur ein Video mit der Digi-Cam.
Danach geht's weiter zu den Bellagio-Fountains. Es läuft was aus dem Bereicht "klassische Musik". Nicht meine Richtung, aber ich mag diesen Springbrunnen einfach
Noch ein paar Impressionen vom Strip:
Danach nochmal im Planet Hollywood ein bißchen gezockt und Cocktails geschlürft. Patrick will nochmal die "Dublin"-Slots herausfordern, an denen es heut mittag so gut lief. Aber heut abend spucken sie nix mehr aus.
Das Mittagessen ist lange her und wir sind hungrig. Also auf in Bill's Gambling Hall. Dort gibts nach Mitternacht das Steak'n'eggs special für 5,79$. Wir sind gegen 0:30 Uhr dort und der Laden ist brechend voll. Hier gibts keine Lichtsignale aussendenden Geräte, die einen freien Tisch anzeigen... nein, hier wird der Name und die Anzahl der Gäste noch altmodisch aufgeschrieben. Wenn man dran ist, wird man ausgerufen. Das hört man dann über die Lautsprecher im ganzen Casino. Echt witzig! Das Victorian Café ist urig und zu meiner erneuten Belustigung gibts zu den warmen Gerichten Buttertoast und Marmelade. Der Hase nimmt natürlich das Steak'n'eggs special und ich entscheide mich für die Spaghetti. Das Essen ist lecker und günstig. Das merken wir vor für den nächsten Besuch.
Wir schlendern zurück zum Mirage, wo wir den Luxy geparkt haben und fahren zurück zum Encore.
Dort zocken wir noch mehr oder weniger erfolglos und beenden diesen Abend mal wieder in den frühen Morgenstunden gegen 3 Uhr.
Fazit: Faule Tage sind herrlich!
2. Juni 2009
Erneut relativ spät aufgestanden und nach einem schnellen Frühstückskauf in der Lobby-Bar zum Pool. Haaach, Urlaub ist so entspannend.
Gegen 12:30 Uhr geht's aufs Zimmer, umziehen und auf ins Planet Hollywood, wo der Schatz heute wieder ein Poker-Turnier spielen will. Ich melde mich todesmutig auch wieder an... der Hase spendiert schließlich das buy-in von 80$.
Es wird ziemlich viel erhöht und relativ aggressiv gespielt. Ich halte mich zurück, bis ich im Big Blind 8/9 in Herz finde und gleich erhöhe. Der Flop (die ersten drei Gemeinschaftskarten) zeigen 3 Herzkarten. Hey, ich habe einen Flush geflopt. Ich erhöhe nochmal und der Spieler nach mir geht all-in und ich schiebe auch meine restlichen Chips in die Mitte. Zu meinem Leidwesen hat er einen höheren Flush und damit ist das Turnier für mich gelaufen... *buhuuuu*
Patrick ist weiter dabei und ich gehe zum Frust-Shoppen die Miracle Mile Shops. Dann muss ich aus dem Klimaanlagen-runtergekühlten Casino mal raus und spaziere am Paris Las Vegas vorbei in Richtung Bill's Gambling Hall. Draussen sind es fast 40°. Dagegen nehmen sich die Casinos wirklich wie die reinsten Kühlschränke aus.
Als ich zurück ins Planet Hollywood komme, sind noch 17 Spieler dabei. Die ersten 6 kommen "ins Geld". Ich zocke ein bisschen am Videopoker und an den Slots und schaue immer mal wieder am Pokerroom vorbei. Schließlich der Finaltisch und was soll ich Euch sagen? Patrick gewinnt das Ding! Unglaublich... damit er wieder fast 1000 $ gewonnen. Klasse!
Es ist nach 18 Uhr und wir fahren zurück Richtung Encore. Es geht rüber ins Wynn, um an der Bar vor der Wasserwand Champagner zu trinken. Im diesem Fall ist er auch echt, was mit 18$ pro Glas zu Buche schlägt. Aber nach DEM erfolgreichen Spiel? Man gönnt sich ja sonst nichts.
Danach muss noch ein bißchen Shopping sein
Wir gehen in die Fashion Show Mall, wo ich im Vorbeigehen ein Kleid, ein Paar Schuhe und ein Top erstehe. Dann wär's eigentlich mal Zeit für's Abendessen, aber am Buffet vom Wynn stehen schätzungsweise 30 Leute an...
Wir wollten ohnehin nochmal in die Voodoo-Lounge und beschließen im angeschlossenen Restaurant was zu essen. Während des wirklich sehr guten Essens genießen wir den Blick aus dem 50. Stock. Der Preis für ein New York Steak, Chicken Breast und zwei Bier ist zwar kein Schnapper (knapp 80$), aber dafür hat man sich den Eintritt für die Lounge gespart, die man über eine Treppe erreicht. Heute spielen wieder die "Sin City Sinners", eine lokale Rockband, die wir schon letzte Woche gesehen haben. Darum haben wir auch wieder den Dienstag für einen Besuch der Voodoo Lounge ausgesucht. Wir rocken also ein letztes Mal bei den Songs von Bon Jovi, Guns'n'roses, Kiss, AC/DC und genießen bei einem letzten Rundgang über die Aussichtsterasse den Blick über das nächtliche Las Vegas.
Schweren Herzens und mit Tränen im Blick machen wir uns auf den Weg ins Encore. Dort versuche ich - unter den "hilfreichen" Kommentaren des Hasen - die Koffer zu packen. Wir haben uns eine Federwaage besorgt und wiegen das Gepäck. Schade, daß in den "Camping-Koffer" nix mehr reinpasst, obwohl gewichtsmäßig noch was ginge. Gegen 3 Uhr bin ich endlich fertig damit, die ganzen Tüten auszuräumen und in die Koffer reinzustopfen.
Fazit: Wieder mal mit Poker Geld verdient. Der Abschied von Vegas schmerzt dieses Mal irgendwie besonders..!
Was vom Tage übrigblieb...
3. Juni 2009
Heute morgen zum letzten Mal eine Dusche im schicken Badezimmer incl. fernsehgucken genossen... Nach dem Auschecken cruisen wir gemütlich über den Strip. Im Kopf schon wieder mit der Planung für den nächsten Aufenthalt beschäftigt. Patrick hat im MGM ne Werbung für ein Nickelback-Konzert am 6.9.09 gesehen. Ob es dann wieder billige Flüge gibt...?
Bei Alamo geben wir unseren total verdreckten Luxy ab. Im Ablagefach der Mittelkonsole dümpelten noch Kaffee-Reste.. armer Wagenpfleger Ansonsten haben wir aber alles ausgeräumt und wegen der doofen Handgepäckbestimmungen noch fünf Flaschen Wasser weggeschmissen, nachdem jeder zuvor noch mind. eine getrunken hat. Aber dann auf zum Schalter von Southwest. Dort haben wir für gerade mal 119$ einen Inlandsflug von Vegas nach San Francisco gebucht und konnten so auf einen teuren Gabelflug verzichten. Wie nicht anders zu erwarten, ist eine Gebühr für Übergepäck fällig, weil ich noch Schuhe und Jeans in den Campingkoffer gestopft habe. Hey, der wog doch nur 18 Kilo, also noch 5kg "Luft" nach oben! Egal 25$ ist absolut o.k. Wer jemals Übergepäck bei Ryanair bezahlt hat, weiß daß sowas auch erheblich teurer werden kann..
Von Southwest sind wir angenehm überrascht. Die Beinfreiheit ist erstaunlich gut und es gibt sogar Softdrinks, Kaffee und kleine Snacks (geröstete Erdnüsse) umsonst. Der Flieger ist nicht ausgebucht und wir haben eine 3er Reihe für uns allein.
Der Pilot dreht noch eine Runde über Sin City und mir wird das Herz erneut schwer.
In San Francisco suchen wir den Shuttle zum Crown Plaza Burlingname. Das hab ich über Hotwire relativ günstig erstanden und außerdem bietet es einen 24h-Shuttle zum Flughafen. Den brauchen wir auch, weil morgen um 6 Uhr in der früh der Flieger geht.
Im Hotel gibt es ein schönes Restaurant, wo man als Hotelgast 30% Nachlass auf die Rechnung bekommt. Also genießt Patrick dort ein letztes, leckeres Steak für diesen Urlaub und ich nehme - mal wieder - Pasta. Das Essen ist super und ganz untypisch für uns ist um 21 Uhr Bettruhe angesagt. Obwohl wir nicht heimwollen, wäre ein Verpassen des Fliegers auch keine gute Option.
Fazit: Inlandsflüge sind eine echte Alternative zu Gabelflügen
4. Juni 2009
Um 3 Uhr meldet sich der Wecker *gääääähn* Wir schaffen die tausend Koffer zum Shuttle-Bus. Ich hab gestern abend noch ein bißchen hin- und hergeräumt und denke, daß das Gewicht jetzt einigermaßen verteilt ist. Und wirklich die 2lbs Übergewicht eines Koffers werden großzügig hingenommen und das Teil bekommt bloß einen "heavy"-Aufkleber. In San Francisco heben wir pünktlich ab und ich penne noch ein bißchen mit der Chill-Musik aus dem In-Seat-Entertainment. In Atlanta haben wir über 3 Stunden Aufenthalt, die wir uns mit Pizza-Essen, Kaffee bei Starbucks und ein bichen rumlaufen vertreiben. Am Gate sind unheimlich viele Jugendliche.. War hier vielleicht ein Schüleraustausch? Jedenfalls sind wir von dem ganzen deutschen Geplapper total genervt. Wahrscheinlich, weil es eben ganz deutlich das Ende dieses Urlaubs anzeigt.
Auch dieser Flieger ist - ähnlich wie beim Hinflug - überbucht und es werden 1000 Dollar angeboten, wenn man einen späteren Flug über Paris nimmt. Natürlich gibts das Geld nicht bar, sondern in Form von Gutscheinen. Aber noch ne Zwischenlandung kommt nicht in Frage und so besteigen wir den Flieger Richtung Stuttgart und landen pünktlich um 9 Uhr in Deutschland mit jeder Menge toller Erinnerungen an monumentale Momente, Magiere und reale Moneten...
Danke an alle, die mich mit Reiseberichten inspiriert, mit Tips zu Flügen, Hotels und Restaurant versorgt und jetzt "mitgefahren" sind und mich mit Lob und Sprüchen zum Schreiben animiert haben.
*verbeugundschlußapplaus*
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